Feuerwehr soll Bäume wässern
Stadtverwaltung bittet Ehrenamtliche um Unterstützung bei Arbeiten an Grünanlagen
Die Hitze macht vielen Menschen zu schaffen, auch die Betriebshofmitarbeiter kämpfen mit den Auswirkungen der Trockenheit. Die Seelzer Stadtverwaltung hat nun die Feuerwehr um Unterstützung beim Wässern der Grünanlagen gebeten. Wie bereits im Winter wolle die Verwaltung die Situation mithilfe externer Kooperationspartner in den Griff bekommen, sagte Stadtsprecherin Silke Rese-Sussick. Damals hatte eine Gartenbaufirma der Stadt dabei geholfen, der Schneemassen Herr zu werden. Nun soll sich die Feuerwehr in Notfällen um Beete und Bäume kümmern. Die meisten Ortsfeuerwehren besitzen inzwischen Fahrzeuge mit Wassertanks und können damit die Pflanzen versorgen. Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek steht der Anfrage der Verwaltung grundsätzlich offen gegenüber und spricht von „originärer Feuerwehrarbeit“. „Wenn man der Natur Hilfe leisten kann, habe ich kein Problem damit.“ Außerdem beuge dies auch Bränden vor. In der Vergangenheit habe die Feuerwehr bereits punktuell auf Nachfrage von Ortsbürgermeistern ausgeholfen. Nun sei zum ersten Mal eine zentrale Anfrage von der Verwaltung eingegangen, sagte Rosummek. Nach Angaben der Stadtsprecherin sind neun von 33 Betriebshofmitarbeiter derzeit im Urlaub. Die unter anderem im Winter aufgebauten Überstunden werden auf das ganze Jahr verteilt abgebaut. Politiker halten die Hilfsanfrage bei der Feuerwehr grundsätzlich für eine gute Idee. In extremen Wettersituationen wie dieser sei es richtig, sich vorübergehend externe Hilfe zu holen, sagte die SPD-Bauexpertin Martina Oellig. „Wir können uns personelle Aufstockung nicht leisten.“ Nach Ansicht von Helmut Roselt (CDU) müsse grundsätzlich geprüft werden, wie stark der Betriebshof ausgelastet ist.
Mehr Aufgaben für Spezialisten
Die Zukunft heißt Spezialisierung: Die Seelzer Stadtfeuerwehr geht neue Wege, um auch künftig allen Anforderungen gerecht zu werden.
Bei Gefahrguteinsätzen auf Bahnanlagen müssen Oberleitungen geerdet werden, bei Gebäudebränden mit Solaranlagen ist besondere Vorsicht angesagt, und immer mehr Tierhalter fordern die Feuerwehr an, wenn ihre Lieblinge Hilfe bedürfen: Die Anforderungen an Feuerwehrleute sind deutlich gestiegen. „Heute ist viel Fachwissen gefragt“, sagt Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. „Und die Frage ist, wie das personell zu schaffen ist, aber gleichzeitig bezahlbar bleibt. Denn nicht jeder kann alles haben.“ Die Antwort der Seelzer Feuerwehren heißt Spezialisierung. Für den effektiven Ersteinsatz sind alle elf Seelzer Ortsfeuerwehren weiterhin gerüstet – egal, ob Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung gefragt sind. „Die Kameraden sind schnell vor Ort und haben Ortskenntnis“, sagt Rosummek. In der zweiten Welle aber rücken zunehmend Feuerleute mit spezieller Ausbildung und Ausrüstung zum Einsatzort aus. Der Ausgangspunkt dieser laufenden Entwicklung liegt in Lohnde, wo sich bereits vor etlichen Jahren eine Tauchergruppe gegründet hatte. Seitdem sind die Lohnder für die Wasserrettung zuständig, bald kommen noch Eiseinsätze hinzu. „Das Rettungsgerät wird bald angeschafft“, sagt Rosummek. Die Ortsfeuerwehr Döteberg, in der unter anderem Landwirte und ein Imker Dienst versehen, ist mittlerweile für Tierrettungen ausgestattet. Die Harenberger Feuerwehrleute haben Rettungsschere und Spreizer an Bord, um bei Verkehrsunfällen im südlichen Stadtgebiet effektiv helfen zu können. Die Ortsfeuerwehr Letter verfügt seit einigen Monaten über einen speziellen Schlüsselsatz, um hilflose Menschen aus ihren Wohnungen retten zu können, und lagert Ölbindemittel, Schaummittel und Schläuche. In Seelze ist die Feuerwehr wegen der Nähe zum Rangierbahnhof und zum Chemiewerk auf Gefahrguteinsätze spezialisiert. Sie verfügt über die einzige Drehleiter. Die Ortsfeuerwehren Almhorst und Gümmer sollen mit Unterstützung der Honeywell-Werkfeuerwehr einen Atemschutzrettungstrupp bilden – eine Einheit aus Atemschutzträgern, die als Absicherung schnell eingreifen kann, wenn andere Brandbekämpfer bei Einsätzen in Gefahr geraten. Auch für die Ortsfeuerwehren in Lathwehren, Kirchwehren und Velber sind Spezialisierungen geplant. „Wir gehen da ganz strukturiert ran, um die Aufgaben gerecht zu verteilen“, sagt der Stadtbrandmeister.
