Dienstag, 17. Juli 2012 10:21

Führerschein für Feuerwehr

Der Weg für einen Feuerwehrführerschein für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen ist frei. Der Verkehrsausschuss des Bundestags gab am Mittwoch grünes Licht für den Gesetzentwurf von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Damit gilt die Zustimmung des Bundestags als sicher. Die Regelung gilt für Feuerwehr, Rettungs- und Hilfsdienste. Mitglieder können damit dort künftig einen Führerschein mit erweiterten Sonderrechten erwerben – bisher galt der Feuerwehrführerschein nur für ein Gewicht von 4,75 Tonnen.

Dienstag, 17. Juli 2012 10:20

Japaner bitten um Hilfsgüter

Kommunen und Feuerwehren stellen Listen zusammen – Heuer: Purer Aktionismus

Ein Hilferuf aus dem von Erdbeben, Tsunami und Atomreaktorkatastrophe betroffenen Japan hat die Region erreicht. Nach Auskunft von Regionssprecherin Christina Kreutz wurde das internationale Hilfsersuchen, das die Europäische Union aus Fernost erhielt, an die Kommunen und örtlichen Hilfsdienste weitergegeben. Die Region sammele anschließend die Art und Anzahl der von den Kommunen gemeldeten Hilfsgüter und melde sie dem Innenministerium weiter. „Dann wird man sehen, was angefordert wird“, sagte Kreutz. Während beispielsweise in Langenhagen eine Liste mit möglichen Hilfsgütern im Wert von etwa 50000 Euro – darunter Notstromaggregate und Zelte – zusammengestellt wurde, bezeichnete der Garbsener Bürgermeister Alexander Heuer den Aufruf gestern als puren Aktionismus: „Es ist wenig sinnvoll, Material, das wir aus Indien und China importiert haben, gebraucht nach Japan zurückzuschicken.“ Nützlicher seien da Geldspenden. Die geforderte Feuerwehrausrüstung brauche man selbst, da sonst bei Notfällen vor Ort Engpässe entstehen würden. Auch Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek hält Geldspenden für ein geeigneteres Mittel, um zu helfen. Ihm stelle sich vor allem die Frage, ob der Transport angesichts der großen Entfernung sinnvoll sei. Dennoch hat er auf die Anfrage unverzüglich reagiert. Die Seelzer Feuerwehr könne allerdings nicht viel zur Verfügung stellen. Lediglich eine gebrauchte Tragkraftspritze und fünf noch originalverpackte Chemietoiletten – Restbestände aus Zeiten des Kalten Krieges – wären entbehrlich. „Wir knapsen auch bei jedem Schräubchen“, sagte Rosummek.

Dienstag, 17. Juli 2012 10:19

Bernd Keitel bleibt Regionsbrandmeister

154 Brandmeister geben ihm in Wunstorf ihre Stimme – Seit 1993 ist er im Amt, in zwei Jahren ist aber Schluss

„Der Alte ist der Neue“, verkündete Wahlleiter Hans-Jürgen Grigat nach der Wiederwahl Bernd Keitels zum Regionsbrandmeister. Die wahlberechtigten Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister der Region Hannover haben sich am Sonnabend im Forum der Wunstorfer Otto-Hahn-Realschule getroffen, um in geheimer Wahl den Regionsbrandmeister und seinen Stellvertreter zu benennen. Die Wahl sei erforderlich, sagte Pressewart Armin Jeschonnek, weil die sechsjährigen Amtszeiten von Bernd Keitel (Wennigsen-Bredenbeck) und von seinem Stellvertreter Hans-Jürgen Grigat (Neustadt) zum 31. Oktober beziehungsweise 31. Juli auslaufen. Keitel, der seit 1993 zunächst Kreis- und später Regionsbrandmeister war, wurde mit 154 Stimmen bei 39 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen deutlich zum vierten Mal für eine sechsjährige Amtszeit gewählt. In zwei Jahren ist für Keitel aber Schluss. Dann hat der 59-Jährige aufgrund des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes die Altersgrenze erreicht. Sein Stellvertreter Hans-Jürgen Grigat, Brandschutzabschnittsleiter I, stellte sein Amt als Stellvertreter zur Verfügung. Seine Aufgaben übernimmt Detlef Hilgert (50) aus Sehnde-Müllingen. 187 Brandmeister stimmten für den Brandschutzabschnittsleiter IV, 14 gegen ihn, fünf enthielten sich. Nach der Wahl durch die Orts-, Stadt- und Gemeindebrandmeister muss nun die Regionsversammlung der Berufung in das Ehrenbeamtenverhältnis bei der Region Hannover zustimmen. Dies gelte jedoch im Allgemeinen als sicher, sagte Jeschonnek. Nach der Wahl bleibt Keitel auch weiterhin Regierungsbrandmeister der Polizeidirektion Hannover. „Die Zusammenarbeit mit Bernd Keitel und seinen Kameraden ist hervorragend“, sagte Brandoberrat und Brandschutzdezernent Hanko Thies. „Wir freuen uns über die sehr gute Wahlbeteiligung“, sagte Jeschonnek zum Abschluss der zweistündigen Veranstaltung. Von den wahlberechtigten 209 Ortsbrandmeistern sowie 20 Stadt- und Gemeindebrandmeistern waren 206 zur Stimmabgabe nach Wunstorf gekommen.

