Halbjahresversammlung der Ortsfeuerwehr Seelze
Ehrenbrandmeister Alfred Blume sowie Gerold Papsch als Stellvertreter von Bürgermeister Detlef Schallhorn bedankten sich in einer kurzen Rede für die in diesem Jahr bisher geleistete Arbeit. Stark gefordert wurden die Freiwilligen erst kürzlich bei den zahlreichen Sturm- und Starkregeneinsätzen sowie einem besonders schweren Verkehrsunfall. Beide betonten, dass sich hier die absolute Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr gezeigt hat und sicherten ihr weiterhin die volle Unterstützung zu. Nach zahlreichen Beförderungen endete die Versammlung mit einem gemeinsamen Essen.
Stadtfeuerwehrtag in Seelze
Zu ihrem alljährlichen Stadtfeuerwehrtag trafen sich die Feuerwehrkameraden in Lohnde. Ausgerichtet vom 4. Zug der Stadtfeuerwehr, sollte dieser Tag der Kommunikation und dem Gedankenaustausch der Kameraden dienen. Als erster Redner dankte Stadtbrandmeister Christian Kielhorn den 450 aktiven Kameraden für ihre stetige Einsatzbereitschaft. Er sprach von einem turbulenten Jahr 2016, bis hin in die Führungsebene der Stadtwehr.
Außerdem betonte er, dass es die so genannten „Dorffeuerwehren“ nicht mehr gibt, sondern handelt es sich um gut ausgebildete, auf dem neusten technischen Stand stehende Männer und Frauen. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt zeigte sich beeindruckt von der Stärke der einzelnen Wehren und dankte besonders für die Einsatzbereitschaft, in dem er betonte: „Die Stadt Seelze steht auf der Seite der Feuerwehren.“ Auch der neue Leiter des Polizeikommissariats Seelze, Dennis Schmidt, konnte den Wehren nur hohes Lob für die Zusammenarbeit zollen, als er sagte, nur gemeinsames Agieren ist der Weg zum Erfolg. Aber es sollte nicht nur Dank gesagt, sondern auch die Kameradschaft gepflegt werden und so hatten sich die Organisatoren noch einen „Feuerwehrtriathlon“ ausgedacht. Bei dem mussten jeweils zwei Mitglieder in den Disziplinen Schießen, Kegeln und Riesenmikado ihr Können zeigen. Es siegte die Mannschaft der OW Seelze und verwies die OW Almhorst und die OW Velber auf die Plätze.
Social Media für Vereine ein Muss
Facebook, Twitter und Instagram werden für Werbung und die Kommunikation mit Mitgliedern genutzt
Egal ob Musikverein Dedensen, die SG Letter 05 oder die Feuerwehr: In den sogenannten sozialen Medien wie Facebook präsentieren sich große wie kleine Vereine aus der Obentrautstadt, vernetzen ihre Mitglieder und werben online um Zuwachs.
Auf Twitter, Instagram und Co. können die User, wie die Nutzer genannt werden, die Welt entdecken. Die Vorteile der sozialen Medien sind aber auch den örtlichen Vereinen nicht verborgen geblieben. So finden Seelzer ihr lokales Umfeld problemlos im Netz. Schützenvereine, Kirchengemeinden, Feuerwehren und Sportmannschaften aktualisieren unterschiedlich regelmäßig ihre Facebook-Seiten. Die Abonnentenzahlen schwanken gleichermaßen.
Ganz neu ist in diesem Jahr der Musikverein Dedensen auf Facebook. Mit dem Ziel, Werbung für Auftritte und mehr Mitglieder zu machen, bildete sich in der jüngeren Generation des Vereins ein Social-Media-Team, das Selfies, Videos oder Fotos zum Beispiel vom Schützenausmarsch in Hannover hochlädt. Auch Fernsehmitschnitte oder Zeitungsartikel werden geteilt. Die eigene Berichterstattung ergänzt die traditionelle Pressearbeit auf einer persönlicheren Ebene, sagt Schriftführer Philip Brauer. Fernsehen und Zeitungen hätten aber trotzdem noch eine größere Glaubwürdigkeit und Reichweite.
