Kullerköppe sind nicht zu schlagen
Keine andere Veranstaltung schafft es, 500 Menschen aus allen Stadtteilen in solch harmonischer, ungezwungen fröhlicher Atmosphäre zu vereinen: Der Stadtpokal ist rund 40 Jahre nach seiner Premiere nicht mehr aus Seelze wegzudenken. Am Sonnabend haben die Organisatoren die Sieger des diesjährigen Spaßtriathlons gekürt.
Der Jubel, der kurz vor 22 Uhr in der Seelzer Feuerwache aufbrandete, war so laut, die Feuerwehrleute hätten wohl ihre eigene Sirene nicht mehr gehört. Hunderte sprangen auf, applaudierten stehend, Dutzende standen, tanzten, sangen auf Bänken und Tischen – sie feierten die Kullerköppe. Das Team hatte gerade zum dritten Mal den Seelzer Stadtpokal im Kegeln, Schießen und Minigolf gewonnen. „Es hat wieder keiner geschafft, sie zu schlagen“, sagte Organisator Michael Lorenz kopfschüttelnd – die Kullerköppe hatten 81 Mannschaften hinter sich gelassen. Dem erfolgreichen Quintett Frank Pinkau, Peter Schoppe, Werner Kögel, Lothar Straub und Richard Böhme war?s recht. Die stolzen Gewinner reckten routiniert den großen Pokal in die Höhe. Auch Sylvia Thiele freute sich, sie hatte gleich zwei Pokale gewonnen: Als beste der 167 Frauen und mit der besten Damenmannschaft, den Maksis. Das Team landete in der Gesamtwertung auf Platz 24. Hinter den Kullerköppen platzierten sich Die strammen Feiglinge, auf Platz drei rangieren die Zerhacker. Das Maschensextett kam auf Platz zwei bei den Frauen vor den Sektkorken. Bester Einzelteilnehmer war David Aiello von der Mannschaft Die Vierte vor Thomas Mischnat (Die strammen Feiglinge) und Andreas Herbst (Osborne Killer). Aiello hatte in keiner Einzeldisziplin das beste Ergebnis, aber war der beste Allrounder. „In einer Disziplin gut zu sein, reicht eben beim Stadtpokal nicht“, sagte Organisator Lorenz. Auch Thiele als beste Teilnehmerin konnte keine Einzeldisziplin gewinnen, holte aber den besten Schnitt. Hinter Thiele (in der Gesamtwertung auf Platz 16) rangierten als nächstbeste Frauen Uschi Deuerling und Petra Klein, beide von den Sektkorken. Die Stimmung in der Seelzer Feuerwache war schon vor der Siegerehrung auf dem Siedepunkt. Ein Elvis-Imitator sowie Schlager- und Pop-Evergreens vom Band hatten die eh schon bestens gelaunten Teilnehmer noch mehr zum Feiern animiert. „Das geschieht hier alles aus Spaß an der Freud?“, sagte Heike Benkendorf vom Team Keine Ahnung und brachte die Devise des Stadtpokals auf den Punkt. Prominente, Freizeitsportler, Kleingärtner, Hobbyschützen, Freundescliquen – beim Stadtpokal mischt sich Seelze wie sonst nirgendwo. „Wir machen das seit mehr als 40 Jahren“, sagte Michael Lorenz vom Organisationsteam. „Und es läuft immer noch wie geschmiert.“ Die Party nach der Siegerehrung jedenfalls dauerte bis zum frühen Morgen. Dann machten sich Lorenz und die anderen Organisatoren des Seelzer Stadtpokals schon wieder an die Planung der nächsten Auflage.
Seelzer Maibaum macht Platz für den Adventskranz
Es war das untrügliche Zeichen dafür, dass die schöne Jahreszeit nun wirklich vorüber ist: Die Ortsfeuerwehr Seelze hat gestern am späten Nachmittag den Maibaum im Stadtzentrum abgebaut. An der selben Stelle soll bald der Adventskranz strahlen. Fast sechs Monate stand der Baum gegenüber dem Alten Krug. Von der Drehleiter aus montierten die Einsatzkräfte gestern unter großem Interesse vieler Passanten zunächst den Kranz und die schmucken Schilder ab. Schließlich wurde der Baum in die Waagerechte gebracht und mit einem Traktor abtransportiert. Bis die Feuerwehr offiziell die Weihnachtszeit einläutet, dauert es allerdings noch etwas. Erst am 26. November soll der Adventskranz aufgestellt werden. „Wir sind ja nicht Aldi“, sagte Ortsbrandmeister Alfred Blume mit Blick auf Lebkuchen und Nikoläuse, die jetzt schon in Geschäften stehen.
