Montag, 04. April 2016 10:06

„Feuerwehr ist ein gefragter Partner“

Ehrenamtliche Helfer aus Seelze leisten 2015 insgesamt 23 849 Dienststunden – Zahl der Einsätze gestiegen

Tag für Tag bewältigt Seelzes Ortsfeuerwehr im Durchschnitt 2,5 Termine. Im Jahr 2015 leisteten die Feuerwehrleute 23 849 Stunden ehrenamtlich. Diese Bilanz hat Ortsbrandmeister Alfred Blume in der Jahresversammlung am Sonnabend gezogen. Im Anschluss daran wurde er mit einer großen Feier verabschiedet.

Genau 906 Einträge weise das Dienstbuch der Ortsfeuerwehr für 2015 auf, sagte Blume. „Darin wird alles verzeichnet, was aus der Wache fährt.“ Größter Brocken innerhalb der insgesamt 23 849 geleisteten Dienststunden waren 6800 Stunden, die Mitglieder für die Kinder- und die Jugendfeuerwehr aufwendeten, gefolgt von 5389 Stunden für Einsätze, 2300 Stunden für die Ausbildungsarbeit und 1250 Stunden für die Renovierung der Feuerwehrwache.
Zu Einsätzen wurde die Ortsfeuerwehr 258-mal gerufen, darunter 53 Brände und Brandwachen, die damit den geringsten Anteil ausmachten. 86-mal rückte die Wehr aus, um Hilfe zu leisten – etwa mit dem Messwagen. 121 Einsätze wurden unter „Sonstige“ verbucht.
„Das Anspruchsdenken hat sich geändert, die Feuerwehr ist ein gefragter Partner“, sagte Blume. Denn zu Beginn seiner Amtszeit 1973 sei die Feuerwehr gerade einmal zu 31 Einsätzen gerufen worden. Bis Anfang der Neunzigerjahre waren es jährlich weniger als 100 Einsätze.
Aktuell verfügt die Feuerwehr über 96 aktive Mitglieder – 81 Männer und 15 Frauen. Damit hat sie den bislang höchsten Stand erreicht. Die Aufgaben ließen sich somit auf viele Schultern verteilen, sagte Blume. „Mehr als 90 Prozent kommen aus der Jugendabteilung, die die Feuerwehr gerettet hat.“ Der Altersdurchschnitt der Aktiven liege bei 31 Jahren.
Die Jugendfeuerwehr verzeichne derzeit einen leichten Abwärtstrend, berichtete der für die Kinder- und Jugendarbeit zuständige Dennis Blume. Waren 2005 noch rund 40 Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr, zählte diese im vergangenen Jahr nur noch 26 Mitglieder, darunter acht Mädchen. Allerdings sorgt die 2015 gegründete Kinderfeuerwehr, der Ende des Jahres 29 Jungen und Mädchen angehörten, wieder für ein Wachstum, ergänzte Calvin Kleine. Fünf Kinder seien bereits in die Jugendfeuerwehr gewechselt.
Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek beförderte in der Versammlung Carsten Strowig zum Oberbrandmeister und Dennis Blume zum Brandmeister. Geehrt wurden Carsten Nordsieck (40 Jahre) und Norbert Steinmeyer (50 Jahre) sowie Günther Bußmann (50 Jahre). Der scheidende Ortsbrandmeister Alfred Blume übergab dann symbolisch den Schlüssel für die Feuerwache an seinen Nachfolger Carsten Strowig.
Der zweite stellvertretende Bürgermeister Heinrich Oelfke betonte in seinem Grußwort, dass die Stadt die Feuerwehren bei allen Sparbemühungen stets ausgenommen habe. Auf die Sicherheit habe die Stadt nicht verzichten wollen. Und so sei im vergangenen Jahr trotz finanzieller Nöte eine neue Drehleiter angeschafft worden. Dank des ehrenamtlichen Engagements der Aktiven zahle die Stadt dennoch keine Unsummen für die Feuerwehr. Sie koste jährlich 20,50 Euro pro Bürger.