Noch befindet sich das junge Social-Media-Team des Vereins in der Findungsphase und verfolgt keine ausgearbeitete Strategie. Statistiken informieren die Betreuer der Facebook-Seite über Anzahl und Zeitpunkte ihrer Seitenklicks. Ob der erhoffte Erfolg sich einstellt, wird sich zeigen. Vielleicht folgen dann auch Auftritte auf Twitter und Instagram.
Dort ist die Ortsfeuerwehr Seelze längst vertreten. Mit Instagram erreicht die Jugendfeuerwehr die richtige Zielgruppe. Auf Facebook wird die breite Masse angesprochen. Wer in Seelze das Martinshorn hört, kann meist am gleichen Abend auf Facebook finden, welchen Einsatz die Feuerwehr hinter sich hat. Etwa acht Stunden pro Woche investiert Hartmut Krüger in seine Tätigkeit als Webmaster. Er postet Bürgerinformationen zum Brandschutz und beantwortet Nachfragen zu aktuellen Themen wie Hochwassersperrungen.
Eine Facebook-Präsenz für die ganze Stadtfeuerwehr gibt es hingegen bisher nicht. Bisher wurde das Thema von den Verantwortlichen etwas stiefmütterlich behandelt, doch auch Stadtbrandmeister Christian Kielhorn weiß: „An sozialen Medien kommt man nicht mehr vorbei.“ Stadtfeuerwehrpressewart Jens Köhler sieht gerade für die Feuerwehr beim Einsatzgeschehen neue, schnellere Kommunikationswege über Facebook.
Aber Social Media birgt auch Risiken, wenn zum Beispiel Nachrichten vorschnell veröffentlicht werden, obwohl der Dienstherr dies nicht erlaubt hat. Und auch der Umgang mit einem sogenannten Shitstorm und Hasskommentaren müsse erlernt werden. Die Region Hannover bietet daher bald das zusätzliche Ausbildungsmodul „Krisenkommunikation und Social Network“ für Feuerwehrpressesprecher an.
Auch bei der SG Letter 05 sind Schrift- und Pressewart für Facebook und Homepage zuständig. Ein offizielles Amt als Social-Media-Beauftragter gibt es nicht. Hand- und Fußballer pflegen selbstständig ihre Mannschaftsseiten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Im Gegensatz zur Feuerwehr postet SG-05-Schriftwart Dirk Platta gerne mal live Fotos von Veranstaltungen wie dem Schauturnen oder dem Rendezvous der Besten. Danach sorgt er für Öffentlichkeit, indem er die Beiträge mit allgemeineren Gruppen, die aus Seelze kommen, teilt. Zwei bis drei Beiträge versucht der Verein wöchentlich auf Facebook zu posten. „Kleine Videos kommen auch sehr gut an“, sagt Platta. Mit Berichten über Kinderbasare und Dorffeste zeichnet er ein umfangreiches Bild des Vereins, das auch den sozialen Auftrag des Vereins einschließt. Die Erfahrung, dass das soziale Netzwerk die schnellste Form ist, Mitglieder zu erreichen, um zum Beispiel über Trainingsausfälle zu berichten, teilt der Verein mit der Feuerwehr. Facebook ist einer der offiziellen Kommunikationskanäle der Sportgemeinschaft.
Feuerwehrleute erkennen schädliche Stoffe
Messwagen der Ortsfeuerwehr Seelze sorgt für zusätzliche Sicherheit
Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache an der Mühlenstraße wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Carsten Nordsieck getroffen, der für Messtechnik zuständig ist.
