Sonntag, 24. Februar 2013 14:29

Feuerwehr kämpft mit Wechsel

Hohe Fluktuation, großer Ausbildungsbedarf – Langfristig droht Mitgliederschwund

Noch bleibt Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek gewohnt gelassen. Doch auch er weiß: In zehn oder 15 Jahren könnten deutlich weniger Feuerwehrleute als heute zur Verfügung stehen. „Ich rechne damit, dass wir ähnlich wie in anderen Städten einen Einbruch zu verzeichnen haben werden“, sagt Rosummek. Bevölkerungsschwund, demografischer Wandel – Innenminister Uwe Schünemann hat dies jetzt dazu veranlasst, gezielte Werbeaktionen für die Feuerwehr zu fordern. Vor allem Frauen und Migranten sollen stärker als bisher angesprochen werden. In Seelze ist die Zahl der aktiven Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren sehr konstant geblieben. 448 aktive Brandbekämpfer stehen aktuell in der städtischen Statistik, 61 davon sind Frauen – die meisten in Lathwehren und Seelze. Aber: „In zehn Jahren ist mit Engpässen zu rechnen“, sagt Stadtsprecherin Martina Krapp. Aktuell gravierender ist ein anderes Problem. „Die Fluktuation ist deutlich gestiegen“, sagt Rosummek. Weniger Männer und Frauen blieben langfristig einer Feuerwehr treu. Weil gut ausgebildete Kräfte wegziehen, müssen öfter neue in Lehrgängen geschult werden. Allerdings sind immer weniger Arbeitgeber bereit, ihre Angestellten für solche Schulungen freizustellen. „Wir haben ein zunehmendes Ausbildungsproblem“, sagt Rosummek. Um die Nachwuchsarbeit zu verbessern, wurden in Dedensen, Gümmer und Harenberg Kinderfeuerwehren gegründet. Das funktioniert, mittelfristig müsse sich die Feuerwehr jedoch Gedanken über weitere Werbekampagnen machen, sagt Rosummek.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:27

Kritik an Bahn AG nach Unfall

Feuerwehr und Bundespolizei monieren, dass das Unternehmen sie nicht informiert hat

Das Verhalten der Deutschen Bahn AG nach dem Unfall, bei dem am Freitag zwei Kesselwaggons aus den Gleisen gesprungen waren, sorgt für Verstimmung bei Feuerwehr und Bundespolizei. Das Verkehrsunternehmen hatte es unterlassen, die Einsatzkräfte zu informieren. Ortsbrandmeister Alfred Blume, mit seinen Kameraden häufig auf dem Rangierbahnhof im Einsatz, hatte erst durch eine Nachfrage der Leine-Zeitung vom Unfall erfahren. „Das kann so nicht sein“, sagt er und beklagt, dass Absprachen nicht eingehalten worden seien. Er sprach von einer Gefährdung, „eventuell gehörte da sogar eine Brandwache hin“. Mit den Waggons war zuletzt hochentzündliches Butadien transportiert worden. Blume fühlte sich an einen schweren Unfall mit Propangas vor zehn Jahren erinnert, bei dem die Bahn die Feuerwehr erst mit einstündiger Verspätung informiert hatte. „Ich dachte, diese Zeiten wären vorbei“, mahnte er eine bessere Informationspolitik an. Ins gleiche Horn stößt auch Detlef Lenger von der Bundespolizei: „Die Bahn ist verpflichtet, uns bei jeder Unregelmäßigkeit zu informieren.“ Stattdessen habe man erst Stunden nach Räumung der Unfallstelle von der Feuerwehr vom Vorfall erfahren. Leider passiere es immer mal wieder, dass die Bahn nicht über Unfälle informiere. Als mögliche Gründe nannte Lenger menschliches Versagen, aber auch wirtschaftliche Gründe. Die Bundespolizei will die Bahn jetzt eindringlich bitten, künftig besser zu informieren. Zugleich prüft die Behörde, ob es noch Ansatzpunkte für Ermittlungen gibt. Die Bahn dagegen beruft sich darauf, dass es keine Gefährdung gegeben habe und man deshalb nicht verpflichtet gewesen sei, Feuerwehr und Bundespolizei zu informieren. „Ob eine Gefahr vorliegt, ist allein Entscheidung der Bundespolizei“, sagt hingegen deren Sprecher Lenger. Ursache für den Unfall, bei dem 30 Meter Betonschwellen und ein Signal beschädigt wurden, war nach derzeitigem Stand ein vergessener Hemmschuh. Kommentar: Im Rangierbahnhof springen Waggons aus den Schienen, doch die Bahn hält es nicht für nötig, Polizei und Feuerwehr zu informieren. Stattdessen erfährt die Ortsfeuerwehr durch eine Nachfrage der Presse vom Unfall und die Bundespolizei wiederum durch die Feuerwehr – als es an der Unfallstelle schon nichts mehr zu ermitteln gibt. Offenbar besteht eine rechtliche Grauzone. Jedenfalls sorgt der Vorfall nicht dafür, das angeschlagene Image der Bahn zu verbessern, und schafft auch bei Anliegern des Rangierbahnhofs kein Vertrauen.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:26