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Alfred Blume hält seinen letzten Bericht als Ortsbrandmeister.

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Dennis Blume (von rechts) und Calvin Kleine, halten ihre Berichte über die Kinder- und Jugendfeuerwehr.

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Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek (zweite von links) befrödert Carsten Strowig zum Oberbrandmeister und Dennis Blume zum Brandmeister.

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 Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing (von links) und Brandschutzabschnittsleiters II Eberhard Schmidt ehren Carsten Nordsieck für 40 Jahre und Norbert Steinmeyer für 50 Jahre.

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Günther Bußmann (rechts) wird für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

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Alle Kinder der Kinderfeuerwehr Seelze haben die Kinderflamme 1 bestanden und überreicht bekommen.

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Alfred Blume (rechts) ist kein Ortsbrandmeister mehr und übergibt symbolisch den Schlüssel für die Feuerwache an Nachfolger Carsten Strowig.

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Alfred Blume in jungen Jahren.

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Alfred Blume wird mit div. Geschenken verabschiedet.

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Ein gelungendes Feuerwerk rundete die Veranstaltung ab.

Feuerwehrleute absolvieren Abschlusstest

Die Anspannung war deutlich in ihren Gesichtern zu sehen: 34 angehende Feuerwehrleute traten am Sonnabend zur Abschlussprüfung für den ersten Teil der Truppmannausbildung an. Unter der Leitung des stellvertretenden Regionsausbildungsleiters Dirk Engelmann und einem Prüfungsteam aus den Feuerwehren Ronnenberg, Wunstorf und Barsinghausen mussten die angehenden Feuerwehrleute das Gelernte unter Beweis stellen – und zwar in einem theoretischen und einem praktischen Test sowie einer mündlichen Prüfung. Für den praktischen Teil mussten die Prüflinge Wasserentnahmestellen einrichten, einen Löschangriff und eine Verkehrssicherung aufbauen sowie den richtigen Einsatz von Feuerwehrleitern und Feuerwehrleinen demonstrieren. Dabei zeigte sich, dass Ausbildungsleiter Frank Wollny gemeinsam mit seinem Team die angehenden Feuerwehrleute gut auf diesen Tag vorbereitet hatte: Alle Teilnehmer haben die Prüfung bestanden.
Für seine besonderen Verdienste im Feuerlöschwesen durfte Ausbildungsleiter Wollny die Ehrennadel des Feuerwehrverbandes der Region Hannover von Abschnittsleiter Eberhard Schmidt in Empfang nehmen. Eine weitere Ehrung nahm Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek im Namen der Stadt Seelze vor.

Montag, 14. März 2016 09:13

Für den Ernstfall vorbereitet

Löschen, retten, bergen: 34 angehende Feuerwehrleute lernen ihre Aufgaben kennen

Das Abseilen aus luftiger Höhe, das Kennenlernen wichtiger Geräte und der Einsatz von Schläuchen standen am Sonnabend unter anderem auf dem Programm der Stationsausbildung des Truppmann-I-Lehrgangs. Bei der Grundausbildung werden in diesem Jahr 34 Teilnehmern die wichtigsten Aufgaben der freiwilligen Feuerwehr vermittelt.