Chemische Kenntnisse sind für Feuerwehrleute unentbehrlich, die im Messwagen der Ortsfeuerwehr Seelze mitfahren. Das Spezialfahrzeug auf Basis eines Mercedes Sprinter ist regionsweit unterwegs und absolviert im Schnitt 40 Einsätze pro Jahr. Die Besatzung des in Eigenregie umgebauten ehemaligen Rettungswagens besteht aus fünf Leuten. „Normalerweise fahren wir aber mit vier Leuten raus“, sagt Carsten Nordsieck. Dann ist einfach für jeden mehr Platz in dem Fahrzeug. Die Ausstattung ist umfangreich: Messgeräte, Prüfröhrchen für unter anderem organische Lösemittel und Säuren, eine Wetterstation und ein Rechner mit entsprechender Gefahrgutsoftware gehören ebenso dazu wie ABC-Schutzkleidung und Probenahmegeräte. An Bord ist außerdem ein Strahlendosimeter, Wassertestkoffer für Löschwasser und andere Flüssigkeiten, ein Bahnerdungsgeschirr, eine Wärmebildkamera und die Drohne der Ortsfeuerwehr, die extra verladen werden muss. Neben dem Versand von E-Mails sind auch Faxe und Ausdrucke möglich.
Die Messgeräte zeigen neben dem giftigen Kohlenmonoxid auch Kohlendioxid, Ammoniak, Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff und Sauerstoff an. „Die Geräte kalibrieren wir einmal im Monat selbst“, sagt Nordsieck. Im Einsatz schlägt das Gerät sofort Alarm, wenn eine bestimmte Konzentration, etwa von Kohlenmonoxid, überschritten wird. Für Feuerwehrleute und Rettungsdienste ist dies wichtig, damit sie sich nicht selbst gefährden und möglicherweise bei einem Einsatz zusammenbrechen. „Alles, was wir messen, ist auch vor Gericht gültig.“ Nordsieck räumt ein, dass der Messwagen ein sehr spezielles Auto ist. Nicht jeder habe Lust, sich mit dem Fahrzeug und seiner Ausstattung auseinanderzusetzen. Um überhaupt dabei sein zu können, müssen zwei Lehrgänge von jeweils einer Woche mit insgesamt 80 Stunden zusätzlich zur normalen Feuerwehrausbildung absolviert werden. Trotz aller Fachkenntnisse ist die Besatzung des Messwagens, die dienstgradmäßig einem Zugführer, drei Gruppenführern und einem Truppführer entsprechen, nicht weisungsbefugt. „Wir beraten nur“, betont Nordsieck. Deshalb müsste die Fahrzeugbesatzung kompetent auftreten. „Ein bisschen Diplomatie gehört dazu, aber die Feuerwehren kennen uns und wissen, dass sie uns glauben können.“ In der Region Hannover gibt es insgesamt fünf Messwagen, deren Besatzungen sich regelmäßig treffen und auch gemeinsam Fortbildungen besuchen.
Die Ortsfeuerwehr Seelze hat 17 Leute, die eine Ausbildung für den Messwagen haben. Das Fahrzeug selbst ist ein ausrangierter Rettungswagen der Firma Continental, den die Seelzer selbst umgebaut haben.
Weitere Infos zum Messwagen finden Sie hier.
Jugendfeuerwehr bereitet auf aktive Zeit vor
Neben Fahrzeug- und Gerätekunde sowie Vorschriften des Feuerwehrdienstes stehen auch jede Menge Spaß, Sport und Spiel auf dem Programm
Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache an der Mühlenstraße wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Dennis Blume und Marcus Weber getroffen, zwei Betreuer der Jugendfeuerwehr.
