Montag, 11. Februar 2013 16:17

Sicherste Verbindung ist das Fax

Feuerwehren testen Kommunikation bei Großalarm – Lokale Leitstellen entlasten Zentrale

Großübung für mehr Sicherheit: Die Feuerwehren in der Region haben getestet, ob ihre Kommunikation über Funk auch bei einem Großalarm funktioniert.
Der arme „Herr Anton“, allerorten kam er zu Schaden. Am Sonnabendabend haben alle 21 Städte und Gemeinden der Region Hannover für einen Unwettereinsatz geübt. Leidtragender des simulierten Unwetters, ob in Barsinghausen, Hemmingen oder Seelze, war stets besagter „Herr Anton“. Es war, ganz ungewohnt, eine Übung ohne Fahrzeuge, Blaulicht und Schläuche. „Wir testen die Funk- und Entscheidungswege“, sagte Jürgen Kromholz. Der Jugendwart der Feuerwehr Lathwehren ist Leiter der ELO – Einsatzleitung vor Ort. Man stelle sich vor: Im Normalfall geht ein Notruf bei der Regionsleitstelle ein. Von dort wird die örtliche Feuerwehr alarmiert und der komplette Einsatz begleitet. Funksprüche gehen hin und her – Tagesgeschäft. Bei einem Unwetter, etwa einem Orkan, gibt es indes etliche Einsatzstellen. Denn viele Ortsfeuerwehren müssen in voller Besetzung ausrücken, die Regionsleitstelle wäre überfordert, müsste sie das allein koordinieren. In diesen Ausnahmesituationen übernimmt die Einsatzleitung vor Ort den Funkverkehr und die Dokumentation, führt Lagekarten und lotst die Aktiven zu ihren Einsatzorten. „Eine wichtige Entlastung für die Einsatzleiter“, betonte Kromholz. Just geht der Funkspruch „Keller im Mosenweg vollgelaufen“ in der Lathwehrener Feuerwache ein. Zu allem Überfluss hat sich auch noch „Herr Anton“ beim Treppensturz verletzt. Ortsbrandmeister Rolf Hennies bringt den virtuellen Einsatz ins Rollen. Zeitgleich ist das ELO-Personal in Letter, Dedensen und in der Kommandozentrale Seelze mit simulierten Einsätzen beschäftigt – Funk, Telefon und Fax im Dauereinsatz. Eine gute Gelegenheit zu testen, ob es zu Störungen im Funkverkehr kommt und die Telefone überlastet sind. Die sicherste Verbindung sei das Fax, sagte Kromholz. „Alles gut geklappt“, resümierte Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek am Ende. Die verzweigte Übung sei eindrucksvoll und in dieser Größe ziemlich einmalig gewesen. „Wir konnten technisch-taktisch sämtliche Nachrichtenwege testen – eine prima Sache.“

Montag, 11. Februar 2013 16:17

Bedingt alarmbereit

Freiwillige Feuerwehrleute retten Leben. Doch nicht jeder Arbeitgeber hat Verständnis, wenn seine Mitarbeiter wegen ihres Ehrenamts die Arbeit liegen lassen und in den Einsatz eilen.