„Der Überstieg war ein bisschen beängstigend, aber danach war es ganz leicht“, erzählte Marcel Schwart, nachdem er aus dem Turmfenster des Feuerwehrhauses in Lohnde gestiegen war und sich aus etwa sechs Metern Höhe abgeseilt hatte. Der 16-Jährige ist schon seit sechs Jahren in der Jugendfeuerwehr in Letter, wo er sehr gut auf seine Teilnah- me bei der Truppmannausbildung vorbereitet wurde. Gemeinsam mit 33 anderen Bewerbern investiert Schwart 56 Stunden seiner Freizeit in die Grundausbildung.
Nach dem Abseilen wurde Schwart in den Umgang mit einigen wichtigen Geräten wie Büffelheber und Bolzenschneider eingewiesen und lernte verschiedene tragbare Leitern kennen. Höhepunkte der Stationsausbildung sind der Einsatz von Kleinlösch-geräten und die Nassübung, bei der verschiedene Schläuche ausprobiert werden.
Stadtausbildungsleiter Frank Wollny zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz und Leistung der angehenden Feuerwehrleute: Sonst seien nur etwa 20 Teilnehmer dabei, aber auch mit 34 Auszubildenden laufe alles rund. Die Teilnehmer an dem diesjährigen Lehrgang kommen aus den Ortsfeuerwehren von Almhorst, Lohnde, Letter, Dedensen, Gümmer, Seelze, Harenberg, Kirchwehren, Döteberg, Empelde und Weetzen. Drei Auszubildende gehören der Werkfeuerwehr von Honeywell an.
Die Stationsausbildung folgte auf einen theoretischen und einen praktischen Teil der Grundausbildung, die seit dem 9. Februar läuft. Am kommenden Sonnabend, 12. März, schließen die Teilnehmer ihre Ausbildung mit einer Prüfung ab. Verläuft diese erfolgreich, wird ihnen der Dienstgrad Feuerwehrmann oder -frau verlie hen, und sie dürfen in den Ortsfeuerwehren eingesetzt werden. Nach zwei Jahren Dienst können die Absolventen am weiterführenden Truppmann-II-Lehrgang teilnehmen. Als Oberfeuerwehrmänner und -frauen stehen ihnen anschließend alle weiteren Fortbildungen offen.

Im oben genannten Zeitraum absolvierten 3 Mitglieder der Ortsfeuerwehr Seelze ihren Drehleitermaschinistenlehrgang bei der Berufsfeuerwehr Hannover in der Feuer- und Rettungswache 2. Neben den theoretischen Themen zum Thema Baurecht, UVV, Anleiterarten, Aufstellflächen, Einsatzarten, Fahrzeugkunde, Zusatzeinrichtungen etc. wurde in praktischen Übungen auf dem Werksgelände der Fa. Conti, dem Wachengelände der Feuer- und Rettungswache 2 und dem Lindener Hafen unter anderem das Anwenden der HAUS - Regel sowie das sichere Anwenden der verschiedenen Anleiterarten und der sichere Umgang mit der Drehleiter geübt. Die Benutzung und fachgerechte Montage der einzelnen Zusatzeinrichtungen kam dabei auch nicht zu kurz. Im Lindener Hafen haben wir zudem noch unseren Wasserwerfer benutzt. Den Abschluss des Lehrganges bildeten dann am Freitag eine Prüfung bestehend aus einem Schriftlichen Teil sowie einer praktischen Einsatzübung und eine mündliche Prüfung, welche alle Lehrgangsteilnehmer mit Erfolg bestanden.
Alles in allem eine sehr gelungene und empfehlenswerte Veranstaltung.

Freitag, 19. Februar 2016 11:11

Blume wird Ehrenbrandmeister

Ortsbrandmeister hört aus Altersgründen zum 1. April auf – Strowig ist Nachfolger

Seelzes Ortsbrandmeister wird wegen Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze zum 1. April aus dem Beamtenverhältnis entlassen. Wegen seiner Verdienste soll ihm die Bezeichnung Ehrenbrandmeister verliehen werden.