Die ELO entlastet die Regionsleitstelle
Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr proben die Einsatzleitung vor Ort – Auslöser war das Sturmtief Kyrill
Seit Sommer dieses Jahres ist die ELO einsatzbereit. Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler spricht stolz von einer „weiteren Professionalisierung und wertvollen Spezialisierung der Freiwilligen Feuerwehr Seelze“. ELO – das bedeutet Einsatzleitung vor Ort. 2008 ist die Stadt Seelze in dieses Konzept eingestiegen. In einer zweijährigen Ausbildung sind 35 Feuerwehrleute als ELO-Personal geschult worden. „Natürlich ehrenamtlich und zusätzlich zu ihrem normalen Feuerwehrdienst“, betont der stellvertretende Stadtbrandmeister und ELO-Chef Rainer Edlich. Warum und wozu? Auslöser sei das Sturmtief Kyrill gewesen, berichtet Edlich und erläutert: Im Normalfall gehe der Notruf 112 bei der Regionsleitstelle in der Feuerwache 1 am Goetheplatz ein. Von dort aus werde die zuständige örtliche Feuerwehr alarmiert. „Der komplette Einsatz wird von der Regionsleitstelle begleitet. Unzählige Funksprüche gehen hin und her.“ Im normalen Tagesgeschäft sei dies laut Edlich kein Problem. Was aber, wenn es viele Einsatzstellen gibt, beispielsweise bei besagter Unwetterlage? Oder man stelle sich die Situation bei einem Großschadensereignis mit etlichen Einsatzkräften vor. „Dann ist die Regionsleitstelle hoffnungslos überfordert“, sagt Edlich. Ein Fall für die ELO: Die Einsatzleitung vor Ort übernimmt den Funkverkehr und die Dokumentation, führt Lagekarten und sorgt für eine gute Koordination. „Eine Art Sekretariat vor Ort zur Unterstützung des Einsatzleiters“, veranschaulicht Köhler. Geübt wird natürlich auch: Am Mittwochabend sind 15 Feuerwehrmänner in drei Fahrzeugen zum Georg-Büchner-Gymnasium ausgerückt – eine Übung ohne Blaulicht, Schläuche und Wasser. „So ein Großeinsatz muss perfekt koordiniert und geführt werden“, sagt Köhler. Dafür biete die ELO eine gute Hilfestellung. Zweimal ist die ELO Seelze bislang alarmiert worden, jeweils zur Wasserrettung am Stichkanal in Seelze und am Mittellandkanal in Dedensen. Und das nächste Unwetter kommt bestimmt.
Für Extremisten ist kein Platz in Feuerwehr
Satzung soll geändert werden – Unstimmigkeiten sind beigeleg
Die Seelzer Feuerwehren sprechen sich in einer Selbstverpflichtung gegen extremistische Gesinnungen und Äußerungen in ihren Reihen aus: Auf diese Formulierung haben sich Feuerwehr-Stadtkommando und Rathausspitze verständigt – und glätten damit die Wogen, die Anfang September hochgeschlagen waren. Die Stadtverwaltung hatte vor einigen Wochen die Empfehlungen von einer Informationsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus im Mai aufgegriffen. Sie schlug vor, die Feuerwehrsatzung dahingehend zu ändern, dass Rechts- und Linksextreme sofort ausgeschlossen oder gar nicht erst aufgenommen werden können. Allerdings hatte es die Verwaltung versäumt, die geplanten Änderungen mit der Feuerwehr abzusprechen. Diese hatte in Gestalt von Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek sehr verärgert reagiert. Der oberste Feuerwehrmann der Stadt sprach von operativer Hektik und davon, dass es anmaßend sei, eine definitiv nicht existierende Nähe zwischen Feuerwehr und Extremisten zu vermuten. Nach einem erläuternden Gespräch bei einer Stadtkommando-sitzung ist der Ärger jetzt verraucht. Glücklicherweise sei Extremismus kein Thema in den Seelzer Ortsfeuerwehren, zitiert die offizielle Pressemitteilung Rosummek. „Wir möchten aber ein Zeichen setzen und hoffen, dass sich weitere Initiativen und Einrichtungen in Seelze der Resolution des Rates gegen Extremismus mit einer Selbstverpflichtung anschließen“, heißt es in der abgesprochenen Verlautbarung aus dem Rathaus weiter. Das wünscht sich auch der Bürgermeister. In der Sache habe es ja ohnehin keine Diskrepanz gegeben, sagte der Stadtbrandmeister gestern auf Nachfrage – auch wenn der Weg für seinen Geschmack etwas gerader hätte sein können.