Montag, 16. Juli 2012 10:28

23 erhalten Lizenz zum Löschen

Nachwuchs für die Feuerwehr erfolgreich – Truppmannausbildung geht in Velber zu Ende

Nach fünf Wochen eisernen Trainings halten 23 Prüflinge sie endlich in den Händen – die ersehnte Lizenz zum Löschen. 58 Unterrichtsstunden in Theorie und Praxis liegen hinter den überwiegend jugendlichen Feuerwehranwärtern. Nach der bestandenen Prüfung am Sonnabend wurden sie im neuen Feuerwehrhaus in Velber in den Kreis der aktiven Feuerwehrleute aufgenommen. Stolz nahmen die Absolventen ihre Urkunden von Ausbildungsleiter Frank Wollny und Regionsausbildungsleiter Detlef Köllenberger entgegen. Vorbei ist damit die Zeit, in der sie beim Einsatz die Löscharbeiten nur aus der Ferne beobachten durften: „Jetzt darf ich endlich vorne mit am Schlauch stehen“, freute sich die 16-jährige Andrea. Ohne die bestandene Prüfung war die Gefahrenzone absolute Tabuzone. Bisher durften sich die Jugendlichen nicht weiter als 20 Meter vom Löschwagen in Richtung Feuer bewegen. Die Vorbereitung auf die Prüfung bereitete den Anwärtern kaum Probleme: „Wir haben bereits in der Jugendfeuerwehr viel gelernt“, sagte Luisa. Doch die Prüfer achteten auch auf Kleinigkeiten: Ist der ausgerollte Schlauch auch nicht verdreht? Und halten die Prüflinge die Leiter korrekt? „Schon mit kleinen Fehler können sie sich im Einsatz selbst verletzten“, erläuterte Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Doch mit dem Lernen ist noch nicht Schluss: Nach zwei Jahren Mitarbeit in den Ortsfeuerwehren folgt der zweite Teil der Truppmannausbildung. Für Lars ist dies jedoch nur ein Schritt zu seinem eigentlichen Ziel: „Ich will Berufsfeuerwehrmann werden. Die Arbeit ist hart, aber sie macht mir Spaß“, blickte der 16-Jährige in die Zukunft.

Montag, 16. Juli 2012 10:27

Lehrgangsplätze sind zu knapp

Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek kritisiert Vergabe - 100 Feuerwehrleute auf Warteliste
Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek bemängelt, dass seine Feuerwehrleute zu wenig Plätze in Lehrgängen bekommen. Regionsbrandmeister Bernd Keitel weist die Vorwürfe zurück.