Blume habe nicht nur zuverlässige, sondern auch hervorragende Arbeit geleistet, sagte Werner Huckschlag (CDU) im Ausschuss für Ordnung und Soziales. Die Ortsfeuerwehr Seelze stünde gut da, Blume habe die Ehrung verdient. Lob für Seelzes Ortsbrandmeister, der als Ausschussvorsitzender während dieses Tagesordnungspunktes vor die Tür gegangen war, gab es auch von Lutz Kapitza (SPD) und Grünen-Fraktionschef Knut Werner. „die Feuerwehr ist sein Lebenswerk“, sagte Werner. Die Ernennung Blumes zum Ehrenbrandmeister, die der Rat noch beschließen muss, befürwortete der Ausschuss einstimmig.
Das Amt des Ortsbrandmeisters bekleidet Alfred Blume seit November 1983. In der zweiten Märzhälfte wird der Seelzer 63 Jahre alt, erreicht damit die nach dem Brandschutzgesetz vorgeschriebene Altersgrenze und wird als Beamter entlassen. Bereits im Oktober hatte die Ortsfeuerwehr Seelze Carsten Strowig als Nachfolger gewählt, der von der Stadt noch offiziell ernannt werden muss.
Blume, 1953 in Seelze geboren, ist ein Feuerwehr-Urgestein. Bereits 1965 trat er in die Freiwillige Feuerwehr Seelze ein und gehörte zunächst der Jugendabteilung an. Er absolvierte diverse Lehrgänge, unter anderem zum Trupp- (1976), Gruppen- (1976) und Zugführer (1983), zum Führer von Verbänden (1990) und zum Leiter einer Feuerwehr 1990) sowie zum Führen einer Technischen Einsatzleitung (1998). Zuletzt absolvierte er Seminare über „Operativ-taktische Führung“ (2008) und „Notfallvorsorge und Ernährung“ (2009).
Der Hauptbrandmeister kann auf vielfältige Einsatzerfahrungen zurückblicken. So erhielt er die Gedenkmedaille Waldbrand im März 1977 nach den großen Waldbränden in der Lüneburger Heide, leistete Hilfe bei der Oderflut-Katastrophe im Sommer 1997 (Oderflut-Medaille) und war Leiter der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Hannover bei dem schweren Eisenbahnunglück in Eschede 1998.
Für seine Verdienste wurde der Seelzer zusätzlich, unter anderem mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber (1993) und Gold (2008) sowie dem Niedersächsischen Ehrenzeichen für 40-jährige Dienste im Feuerlöschwesen ausgezeichnet.

Donnerstag, 11. Februar 2016 18:10

Hilfe überall: 25 Jahre europaweiter Notruf 112

Jubiläum für einheitliche Notrufnummer / Erinnerung mit 45 Cent-Briefmarke

Sie ist ebenso markant wie einfach: Unter der Telefonnummer 112 erreichen Menschen in ganz Europa schnelle Hilfe. Zum 25. Geburtstag der europaweiten Einführung der kostenfreien Notrufnummer hat das Bundesministerium der Finanzen nun extra eine Briefmarke herausgegeben. Das Postwertzeichen zeigt – ebenfalls markant einfach – eine weiße Zahl auf rotem Grund. Die 45 Cent-Briefmarke ist ab dem Erstausgabetag 11. Februar 2016 an allen Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich. Dieser Tag ist der „Europäische Tag der 112“, der zum achten Mal stattfindet und den einheitlichen Notruf noch bekannter machen soll.

Ob Feuer in Finnland oder Unfall in Ungarn: Der Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu schneller Hilfe. Die Telefonnummer 112 ist mittlerweile in allen Staaten der Europäischen Union die Nummer in Notfällen. Auch in sämtlichen Handynetzen verbindet 112 mit der zuständigen Notrufzentrale.

  • Der Hintergrund: Dienstreise, Urlaub oder einfach so: Die Mobilität innerhalb Europas ist hoch; eine EU-weit einheitliche Notrufnummer also sehr sinnvoll. So müssen die Bürger sich statt mehrerer Notrufnummern nur noch die 112 merken – und bekommen überall adäquate Hilfe!
  • Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein. Seit Inkrafttreten dieser Vorschrift im Sommer 2009 hat sich das Aufkommen der vorsätzlichen Fehlanrufe in den Leitstellen enorm verringert.
  • Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer ist immer kostenlos!
  • Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Die dortigen Mitarbeiter sind für die Notrufabfrage geschult und sprechen beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.
Donnerstag, 11. Februar 2016 16:57

Neue Feuerwehrleute werden geschult

Truppmann-I-Lehrgang ist die Voraussetzung für die Mitarbeit in den Ortsfeuerwehren