Sie retten Leben – sofern ihr Arbeitgeber ihnen Zeit dafür gibt. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Umland bekommen zunehmend zu spüren, dass ihr Ehrenamt bei Vorgesetzten am Arbeitsplatz auf wenig Verständnis stößt. Für manche Arbeitgeber ist es keine Selbstverständlichkeit, dass ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in den Einsatz eilen darf, wenn der Pieper geht. „Das Thema wird unter den Teppich gekehrt. Niemand spricht gern darüber“, sagt Bernd Keitel, Vorsitzender der Feuerwehrverbandes in der Region Hannover. Am Sonnabend soll das nun geschehen. Hannovers Oberbürgermeister und Feuerwehrdezernent Stephan Weil wird auf dem Empfang des Feuerwehrverbandes über die „Zukunft der Feuerwehren in Niedersachsen“ sprechen – unter Berücksichtigung der Problematik „Ehrenamt und Freistellung durch die Arbeitgeber“. „Die Kommunen müssen noch stärker als bisher die Arbeitgeber für die Sache der Freiwilligen Feuerwehren begeistern“, sagt Weil. Thomas Extra von der Gemeindefeuerwehr Isernhagen kennt das Problem gut. Erst in der Nacht zu Montag mussten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wieder ausrücken. Stundenlang und bis in die frühen Morgenstunden kämpften sie auf einem Acker gegen die Flammen. Ein Brandstifter hatte dort rund 120 Strohballen in Brand gesetzt. „Um 3.30 Uhr waren wir mit dem Löscheinsatz durch, dann kam die Nachbereitung im Gerätehaus. Danach ist man einfach nur kaputt und will schlafen – aber nicht an den Arbeitsplatz“, sagt Extra. Allerdings sei nicht jeder Arbeitgeber bereit, zu tolerieren, dass Beschäftigte nicht erscheinen, weil sie sich die Nacht im Dienst für die Allgemeinheit um die Ohren geschlagen haben. Eigentlich sind Firmen und Unternehmen dazu verpflichtet. Die Lohnkosten für die ausgefallenen Mitarbeiter übernimmt die Kommune. „Es gibt auch sehr vorbildliche Firmen, die ihre Mitarbeiter gern freistellen, auch für Fortbildungen an der Feuerwehrschule“, sagt der Verbandsvorsitzende Keitel. Manche Unternehmen lehnen sogar ab, dass die Gemeinde ihnen das Geld für die ausgefallenen Arbeitsstunden überweist. Besonders vorbildlichen Arbeitgebern verleiht der Feuerwehrverband seit einigen Jahren die Auszeichnung „Partner der Feuerwehr“. Seit dem Jahr 2000 haben in der Region Hannover zehn Unternehmen die Plakette erhalten, darunter die Deutsche Messe AG. Wie viele freiwillige Feuerwehrleute wegen ihres Ehrenamts am Arbeitsplatz unter Druck geraten, darüber liegen dem Feuerwehrverband keine Zahlen vor. Die betroffenen freiwilligen Feuerwehrleute redeten nicht gern laut über diese Schwierigkeiten, berichtet der Verbandsvorsitzende. „Offiziell wissen wir von keinem einzigen Feuerwehrkollegen, der diese Probleme am Arbeitsplatz hat“, sagt Keitel. Und was könnte der Verband auch schon tun? Den betreffenden Arbeitgeber direkt ansprechen und um mehr Verständnis bitten? Dadurch werde nur riskiert, dass der Unmut noch zunimmt. „Die Leute haben Angst um ihren Job“, sagt Keitel. Dabei hat der Vorsitzende des Feuerwehrverbands durchaus für die andere Seite Verständnis. „Natürlich kann ein Betrieb, der termingebunden produziert, seinen Kunden nicht dauernd sagen, dass die Lieferungen ausfallen, weil die Mitarbeiter im Feuerwehreinsatz sind.“ So schaffen freiwillige Feuerwehrleute eigene Lösungen, um das Ehrenamt als Lebensretter und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Viele haben sich bei ihren Ortsfeuerwehren für Einsätze während des Tages abgemeldet, sind aber bereit, am Wochenende oder zu nächtlicher Stunde loszulegen, wenn die Sirenen heulen – und dennoch am nächsten Morgen pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen. Auf den Autobahnen schneiden sie Verletzte aus Unfallwracks, auf den Feldern löschen sie brennende Strohballen, und unter Atemschutz dringen sie in brennende Gebäude ein, um sicher zu gehen, dass sich niemand mehr in den Räumen befindet. „Aber es ist eben nicht jedem ganz klar, welch wichtigen Beitrag Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr leisten“, sagt Thomas Extra von der Gemeindefeuerwehr Isernhagen. Mehr Informationen zum ehrenamtlichen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr unter www.das-ist-doch-ehrensache.de.

