Montag, 12. August 2013 10:26

Hilfswelle darf nicht ausarten

Twitter und Co. bescheren Großschadensgebieten zahlreiche unorganisierte Helfer

Auch wenn die Wasserstände rund um Magdeburg sich inzwischen wieder auf einem normalen Pegel befinden – beim Biwak inklusive Jahresversammlung der Technischen Einsatzleitung (TEL) war der Einsatz im Hochwassergebiet Gesprächsthema Nummer eins.

„Wir haben in Magdeburg einen guten Job gemacht, das ist uns auch auf Bundesebene bestätigt worden“, sagte Alfred Blume als Leiter der TEL am Freitagabend. Bereits zum zweiten Mal hatte der Gefahrenabwehrtrupp der Region Hannover ein Biwak als Form der Jahresversammlung gewählt – „bei Sonnenschein und Niedrigwasser“, wie Blume in seiner Eröffnungsrede erfreut feststellte. Auch Regionspräsident Hauke Jagau als Chef der TEL hatte den Weg zum Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr gefunden, um Alfred Blume mit dem Ehrenzeichen der TEL in Gold zu ehren. „Ich bin gekommen, um danke zu sagen“, erklärte Jagau. Er sei selber in Magdeburg vor Ort gewesen und habe sich davon überzeugen können, was da geleistet wurde. Als „schwer vorstellbar“ beschrieb er das Bild der Katastrophe, welches das Hochwasser hinterlassen hatte. Außer der Planung und Organisation weiterer Übungen und Konzepte für die Hilfe bei Großschadenslagen und Katastrophen stellen sich Blume und Jagau vor allem auch der Aufgabe, wie mit freiwilligen Helfern in Zukunft umgegangen werden soll, die unaufgefordert in Scharen am Unglücksort eintreffen. „Da wird irgendwas getwittert oder gepostet, und schon rücken die Hilfstrupps an“, beschreibt Blume die Auswirkungen neuer Plattformen wie Facebook und Twitter und vergleicht das Resultat mit dem Entstehen sogenannter Flashmob-Partys. Nur: Wie führt man Helfer, die nicht organisiert sind? „Das Schlimmste wäre, die Leute wieder nach Hause zu schicken“, meint Blume. Vielmehr müsse erarbeitet werden, wie man die Chance nutzt und gleichzeitig verhindert, dass die professionellen Einsatzkräfte bei dem, was sie können, behindert werden.

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Regionspräsident Hauke Jagau dankt allen Helfern für den unermüdlichen Einsatz.
Bild von Sandra Remmer (Leine-Zeitung)

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Bild von Sandra Remmer (Leine-Zeitung)

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Bild von Sandra Remmer (Leine-Zeitung)

Mittwoch, 24. Juli 2013 11:04

„Helfer haben tollen Job gemacht“

Innenminister Pistorius lobt die rund 9000 Einsatzkräfte nach dem Elbehochwasser

Eines ist für Innenminister Boris Pistorius (SPD) vier Wochen nach dem Elbhochwasser klar: „Kürzungen beim Katastrophenschutz wären ein schlechtes Signal“, sagte er am Montag in Hannover bei seiner Bilanz des Fluteinsatzes. Bis 2020 gibt der Bund jährlich 57 Millionen Euro für den Katastrophenschutz aus, etwa ein Zehntel davon geht nach Niedersachsen. „Wir hören aber, dass es Bestrebungen gibt, dort zu kürzen.“ Das wäre nach Ansicht von Pistorius fatal. Die Mittel müssten mindestens stabil bleiben, forderte er. Das Land steuert selbst rund zwei Millionen Euro bei, will im Herbst aber entscheiden, ob diese Summe möglicherweise aufgestockt werden muss.

Einen Schaden von rund 80 Millionen Euro hat das jüngste Elbhochwasser angerichtet. Trotzdem zog Pistorius gestern eine positive Bilanz. Das lag vor allem an der menschlichen Seite: „Alle Beteiligten haben einen richtig guten Job gemacht.“ Er dankte den rund 9000 freiwilligen Helfern und den Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für den Einsatz freigestellt hatten. Vereinzelt seien aber auch Arbeitgeber dazu nicht sofort bereit gewesen. „Dafür habe ich wenig Verständnis“, sagte der Innenminister. „Auch bei zukünftigen Einsätzen muss klar sein, dass die Ehrenamtlichen schnell und unkompliziert freizustellen sind.“ Rund 1800 Einsatzkräfte aus Niedersachsen hätten in Sachsen-Anhalt geholfen, die Deiche rund um Magdeburg und Stendal zu sichern. Im Gegenzug sei auch Niedersachsen länderübergreifend unterstützt worden – unter anderem mit 1,3 Millionen Sandsäcken aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark. Im Vergleich zu anderen Elbanrainern sei Niedersachsen relativ glimpflich davongekommen, unter anderem weil keine Deiche gebrochen seien, sagte Pistorius.

