Dienstag, 12. November 2019 18:36

Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen

20 Nachwuchskräfte der Feuerwehr absolvieren den zweiten Teil der Truppmannausbildung

Ganz langsam heben die jungen Feuerwehrleute das Dach des gelben Opel Corsa an. Zuvor haben sie das Blech mit einem Winkelschleifer aufgetrennt. Erst wenn das Dach komplett senkrecht aufragt, kann eine verletzte Person aus dem Inneren des Wagens gerettet werden. Nur ist in diesem Moment niemand verletzt – die Aktion ist eine Übung für den Ernstfall.
80 Dienststunden liegen an diesem Sonnabend bereits hinter den 20 jungen Männern und Frauen, die sich auf dem Gelände der Seelzer Feuerwehr an der Mühlenstraße getroffen haben und intensiv mit dem Thema technische Hilfeleistung und Menschenrettung befassen. Die vielen Stunden sind die Voraussetzung für jeden, der am zweiten Teil der Truppmannausbildung teilnehmen und damit die Grundausbildung zum Feuerwehrmann abschließen möchte.
Angefangen hatte der Lehrgang bereits am Donnerstag: Während es im theoretischen Teil um Fahrzeug- und Gerätekunde ging, lernten die Teilnehmer im praktischen Teil Geräte der kleinen technischen Hilfeleistung kennen, erfuhren, wie Bindemittel auf der Fahrbahn aufgetragen werden und wie Menschen über Leitern gerettet werden können.
Sieben Stationen für praktische Übungen hat Stadtausbildungsleiter Frank Wollny vorbereitet. Im Ernstfall müsse jeder Handgriff sitzen und vertraut sein, sagt er. Wenn ein Mensch bei einem Autounfall im Fahrzeug eingeklemmt sei, gehe es letztlich auch um Zeit. So üben die angehenden Feuerwehrleute auch, wie mithilfe einer Flex das Dach eines Autos abgetrennt werden kann. „Das Ganze vor dem Hintergrund der patientengerechten Rettung“, sagt Feuerwehrsprecher Jens Köhler.
„Zur Feuerwehr zu gehen war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt Teilnehmerin Lisa Lauenstein. Schon ihr bereits verstorbener Vater sei aktiver Feuerwehrmann gewesen. Sie habe versprochen, seinen Weg zu gehen – von der Kinderfeuerwehr über die Jugendfeuerwehr bis zu den Erwachsenen. „Die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl sind großartig“, sagt die Kirchwehrenerin. „Jeder Einsatz ist anders und spannend. Wenn es nach Hause geht, weiß man, dass man etwas Gutes getan hat.“
Mit dem Abschluss der Truppmannausbildung soll ihre Feuerwehrkarriere allerdings noch nicht zu Ende sein. „Ich will selbstverständlich weitermachen und an die Feuerwehrschule gehen“, so die frischgebackene Feuerwehrfrau Lauenstein.
„Nach dem Abschluss der Truppmannausbildung können die Feuerwehrleute zum Beispiel an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz weitere Spezialausbildungen absolvieren“, erklärt Feuerwehrsprecher Köhler. Dazu zählten zum Beispiel Sprechfunker oder Atemschutzgeräteträger. Auch eine Spezialisierung für Einsätze mit atomaren, biologischen oder chemischen Giftstoffen sei möglich.
„In Seelze gibt es Fachfeuerwehrleute. Bei Einsätzen auf dem Güterbahnhof kommen wir regelmäßig mit solchen Stoffen in Berührung“, sagt Köhler. Über mangelnden Nachwuchs muss sich die Seelzer Feuerwehr bislang noch überhaupt keine Gedanken machen. „Ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Jahr vier Gruppen bei der Truppmannausbildung haben“, sagt Frank Wollny.

Mittwoch, 30. Oktober 2019 18:39

„Jeder Handgriff muss sitzen“

Dennis Blume ist seit 30 Jahren in der Feuerwehr und nun stellvertretender Ortsbrandmeister von Seelze