Montag, 11. Februar 2013 16:16

Neues Baurecht macht Rauchmelder zur Pflicht

Vom 1. November an gelten neue Vorschriften für Bauherren

Die neue Niedersächsische Bauordnung tritt am Donnerstag, 1. November, in Kraft. „Wesentliche Änderungen sind einerseits die Vereinfachung des Baugenehmigungsverfahrens sowie das Streichen entbehrlicher Vorschriften“, sagt Seelzes Stadtsprecherin Martina Krapp. Auf der anderen Seite müssten Bauherren und Architekten aber auch mehr Verantwortung übernehmen, was die Einhaltung des öffentlichen Baurechtes betrifft. Neu sei unter anderem die Einführung von fünf Gebäudeklassen mit Angaben zu Höhen und Wohnflächen der Häuser. Diese hätten Einfluss auf das Genehmigungsverfahren, sagt Krapp. „Abhängig vom Gebäudetyp schließt sich dann entweder ein Anzeigeverfahren, ein vereinfachtes oder ein klassisches Baugenehmigungsverfahren an.“ Neu geregelt worden seien auch die Grenzabstände. Auch die Verpflichtung ist neu, nach der Eigentümer von Gebäuden mit mehr als fünf Wohnungen auch einen Spielplatz für Kinder errichten müssen. Auch die Vorgaben beim Thema Brandschutz seien verschärft worden, sagt Krapp. Danach seien Eigentümer künftig verpflichtet, in einer Wohnung sämtliche Schlafräume, Kinderzimmer und als Rettungsweg dienende Flure mit Rauchmeldern auszurüsten. Bestehende Wohnungen müssen bis spätestens 31. Dezember 2015 mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Durch die zahlreichen Änderungen und die damit verbundenen Umstellung rechnet die Seelzer Verwaltung in der Anfangszeit bei der Bearbeitung von Bauanträgen mit Verzögerungen. Informationen zum Niedersächsichen Bauordnungsrecht sind auf www.ms.niedersachsen.de zu finden, im Rathaus können Fragen unter Telefon (05137) 828421 gestellt werden. In der Stadt Seelze wurden in den vergangenen beiden Jahren jeweils 230 Genehmigungsverfahren bearbeitet.

Montag, 11. Februar 2013 16:15

Stadtpokal baut Brücken in Seelze

Feuerwehr ehrt die Sieger - Wettbewerb mit 451 Teilnehmern

"Brückenbau" sei für ihn das Wort des Jahres 2012, sagt Bürgermeister Detlef Schallhorn. Beim Stadtpokal der Seelzer Vereine habe der Begriff, der die Seelzer sonst eher aufstöhnen lässt, eine positive Bedeutung. Denn der Stadtpokal baue Brücken – zwischen den Stadtteilen ebenso wie zwischen Vereinen und Bürgern, ist der Bürgermeister überzeugt. Seelzes stellverstretender Ortsbrandmeister Michael Lorenz und Moderator Claas Harmsen haben am Sonnabendabend die Sieger des Wettbewerbs geehrt, bei dem in diesem Jahr 451 Akteure in den Disziplinen Minigolf, Schießen und Kegeln an den Start gingen. Die Ergebnisliste Einzel führt Andreas Herbst von der Mannschaft Osbornekiller an, gefolgt von Harald und Uwe Hackbarth (beide: Die Zerhacker) auf den Rängen zwei und drei. Das Dameneinzel hat Heidi Stempor von Die Sekteulen für dich entschieden. Platz zwei belegte Simone Strowig (Sechspistols), Rang drei Annette Skroblin (MAKSIS). In der Mannschaftswertung konnten Die Zerhacker die Konkurrenz hinter sich lassen. Den zweiten und dritten Platz erreichten KC Kullerköppe und Osbornekiller. Die Pokale haben Unternehmen und Privatleute gespendet. Das Team Sechspistols hat sich zudem einen Reisegutschein von 400€ gesichert.

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Der Feuerwehr Musikzug Velber sorgte vor der Siegerehrung für Musik.

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Die Ortsfeuerwehr Seelze sorgte für das leibliche Wohl.