Die Rolle der freiwilligen Feuerwehrleute werde in Zukunft noch wichtiger werden, betonte der SPD-Politiker, aber: „Die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren ist langfristig ernsthaft gefährdet.“ 2012 sie die Feuerwehr rein rechnerisch alle sieben Minuten alarmiert worden. In jedem Ort müsse es eine Freiwillige Feuerwehr geben, forderte Pistorius, zum einen, damit Brände schnell gelöscht werden könnten, zum anderen aber auch, weil Feuerwehren eine kulturelle und soziale Bedeutung für die Gemeinden hätten. Verstärkt sollten Frauen, Migranten und Kinder als neue Mitglieder geworben werden. Die Feuerwehr müsste für „Seiteneinsteiger“ attraktiver werden. Das hatte auch Pistorius‘ Vorgänger Uwe Schünemann (CDU) immer schon betont und entsprechende Werbekampagnen aufgelegt.

Landesweit gibt es zurzeit rund 3300 Ortsfeuerwehren – sieben weniger als 2011. In Gemeinden mit mehr als 100 000 Einwohnern müssen Berufsfeuerwehren eingerichtet werden, kleinere Kommunen können dies tun, wenn sie wollen. In Niedersachsen gibt es elf Berufsfeuerwehren, darunter in Hannover, Göttingen, Oldenburg und Wolfsburg.

Mittwoch, 12. Juni 2013 09:32

Blume: Große Hilfsbereitschaft

Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume ist seit 26 Jahren Chef der technischen Einsatzleitung der Region Hannover. Derzeit koordinieren er und rund 25 Feuerwehrleute aus der Region den Einsatz im Hochwassergebiet Magdeburg.
Seelzer leitet den Einsatz in Magdeburg

Nach einer Woche Dauereinsatz konnte Blume gestern mal wieder eine Nacht im eigenen Bett schlafen, bevor er heute Morgen wieder in die Krisenregion aufbricht. „Es gibt ein Anforderungsprofil der Stadt Magdeburg an die Region Hannover“, sagt er. Gefragt ist die technische Einsatzleitung, für die die Region eine eigene Einheit aus etwa 60 Leuten im Stab und 100 Fernmeldern aufgebaut hatte. Diese setzt sich aus Feuerwehrleuten ebenso zusammen wie Angehörigen von Technischem Hilfswerk (THW), Johanniterunfallhilfe, DRK und DLRG. „Wir haben aber nicht alle mitgenommen“, sagt Blume, der im Krisenfall nicht mehr Seelzes Ortsbrandmeister ist, sondern der oberste Gefahrenabwehrer der Region Hannover. Einschließlich Fernmeldern würden pro Tag 25 Leute in Magdeburg benötigt. Aufgabe der technischen Einsatzleitung war vor allem, die Voraussetzungen für den Einsatz zu schaffen. „Wir haben in Magdeburg die Hallen der Messe übernommen und diese ausgestattet – für 1500 Einsatzkräfte.“ Auch ein Küchenkontingent sei aufgebaut worden, das aus 60 Helfern des DRK Garbsen/Neustadt besteht, und nun die Verpflegung übernimmt. „Wir wussten nicht, wie viele Menschen das Essen in Anspruch nehmen werden“, sagt Blume. Auch eine Duschstation wurde aufgebaut. „Es ist extrem heiß gewesen.“ 26 bis 27 Grad Celsius im Schatten seien im Hochwassergebiet in der vergangenen Woche die Regel gewesen. Eine Duschgelegenheit sei da schon nötig. Auch ein kleines Logistikzentrum, in dem von Toilettenpapier über Mückenspray und Sonnenschutz alles erhältlich ist, was das Leben der Helfer erleichtert, wurde eingerichtet. Durchschnittlich betreute Blumes Team 1200 Einsatzkräfte, in Spitzenzeiten auch 3500. „Auch für die, die keine Sandsäcke schleppen, ist das ein harter Job.“ Die Hilfsbereitschaft sei groß. Die erste Phase des Hochwassers hätten die Helfer gut im Griff gehabt, doch jetzt bangten alle, dass die Dämme hielten.