Das Leiter-Karussell schont die Kasse

Drei Feuerwehren waren nötig, um ein Einsatzfahrzeug mit relativ wenig Aufwand reparieren lassen zu können

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Auf den ersten Blick passt dieser Spruch auf die Art, wie die Seelzer Feuerwehr ihre Drehleiter reparieren ließ. Mit zwei anderen Feuerwehren tauschte sie so lange, bis sie ihr eigenes Fahrzeug wiederhatte. Der zweite Blick jedoch macht klar: Die Umwege, über die die Einsatzkräfte ihr Gefährt in überholtem Zustand wiederbekamen, schonten tatsächlich die Kasse. Alles begann mit einer Revision des 1991 für damals etwa 800 000 Mark gekauften Fahrzeugs. Dabei wurde festgestellt, dass einzelne Drähte und Kabelanschlüsse korrodiert waren. Die Steuerung der Leiter war damit störungsanfällig. Wie Ortsbrandmeister Alfred Blume berichtete, konnte dieser Fehler nur in der Werkstatt einer Firma im Örtchen Kandel im Süden von Rheinland-Pfalz behoben werden – gut 500 Kilometer entfernt. Um die Leiter hinzubringen und wieder abzuholen, wären also zwei Fahrten und mehrere Übernachtungen nötig gewesen. Um dies zu vermeiden, kam das Leiter-Karussell in Gang: Seelzer Feuerwehrleute brachten die eigene Drehleiter zur Berufsfeuerwehr Braunschweig. Die dortigen Feuerwehrleute fuhren mit dem Seelzer Fahrzeug nach Kandel, übergaben es der Werkstatt und nahmen ihre eigene Drehleiter von dort mit. Die Seelzer wiederum brachten aus Braunschweig die von der Werkstatt zur Verfügung gestellte Reserveleiter mit. „Dadurch war in der Reparaturphase der Brandschutz in Seelze gesichert“, erläuterte Blume. Am vergangenen Wochenende erfolgte nun der nächste Tausch, an dessen Ende die Seelzer Leiter wieder da landete, wo sie hingehört. Dieses Mal mit im Boot: die Feuerwehr aus Schwarzenbek in Schleswig-Holstein. Am Sonnabendmorgen gegen 8 Uhr rollte eine Delegation mit dem Schwarzenbeker Leiterfahrzeug an der Feuerwache in Seelze vor. Drei Seelzer Brandbekämpfer nahmen das Gefährt in Empfang, fuhren damit nach Rheinland-Pfalz und holten die für 12 000 Euro reparierte Seelzer Leiter wieder ab.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:25

Stichkanal

Baden in der Wasserstraße nur auf eigene Gefahr

Der Platz am Stichkanal, an dem sich das Unglück ereignet hat, ist eine beliebte Badestelle. Es herrsche keine Strömung und auch der Bootsverkehr halte sich in Grenzen, sagt Gabriele Klenner, die mit ihrer Familie schon seit Jahren regelmäßig an der Stelle schwimmen geht. Auch am Donnerstag sei sie dort gewesen, habe die Stelle aber schon vor dem Unfall wieder verlassen und nichts von dem Rettungseinsatz mitbekommen. „So etwas ist hier, so weit ich weiß, noch nie passiert“, sagt die Seelzerin. Ihr Mann tauche öfter und habe immer von recht klarem Wasser auch in der Tiefe berichtet, sagt sie. Obwohl viele Seelzer im Stichkanal Erfrischung suchen, und mancher früher dort sogar Schwimmen gelernt hat, ist das Baden nicht erlaubt. Der Kanal ist Betriebsgelände des Wasserund Schifffahrtsamtes. Betreten erfolgt auf eigene Gefahr. Die offizielle Badeanstalt gibt es dort schon lange nicht mehr