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Zahlreiche Teilnehmer sind in die Feuerwache Seelze zur Siegerehrung gekommen.

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Bürgermeister Detlef Schallhorn

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Das am besten gehütete Geheimnis von Seelze wird Claas Harmsen und Michael Lorenz überreicht.

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Die Sieger der Einzelwertung Heidi Stempor (Die Sekteulen) und Andreas Herbst (Osbornekiller) mit Bürgermeister Detlef Schallhorn.

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Gewinner der rosa Laterne "Die Young Stars"

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Die Sieger des Stadtpokals freuen sich über ihre Pokale.

Montag, 11. Februar 2013 16:14

Farben dienen der Orientierung

Neues Konzept soll im Ernstfall helfen – Karten liegen der Polizei und Feuerwehr vor

Neue Schilder sollen im Schulzentrum an der Humboldtstraße für eine bessere Orientierung für Schüler, Besucher sowie Polizei und Feuerwehr sorgen. Am Dienstagabend Informierte sich der Ausschuss für Bildung und Freizeit vor Ort über das neue Orientierungskonzept.
Rot für die Anne-Frank-Schule, Blau für die Humboldt-Schule, Orange für die Geschwister-Scholl-Schule und Grün für die Sporthalle des Schulzentrums. Dieses Farbsystem soll in Zukunft die Orientierung in den Schulen erleichtern. Erste Orientierung bietet ein Übersichtsplan vor der Anne-Frank-Schule. Darauf sind die Schulen mit Adressen und Telefonnummern verzeichnet. Dank einer Spezialbeschichtung lässt er sich auch leicht von Graffiti reinigen. In der Anne-Frank-Schule finden Besucher im Eingang eine Übersicht der Ebenen – ebenfalls in Rot gehalten. Symbole wie ein stilisiertes I weisen zum Beispiel auf Verwaltungsräume hin. Die Symbole finden sich auch auf den Wegweisern, die in den Fluren von der Decke hängen. „Alle Pläne liegen auch bei der Polizei und der Feuerwehr“, sagt Florentin von Ilsemann von der Firma Mohnke, die das Konzept erarbeitet hat. So könnten sich die Einsatzkräfte im Ernstfall, wie bei einem Amoklauf, schnell orientieren. Dabei hilft auch, dass an den Eingangsschildern durch einen kleinen Farbstreifen gezeigt wird, welche anderen Gebäude durch diesen Eingang zu erreichen sind. Teilweise habe die Firma zur besseren Orientierung die Raumnummern ändern müssen, sagte von Ilsemann. Nun findet sich beispielsweise Raum 16 im ersten Stock unter Anne-Frank-Schule unter dem Kürzel A1.16. Ein Schild mit dieser Nummer klebt auch im Fenster. Bei der Farbwahl habe sich der Betrieb an den vorhandenen Farben der Schulen orientiert, sagte von Ilsemann. Weil das Gelb der Geschwister-Scholl-Schule eher schlecht lesbar sei, hätten sie sich dabei für Orange entschieden. In den nächsten Wochen bringen die Hausmeister der Schulen die restlichen Schilder an. Insgesamt hat das Konzept die Stadt 60 000 gekostet.

Montag, 11. Februar 2013 16:13

Probefahrt soll Engpässe zeigen

Im Bauverein: Nach Kellerbränden sucht Feuerwehr Lösung für zugeparkte Wohnstraßen

