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Lehrgangsplätze sind zu knapp

Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek kritisiert Vergabe - 100 Feuerwehrleute auf Warteliste
Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek bemängelt, dass seine Feuerwehrleute zu wenig Plätze in Lehrgängen bekommen. Regionsbrandmeister Bernd Keitel weist die Vorwürfe zurück.

Für Stadtbrandmeister Rosummek muss sich schnell etwas ändern: Wenn er über die Fortbildungssituation bei der Seelzer Feuerwehr spricht, dann wird sofort klar, wie unbefriedigend die Lage ist. Ob Atemschutzlehrgänge oder Sprechfunkerausbildungen: „Es gibt einfach nicht genug Plätze“, sagt er. Mehr als 100 Interessenten für eine fachspezifische Ausbildung stünden derzeit auf der Warteliste „und demgegenüber stehen acht ABC- und sechs Sprechfunkerlehrgänge. Das reicht hinten und vorn nicht“, bemängelt Rosummek. Er habe schon eine Anfrage bei der Region gestellt, aber derzeit seien die Reaktionen noch recht verhalten. „Wenn das so weiter geht“, fürchtet der Feuerwehrchef, „geht das irgendwann auch auf Kosten der Sicherheit“. Und vor allem deshalb, sagt er, müsse die Region die Nachfrage befriedigen. Regionsbrandmeister Bernd Keitel weist die Vorwürfe aus Seelze zurück. Die anderen Städte in der Region seien zufrieden mit den Kontingenten und würden gar Plätze zurückgeben. Diese freien Plätze würden auch mit Seelzer Feuerwehrleuten besetzt. Außerdem seien die drei Feuerwehrtechnischen Zentralen, in denen die Lehrgänge abgehalten werden, ausgelastet. Zeitlich seien mehr Lehrgänge nicht möglich. „Ich verstehe den Wunsch, aber wir können es nicht leisten“, sagt Keitel. Er stehe wegen des Themas auch in ständigem Kontakt mit Rosummek. Damit die Bedürfnisse zumindest einigermaßen abgedeckt werden können, werden bei der Feuerwehr in Seelze ganz neue Pfade beschritten: „Einige unserer Feuerwehrleute haben nun schon Lehrgänge bei der Berufsfeuerwehr in Hannover besuchen müssen“, sagt Rosummek ein wenig zögerlich und das hat seinen Grund: Denn dieser Schritt soll eine „absolute Ausnahme“ bleiben. „Feuerwehrleute aus der Region mit auszubilden“, sagt Rosummek, „das kann die Berufsfeuerwehr auf Dauer nicht stemmen“.
Feuerwehr will mehr Flexibilität bei Freistellung
Zu der angespannten Fortbildungssituation gesellt sich für Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek ein weiteres Problem: Immer mehr Arbeitgeber scheinen sich zu sperren, wenn es darum geht, ihre Angestellten für den Feuerwehrdienst freizustellen. Und das trotz Paragraf elf des Brandschutzgesetzes – oder vielleicht gerade deshalb. Dort heißt es: „Für die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen während der Arbeitszeit besteht der Freistellungsanspruch nur, soweit nicht besondere Interessen des Arbeitgebers entgegenstehen.“ Für den Stadtbrandmeister ist damit klar: „Diese einschränkende Formulierung lässt natürlich viel Spielraum für die Arbeitgeber.“ Er fordert „mehr Flexibilität“ von den Betrieben, die sich auszahlen kann: „Wer besonders gut mit uns zusammenarbeitet, der bekommt auch eine Auszeichnung dafür“, sagt Rosummek – eine Plakette mit der Aufschrift: „Partner der Feuerwehr“.

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  • Quelle: Leine-Zeitung 03.03.2011
  • Von: Carolin Burchardt und Christian Franke
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