Derzeit denken viele Menschen an den Herbst 1989 zurück. Für Dennis Blume ist die Jahreszahl, neben der Grenzöffnung zwischen Ost- und Westdeutschland, mit einem weiteren wichtigen Erlebnis verknüpft: „Ich war damals zehn Jahre alt. Endlich durfte ich Mitglied der Feuerwehr werden“, sagt er. Das ist 30 Jahre her. Im August wurde Blume zum stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Der Ortsrat Seelze hat seine Zustimmung zu der Wahl bekundet – jetzt muss es noch die Stadtverwaltung tun.
Dass er so weit kommen würde, wusste der Zehnjährige damals noch nicht. „Sechs Jahre war ich beim Jugendfeuerwehrdienst. Dann wurde ich 1995 in den aktiven Dienst übernommen“, sagt er. Seit drei Jahrzehnten engagiert er sich für dieses Ehrenamt. Ermüdungserscheinungen zeigt er nicht, obwohl er immer wieder extreme Situationen zu bewältigen hatte – schwere Unfälle mit Toten etwa. „Man muss sich ausreichend Raum für die Verarbeitung nehmen“, sagt er. „Wir Feuerwehrleute geben unser Bestes und können trotzdem nicht jedes Menschenleben retten.“
Was Blume in den vergangenen Jahren alles erlebt hat, passt in einen ganzen Roman, findet er. „Das wäre ein Tatsachenroman, der von Bombenräumung über Dachstuhlbrand und Türöffnung sowie Rauchgasentwicklung durch angebranntes Essen bis zum Verkehrsunfall reicht.“ Die vielen Einsätze machten aber auch gelassen und routiniert. Die meisten Alarmierungen gäbe es nachts und am Wochenende, sagt Blume. Für diese Fälle haben bei ihm Brille und Kontaktlinsen, wenn man sie blitzschnell braucht, einen festen Stammplatz.
„Jeder Handgriff muss sitzen, wenn Menschen in Not geraten oder sogar ihr Überleben gefährdet ist“, sagt der 40-Jährige. Dabei müssen die Helfer natürlich auch ihre eigene Sicherheit im Auge behalten, was nicht immer einfach sei. Probleme mit Gaffern und Verkehrsrowdys gehörten auch in einer beschaulichen Kleinstadt wie Seelze zum Alltag.
Seitdem er im aktiven Dienst ist, hat Blume allerdings auch erleben dürfen, dass er sich immer auf seine Kameraden verlassen kann. „Das ist ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl, ein echtes Geschenk.“
Gerne erinnert er sich auch an seine Zeit bei der Jugendfeuerwehr. „Das war schön“, sagt er. Als Jugendfeuerwehrwart von 1999 bis 2017 bildete er dann aus, vermittelte Teamgeist, Fachkenntnisse im Retten, Löschen und Bergen und organisierte Zeltlager im Sommer. Einen Beitrag zum Nachwuchs in der Feuerwehr konnten Blume und seine Ehefrau Sarah – sie zählt ebenfalls zu den aktiven Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Seelze – auch schon beisteuern: Das Paar hat sich bei der Feuerwehr kennengelernt, ihre Kinder sind drei und sieben Jahre alt.
2016 wurde Dennis Blume zum stellvertretenden Zugführer befördert. Nach dem Ausscheiden von Peter Blume ist Dennis Blume inzwischen Zugführer mit dem Schwerpunkt Gefahrgutzug, der bei ABC-Alarmierungen zum Einsatz kommt. Im August erfolgte dann die Wahl zum stellvertretenden Ortsbrandmeister. Wenn alles klappt, ist die Übergabe mit dem bisherigen Amtsinhaber Michael Lorenz für Ende des Jahres angedacht. „Ich freue mich darauf“, sagt Blume.

Samstag, 19. Oktober 2019 08:00

Feuerwehr macht Hydranten winterfest

Die Ortsfeuerwehr Seelze will am Sonnabend, 19. Oktober, von 8 bis 12 Uhr die Unterflurhydranten in der Kernstadt winterfest machen. Dabei werden diese auch gespült, sagt Seelzes Feuerwehrsprecher Norbert Bittner. Es könne wegen der Arbeiten zu harmlosen Trübungen des Trinkwassers kommen.
Freitag, 18. Oktober 2019 21:18

Hydrantenüberprüfung 2019

Am Samstag den 19. Oktober 2019 überprüfen wir in der Kernstadt Seelze und in Seelze-Süd die Hydranten.

In dieser Zeit kann es zu einer kurzfristigen und ungefährlichen Eintrübung des Leitungswassers kommen. In diesem Falle sollte das Wasser nicht zu Koch- & Trinkzwecken verwendet werden. Es ist anzuraten die Leitung so lange zu spülen, bis sich die Einfärbung aufgelöst hat.