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Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume koordiniert als oberster Gefahrenabwehrer der Region Hannover.

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Kurze Pause: Jörn Engel (Feuerwehr Neustadt, von links), Frank Arlt (THW Ronnenberg), Alfred Blume (Feuerwehr Seelze) und Volker Streharth (Feuerwehr Neustadt) in Magdeburg.

Sonntag, 21. April 2013 20:07

Ersatzdrehleiter leistet gute Dienste

Die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Seelze wird zurzeit in Rheinland-Pfalz gewartet und repariert. Diese steht deshalb für mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Um den Brandschutz sicher zu stellen, hat die Ortsfeuerwehr Seelze eine Magirus Leiter auf MAN Basis als Ersatzdrehleiter aus Rheinland-Pfalz bekommen. Nach dem mit der Ersatz-DLK während einer Einsatzübung bei der Fa. Borges der Ernstfall getestet wurde, kam es schon bald zur Realität: Über die Ersatzdrehleiter wurden bei einem Brand am 20.4.13 in einem Mehrfamilienhaus in Letter, mehrere Personen gerettet.

 

Montag, 08. April 2013 19:27

Saubermachtag 2013

Die Ortsfeuerwehr Seelze hat dieses Jahr am Saubermachtag der Stadt Seelze, das "Steinbeet" vor dem Alten Krug von Müll und Unkraut befreit und zusätzlich frische Blumen gepflanzt. Die Frauen der Feuerwehrleute hatten damals zum 975. Stadtgeburtstag und 110-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr diesen Stein (siehe Bild) gespendet.

Sonntag, 07. April 2013 19:51

Einen Notruf können alle absetzen

Brandschutzfrüherziehung: Ortsfeuerwehr informiert die Klasse 3b der Regenbogenschule über ihre Aufgaben

Über die Aufgaben der Feuerwehr hat sich die Klasse 3b der Regenbogenschule mit ihrer Lehrerin Karina Burhorst direkt an der Quelle informiert: Drei Stunden waren die Jungen und Mädchen zu Gast in der Wache der Ortsfeuerwehr Seelze, wo ihnen Ortsbrandmeister Alfred Blume, Martin Arndt und Viktor Hofmann Rede und Antwort standen. Und natürlich präsentierten die Feuerwehrleute auch ihre persönliche Ausrüstung und die Fahrzeuge der Ortsfeuerwehr, darunter auch die Drehleiter. „Die Kinder waren gut vorbereitet“, zog Blume Bilanz. So hätte jeder Grundschüler einen Notruf richtig absetzen können. Zudem sei den Grundschülern klar gewesen, dass mit den Notrufnummern 110 und 112 kein Blödsinn getrieben werden dürfe. Die Nummern dürften nicht aus Schabernack blockiert werden, erklärten die Kinder. Besonderes Interesse hatten die Grundschüler an den praktischen Dingen. So konnten sie einen Feuerwehrhelm aufprobieren und feststellen, dass dieser ihnen (noch) zu groß ist. Außerdem konnten sie sich in die Fahrzeuge setzen. Dabei durften die Schüler auch einmal Blaulicht und Martinshorn einschalten. „Das gehört dazu“, sagte Blume. Die Feuerwehr verteilte Unterrichtsmaterial und Lektüre zu Rauch- und Brandmeldern. „Dies sind für uns wichtige Themen.“ Die Ortsfeuerwehr sei mehrmals im Jahr an den Schulen, die sich bei Bedarf melden, sagte Blume. Derzeit plane die Stadtfeuerwehr ein eigenes Team, das sich gezielt um die Brandschutzfrüherziehung an den Schulen sowie Kindergärten kümmern soll – nicht zuletzt auch, um ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen.

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Klasse 3b der Regenbogenschule Seelze

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Die Grundschüler sehen sich in der Feuerwache um – so manches wissen sie schon.

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Die Hitzeschutzstiefel sind für die Kinder eindeutig einige Nummern zu groß.