Helfer sind 168-mal im Einsatz
Stadtfeuerwehrtag in Harenberg
Feuerwehrleute so weit das Auge reichte: Wer am Freitagabend durch Harenberg fuhr, begegnete mit Sicherheit einem der Brandbekämpfer. Denn die ganze Stadtfeuerwehr versammelte sich in der Mehrzweckhalle, um den jährlichen Stadtfeuerwehrtag zu begehen. „Seit mehr als zwei Jahrzehnten pflegen wir dieses gesellige Zusammentreffen aller elf Ortsfeuerwehren“, sagte Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Der stellvertretende Stadtbrandmeister Rainer Edlich begrüßte die Anwesenden. Einem kurzen Rückblick auf den Besuch der Feuerwehrmesse in Leipzig im Juni folgten ein paar Zahlen: Auf 443 aktive Mitglieder kommt die Feuerwehr derzeit. Im laufenden Jahr sind die Einheiten zu bislang 50 Brandeinsätzen ausgerückt. Dazu kamen 113 Hilfeleistungseinsätze, in erster Linie Verkehrsunfälle, und fünf Taucheinsätze. Bürgermeister Detlef Schallhorn sprach der Feuerwehr seinen Dank für deren unermüdliches Engagement aus und ließ den Blick augenzwinkernd in die Zukunft schweifen: „Wer weiß, vielleicht ergeben sich bald ungeahnte Perspektiven als Feuerwehr am See“, spielte er auf die Vision einer Seenlandschaft in der Leineaue an. Mit der Tauchergruppe sei der Anfang gemacht. Organisiert hatte den Stadtfeuerwehrtag in diesem Jahr der zweite Zug mit den Brandbekämpfern aus Letter, Velber, Döteberg und Harenberg. Sie hätten mit der Organisation im Vorfeld, Essen, Getränken und dem Herrichten der Räume alle Hände voll zu tun gehabt, sagte Zugführer Dieter Saborowski. (Artikel korrigiert)
82 Teams kämpfen um Trophäe
Beim Stadtpokal wird gekegelt, geschossen und eingelocht - Siegerehrung im Oktober
Er kam, sah und warf eine Pumpe:Der kampferprobte Reitergeneral Obentraut musste sich am Sonnabend beim Seelzer Stadtpokal auf einem ihm ungewohnten Schlachtfeld beweisen - der Kegelbahn. Ohne Rüstung und nur mit Socken an den Füßen bekleidet steigerte sich Rainer Künnecke aber nach seinem missglückten Probewurf. "Als Ritter sehe ich meine Stärke eher beim Schießen", sagte der Schauspieler. Beim sportlichen Dreikampf am Wochenende maßen sich insgesamt 470 Teilnehmer, aufgeteilt in 82 Mannschaften. Auf dem Programm standen 18 Löcher Minigolf, 20-mal kegeln und 20 Luftgewehrschüsse. Bei der hohen Teilnehmerzahl drängte die Zeit, und so blieb auf der Minigolfanlage keine Bahn unbesetzt. Während die Damenmannschaft Maksis locker die Bälle versenkte, warfen die Männer auf der Nachbarbahn neidische Blicke auf die Konkurrentinnen. "Der Spaß steht im Vordergrund", sagte Torsten Sieding vom Team Pille-Palle. Geduld scheint die heimliche vierte Disziplin bei dem Seelzer Wettkampf zu sein: Bis zur Siegerehrung am Sonnabend, 23. Oktober, in der Seelzer Feuerwache bleibt das Ergebnis unter Verschluss. "Manche versuchen vorab, beim Graveur des Pokals den Sieger zu erfahren, aber der verrät nichts", sagte Gabi Lorenz vom Organisationsteam.
