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Japaner bitten um Hilfsgüter

Kommunen und Feuerwehren stellen Listen zusammen – Heuer: Purer Aktionismus

Ein Hilferuf aus dem von Erdbeben, Tsunami und Atomreaktorkatastrophe betroffenen Japan hat die Region erreicht. Nach Auskunft von Regionssprecherin Christina Kreutz wurde das internationale Hilfsersuchen, das die Europäische Union aus Fernost erhielt, an die Kommunen und örtlichen Hilfsdienste weitergegeben. Die Region sammele anschließend die Art und Anzahl der von den Kommunen gemeldeten Hilfsgüter und melde sie dem Innenministerium weiter. „Dann wird man sehen, was angefordert wird“, sagte Kreutz. Während beispielsweise in Langenhagen eine Liste mit möglichen Hilfsgütern im Wert von etwa 50000 Euro – darunter Notstromaggregate und Zelte – zusammengestellt wurde, bezeichnete der Garbsener Bürgermeister Alexander Heuer den Aufruf gestern als puren Aktionismus: „Es ist wenig sinnvoll, Material, das wir aus Indien und China importiert haben, gebraucht nach Japan zurückzuschicken.“ Nützlicher seien da Geldspenden. Die geforderte Feuerwehrausrüstung brauche man selbst, da sonst bei Notfällen vor Ort Engpässe entstehen würden. Auch Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek hält Geldspenden für ein geeigneteres Mittel, um zu helfen. Ihm stelle sich vor allem die Frage, ob der Transport angesichts der großen Entfernung sinnvoll sei. Dennoch hat er auf die Anfrage unverzüglich reagiert. Die Seelzer Feuerwehr könne allerdings nicht viel zur Verfügung stellen. Lediglich eine gebrauchte Tragkraftspritze und fünf noch originalverpackte Chemietoiletten – Restbestände aus Zeiten des Kalten Krieges – wären entbehrlich. „Wir knapsen auch bei jedem Schräubchen“, sagte Rosummek.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung 19.03.2011
  • Von: Frank Walter, Sven Warnecke und Nadine Hunkert
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