Deutlich sichtbar steht das knapp zwei Meter hohe und drei Meter 40 breite rot-weiße Banner in Seelze-Süd. „Stell dir vor, du drückst und alle drücken sich“ ist neben einem Feuermelder zu lesen. Mit dieser landesweiten und plakativen Aktion fordert die Feuerwehr zum Mitmachen auf. „Das Banner ist die Initialzündung unserer Werbeaktion“, sagt Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler. Damit sollen neue Ehrenamtliche gefunden werden. Zusätzlich informiere ein Flugblatt über die Feuerwehr in Seelze, sagt Köhler. Außerdem werde ein Team Brandschutz ins Leben gerufen, mit dem in Schulen über die Arbeit der Feuerwehr berichtet werden soll. Damit werde eine sinnvolle Aufgabe für ältere Feuerwehrleute geschaffen, die aus Altersgründen am aktiven Dienst nicht mehr teilnehmen können, sich aber möglicherweise jahrelang als Ausbilder engagiert haben.

Samstag, 30. März 2013 20:07

Geschafft! Neue Website ist online!

Nach langer Planungs- und Umsetzungsphase wurde die "neue" Website für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Die neue Website kommt nicht nur in einem neuen Design daher, sondern es warten auch viele Informationen auf Sie.

Neben aktuellen Neuigkeiten und Einsatzberichten können Sie sich auch über unsere Gerätschaften und Fahrzeuge informieren. Auch interessante "Sicherheits-Tipps" und "Bürger-Infos" sind auf der Website zu finden.

Navigieren Sie sich doch einfach einmal durch unser Menü und schauen Sie ab und zu vorbei! Wir freuen uns über Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge! Nutzen Sie dafür bitte unser Kontaktformular!

Wir wünschen viel Spaß beim Durchstöbern unserer neuen Website.

Ihre Ortsfeuerwehr Seelze

Freitag, 29. März 2013 21:43

Abteilungen

Dienstag, 19. März 2013 09:55

Eine neue Einsatzjacke für den Chef

Seelzer Feuerwehr bringt ihrem Ortsbrandmeister zum 60. Geburtstag ein Sirenenständchen

Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume hat gestern Morgen gerade sein weißes Sonntagshemd zugeknöpft, da hört er von draußen ein ihm wohl bekanntes lautes Sirenengeheul – es sind die Einsatzwagen seiner Wache. Das kann eigentlich nur eines bedeuten, seine Kameraden sind im Anmarsch. Schnell zieht er sein Sakko an, rückt noch den Krawattenknoten zurecht und dann stehen sie auch schon vor seiner Terrassentür an der Bonhoefferstraße. Rund 30 Seelzer Brandbekämpfer wollten ihrem Ortsbrandmeister zu seinem 60. Geburtstag gratulieren. „Das ist selbstverständlich, dass die Jungs vorbeikommen, wenn der Häuptling runden Geburtstag hat“, sagte Blumes Stellvertreter Michael Lorenz, der den freudigen Überfall organisiert hatte. Blumes Bruder und sein Sohn steckten mit ihm unter einer Decke. Etwas verdattert schaute Blume in die Runde, raufte sich kurz die Haare und nahm sichtlich gerührt nicht nur die Glückwünsche, sondern auch die Geschenke entgegen. Eine besondere Ehre: Das Geburtstagskind bekam von seinen Kameraden als erster eine der neuen Einsatzjacken der Seelzer Feuerwehr überreicht. Also Sakko wieder aus, und rein in den neuen Dress – sein Bruder musste ihm dabei allerdings etwas helfen. Das lag sicher aber nicht an der Sechs vor der Null, sondern an der bibbernden Kälte. Mit einem dreifachen „Gut Wehr“ rückte die Mannschaft wieder ab – in der Wache wartete ein Frühstück. Das nächste Sirenengeheul vor Blumes Haustür lässt sicher nicht lange auf sich warten: Der Ortsbrandmeister feiert am 30. August sein 30-jähriges Dienstjubiläum.

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Die überraschungsgäste zum 60. Geburtstag nahen: rund 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Seelze und Ortsbürgermeister Walter Mill (erste Reihe, Mitte) marschieren zu ihrem Ortsbrandmeister Alfred Blume.

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Raus aus dem Sakko: Alfred Blume (links) darf als erster die neue Jacke der Ortsfeuerwehr Seelze tragen. Sein Bruder Peter Blume muss etwas Hilfestellung leisten.
Bild von Sarah Sauerbier (Leine-Zeitung)

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