Bitte denken Sie als Verkehrsteilnehmer beim Abstellen Ihres Fahrzeuges immer daran, dass Sie Hydranten nicht zuparken!

Samstag, 07. September 2019 09:06

Klettern, basteln, feiern

Kinderfeuerwehrtag in Kirchwehren

In acht Seelzer Ortsteilen engagieren sich inzwischen die Jüngsten in Kinderfeuerwehren. Die Feuerwehren in Dedensen, Gümmer, Harenberg, Lathwehren, Lohnde, Seelze und Velber verfügen über diese Einheit. Am Sonnabend haben sie sich in Kirchwehren zum elften Stadtkinderfeuerwehrtag getroffen und zusammen mit Eltern und Betreuern gefeiert.
An verschiedenen Stationen wurde geklettert, mit Wasser gespritzt und gebastelt. Fühlkisten wurden untersucht und Bälle geworfen. Gemeinsam mussten die Kinder eine Schätzaufgabe meistern und wurden dafür mit Preisen belohnt. Wer mehr über die Kinderfeuerwehren und ihre Aktivitäten erfahren möchte, findet auf der jeweiligen Homepage der Ortsfeuerwehr weitere Informationen dazu.

Montag, 02. September 2019 13:59

Erstes Treckertreffen trifft voll ins Schwarze

Mehr als 100 Landmaschinen rollen zum ersten Treckertreffen nach Seelze

Die Premiere war ein voller Erfolg: Erstmals haben der Verein Historische Maschinen Seelze und die Freiwillige Feuerwehr zu einem Treckertreffen eingeladen.
An Angeboten mangelte es bei dieser Kooperation auf dem Feuerwehrgelände nicht. Neben der Ausstellung von Feuerwehrfahrzeugen und etwa 100 historischen Landmaschinen wurden die Ackerschlepper samt Fahrer auch noch vor spielerische Herausforderungen gestellt. Eine Aufgabe bestand beispielsweise darin, aus einem vollen Eimer Wasser möglichst genau einen Liter in ein leeres Gefäß umzufüllen. Nicht aber mit der Hand – sondern mit einem Trecker, der über ein Seil mit dem vollen Wassereimer verbunden war. Gefragt war Feingefühl des Steuermanns. Auch Kinder fanden Spaß daran, mit Begleitung in einem Trecker über das Gelände zu tuckern.
„Wir sind sehr zufrieden, wie es geworden ist. Das Wetter spielt mit, und es ist gut besucht“, sagte Hans Heinrich Hilgert, Vorsitzender vom Verein Historische Maschinen. Ein Treckertreffen, wie es bereits in Gümmer gegeben hat, hätte sich Hilgert im Herzen von Seelze schon viel früher gewünscht. Allerdings fehlte es immer an Platz, und deshalb sei das Team jetzt besonders froh, dass es geklappt hat. Denn um so vielen Gefährten ausreichend Raum zur Präsentation zu geben, sei das Feuerwehrgelände zu klein. Da sie nun aber auch den angrenzenden städtischen Betriebshof mit nutzen konnten, war ein Treckertreffen in dieser Größenordnung möglich geworden.
Auf dem Gelände war auch eine alte Schrotmühle ausgestellt, die früher zum Mahlen von Körnern zu Schrot verwendet wurde. Erwin Grohne zeigt das am Beispiel der Verarbeitung von Mais zu grobem Maismehl. Heute würden die traditionellen Schrotmühlen kaum noch Verwendung finden, „höchstens einzelne Kleintierzüchter arbeiten noch damit“, erklärte der Hobbymüller. Das Endprodukt aus der Mühle wird anschließend dem Vieh zum Fressen gegeben.
Wer nicht genug von den alten Landmaschinen bekommen kann, wird sich über eine weitere kleine Ausstellung am Sonnabend und Sonntag, 28. und 29. September, anlässlich des Obentrautmarkts freuen.Wie auch schon in den Jahren zuvor beteiligen sich die Vereinsmitglieder an dem zweitägigen Spektakel, dessen Ausrichter der Verein Handel & Gewerbe (HGS) Seelze ist.