Die Jugendfeuerwehr Seelze wurde bereits 1965 gegründet – als Unterorganisation der Ortsfeuerwehr für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren. „Danach werden die Angehörigen in der Regel in den aktiven Dienst übernommen, können aber in Ausnahmefällen auch bis 18 Jahre in der Jugendfeuerwehr bleiben“, sagt Jugendwart Dennis Blume. Die Vorbereitung für die aktive Zeit steht auch bei den Inhalten im Mittelpunkt: Neben Fahrzeug- und Gerätekunde befassen sich die Jugendlichen auch mit den Vorschriften des Feuerwehrdienstes, sowohl theoretisch als auch praktisch. Aber nicht ausschließlich. „Es geht auch viel um Spaß, Sport und Spiel“, sagt Blume. Kinoabende und Fahrten ins Zeltlager gehören einfach dazu. Idealerweise steigen die künftigen Jugendfeuerwehrleute schon mit zehn Jahren ein, auch wenn auch ältere Kinder und Jugendliche willkommen sind. Gewissermaßen als krönender Abschluss können die Mitglieder mit 15 Jahren die Leistungsspange erwerben – eine Art Sportabzeichen der Jugendfeuerwehr, wie Blume sagt. Fest stünde auf jeden Fall, dass die für den aktiven Dienst erforderlichen Truppmannausbildungen ohne Problem nach der Zeit in der Jugendfeuerwehr gemeistert werden. „Da haben die Jugendlichen schon einen Vorteil gegenüber Quereinsteigern.“
Aktuell besteht die Seelzer Jugendfeuerwehr aus 32 Jugendlichen, darunter sieben Mädchen. Alle erhalten einen Satz Schutzkleidung, einschließlich einheitlicher T-Shirts. Zur Ausstattung gehören auch ein Schutzhelm und Sicherheitshandschuhe. Die Ausrüstung wird von der Stadt gestellt. Mehr als 90 Prozent der Angehörigen der Jugendfeuerwehr rücken in die aktive Wehr nach. Die Nachwuchsarbeit zahlt sich für die Ortsfeuerwehr aus, die damit relativ jung bleibt. „Zwei Drittel unserer Gesamtmitglieder sind unter 35 Jahre.“
Die Betreuung der Jugendlichen übernimmt ein Team von derzeit acht Feuerwehrleuten. Alle müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr trifft sich die Jugendfeuerwehr. „Wir sehen zu, dass bei jedem Übungsdienst vier Leute von uns da sind.“ Dazu kommen Vor- und Nachbereitungsstunden. Bei Fahrten sind die Betreuer stärker gefordert. Blume und sein Stellvertreter Marcus Weber sind bei allem „ganz normale“ Feuerwehrleute mit Übungsdiensten und Einsätzen. „Die Jugendarbeit ist on top“, sagt Blume.
Feuerwehr macht Personal für Drehleiter fit
Neben dem Fahrer besteht die Besatzung des modernen Fahrzeugs aus zwei weiteren Feuerwehrleuten, die sich um die Bedienung der Leiter kümmern
Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache am Mühlenweg wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Fabian Skubgich und Marcus Weber getroffen, die an der Drehleiter ausbilden.
Seelzes Drehleiter ist erst 2014 gebaut worden und damit ein modernes Fahrzeug. Der Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen wird von einem 300 PS starken Euro-6-Motor angetrieben. Neben dem Fahrer besteht die Besatzung aus zwei weiteren Feuerwehrleuten, die sich um die Bedienung der Leiter kümmern. „Außer dem Hauptbedienstand im Bereich des Drehrings gibt es im Korb eine Nebenbedienstelle“, sagt Fabian Skubgich. Im Korb fänden maximal vier Personen Platz, der bis zu 400 Kilogramm tragen kann, ergänzt Marcus Weber.
Die Drehleiter ist nicht nur ein großes Fahrzeug, sondern auch komplex in der Bedienung. „Wir bilden alle Atemschutzgeräteträger nach und nach aus, damit sie entsprechende Kenntnisse haben und das Auto bedienen können“, sagt Skubgich. Aktuell seien gerade 36 Angehörige der Ortsfeuerwehr in der Ausbildung für die Drehleiter, erklärt Weber. Ziel sei, genügend Fahrer mit einem Lastwagenführerschein der alten Klasse II und auch genügend Mannschaften für den Korb zu haben. „Im besten Fall Leute, die auch tagsüber in Seelze sind.“ Damit will die Ortsfeuerwehr sicherstellen, immer eine Besatzung für das wichtige Fahrzeug stellen zu können. Grundlage für die sechs Ausbilder sei ein einwöchiger Lehrgang bei der Berufsfeuerwehr, die dessen Inhalte als Multiplikatoren nun an die Seelzer Feuerwehrleute weitergeben.
