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Mehr Aufgaben für Spezialisten

Die Zukunft heißt Spezialisierung: Die Seelzer Stadtfeuerwehr geht neue Wege, um auch künftig allen Anforderungen gerecht zu werden.

Bei Gefahrguteinsätzen auf Bahnanlagen müssen Oberleitungen geerdet werden, bei Gebäudebränden mit Solaranlagen ist besondere Vorsicht angesagt, und immer mehr Tierhalter fordern die Feuerwehr an, wenn ihre Lieblinge Hilfe bedürfen: Die Anforderungen an Feuerwehrleute sind deutlich gestiegen. „Heute ist viel Fachwissen gefragt“, sagt Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. „Und die Frage ist, wie das personell zu schaffen ist, aber gleichzeitig bezahlbar bleibt. Denn nicht jeder kann alles haben.“ Die Antwort der Seelzer Feuerwehren heißt Spezialisierung. Für den effektiven Ersteinsatz sind alle elf Seelzer Ortsfeuerwehren weiterhin gerüstet – egal, ob Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung gefragt sind. „Die Kameraden sind schnell vor Ort und haben Ortskenntnis“, sagt Rosummek. In der zweiten Welle aber rücken zunehmend Feuerleute mit spezieller Ausbildung und Ausrüstung zum Einsatzort aus. Der Ausgangspunkt dieser laufenden Entwicklung liegt in Lohnde, wo sich bereits vor etlichen Jahren eine Tauchergruppe gegründet hatte. Seitdem sind die Lohnder für die Wasserrettung zuständig, bald kommen noch Eiseinsätze hinzu. „Das Rettungsgerät wird bald angeschafft“, sagt Rosummek. Die Ortsfeuerwehr Döteberg, in der unter anderem Landwirte und ein Imker Dienst versehen, ist mittlerweile für Tierrettungen ausgestattet. Die Harenberger Feuerwehrleute haben Rettungsschere und Spreizer an Bord, um bei Verkehrsunfällen im südlichen Stadtgebiet effektiv helfen zu können. Die Ortsfeuerwehr Letter verfügt seit einigen Monaten über einen speziellen Schlüsselsatz, um hilflose Menschen aus ihren Wohnungen retten zu können, und lagert Ölbindemittel, Schaummittel und Schläuche. In Seelze ist die Feuerwehr wegen der Nähe zum Rangierbahnhof und zum Chemiewerk auf Gefahrguteinsätze spezialisiert. Sie verfügt über die einzige Drehleiter. Die Ortsfeuerwehren Almhorst und Gümmer sollen mit Unterstützung der Honeywell-Werkfeuerwehr einen Atemschutzrettungstrupp bilden – eine Einheit aus Atemschutzträgern, die als Absicherung schnell eingreifen kann, wenn andere Brandbekämpfer bei Einsätzen in Gefahr geraten. Auch für die Ortsfeuerwehren in Lathwehren, Kirchwehren und Velber sind Spezialisierungen geplant. „Wir gehen da ganz strukturiert ran, um die Aufgaben gerecht zu verteilen“, sagt der Stadtbrandmeister.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 08.07.2010
  • Von: Frank Walter
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