Sonntag, 24. Februar 2013 14:23

Fahrzeuge der Feuerwehr besser sichtbar

Leine-Zeitung, 16.07.2010

Die Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet geben ihren Fahrzeugen nach und nach ein neues einheitliches Erscheinungsbild. Die großflächigen gelben Aufkleber sollen aber auch die Sichtbarkeit verbessern. Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume hat bereits die ersten positiven Erfahrungen gemacht. Bei einem nächtlichen Gefahrguteinsatz seien die reflektierenden gelben Streifen und das damit beklebte Fahrzeug deutlich besser zu sehen gewesen als andere Feuerwehrautos. „Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Besonders bei der Anfahrt sei es wichtig, dass die Feuerwehrfahrzeuge gut zu erkennen seien. „Das bedeutet mehr Sicherheit für uns und für andere Kraftfahrer.“ Auch Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek lobt die verbesserte Warnwirkung. Da aber auch der Wunsch nach einem einheitlichen Erscheinungsbild mit zur Entscheidung für die gelben Aufkleber beigetragen habe, ist es ihm wichtig zu betonen, dass die Kosten nicht aus öffentlichen Mitteln bestritten werden. Nachrüstungen passierten mit Spendengeld, bei neuen Fahrzeugen würden die gelben Streifen ohne Mehrkosten gleich mitbestellt. Wer allerdings genau hinschaut, merkt doch feine Unterschiede im neuen einheitlichen Bild: Während auf den zuletzt neu angeschafften Fahrzeugen mancher Ortsfeuerwehren neongelbe Streifen prangen, sind die Aufkleber auf den Einsatzautos der Ortsfeuerwehr Seelze gelb-orange – ein kleines Missverständnis, das aber dem Wunsch nach mehr Sicherheit keinen Abbruch tun wird.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:23

Feuerwehr soll Bäume wässern

Stadtverwaltung bittet Ehrenamtliche um Unterstützung bei Arbeiten an Grünanlagen

Die Hitze macht vielen Menschen zu schaffen, auch die Betriebshofmitarbeiter kämpfen mit den Auswirkungen der Trockenheit. Die Seelzer Stadtverwaltung hat nun die Feuerwehr um Unterstützung beim Wässern der Grünanlagen gebeten. Wie bereits im Winter wolle die Verwaltung die Situation mithilfe externer Kooperationspartner in den Griff bekommen, sagte Stadtsprecherin Silke Rese-Sussick. Damals hatte eine Gartenbaufirma der Stadt dabei geholfen, der Schneemassen Herr zu werden. Nun soll sich die Feuerwehr in Notfällen um Beete und Bäume kümmern. Die meisten Ortsfeuerwehren besitzen inzwischen Fahrzeuge mit Wassertanks und können damit die Pflanzen versorgen. Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek steht der Anfrage der Verwaltung grundsätzlich offen gegenüber und spricht von „originärer Feuerwehrarbeit“. „Wenn man der Natur Hilfe leisten kann, habe ich kein Problem damit.“ Außerdem beuge dies auch Bränden vor. In der Vergangenheit habe die Feuerwehr bereits punktuell auf Nachfrage von Ortsbürgermeistern ausgeholfen. Nun sei zum ersten Mal eine zentrale Anfrage von der Verwaltung eingegangen, sagte Rosummek. Nach Angaben der Stadtsprecherin sind neun von 33 Betriebshofmitarbeiter derzeit im Urlaub. Die unter anderem im Winter aufgebauten Überstunden werden auf das ganze Jahr verteilt abgebaut. Politiker halten die Hilfsanfrage bei der Feuerwehr grundsätzlich für eine gute Idee. In extremen Wettersituationen wie dieser sei es richtig, sich vorübergehend externe Hilfe zu holen, sagte die SPD-Bauexpertin Martina Oellig. „Wir können uns personelle Aufstockung nicht leisten.“ Nach Ansicht von Helmut Roselt (CDU) müsse grundsätzlich geprüft werden, wie stark der Betriebshof ausgelastet ist.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:22

Mehr Aufgaben für Spezialisten

Die Zukunft heißt Spezialisierung: Die Seelzer Stadtfeuerwehr geht neue Wege, um auch künftig allen Anforderungen gerecht zu werden.