Für Stadtbrandmeister Rosummek muss sich schnell etwas ändern: Wenn er über die Fortbildungssituation bei der Seelzer Feuerwehr spricht, dann wird sofort klar, wie unbefriedigend die Lage ist. Ob Atemschutzlehrgänge oder Sprechfunkerausbildungen: „Es gibt einfach nicht genug Plätze“, sagt er. Mehr als 100 Interessenten für eine fachspezifische Ausbildung stünden derzeit auf der Warteliste „und demgegenüber stehen acht ABC- und sechs Sprechfunkerlehrgänge. Das reicht hinten und vorn nicht“, bemängelt Rosummek. Er habe schon eine Anfrage bei der Region gestellt, aber derzeit seien die Reaktionen noch recht verhalten. „Wenn das so weiter geht“, fürchtet der Feuerwehrchef, „geht das irgendwann auch auf Kosten der Sicherheit“. Und vor allem deshalb, sagt er, müsse die Region die Nachfrage befriedigen. Regionsbrandmeister Bernd Keitel weist die Vorwürfe aus Seelze zurück. Die anderen Städte in der Region seien zufrieden mit den Kontingenten und würden gar Plätze zurückgeben. Diese freien Plätze würden auch mit Seelzer Feuerwehrleuten besetzt. Außerdem seien die drei Feuerwehrtechnischen Zentralen, in denen die Lehrgänge abgehalten werden, ausgelastet. Zeitlich seien mehr Lehrgänge nicht möglich. „Ich verstehe den Wunsch, aber wir können es nicht leisten“, sagt Keitel. Er stehe wegen des Themas auch in ständigem Kontakt mit Rosummek. Damit die Bedürfnisse zumindest einigermaßen abgedeckt werden können, werden bei der Feuerwehr in Seelze ganz neue Pfade beschritten: „Einige unserer Feuerwehrleute haben nun schon Lehrgänge bei der Berufsfeuerwehr in Hannover besuchen müssen“, sagt Rosummek ein wenig zögerlich und das hat seinen Grund: Denn dieser Schritt soll eine „absolute Ausnahme“ bleiben. „Feuerwehrleute aus der Region mit auszubilden“, sagt Rosummek, „das kann die Berufsfeuerwehr auf Dauer nicht stemmen“.
Feuerwehr will mehr Flexibilität bei Freistellung
Zu der angespannten Fortbildungssituation gesellt sich für Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek ein weiteres Problem: Immer mehr Arbeitgeber scheinen sich zu sperren, wenn es darum geht, ihre Angestellten für den Feuerwehrdienst freizustellen. Und das trotz Paragraf elf des Brandschutzgesetzes – oder vielleicht gerade deshalb. Dort heißt es: „Für die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen während der Arbeitszeit besteht der Freistellungsanspruch nur, soweit nicht besondere Interessen des Arbeitgebers entgegenstehen.“ Für den Stadtbrandmeister ist damit klar: „Diese einschränkende Formulierung lässt natürlich viel Spielraum für die Arbeitgeber.“ Er fordert „mehr Flexibilität“ von den Betrieben, die sich auszahlen kann: „Wer besonders gut mit uns zusammenarbeitet, der bekommt auch eine Auszeichnung dafür“, sagt Rosummek – eine Plakette mit der Aufschrift: „Partner der Feuerwehr“.

Montag, 16. Juli 2012 10:26

Feuerwehren ehren Mitglieder

Statistik in Seelze zeigt: Frauen werden in der Brandbekämpfung immer wichtiger

Frauen werden immer wichtiger für die Feuerwehr: Als Ortsbrandmeister Alfred Blume am Freitagabend bei der Hauptversammlung der Seelzer Ortsfeuerwehr Bilanz über das vergangene Jahr gezogen hat, stach eine Statistik ins Auge. Es waren nicht die mehr als 200 Einsätze der Ortsfeuerwehr, es waren auch nicht die mehr als 4000 Stunden im Einsatz, auch nicht die vielen gefahrenen Kilometer. Eine Grafik von Blumes Präsentation zeigte den Anteil der Frauen im aktiven Dienst. Gerade mal acht weibliche Mitglieder hat die Seelzer Ortsfeuerwehr – bei einer Personalstärke von 85. Aber: Sechs dieser acht Frauen sind jünger als 29 Jahre. Auch bei der Jugendfeuerwehr stellen Mädchen einen stattlichen Anteil: Immerhin fünf junge Frauen absolvieren gemeinsam mit 32 Jungen die Ausbildung in der Nachwuchsabteilung. Die Feuerwehrleute freuten sich beim Jahresrückblick noch einmal über den neuen Rüstwagen. Viel Beifall gab es, als verdiente Mitglieder geehrt und befördert wurden. So sind Friedhelm Wolf und Richard Ahlswe seit 40 Jahren Fördermitglieder. André Rosinski und Sascha Tessmann sind seit 25 Jahren im aktiven Dienst. Dieter Wollny bekam die Ehrennadel des Feuerwehrverbands für viele Verdienste.

Jahreshauptversammlung

Befördet wurden Timo Lorenz zum Oberfeuerwehrmann, Hartmut Krüger zum Hauptfeuerwehrmann, Carsten Herzog zum Feuerwehrmann, Laura Hiller zur Feuerwehrfrau und Lars Kiene zum Löschmeister(von links), sowie Holger Nordsieck zum Oberlöschmeister (nicht im Bild). Die Beförderungen wurden von Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek vorgenommen.