450 Aktive in elf Feuerwehren
Die Stadtfeuerwehr setzt sich aus den Ortsfeuerwehren der elf Stadtteile zusammen. Insgesamt versehen rund 450 Aktive ihren ehrenamtlichen Dienst, davon mehr als 70 Frauen. Einen besondere Bedeutung kommt der Schwerpunktfeuerwehr in Seelze und den Stützpunktfeuerwehren in Dedensen und Letter zu, die die Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung unterstützen. Zehn Ortsfeuerwehren verfügen über Jugendabteilungen für den Nachwuchs ab zehn Jahren, die Brandbekämpfer in Dedensen, Gümmer und Harenberg sogar über Abteilungen für Kinder ab sechs Jahren.
Der Regen kostet Besucher
Zwölf Vereine gewähren Einblicke in ihre Jugendarbeit, doch Gäste sind Mangelware
Der Regen drückt die Besucherzahlen: Ein buntes Programm hatten zwölf Vereine für die Besucher des vierten Seelzer Jugendfestes am Sonnabendnachmittag auf dem Rathausplatz bereitgehalten – doch der große Ansturm blieb aus. „Durch das schlechte Wetter haben wir im Gegensatz zu den letzten Jahren weniger Besucher, die einfach spontan vorbeischauen“, sagte Jessika Zimmermann, Sprecherin der SG Letter. Während die Hüpfburg und die Spielgeräte meist verwaist blieben, suchten die Besucher während der Regenschauer Schutz in den Zelten und Pavillons. Einige Vereine hatten ihre Teilnahme an dem Fest sogar absagen müssen, da sie nicht genug Helfer aufbieten konnten. Lothar Wolff von den Lohnder Pfadfindern, Vorstandsmitglied des Stadtjugendrings, freute sich jedoch über jeden interessierten Besucher: „Mitglieder- und Mitarbeiterwerbung ist für die Vereine sehr wichtig. Die Jugendlichen sind schulisch oft so stark eingebunden, dass ihnen für das Vereinsleben nicht mehr die Zeit bleibt.“ Julia Schierholz stützte diese These: „Ich gehe nächstes Jahr aufs Gymnasium. Ich denke, dann werde ich weniger Freizeit haben“, sagte die 17-jährige Sportlerin der SG Letter. Auch Zimmermann weiß um die Wichtigkeit der öffentlichen Präsentation: „Die Vereine müssen ihre Angebote aufzeigen, denn viele Leute wissen gar nicht, was Sportvereine alles anbieten.“ Die jugendlichen Pfadfinder sahen in der unsicheren Wetterlage sogar einen positiven Nebeneffekt: „Der Regen hat uns sogar geholfen, da viele Besucher sich bei uns unterstellen wollten und wir so ins Gespräch kamen“, stellte der 14-jährige Nils fest.