Bei Gefahrguteinsätzen auf Bahnanlagen müssen Oberleitungen geerdet werden, bei Gebäudebränden mit Solaranlagen ist besondere Vorsicht angesagt, und immer mehr Tierhalter fordern die Feuerwehr an, wenn ihre Lieblinge Hilfe bedürfen: Die Anforderungen an Feuerwehrleute sind deutlich gestiegen. „Heute ist viel Fachwissen gefragt“, sagt Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. „Und die Frage ist, wie das personell zu schaffen ist, aber gleichzeitig bezahlbar bleibt. Denn nicht jeder kann alles haben.“ Die Antwort der Seelzer Feuerwehren heißt Spezialisierung. Für den effektiven Ersteinsatz sind alle elf Seelzer Ortsfeuerwehren weiterhin gerüstet – egal, ob Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung gefragt sind. „Die Kameraden sind schnell vor Ort und haben Ortskenntnis“, sagt Rosummek. In der zweiten Welle aber rücken zunehmend Feuerleute mit spezieller Ausbildung und Ausrüstung zum Einsatzort aus. Der Ausgangspunkt dieser laufenden Entwicklung liegt in Lohnde, wo sich bereits vor etlichen Jahren eine Tauchergruppe gegründet hatte. Seitdem sind die Lohnder für die Wasserrettung zuständig, bald kommen noch Eiseinsätze hinzu. „Das Rettungsgerät wird bald angeschafft“, sagt Rosummek. Die Ortsfeuerwehr Döteberg, in der unter anderem Landwirte und ein Imker Dienst versehen, ist mittlerweile für Tierrettungen ausgestattet. Die Harenberger Feuerwehrleute haben Rettungsschere und Spreizer an Bord, um bei Verkehrsunfällen im südlichen Stadtgebiet effektiv helfen zu können. Die Ortsfeuerwehr Letter verfügt seit einigen Monaten über einen speziellen Schlüsselsatz, um hilflose Menschen aus ihren Wohnungen retten zu können, und lagert Ölbindemittel, Schaummittel und Schläuche. In Seelze ist die Feuerwehr wegen der Nähe zum Rangierbahnhof und zum Chemiewerk auf Gefahrguteinsätze spezialisiert. Sie verfügt über die einzige Drehleiter. Die Ortsfeuerwehren Almhorst und Gümmer sollen mit Unterstützung der Honeywell-Werkfeuerwehr einen Atemschutzrettungstrupp bilden – eine Einheit aus Atemschutzträgern, die als Absicherung schnell eingreifen kann, wenn andere Brandbekämpfer bei Einsätzen in Gefahr geraten. Auch für die Ortsfeuerwehren in Lathwehren, Kirchwehren und Velber sind Spezialisierungen geplant. „Wir gehen da ganz strukturiert ran, um die Aufgaben gerecht zu verteilen“, sagt der Stadtbrandmeister.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:21

450 Aktive in elf Feuerwehren

Die Stadtfeuerwehr setzt sich aus den Ortsfeuerwehren der elf Stadtteile zusammen. Insgesamt versehen rund 450 Aktive ihren ehrenamtlichen Dienst, davon mehr als 70 Frauen. Einen besondere Bedeutung kommt der Schwerpunktfeuerwehr in Seelze und den Stützpunktfeuerwehren in Dedensen und Letter zu, die die Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung unterstützen. Zehn Ortsfeuerwehren verfügen über Jugendabteilungen für den Nachwuchs ab zehn Jahren, die Brandbekämpfer in Dedensen, Gümmer und Harenberg sogar über Abteilungen für Kinder ab sechs Jahren.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:17