Die beiden Kellerbrände an der Straße Im Bauverein haben die Feuerwehr aufgeschreckt – die direkten Zufahrten durch Letters Straßen waren teils zugeparkt, sodass die Einsatzkräfte nur über Umwege zum Brandort gelangen konnten. Jetzt soll eine Probefahrt mit großen Fahrzeugen und der Drehleiter Engpässe aufzeigen. „Diese Zeitverzögerungen sind sehr gravierend“, urteilt Seelzes Feuerwehrpressewart Jens Köhler. Gerade Kellerbrände seien sehr gefährlich, weil durch den Kamineffekt giftige Gase ins Treppenhaus gesogen würden. In dem Mehrparteienhaus war dies sogar besonders dramatisch: Die Flurfenster lassen sich nicht öffnen, es gibt lediglich ein kleines Lüftungsgitter. Beim ersten Brand war die Kreuzung Eichenweg/Im Bauverein zugeparkt – das Löschfahrzeug musste einen Umweg durch den halben Stadtteil über Nordstraße, Im Sande und den Kastanienplatz in Kauf nehmen, obwohl die Feuerwache nur 800 Meter vom Brandort entfernt liegt. Außerdem wurde ein verkehrswidrig geparktes Auto im Kreuzungsbereich beschädigt. Das gibt stets Ärger und bedeutet viel Papierkram. „Wir appellieren daher dringend an die Autofahrer, enge Kreuzungen und Wohnstraßen nicht zuzuparken“, sagt Köhler. Voraussichtlich im nächsten Monat will Köhler mit Großfahrzeugen zu einer Befahrung aufbrechen, um zu sehen, ob die Rettungswege frei sind und Gefahrenpunkte auszumachen – und wenn möglich auszuschalten. Ob auch andere Stadtteile in die Tour einbezogen werden, steht noch nicht fest. Denkbar seien etwa schraffierte Markierungen auf der Fahrbahn oder Halteverbote. Wenn die Feuerwehr dies für geboten halte, werde die Stadtverwaltung dem – wo möglich – wie schon in der Vergangenheit nachkommen, sagt Sprecherin Martina Krapp. Eine Politesse kontrolliere ohnehin regelmäßig, ob Feuerwehrzufahrten oder Hydranten zugeparkt sind.

Montag, 11. Februar 2013 16:12

Fettbrand: Nie mit Wasser löschen

Vorführungen der Feuerwehr sorgen für erstaunte Ausrufe bei den Zuschauern

Eine Situation, wie sie tagtäglich in jedem Haushalt passieren kann: Das heiße Fett in Kochtopf oder Pfanne auf dem Herd gerät in Brand. Was tun? „Auf keinen Fall versuchen, mit Wasser zu löschen“, sagte Feuerwehrmann Norbert Steinmeier. Was in so einem Fall passieren würde, zeigten die Seelzer Feuerwehrleute beim Obentrautmarkt am Wochenende eindrucksvoll und anschaulich bei einem Versuch: Hohe Stichflammen und Rauchschwaden schnellten aus dem Simulationsgerät für Fettbrände empor und sorgten für erstaunte Ausrufe beim Publikum. „Bei einem Fettbrand immer versuchen, das Feuer mit einer Decke zu ersticken“, erklärte Steinmeier und zeigte den Zuschauern, wie das am sichersten funktioniert. Auch wiesen die Brandbekämpfer ausdrücklich auf die Wichtigkeit von Brandmeldern in Wohnräumen hin. „Brandmelder können Leben retten“, so lautete das Fazit der Feuerwehr. Insgesamt fünf Fahrzeuge ihrer Flotte hatten sie mitgebracht und erlaubten allen Interessierten, einen Blick in das Innere zu werfen. Gemeinsam mit der Feuerwehr nutzte der Verein Historische Maschinen Seelze (HMS) den Hof der Familie Schomburg und die Bremer Straße als Ausstellungsfläche. Etwa 25 historische Traktoren, Standmotoren, Holzspalter, Wippsägen, Kartoffelsortiermaschinen und vieles Gerät mehr hatten die Sammler mitgebracht. Viele Besucher nutzten gestern auch die Gelegenheit, beim Kleintierzüchterverein mit Rassehühnern und Zwergkaninchen auf Tuchfühlung zu gehen.