Feuerwehren fehlen die Helfer
"Migranten werben"
Der demografische Wandel macht den Feuerwehren in Stadt und Region schwer zu schaffen. Die Mitgliederzahlen schrumpfen, Ortswehren mit weniger als 20 aktiven ehrenamtlichen Feuerwehrleuten sind keine Ausnahme mehr. „Die Nachwuchsgewinnung ist die Kernaufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte“, sagte Claus Lange, Chef der Feuerwehr Hannover, am Sonntag beim Empfang des Feuerwehrverbandes der Region Hannover, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist. In Hannover und dem Umland ist die Zahl der Feuerwehrleute seit 1999 um etwa 380 auf 8800 gesunken. Für die kommenden Jahre rechnen Experten mit sehr viel drastischeren Einbrüchen. Altersbedingt müssen mittelfristig Hunderte Mitglieder aus dem Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr ausscheiden. Das Gesetz schreibt vor, dass mit 62 Jahren Schluss ist. Die Feuerwehr müsse sich weiter öffnen – für Frauen, die noch unterdurchschnittlich in den Reihen der Feuerwehr vertreten seien, und verstärkt für Menschen mit ausländischen Wurzeln. „Die Feuerwehr muss ein Querschnitt der Gesellschaft sein. Es wäre grundsätzlich falsch – auch im Sinne der Integration –, Menschen mit Migrationshintergrund nicht für eine so wichtige Aufgabe zu gewinnen“, sagte Lange. Der hannoversche Feuerwehrchef sprach sich deutlich gegen eine Zusatzrente für freiwillige Feuerwehrleute als Anreiz für die ehrenamtliche Mitarbeit aus. Der Vorschlag wird derzeit bundesweit diskutiert. Diese zusätzliche finanzielle Belastung sei den Kommunen nicht zuzumuten. „Und ich glaube nicht, dass ich einen Jugendlichen mit der Aussicht auf eine kleine Zusatzrente in die Freiwillige Feuerwehr locken kann. Die müssen sehen, dass wir eine taffe Truppe sind, dass die Gemeinschaft stimmt.“ Dafür müsse die Feuerwehr vor allem an ihrem Image arbeiten. „Bei der Öffentlichkeitsarbeit gilt es, neue Medien wie Twitter zu berücksichtigen. Wir müssen täglich präsent sein“, forderte Lange. Kritik übte der Feuerwehrchef auch am Brandschutzgesetz des Landes Niedersachsen. „Diese Rechtsvorschriften sind mehr als 30 Jahre alt und müssen dringend überarbeitet werden.“ So sei in Niedersachsen die sogenannte doppelte Einsatzbereitschaft weiterhin nicht möglich, da vom Gesetz nicht vorgesehen. Die Idee ist, dass freiwillige Feuerwehrleute in Zukunft nicht nur an ihrem Wohnort, sondern auch am Ort ihres Arbeitsplatzes zu Einsätzen ausrücken dürfen.
Rosummek kritisiert Verwaltung
Stadt will Extremisten aus Feuerwehren fernhalten – Stadtbrandmeister: Operative Hektik
Die Stadtverwaltung will durch eine Änderung der Feuerwehrsatzung verhindern, dass Rechts- oder Linksextremisten Mitglieder bei den Brandbekämpfern werden. Das Vorhaben erzürnt Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek.Das Rathaus bezieht sich bei seinem Vorhaben auf eine Informationsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus im Mai. Der Referent hatte als eine Präventionsmaßnahme empfohlen, Feuerwehr- und Vereinssatzungen so zu ändern, dass Rechtsextremisten aus Ortsfeuerwehren ausgeschlossen oder erst gar nicht zur Mitgliedschaft zugelassen werden. In einer aktuellen Ratsvorlage, über die der Ordnungsausschuss am Mittwoch, 8. September, diskutiert, greift die Stadtverwaltung diese Empfehlung auf, dehnt sie aber auf jede Art von Extremismus aus – wie dies schon der Rat in seiner Resolution zum Thema Extremismus getan hatte. Zusätzlich versuche die Stadt, auch auf Vereine einzuwirken, ihre Satzungen entsprechend zu ändern, sagte Stadtsprecherin Martina Krapp. Rosummek, als Stadtbrandmeister verantwortlich für die rund 450 aktiven Feuerwehrleute im Stadtgebiet, ist wegen der Pläne verärgert. Es sei zwar generell richtig, sich gegen Extremismus zu wenden. Die „operative Hektik“, dass dies zuerst bei der Feuerwehr der Fall sein soll, löse bei ihm aber Stirnrunzeln und Befremden aus. Er sehe keinen Handlungsbedarf. Es gebe keine Rechts- oder Linksextremisten in der Seelzer Stadtfeuerwehr, sagte er. Diese Art ideologischer Verblendung passe in keiner Weise zum Selbstverständnis und zur Praxis des Feuerwehrwesens. „Man kann die Feuerwehr bürsten, aber man wird keinen Filz finden.“ Eine Satzungsänderung ist nach Rosummeks Ansicht nicht angebracht: „Die wird nichts bewirken, weil da nichts ist.“ Es sei „ein Stück weit anmaßend“, eine Nähe zwischen Feuerwehr und Extremisten zu vermuten. Über das Vorhaben zur Änderung der Feuerwehrsatzung sei er im Übrigen nur wegen seine beratenden Mitgliedschaft im Ordnungsausschuss informiert worden. Gespräche habe es mit ihm im Vorfeld nicht gegeben, sagte der Stadtbrandmeister.