Ihre Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr hat am Dienstagabend für 34 Teilnehmer des Lehrgangs Truppmann I begonnen. Bis zum 12. März stehen unter der Gesamtleitung von Frank Wollny und anderer Ausbilder diverse Themen auf dem Lehrplan, wie unter anderem Fahrzeugkunde, Kleinlöschgeräte und der Transport gefährlicher Güter. Neben der Theorie gibt es einen umfangreichen praktischen Teil. „34 Teilnehmer sind ein sehr großer Personenkreis“, zeigt sich Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler zufrieden. Bei der Eröffnung des Lehrgangs waren neben dem stellvertretenden Stadtbrandmeister Christian Kielhorn auch Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt und Regionsausbildungsleiter Detlef Köllenberger anwesend. Das Programm sei umfangreich, Fehlzeiten deshalb nicht zulässig, sagte Köhler. Allerdings habe Köllenberger allen Teilnehmern zugesichert, im Falle einer Erkrankung Teile des Lehrgangs bei einer anderen Stadtfeuerwehr absolvieren zu können. Denn Seelze sei stets eine der ersten Feuerwehren, die den Truppmann-I-Lehrgang organisierten. Der Lehrgang ist die Grundausbildung der Feuerwehr, die die Mitarbeit in einer Ortsfeuerwehr ermögliche. Nachdem die Absolventen zwei Jahre lang ihr Wissen in einer Ortsfeuerwehr vertieft haben, können sie die Truppmann-II-Ausbildung an einem verlängerten Wochenende absolvieren. Danach stünden ihnen alle Lehrgänge offen.

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Bild von Jens Köhler (Pressesprecher Stadtfeuerwehr Seelze)

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Bild von Jens Köhler (Pressesprecher Stadtfeuerwehr Seelze)

Der stellvertretende Stadtbrandmeister Christian Kielhorn (von links), Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt und Regionsausbildungsleiter Detlef Köllenberger begrüßen die angehenden Feuerwehrleute.

Mittwoch, 16. Dezember 2015 17:44

Drehleiter feierlich übergeben

Mehrere Einsätze hat das Fahrzeug bereits absolviert. Nun nahm Ortsbrandmeister Alfred Blume im Rahmen einer Feierstunde am Freitagabend für die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Seelze die Wagenschlüssel für die neue Drehleiter offiziell aus den Händen von Bürgermeister Detlef Schallhorn entgegen.

Die Magirus-Gelenkdrehleiter M 32 L-AS ist mit vielen technischen Finessen ausgestattet. „Alles Dinge, die der Sicherheit dienen, die Geschwindigkeit bringen und uns die Arbeit erleichtern“, meinte Brandmeister Carsten Strowig. So ist unter anderem die Leiter selbst mit 32 Metern zwei Meter länger als die des Vorgänger-Modells und hat einen Vier- statt Drei-Mann-Korb. Ein Gelenkarm kann im einsatzfall bis zu 75 Grad abgeschwenkt werden. Neu sind auch der Soforteinstieg und eine Kamera an der Korbaußenseite. Zudem ist ein Wasser-Schaumwerfer mit einer Leistung von 600 bis 2.500 Liter pro Minute fest im Korb eingebaut und kann von dort oder vom Hauptbedienstand aus gesteuert werden. Eine Abseilvorrichtung am Korb und eine Kranvorrichtung für bis zu maximal vier Tonnen sind jetzt ebenfalls vorhanden. Auch ist jetzt eine Schachtrettung möglich.
„Gut, dass wir diese Drehleiter noch vor Weihnachten in Betrieb nehmen konnten. Denn falls am 24. Dezember der Weihnachtsmann irgendwo im Schornstein stecken bleibt, dann wissen wir jetzt definitiv, dass die Feuerwehr ihn rausholen kann“, scherzte Schallhorn.
Die alte Drehleiter musste ersetzt werden, weil sie nach 23 Jahren Einsatz einen gravierenden Defekt aufwies. Eine Reparatur wäre zu teuer gewesen. Weil es ein Vorführgerät war, hat man die neue Drehleiter, die auf dem neusten Stand der Technik ist, 250.000 Euro günstiger bekommen. Bisher wurden 75 Einsatzkräfte in der Handhabung des Gefährts eingewiesen.
„Rat und Verwaltung lösen damit ein Versprechen ein. Wir haben versprochen, dass wir die Feuerwehren in allen elf Stadtteilen mit Equipment und mit Fahrzeugen ausstatten wollen und müssen, die sie brauchen, um ihre Arbeit zu machen. Und die machen das nicht zum Selbstzweck, sondern für 34.500 Menschen in dieser Stadt. Und deshalb ist das ein gut angelegtes Geld“, sagte Schallhorn.