Der Korb der Drehleiter ist vielseitig einsetzbar. Neben der Personenrettung bei Gebäuden, die mehr als zwei Stockwerke haben, dient der Korb auch zum Löschen. Je nach Einstellung der Düsen können vom Korb zwischen 600 und 2500 Liter Wasser pro Minute verteilt werden. Weil die Ortsfeuerwehr Seelze die einzige Feuerwehr im Stadtgebiet ist, die über eine Drehleiter verfügt, wird sie auch in allen Ortsteilen der Obentrautstadt sowie in Nachbarkommunen eingesetzt. „Die Drehleiter ist sehr wartungsintensiv, deshalb hilft man sich gegenseitig aus“, sagt Seelzes Feuerwehrsprecher Norbert Bittner. Eine Besonderheit des Fahrzeugs sind die Stützen, die auch unter Hindernissen wie parkenden Autos platziert werden können. Damit kann die Leiter auch in engeren, zugeparkten Straßen aufgestellt werden. „Dies ist ein Unterschied zur Senkrechtabstützung“, sagt Skubgich. Diese sei nach wie vor weit verbreitet, benötige aber mit Platz. Denn die Stützen werden neben dem Fahrzeug ausgefahren.
Drehleiter gibt es in unterschiedlichen Längen. Seelze hat eine DLK 23/12. Dies bedeutet, dass der Korb eine Höhe von 23 Metern bei einem Abstand oder Ausladung von zwölf Metern vom Gebäude erreichen kann. Dies entspricht der Bauvorschrift als zweiter Rettungsweg. Zur Ausstattung des Fahrzeugs gehören neben diversen Beleuchtungssätzen auch Atemschutzgeräte, Kettensägen, Werkzeug, ein Höhensicherungsset und eine Schleifkorbtrage zur Rettung von Menschen.
Weitere Infos zur Drehleiter finden Sie hier.
Gerätewarte haben reichlich zu tun
Alltag bei der Feuerwehr: Die vier ehrenamtlichen Fachleute der Ortsfeuerwehr Seelze arbeiten eher im Hintergrund
Auf den ersten Blick ist bei der Feuerwache am Mühlenweg nichts los. Doch hinter den Kulissen sind Martin Arndt und Jens Broischer aktiv – zwei der vier Gerätewarte. Während Arndt sich um die Reparatur einer Ballonleuchte kümmert, sitzt Broischer vor dem Rechner.
Der Schirm ist eingerissen, der Befestigungsknopf defekt. Für die Ortsfeuerwehr Seelze kein Grund, die Ballonleuchte einfach wegzuschmeißen und durch eine neue zu ersetzen. Martin Arndt setzt die Lampe, die zur Bordausstattung der Fahrzeuge gehört, wieder instand. Eine von vielen Aufgaben der Gerätewarte, zu denen neben Arndt und Jens Broischer auch Viktor Hofmann und Fabian Skubgich gehören. Die Gerätewarte sind unter anderem für die Zuführung der Feuerwehrfahrzeuge in die Werkstätten zuständig, sei es für die im jährlichen Wechsel vorgenommene Sicherheitsüberprüfung und Hauptuntersuchung oder Reparaturen. Sie setzen die unterschiedlichen Geräte instand, achten auf Wartungslisten und pflegen entsprechende Listen in der EDV. „Alles ehrenamtlich“, unterstreicht Seelzes Feuerwehrsprecher Norbert Bittner. Handwerkliches Geschick ist dabei willkommen. Arndt arbeitet bei der Bahn als Zugtechniker, Broischer ist stellvertretender Teamleiter in der Produktion bei Honeywell.
„Wir haben einen sehr umfangreichen Fuhrpark und viel technisches Gerät“, sagt Arndt. Teilweise sei es erforderlich, dass die Gerätewarte schnell aktiv werden müssten. Sonst bliebe das eine oder andere liegen. Rund 120 Elektrogeräte, von der Kabeltrommel bis hin zum Stromerzeuger seien im Bestand der Ortsfeuerwehr. Dazu kämen mehr als 80 Vollmasken und rund zehn Chemikalienschutzanzüge sowie diverse Einmalanzüge. Viele der Gegenstände müssten in regelmäßigen Abständen geprüft werden.