Jahreshauptversammlung

Sascha Tessmann und Andre Rosinski wurden für 25 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet.

Jahreshauptversammlung

Dieter Wollny wurde mit der Ehrennadel des Feuerwehrverbandes ausgezeichnet.

„Schuld ist der Turm“, sagt Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Eigentlich üben die 26 angehenden Feuerwehrleute den praktischen Teil ihrer Ausbildung in Velber. Zum Abseilen mussten sie am Sonnabend aber umziehen: Nur der Turm der Feuerwache in Lohnde eignet sich für die Übung. Konzentriert legte Feuerwehr-Azubi Spyridon Tzouvaras unter dem aufmerksamen Blick von Ausbilder Ingo Roders den Sicherheitsgurt an. Zweite Leine, zweiter Gurt – die Absicherung kann im Ernstfall überlebenswichtig sein. Dann geht es aus sieben Metern Höhe hinab. Geschafft. Nicht nur das Abseilen steht am Sonnabendnachmittag auf dem Plan: Der Umgang mit der Brechstange und das sichere Aufstellen von Leitern wurden geprobt. Und der Nachwuchs übte in Lohnde erstmals „nass“. Köhler erklärt: „Wasserversorgung aufbauen, Schläuche verlegen, das Einsetzen des Strahlrohrs, da ist jeder Handgriff festgelegt.“ Die Abläufe würden immer wieder ohne Wasser geübt, „bis sie sitzen“. Tzouvaras und seine Kameraden waren auch sichtlich überrascht vom Rückstoß, als das Wasser aus dem Schlauch spritzte. „Ein wichtiger Lerneffekt“, sagt Stadtausbildungsleiter Frank Wollny. Bei der Prüfung am 5. März wollen dann alle Teilnehmer zeigen, was sie in den vergangenen Wochen gelernt haben.

Montag, 16. Juli 2012 10:24

Heizungen sind nicht effizient

Mehrere Kindergärten und Feuerwache Seelze schneiden in Energiebericht schlecht ab

Erstmals seit Jahren hat die Stadt wieder die Energiebilanz ihrer Liegenschaften überprüfen lassen. Die Feuerwache Seelze, die Kindertagesstätte am Rosenweg und das Männerwohnheim in Letter entpuppen sich dabei als Energiefresser. „Leider hatten nur wenige Liegenschaften einen vergleichsweise niedrigen Heizenergieverbrauch“, heißt es im Fazit des von einem Energieberater aus Nienburg erstellten Berichts, der den Verbrauch von Heizenergie und Strom in den Jahren 2007 bis 2009 darstellt. Der Energiebericht für 2010 soll folgen, sobald die Gas- und Stromabrechnungen komplett vorliegen. Die Aufstellung soll als Orientierung für mögliche Sanierungen dienen und wird ab März in den politischen Gremien diskutiert. Besonders schlecht schneiden die Obdachlosenunterkünfte in Seelze ab. Allerdings hat die Stadt bereits angekündigt, die Gebäude an der Mühlenstraße und der Almhorster Straße abreißen zu wollen. Auch das Alte Rathaus in Letter, das ebenfalls zu viel Heizenergie verbraucht, soll demnächst saniert werden. Keine Pläne sind bisher für die Feuerwache in Seelze bekannt. Deren Heizung ist nur etwa halb so effizient wie die der Feuerwache in Letter. Der Verbrauch liegt weit über dem Richtwert des Bundesbauministeriums. Verbesserungsbedarf gibt es auch bei den Kindertagesstätten. Fast alle städtischen Einrichtungen verbrauchen zu viel Energie zum Heizen und für Warmwasser. In der Tagesstätte am Rosenweg in Letter muss für jeden Quadratmeter mehr als doppelt so viel Heizenergie aufgewendet werden wie der Richtwert vorgibt. Auch bei den Kindertagesstätten in Harenberg, Lohnde und Velber sowie am Dieselweg in Letter besteht Einsparpotenzial. Besonders gut ist die Bilanz dagegen in der Buddelburg in Dedensen und an der Fröbelstraße in Letter. Einsparpotenzial gibt es auch beim Schulzentrum in Seelze, der Grundschule in Dedensen und dem Gymnasium in Letter, zu dem auch das Hallenbad gerechnet wurde.