Verein Historische Maschinen Seelze (HMS) wird zehn Jahre alt und feiert mit der Feuerwehr

Eine Karawane von bis zu 100 historischen Treckern wird am 31. August in Seelze erwartet: Der Verein Historische Maschinen Seelze besteht seit zehn Jahren und plant aus diesem Anlass eine große Geburtstagsfeier. Der Verein hat deshalb in der Zeit von 11 bis 18 Uhr zum ersten Treckertreffen in Seelze eingeladen. Erwartet werden Sammler historischer Trecker aus Wunstorf, Stadthagen, Gümmer, Neustadt, Bad Nenndorf, Degersen und Osterwald und weiteren Orten. Mehr als 13 Vereine seien angeschrieben worden, sagt der Vorsitzende des Vereins Historische Maschinen Hans-Heinrich Hilgert.

Feuerwehr ist mit im Boot

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Seelze statt. Austragungsort des regionalen Treckertreffens ist das Gelände der Feuerwache Seelze an der Mühlenstraße 4a. Für den Verein sei die Partnerschaft mit der Feuerwehr ideal, sagt der Vorsitzende Hilgert. Benötigt werde nämlich eine große zentral gelegenen Fläche – dies sei am Standort der Feuerwache gegeben, sagt Hilgert. Der engagierte Verein, der auch beim Obentrautmarkt Ende September mitwirkt und dort die Bauernmeile organisiert, zählt derzeit 43 Mitglieder mit 50 Treckern.

Geschicklichkeitsfahren

Der Verein hat mit der Feuerwehr ein abwechslungsreiches Programm organisiert: Es gibt Vorführungen mit den Treckern, darunter auch ein Geschicklichkeitsfahren mit den betagten Gefährten. Hilgert berichtet auch, dass eine alte Schrotmühle aufgebaut wird, mit der gezeigt werden kann, wie früher Korn zuerst zu Schrot und später zu Mehr gemahlen wurde. Die Feuerwehr wird es dem Verein gleich tun, sie wird auch historische Gegenstände und Geräte wie eine Feuerspritze aus früheren Zeiten der Brandbekämpfung zeigen. Präsentiert wird natürlich auch der aktuelle Fuhrpark der Feuerwehr Seelze.

Parken bei Honeywell

An die Bewirtung der Besucher ist auch gedacht: In der Fahrzeughalle gibt es einen Kaffeegarten, die Feuerwehr werde außerdem Gegrilltes und Getränke anbieten, berichtet Hilgert. Auch das Thema Parken ist bereits geplant: Parkflächen für Besucher stehen auf den Honeywell- Parkplätzen zur Verfügung. Die Mühlenstraße ist zum Treckertreffen gesperrt. Anmeldungen von Treckerfreunde sind auch spontan möglich. Informationen gibt Hans-Heinrich Hilgert unter Telefon (05137) 94487 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Nachdem Michael Lorenz nach Ablauf seiner Amtszeit nicht wieder kandidierte, wurde der 1.Zugführer Dennis Blume zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister der Schwerpunktfeuerwehr Seelze gewählt. Das Ortskommando hatte vorab für den Kandidaten Dennis Blume aufgrund seiner persönlichen und fachlichen Eignung eine Wahlempfehlung abgegeben. Dieser Empfehlung folgte die Einsatzabteilung mit überwältigender Mehrheit auf der außerordentlichen Versammlung am Freitagabend. Bürgermeister Detlef Schallhorn und Stadtbrandmeister Christian Kielhorn leiteten die geheime Wahl und konnten schon nach 30 Minuten das Ergebnis verkünden. Wir gratulieren Dennis und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!

Mittwoch, 07. August 2019 18:38

Jugendliche fahren ins Zeltlager

Feuerwehrnachwuchs erwartet aktive Tage

Der Feuerwehrnachwuchs des Seelzer Stadtgebiets bricht morgen zum Zeltlager auf. Neun Jugendfeuerwehren werden bis zum 11. August im Südsee-Camp in Wietzendorf zahlreiche Aktivitäten erleben. „Das Stadtzeltlager war bereits 2016 ein voller Erfolg und wird deshalb in diesem Jahr wiederholt“, erzählt Sven Jaeger, stellvertretender Jugendfeuerwehrwart.
Ins Zeltlager fahren 40 Betreuer mit, die sich um 70 Kinder kümmern werden. Ein Teil der Betreuer begleitet die Jugendlichen während der Busfahrt morgen vom Parkplatz des Georg-Büchner-Gymnasiums nach Wietzendorf. Die restlichen brechen bereits heute auf, um die Zelte und die Verpflegung zum Zeltplatz zu bringen. „Sie sind dafür zuständig, dass alles rechtzeitig aufgebaut ist“, sagt Jaeger.
Auf dem Programm stehen neben Teambuilding-Spielen auch Klettern im Hochseilgarten, Rallyes und Schwimmen im Südsee-Paradies. An den Abenden können die Jugendlichen unter anderem am Lagerfeuer sitzen und Musik hören.
Wer die Aktivitäten des Zeltlagers aus der Ferne verfolgen will, kann sich auf der Facebook-Seite der Stadtjugendfeuerwehr Seelze oder auf Instagram unter @stadtjugendfeuerwehr_seelze informieren