Feuerwehr erhält Wechsellader
200 000-Euro-Fahrzeug übergeben – Schallhorn: Feuerwehr braucht modernes Gerät
Großer Rummel für eine große Anschaffung: Die Seelzer Ortsfeuerwehr hat gestern offiziell das neue Wechselladerfahrzeug entgegengenommen. Dutzende Gäste feierten mit. Die Anschaffungskosten von 200.000 Euro für das Fahrzeug – plus 20.000 Euro für die nötige Umrüstung eines anderen Wagens – spielten eine große Rolle im offiziellen Teil. In Zeiten leerer Kassen mute das viel an, sagte Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. Die Anschaffung sei aber notwendig gewesen. Der Rüstwagen für Gefahrguteinsätze, der durch das neue multifunktionale Fahrzeug ersetzt wird, sei nach 25 Jahren an die Grenze der Einsatzfähigkeit gestoßen. Außerdem habe die Arbeitsgruppe um Stadtmitarbeiter Jan Lucht die Kosten „im Verhältnis maßvoll“ halten können. Das bestätigten die anwesenden Vertreter der Herstellerfirmen: Lucht habe sich als geschickter Verhandlungspartner erwiesen. Die Devise, Fahrgestell, die drei Wechselcontainer und die technische Ausrüstung wie die große Winde von jeweils verschiedenen Herstellern zu beziehen, hat sich preislich in fünfstelliger Höhe ausgezahlt. Bürgermeister Detlef Schallhorn betonte, die Feuerwehr habe sich „dieses Fahrzeug erspart“, sie habe ihr jährliches Budget für neue Ausrüstung zuletzt bewusst nicht ausgereizt. „Für ihre aufopferungsvolle Arbeit brauchen diese Ehrenamtlichen auch das nötige moderne Gerät“, sagte das Stadtoberhaupt.Im Anschluss an die Fahrzeugübergabe nutzten die vielen Gäste die Möglichkeit, sich von den fachkundigen Feuerwehrleuten die Ausrüstung des Fahrzeugs erläutern zu lassen. „Wahnsinn, was da alles drinsteckt“, sagte etwa die SPD-Abteilungsvorsitzende Claudia Schüßler.
Der Wechsellader kommt hauptsächlich bei Gefahrgutunfällen zum Einsatz, wie sie etwa auf dem Rangierbahnhof vorkommen können. Im standardmäßig beladenen Container finden die Feuerwehrleute, was sie benötigen – vom Schutzanzug über Pumpen, Stromgenerator und Werkzeug bis zur Rettungsbühne. Auch Gerät zur technischen Hilfeleistung etwa bei Lastwagenunfällen ist vorhanden. Im zweiten Container befinden sich Auffangbehälter und Ölsperren. Der dritte Container, eine große Wanne, fasst bis zu 15.000 Liter Wasser. Er wird benötigt, wenn die Wasserversorgung am Einsatzort schwierig ist.
Döteberger feiern ihr großes Sommerfest
Örtliche Vereine haben vielfältiges Programm vorbereitet
Die Döteberger feiern am Sonnabend, 28. August, ihr großes Sommerfest am Dorfgemeinschaftshaus an der Langen Straße. Dorfgemeinschaft, Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, Sprungfedern und Schützenverein warten mit einem üppigen Programm auf. Den Auftakt des Festes gestalten ab 15 Uhr die DRK-Damen. Sie haben diverse Spiele für die Kinder sowie eine große Kaffeetafel vorbereitet. Der Feuerwehrmusikzug Harenberg unterhält die Besucher dabei musikalisch. Anschließend feiern örtliche Vereine und Festbesucher den neuangelegten Vorgarten am Dorfgemeinschaftshaus. Eine besondere Zeremonie steht danach an: Der Schützenverein übergibt die historische Ortsfahne von 1874, die dann ihren Platz im Dorfgemeinschaftshaus findet. Die Feuerwehr plant zudem eine Schauübung und stellt ihr Einsatzfahrzeug vor. Von der Drehleiter der Seelzer Feuerwehr aus können die Besucher das Geschehen aus luftiger Höhe betrachten. Die Schützen lassen außerdem den Ortspokal ausschießen: Alle Dorfbewohner können dabei ihre Zielsicherheit mit dem Lichtpunktgewehr testen. Um 19 Uhr steht dann das von den Sprungfedern vorbereitete Spießbratenessen an. Mit der Coverband FlashBaQ, die ab 19.30 Uhr spielt, klingt das Fest aus.