Angehende Feuerwehrleute proben mit schwerem Gerät

„Technische Hilfeleistungen überwiegen die Brandeinsätze“, sagt Ausbildungsleiter Frank Wollny. Sei es das Aufbrechen einer Tür, um einer hilflosen Person zu helfen, die Bergung eine Pferdes oder die Menschenrettung aus Unfallautos: Es geht eben um viel mehr als Löschen. Für die 20 Teilnehmer der Truppmann-Ausbildung II standen am Wochenende unter anderem das Heben und Bewegen von Lasten sowie die Rettung mithilfe hydraulischer Geräte auf dem Lehrplan. An zwei Schrottautos simulierten die angehenden Feuerwehrmänner auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Seelze die Personenrettung. „Früher galt schlicht ,Mensch raus?“, erläuterte Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. „Heute bauen wir mit unseren technischen Hilfsmitteln eher das Auto um den Menschen weg.“ Die Nachwuchskräfte Simon Walesch und Vivien Dörsam griffen zum Rettungsspreizer, um eine verklemmte Tür zu öffnen und störende Teile wegzubiegen, damit im Ernstfall ein Arzt schnellstmöglich das Opfer versorgen könnte. Martin Schulz und Martin Garbor von der Honeywell-Werkfeuerwehr trennten derweil mit der Rettungsschere das Fahrzeugdach ab. Ein Federkörner diente Laura Volker zum kontrollierten Zerstören der Scheiben. Wenn bei der Prüfung Ende Februar auch alles so reibungslos klappt, sollte einem erfolgreichen Bestehen nichts im Wege stehen. Dann sind die fünf Frauen und 15 Männer endlich Feuerwehrleute – nach der Truppmann-Ausbildung Teil I, zwei Jahren Mitarbeit in den Ortsfeuerwehren und 80 Unterrichtsstunden Truppmann II.

Montag, 16. Juli 2012 05:57

Feuerwehr bildet Nachwuchs aus

26 neue Einsatzkräfte absolvieren in den nächsten vier Wochen die Truppmannausbildung

Der Chemiesaal des Georg-Büchner-Gymnasiums in Letter war am Dienstagabend fest in den Händen der Feuerwehr. Allerdings mussten die Männer und Frauen keinen Löscheinsatz bewältigen. Die Stadtfeuerwehr hat vielmehr wieder damit begonnen, ihre Nachwuchskräfte fit für den Ernstfall zu machen. Während der nächsten vier Wochen werden 26 angehende Feuerwehrmänner in Theorie und Praxis geschult – in insgesamt 58 Unterrichtsstunden. „Alle Grundkenntnisse über Gerätschaften und Einsatzmittel sowie das Vorgehen am Einsatzort werden vermittelt“, erläuterte Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Konkret bedeutet das: Die Feuerwehr-Azubis lernen unter anderem den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher, einen Löschangriff mit Leiter, das Aufbauen einer Wasserversorgung, Schläuche koppeln und das Löschen. Bei der Prüfung am 5. März muss dann jeder Handgriff sitzen. Der für Seelze zuständige Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt wünschte den 22 Männern und vier Frauen „gutes Gelingen“ bei der sogenannten Truppmannausbildung. „Stellt euch vor, es passiert was und nichts passiert“, mit diesen Worten hob Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek die Bedeutung der Feuerwehr, speziell einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit, hervor. Bis auf Harenberg, Lathwehren, Dedensen und Almhorst ist Nachwuchs aus allen Ortsfeuerwehren vertreten. „Zwei Männer kommen von der Werksfeuerwehr Honeywell“, berichtete Köhler. Außerdem seien drei ältere Quereinsteiger dabei. Ernst Wagemann aus Döteberg gehört dazu: „Ich bin zugezogen, habe großes Interesse an der Sache und schätze die Gemeinschaft.“ Die meisten der Ausbildungsteilnehmer haben den Weg über die Jugendfeuerwehr gefunden. Viele von ihnen konnten wie die Gümmeranerin Luisa Seegers und Robin Dinter aus Velber ihren 16. Geburtstag „kaum erwarten“ – das Mindestalter für die Truppmannausbildung. Nach der Begrüßung wurde es zügig ernst: Der Ausbildungsleiter Frank Wollny, der Sicherheitsbeauftragte Holger Nordsieck und Notfallseelsorger Gerald Petzold hielten Vorträge. Nach bestandener Prüfung ist im Übrigen noch längst nicht Schluss mit Lernen: Nach zwei Jahren Mitarbeit in den Ortsfeuerwehren folgt die Truppmannausbildung, zweiter Teil.

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