Der Regen kostet Besucher

Zwölf Vereine gewähren Einblicke in ihre Jugendarbeit, doch Gäste sind Mangelware

Der Regen drückt die Besucherzahlen: Ein buntes Programm hatten zwölf Vereine für die Besucher des vierten Seelzer Jugendfestes am Sonnabendnachmittag auf dem Rathausplatz bereitgehalten – doch der große Ansturm blieb aus. „Durch das schlechte Wetter haben wir im Gegensatz zu den letzten Jahren weniger Besucher, die einfach spontan vorbeischauen“, sagte Jessika Zimmermann, Sprecherin der SG Letter. Während die Hüpfburg und die Spielgeräte meist verwaist blieben, suchten die Besucher während der Regenschauer Schutz in den Zelten und Pavillons. Einige Vereine hatten ihre Teilnahme an dem Fest sogar absagen müssen, da sie nicht genug Helfer aufbieten konnten. Lothar Wolff von den Lohnder Pfadfindern, Vorstandsmitglied des Stadtjugendrings, freute sich jedoch über jeden interessierten Besucher: „Mitglieder- und Mitarbeiterwerbung ist für die Vereine sehr wichtig. Die Jugendlichen sind schulisch oft so stark eingebunden, dass ihnen für das Vereinsleben nicht mehr die Zeit bleibt.“ Julia Schierholz stützte diese These: „Ich gehe nächstes Jahr aufs Gymnasium. Ich denke, dann werde ich weniger Freizeit haben“, sagte die 17-jährige Sportlerin der SG Letter. Auch Zimmermann weiß um die Wichtigkeit der öffentlichen Präsentation: „Die Vereine müssen ihre Angebote aufzeigen, denn viele Leute wissen gar nicht, was Sportvereine alles anbieten.“ Die jugendlichen Pfadfinder sahen in der unsicheren Wetterlage sogar einen positiven Nebeneffekt: „Der Regen hat uns sogar geholfen, da viele Besucher sich bei uns unterstellen wollten und wir so ins Gespräch kamen“, stellte der 14-jährige Nils fest.

Sonntag, 24. Februar 2013 14:14

Hildesheimer helfen in Seelze

110 Feuerwehrleute eilen in 22 Fahrzeugen zum Einsatzort, verlegen 2800 Meter Schläuche: Die Mitglieder der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 des Landkreises Hildesheim haben am Sonnabendvormittag bei einer Großübung an der Lebenshilfe-Werkstatt geprobt, wie sie im Ernstfall ihre Kameraden aus Seelze unterstützen könnten. Das Szenario: Wegen einer Unwetterlage mit starken Windböen und Überflutungen rücken Brandbekämpfer aus dem Nachbarlandkreis zur Unterstützung der Feuerwehren in der westlichen Region Hannover an. Da alle Seelzer Hilfskräfte bereits bei Einsätzen gebunden sind, werden die Hildesheimer alarmiert, als ein Feuer aus den Gebäuden der Lebenshilfe gemeldet wird. Zehn Mitarbeiter werden in der verqualmten Lagerhalle vermisst und müssen gerettet werden. Mit zehn Strahlrohren und einem Wasserwerfer sowie von der Drehleiter aus werden die Flammen bekämpft. Das Wasser dafür muss aus dem nahen Stichkanal entnommen werden, da die Wasserversorgung durch Hydranten wegen eines Rohrbruchs zusammengebrochen ist. „Das Ziel der Übung wurde erreicht“, zog Alfred Blume ein positives Fazit. Der Leiter der Ortsfeuerwehr Seelze hatte das Szenario gemeinsam mit anderen ausgearbeitet. Dass Hildesheimer Feuerwehrleute in Seelze bei einem realen Einsatz aushelfen mussten, sei zwar noch nicht vorgekommen. Die Übung habe dennoch ihre Berechtigung, sagte Blume und erinnerte an Großschadenslagen, als umgekehrt Seelzer Feuerwehrleute in anderen Landkreisen hatten aushelfen müssen – so wie in den vergangenen Jahren bei Hochwassereinsätzen in Hildesheim und im Wendland oder Mitte der siebziger Jahre bei den großen Bränden in der Lüneburger Heide.

Seite 45 von 64