Freitag, 19. Juli 2019 08:24

Schlichthäuser werden abgerissen

Fläche an der Mühlenstraße wird künftig als Parkplatz für Feuerwehr genutzt

Schon seit 1996 stehen sie leer: Jetzt werden die ehemali- gen Obdachlosenunterkünfte an der Mühlenstraße 2 und 2a abgerissen. Erste Vorarbeiten haben bereits begonnen, bis Ende August sollen die maroden Gebäude verschwunden sein. Die Kosten für den Abriss werden auf 80 000 Euro geschätzt. Das fast 600 Quadratmeter große Grundstück soll dann von der benachbarten Feuerwehr als Parkplatz genutzt werden können.
„Das ist eine schöne Sache, dass die Fläche der Ortsfeuerwehr zur Verfügung gestellt wird“, sagte Gerold Papsch, Vorsitzender des Ausschusses für Ordnung und Soziales (AOS), bei einer Ortsbesichtigung mit Kornelia Sargin, Leiterin des Fachbereichs Baumanagement & Baubetrieb, Ortsbürgermeister Al­fred Blume und seinem Stellvertreter Werner Brzuska sowie Ortsbrandmeister Carsten Strowig. Seit Jahren stünden die Häuser vor der Tür der Feuerwehr, ergänzte Blume. Ursprünglich seien es sogar fünf Gebäude gewesen, von denen Mitte der Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts bereits drei abgerissen worden seien. In den verbliebenen beiden Häusern hätten bis 1995 Menschen gewohnt, darunter eine deutsche Großfamilie. In den Gebäuden habe es über Jahre jeweils zwei Wohnungen gegeben, später habe die Kommune daraus einzelne Zimmer gemacht.
Die Ortsfeuerwehr Seelze, eine Schwerpunktfeuerwehr mit jährlich 150 bis 200 Einsätzen, brauche dringend mehr Parkplätze, sagte Strowig. „Die Feuerwehrleute kommen mit ihren privaten Autos, während gleichzeitig schon die ersten Einsatzfahrzeuge vom Hof wollen.“ Dies bedeute die Gefahr von Unfällen, die bislang nur durch große Aufmerksamkeit hätten vermieden werden können. Die Kommune habe das jahrelang schleifen lassen, sagte Blume. Jetzt werde es endlich auf den Weg gebracht.
Sargin erinnerte daran, dass sich in den Jahren 1997/1998 die Haushaltslage der Stadt verschlechtert habe. Deshalb seien die Häuser nur gesichert worden. „Dann haben die Häuser einfach eine ganze Weile leer gestanden, das hat nie einen gestört.“ Ende 2017 hatte Ratsherr Heinrich Aller das Thema aufgegriffen und nach den Kosten für einen Abriss der maroden Notunterkünfte gefragt, die damals auf 45 000 Euro veranschlagt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt aber noch keinen Plan, was mit dem Grundstück passieren sollte. Strowig habe dann dem AOS vorgeschlagen, die Fläche der Feuerwehr zu überlassen, sagte Papsch. Diese Idee sei bei der Stadt auf offene Ohren gestoßen. Papsch dankte besonders Sargin für ihre Bemühungen. Die maroden Gebäude, auf deren Grundstück sich auch hin und wieder Ratten tummelten, seien kein schöner Anblick. „Man schämt sich einfach, für die Ortsfeuerwehr ist die jetzt gefundene Lösung ein großer Erfolg.“
Die Arbeiten hätten begonnen, sagte Sargin. Der Aufwand sei relativ groß, weil in den Häusern unter anderem auch asbesthaltiges Material verbaut worden sei. Dies sei ungefährlich, solange alles geschlossen sei. Eine Firma schlage derzeit den Putz ab. Auch dieser müsse auf Schadstoffe untersucht werden. Deshalb würden die Kosten auf rund 85 000 Euro kalkuliert. Und letztlich dauerten die Arbeiten auch etwas länger. „Wir hoffen, dass wir Ende August durch sind.“

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