Dienstag, 15. Dezember 2015 18:14

Falschparker behindern Helfer

Feuerwehr rügt rücksichtsloses Parken an Einmündungen und Zustellen von Hydranten

Die Feuerwehr schlägt Alarm: Rücksichtslos in Einmündungen geparkte Autos und zugestellte Hydranten behindern zunehmend die ehrenamtlichen Helfer. „Die Feuerwehr hilft – wenn man sie lässt“, ruft Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler die Seelzer zu mehr Rücksicht auf.

Wie in jedem Jahr hat die Feuerwehr Seelze in den vergangenen Monaten abermals die vielen Unterflurhydranten überprüft und für den Winter vorbereitet. „Hierbei mussten die ehrenamtlichen Helfer wieder einmal feststellen, dass an einige Hydranten kein Rankommen war, da Autos auf ihnen abgestellt waren“, berichtet Köhler. Dies könne im Ernstfall gefährliche Auswirkungen haben: Als Beispiel nennt der Feuerwehrsprecher den Brand von fünf Altpapiercontainern in Letter an der Alten Aue, bei dem Ende November die Flammen auch auf den Kiosk der nahe gelegenen Minigolfanlage überzugreifen drohten. Die Löscharbeiten konnten jedoch nicht sofort in Angriff genommen werden, weil über dem nächstgelegenen Unterflurhydranten ein Auto parkte. „Mit Muskelkraft musste das Fahrzeug erst zur Seite gerückt werden, um eine Wasserversorgung aufbauen zu können“, sagt Köhler. Dieses Verhalten sei nicht nur gefährlich, sondern könne in besonderen Fällen auch mit einem Bußgeld geahndet werden. Ebenso gefährlich bei Feuerwehreinsätzen sei das Parken an Einmündungen und in engen Straßen. „Im Einzelfall können die Großfahrzeuge der Feuerwehr nicht an die Einsatzstellen gelangen.“ Diese negative Erfahrung hätten die freiwilligen Helfer ebenfalls im November bei dem Brand im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses an der Straße Distelwinkel machen müssen. Falschparker hätten das Befahren der Straße für die großen Fahrzeuge der Feuerwehr unmöglich gemacht, weshalb die Schläuche über eine lange Strecke hätten verlegt werden müssen. „Eine Menschenrettung über die Drehleiter wäre ebenfalls unmöglich gewesen“, sagt Köhler und ruft zu einem umsichtigeren Verhalten auf. Betroffen sei nicht nur die Feuerwehr: Auch Rettungswagen oder Notarztfahrzeuge würden durch unüberlegtes oder verkehrswidriges Parken behindert. Köhler räumt ein, dass das Parken in diversen Straßen nicht durch eine Beschilderung ausdrücklich geregelt ist. Gerade deshalb müssten sich die Fahrer selbst Gedanken machen und entsprechend Rücksicht nehmen. „Die Feuerwehr hilft – wenn man sie lässt“, sagt Köhler.

carsten strowigCarsten Strowig wurde vom Rat der Stadt Seelze einstimmig zum neuen Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Seelze ernannt und wird damit Nachfolger von Alfred Blume, dessen Amtszeit mit der Vollendung des 63. Lebensjahres im März nächsten Jahres endet. Am 02. April 2016 tritt Carsten Strowig das Amt des Ortsbrandmeisters für 6 Jahre an. Aktuell bekleidet er das Amt des stellv. 1. Zugführers und ist schon als Kind in der Jugendfeuerwehr gewesen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten Anfang Oktober die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Seelze ihn als Ortsbrandmeister gewählt. 

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