Montag, 11. Februar 2013 16:11

Schwere Gefährte kommen angerollt

Stadtfeuerwehrtag dient Information und Geselligkeit – Motto ist Heben, Bewegen, Räumen und Verladen

Vor dem Bürgerhaus Gümmer kam am Freitagabend zum Stadtfeuerwehrtag schweres Gefährt angerollt: Ein 60-Tonnen-Kran der Berufsfeuerwehr Hannover, ein Teleskoplader sowie Bergungsgerät des Technischen Hilfswerks Ronnenberg/Burgdorf. Da nahm sich der Radlader des Seelzer Bauhofs im Vergleich fast mickrig aus. Der Stadtfeuerwehrtag dient der Geselligkeit, dem Fachsimpeln und Feiern. „Aber dieser Tag soll auch informieren und Aktuelles auf den Tisch bringen“, sagte Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. Seelze liege an vielen Verkehrsadern. „Es werden auf Straßen, Gleisen und dem Kanal große Mengen Material bewegt, das birgt Gefahren“, sagte Rosummek. Die Vorführungen mit Fahrzeugen und Gerät standen unter dem Motto „Heben, Bewegen, Räumen und Verladen.“ In diesem Jahr sei die Feuerwehr bislang zu 57 Brandeinsätzen, 151 technischen Hilfeleistungen und sieben Taucheinsätzen ausgerückt, berichtete der Stadtbrandmeister. Bei den Einsätzen ragten das Strohfeuer bei Lathwehren und die Gefahrgutunfälle auf dem Rangierbahnhof heraus. Der Mitgliederbestand ist vom langjährigen Durchschnitt von 450 auf derzeit 443 Aktive gesunken. Die sind naturgemäß nicht immer verfügbar. „Bei einem Vollalarm hier und jetzt kämen etwa 120 Einsatzkräfte“, verdeutlichte Rosummek. Allerdings dürfen künftig Aktive und Funktionsträger bis 63 Jahre tätig sein. Außerdem kann der Ortsbrandmeister oder Einsatzleiter bei Bedarf Mitglieder der Altersfeuerwehr heranziehen. „Mit diesen Änderungen mildert das neue Brandschutzgesetz die sich längerfristig abzeichnenden Personalengpässe ab – ohne sie zu lösen“, erklärte Rosummek. Ebenfalls positiv bewertete er, dass sich Feuerwehrmänner für Brandschutzerziehung und -aufklärung freistellen lassen können. Mit der Aufnahme der Kinderfeuerwehren sei das Gesetz endlich der praktischen Entwicklung der vergangenen Jahre gefolgt. Der Nachwuchs spiele eine wesentliche Rolle für den Fortbestand der Ortsfeuerwehren. Der Stadtfeuerwehrtag ist stets ein Anlass für Ehrungen: Unter dem Applaus und „Gut Wehr“ der Kameraden wurde Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler nach bestandener Gruppenführerausbildung zum Löschmeister befördert. Bürgermeister Detlef Schallhorn und Rosummek schwebten derweil im Rettungskorb des 60-Tonnen-Krans 39 Meter über dem Bürgerhaus.

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Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek (links) befördert Jens Köhler beim Stadtfeuerwehrtag zum Löschmeister.

Bild von Nicola Wehrbein (Leine-Zeitung)

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Bild von Nicola Wehrbein (Leine-Zeitung)

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Bild von Nicola Wehrbein (Leine-Zeitung)

 

Montag, 11. Februar 2013 16:11

Feuerwehr ändert Einsatzpläne

 

Brandbekämpfer schnüren für die Zeit der Brückensperrung ein Rundum-sorglos-Paket