Hildesheimer helfen in Seelze
110 Feuerwehrleute eilen in 22 Fahrzeugen zum Einsatzort, verlegen 2800 Meter Schläuche: Die Mitglieder der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 des Landkreises Hildesheim haben am Sonnabendvormittag bei einer Großübung an der Lebenshilfe-Werkstatt geprobt, wie sie im Ernstfall ihre Kameraden aus Seelze unterstützen könnten. Das Szenario: Wegen einer Unwetterlage mit starken Windböen und Überflutungen rücken Brandbekämpfer aus dem Nachbarlandkreis zur Unterstützung der Feuerwehren in der westlichen Region Hannover an. Da alle Seelzer Hilfskräfte bereits bei Einsätzen gebunden sind, werden die Hildesheimer alarmiert, als ein Feuer aus den Gebäuden der Lebenshilfe gemeldet wird. Zehn Mitarbeiter werden in der verqualmten Lagerhalle vermisst und müssen gerettet werden. Mit zehn Strahlrohren und einem Wasserwerfer sowie von der Drehleiter aus werden die Flammen bekämpft. Das Wasser dafür muss aus dem nahen Stichkanal entnommen werden, da die Wasserversorgung durch Hydranten wegen eines Rohrbruchs zusammengebrochen ist. „Das Ziel der Übung wurde erreicht“, zog Alfred Blume ein positives Fazit. Der Leiter der Ortsfeuerwehr Seelze hatte das Szenario gemeinsam mit anderen ausgearbeitet. Dass Hildesheimer Feuerwehrleute in Seelze bei einem realen Einsatz aushelfen mussten, sei zwar noch nicht vorgekommen. Die Übung habe dennoch ihre Berechtigung, sagte Blume und erinnerte an Großschadenslagen, als umgekehrt Seelzer Feuerwehrleute in anderen Landkreisen hatten aushelfen müssen – so wie in den vergangenen Jahren bei Hochwassereinsätzen in Hildesheim und im Wendland oder Mitte der siebziger Jahre bei den großen Bränden in der Lüneburger Heide.
Feuerwehr übt bei Lebenshilfe
Rund 100 Feuerwehrleute mit voraussichtlich 20 Fahrzeugen sollen heute Morgen bei einer Übung zur Lebenshilfe ausrücken. Die Ortsfeuerwehr Seelze hat die Brandschutzübung zusammen mit Feuerwehren aus dem Landkreis Hildesheim organisiert. Auch ein Einsatzzug des DRK ist vor Ort. Die Übung beginnt gegen 8.30 Uhr und soll bis 11 Uhr dauern. Laut Feuerwehr haben die Bürger jedoch keine Einschränkungen auf den Straßen zu erwarten. Die Aktion ist Bestandteil einer überregionalen Großübung, die Feuerwehren aus Hildesheim und der Region Hannover seit gestern unter anderem am Stemmer Berg absolvieren.
TUIfly Marathon Hannover - UNDER ARMOUR 10 km-Lauf
Laufgruppe geht mit 4 Läufern an den Start
Die Laufgruppe der Ortsfeuerwehr Seelze nahm am diesjährigen TUIfly Marathon Hannover - UNDER ARMOUR 10km-Lauf mit den Läufern Daniel Grone (Platz 68AK / 281 Gesamt), Lars Kiene (Platz 15AK / 28 Gesamt), Sven Kiene (Platz 21AK / 46 Gesamt) und Horst Natho (Platz 86AK / 535 Gesamt) Teil. Insgesamt starteten 1761 Männer in dieser Klasse. Die Ortsfeuerwehr Seelze erreichte mit ihrer Laufgruppe in der Teamwertung Platz 8 von 96 Teamwertungen.
Jahresrückblick 2009
Wir sagen Danke
Feuerwehr zieht Bilanz
Zu ihrer Jahresversammlung kommt die Feuerwehr Seelze am Freitag, 22. Februar, in den Bürgerstuben an der Marienwerderallee 10 zusammen. Vorgesehen sind unter anderem Berichte von Ortsbrandmeister, Kassenwart, Kassenprüfer und Jugendwart sowie Ehrungen und Beförderungen. Außerdem muss ein Kassenprüfer neu gewählt werden. Im Anschluss an den offiziellen Teil wird ein Imbiss serviert. Beginn ist um 18.30 Uhr.