Einmal im Jahr ist beispielsweise die Lastaufnahmeprüfung fällig: Dabei werden alle Schäkel, Drahtseile, Kettenzüge und Hebekissen unter die Lupe genommen. Selbst Verbrauchsmaterial müsse regelmäßig gecheckt werden. So seien etwa Trennscheiben nur begrenzt haltbar. An einem schwarzen Brett können die Feuerwehrleute zudem anmerken, was die Gerätewarte an Material erneuern sollen. Nicht alles machen die Gerätewarte selbst, weil manche Gerätschaften auch direkt von den Herstellerfirmen geprüft werden. Die Gerätewarte sind aber zuständig für die Einkleidung der aktiven Seelzer Feuerwehrleute beim Stadtzeuglager.
Normalerweise haben die Gerätewarte mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr ihre Dienstzeit. Schichtarbeiter sind aber auch vormittags häufig in der Feuerwache anzutreffen. Dies erleichtert die Absprache von Terminen mit Werkstätten. „Über mangelnde Arbeit können wir uns nicht beklagen“, sagt Broischer. Etwa zehn Stunden müsse jeder in der Woche für die Aufgabe investieren. Deshalb gebe es auch vier Gerätewarte, ergänzt Arndt, früher seien es drei gewesen. Wegen des Arbeitsaufkommens sei die Zahl aufgestockt worden. Weil Fahrzeuge in die Werkstatt gebracht werden müssen, ist der Lastwagenführerschein wichtig. „Wir haben alle einen“, sagt Broischer. Damit die Gerätewarte fit für ihre Aufgaben sind, gibt es einen speziellen Lehrgang an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz, erklärt Arndt. „Dabei wird vermittelt, was und wie geprüft werden muss.“ Für den Atemschutzgerätewart ist ein weiterer Lehrgang vorgesehen, bei dem es auch um das richtige Auseinanderbauen und Reinigen der Masken geht.
HAZ Serie "5 Tage bei der Feuerwehr" startet in Kürze
Im letzten Monat hatte die Ortsfeuerwehr Seelze häufig einen Redakteur der HAZ Seelze zu Gast. Thomas Tschörner von der HAZ Seelze hat an mehreren Tagen hinter die Kulissen der Freiwilligen Feuerwehr Seelze geschaut und sich darüber informiert, was die ehrenamtlichen Helfer neben Ausbildungs- und Einsatzdienst noch alles in Ihrer Freizeit bewerkstelligen müssen. Unter dem Motto „5 Tage bei der Feuerwehr“ hat er viel kennen gelernt.
In dieser Woche erscheint jeden Tag ein Bericht über die Ortsfeuerwehr Seelze im Regionalteil der HAZ. Seien Sie gespannt und schauen Sie rein.
Straßen und Wege bleiben weiterhin gesperrt
Obwohl der Leine-Pegel nur noch einen Stand von 540cm hat, bleibt die Garbsender Landstraße (L390) weiterhin bis auf weiteres voll gesperrt! Die Fahrbahn ist in beide Richtungen noch komplett überflutet und sollte daher weder mit dem PKW noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad passiert werden, da teils gefährliche Strömungen herrschen.
Betroffen ist auch weiterhin die Stöckener Straße (L395) in Letter sowie die Fuß- und Radwege unter der Flutbrücke und die Leinebrücke an der Marienwerderallee.
Bitte umfahren Sie die Absperrungen nicht und schieben diese auch nicht zur Seite!
Leine-Pegel hat Höchststand erreicht
Nachdem der Leine-Pegel in der Nacht seinen aktuellen Höchststand von 580cm erreicht hatte ist der Pegel aktuell rückläufig.
In der Nacht von Freitag auf Samstag mussten die in der Wache verbliebenden ehrenamtlichen Kräfte 2 Keller in der Straße An der Junkernwiese leer pumpen.
Die Fahrbahn der L390 ist weiterhin komplett überflutet und voll gesperrt. Auch auf dem Grand-Couronne-Parkplatz und im Bürgerpark steht teilweise das Wasser.
Aktuell befinden wir uns mit unserem TLF 16/25 und dem Schlauchboot in Letter zur Unterstützung im Einsatz