Geänderte Anfahrtrouten in die südlichen Ortsteile, Halteverbote und Aufhebung von Sperrungen einzelner Straßen: Die Ortsfeuerwehr Seelze hat ihre Einsätzpläne an die geplante Brückensanierung Göxer Landstraße angepasst.„Wir haben ein Rundum-sorglos-Paket geschnürt“, sagt Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume. Die Ortsfeuerwehr Seelze könne damit gewährleisten, dass sie trotz des bevorstehenden Abrisses der Eisenbahnbrücke an der Göxer Landstraße und des anschließenden Neubaus die südlichen Ortsteile rechtzeitig erreichen könne. Bislang hat die Feuerwehr dazu genau die Brücke genutzt, die in den nächsten Wochen für voraussichtlich 18 Monate als Verbindungsweg in den Süden ausfallen wird. Die Göxer Landstraße (L?390) ist für die Feuerwehr der kürzeste Weg: Von der Wache bis zum Parkplatz gegenüber dem Kindergarten Seelze-Süd sind es zwei Kilometer. Für die Dauer der Sperrung gibt es zwei Alternativrouten: Eine Strecke führt nach Lohnde und von dort über die Werftstraße und Vor den Specken zur Kanalbrücke Göxer Landstraße. Die andere verläuft über Letter und die Bundesstraße 441 zurück nach Seelze-Süd. Beide Alternativrouten seien zu unterschiedlichen Zeiten abgefahren worden, sagte Blume. In allen Fällen seien die Einsatzkräfte deutlich unter der gesetzlichen Hilfsfrist von zwölf Minuten geblieben. „Wir haben einige Sachen angeleiert, um die Zeiten zu optimieren“, sagt Blume. So sind nach Einschätzung der Feuerwehr an einigen Stellen wie etwa der Werftstraße in Lohnde und der Straße Vor den Specken in Seelze Halteverbotsschilder erforderlich, damit insbesondere die großen Einsatzfahrzeuge wie die Drehleiter zügig durchfahren können. Außerdem will die Feuerwehr einige Straßensperrungen aufheben lassen, etwa die Abhängung der Lindenstraße, der Martinskirchstraße und der Bremer Straße. „Wir müssen es hinbekommen, dass unsere Leute überhaupt die Wache erreichen können.“ Denn in den Hauptverkehrszeiten seien die Durchgangsstraßen verstopft, sodass die Feuerwehrleute über alle möglichen Nebenstrecken zur Wache gelangen müssten. Zum Paket gehört auch, dass die Ortsfeuerwehren Almhorst und Döteberg bei jedem stillen Vollalarm der Ortsfeuerwehr Seelze automatisch mitalarmiert werden und die Seelzer unterstützen.

 

Montag, 11. Februar 2013 16:10

Fehlalarm kann teuer werden

Viele Neuerungen im Brandschutzgesetz

Seit zwei Monaten ist das neue Brandschutzgesetz in Kraft – nach 34 Jahren war eine Aktualisierung notwendig. Im Ausschuss für Ordnung und Soziales hat der stellvertretende Stadtbrandmeister Christian Kielhorn die wichtigsten Neuerungen vorgestellt. Für die Kommunen gibt es deutliche Vorteile: Sie können künftig die Kosten für die Entsorgung von Löschwasser und Löschschaum dem Verursacher in Rechnung stellen. Gleiches gilt für Brandmeldeanlagen, die falschen Alarm ausgelöst haben. Erst im August war dies an der Hannoverschen Straße in einem Wohnhaus und einem Supermarkt der Fall. Aber auch Firmen, bei denen erhöhte Brandgefahr besteht – etwa bei Honeywell oder einem Maststall – kann die Stadt jetzt die Betreiber verpflichten, Sonderlöschmittel vorzuhalten. „Kostendeckend wird die Feuerwehr aber nie funktionieren“, resümiert Kielhorn. Der Rangierbahnhof falle nicht unter diese Regelung, weil er eine Verkehrsanlage ist. Auch Waldbesitzer sind nicht betroffen. Die Feuerwehr selbst profitiert auch: Jetzt dürfen Aktive und Funktionsträger bis 63 Jahre Dienst verrichten (bislang 62) – was viele immer noch als zu kurz empfinden, wenn sie auf der anderen Seite noch voll berufstätig sind. Deshalb gibt es neu das Angebot 63plus: Der Einsatzleiter kann Mitglieder der Altersfeuerwehr rekrutieren, die noch fit sind und etwa einen Führerschein für größere Fahrzeuge besitzen. Weiterhin können sie sich für die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen von der Arbeit freistellen lassen. Auch die ausdrückliche Aufgabe, Kinderfeuerwehren zu gründen und zu fördern, ist neu im Gesetz verankert.

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