Jugendfeuerwehren marschieren durch den Ortsteil
Die Jugendfeuerwehr wurde vor 35 Jahren gegründet. Anlässlich des Jahrestages hat sie einen Orientierungsmarsch durch den Ortsteil für Jugendfeuerwehren aus der Region organisiert. Los geht es um 11.30 Uhr an der Feuerwache, Hopfenbruch 14a. Besucher und Beobachter sind von den Mannschaften und den Jugendfeuerwehrwarten Christopher Wulf und Sascha Babst gern gesehen. Gegen 15 Uhr beginnt die Feierstunde mit Kaffee und Kuchen, Leckereien vom Grill gibt es am Gerätehaus. Dabei werden auch die Sieger ausgezeichnet.
Feuerwehrmütze made in Seelze
Ortsbrandmeister erhält bei Verabschiedung Kopfbedeckung aus Kürschnerwerkstatt
Bei seiner Verabschiedung als Ortsbrandmeister von Seelze hat Alfred Blume eine alte Feuerwehrmütze geschenkt bekommen. Das Besondere daran: Die Mütze ist made in Seelze und wurde in der früheren Werkstatt von Kürschnermeister Erich Reckewerth an der Hannoverschen Straße gefertigt.
Letters Ortsbrandmeister Thomas Landmann hatte die Mütze aufgetrieben. Pelze, Hüte und Mützen gehörten zur Produktpalette des Kürschnermeisters Reckewerth, der sein Geschäft an der Hannoverschen Straße 21 hatte – in einem Gebäude, das heute nicht mehr existiert. „Auf Bestellung hat Reckewerth auch für die Feuerwehr gearbeitet, gewissermaßen im Auftrag der Gemeinde“, sagte Blume. Bevor die großen Feuerwehrausstatter in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts und auch der Versandhandel die Einkleidung und Ausrüstung der Feuerwehrleute übernahmen, sei dies durchaus üblich gewesen. „Mittlerweile wird auch international eingekauft.“
Blume erinnert sich, dass in Seelze beispielsweise Hermann Ahl auch Uniformröcke für die Feuerwehr schneiderte. Weitere Abnehmer von Uniformteilen seien die örtlichen Schützenvereine gewesen. Wann die Mütze genau hergestellt wurde, ist unbekannt. Blumes Mütze muss aber mindestens 40 Jahre alt sein. Denn vor etwa 40 Jahren habe Reckewerth sein Fachgeschäft aufgegeben, erinnert sich der Ehrenbrandmeister. Danach sei dort bis zu einem Brand ein Schuhgeschäft betrieben worden.
Die blaue Dienstmütze aus Wollstoff, oft auch als Arbeitsmütze bezeichnet, ist noch gut in Schuss. Wenn es zu kalt war, konnten die Seitenteile zum Schutz der Ohren heruntergeklappt werden. Bis vor knapp zehn Jahren sei das Modell noch in Gebrauch gewesen. Inzwischen sei es auch bei der traditionsbewussten Feuerwehr aus der Mode gekommen.
Blume hat also von Landmann ein Sammlerstück erhalten, das offiziell nicht mehr ausgegeben wird. Und sie passt auch noch zu seinem Rang in der Feuerwehr. Die silberne Litze, die den Deckel umrandet, weist sie als Kopfbedeckung eines Brandmeisters aus.
Rettungsgasse bilden
Lebenswichtige Tipps vom ADAC: Richtiges Verhalten im Stau
Auch in einem Stau gelten Verkehrsregeln. Autofahrer und Motorradfahrer sollten einiges beachten, sonst drohen Bußgeld und Punkte. Die wichtigste Maßnahme im Stau ist die Bildung einer Rettungsgasse. Wer sich nicht daran hält, dem droht ein Verwarnungsgeld von 20 Euro, informiert der ADAC. Ohne Stau ist das Halten auf der Autobahn und auf dem Standstreifen verboten. Wer dagegen verstößt, muss ein Verwarnungsgeld von 30 Euro zahlen. Wer sogar parkt, riskiert ein Bußgeld von 70 Euro und einen Punkt.
Auch während eines Staus ist das Telefonieren ohne Freisprechanlage strikt verboten, sofern der Motor nicht ausgeschaltet ist. Zuwiderhandlungen werden mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt geahndet.
Wer im Stau steht, darf die Fahrbahn grundsätzlich nicht betreten. Weder ein „menschliches Bedürfnis“ noch das Wickeln eines Kindes stellen einen vom Gesetzgeber anerkannten Notfall dar. In solchen Fällen heißt es, bis zum nächsten Park oder Rastplatz weiterzufahren. Laut StVO ist das Betreten nur zur Unfallsicherung erlaubt. Bei Zuwiderhandlung drohen zehn Euro Verwarnungsgeld.
Steht der Verkehr auf der Autobahn bei einer Vollsperrung für lange Zeit, wird die Polizei bei einem kurzen Aussteigen und „Sich-die-Beine-Vertreten“ auf eine Anzeige verzichten. Dabei dürfen Rettungskräfte nicht behindert werden.
Rechts überholen ist nur dann erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen steht oder mit höchstens 60 km/h fährt. Bei stehendem Verkehr darf man rechts mit maximal 20 km/h fahren. Ist der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen in Bewegung, darf rechts mit einer Differenzgeschwindigkeit von höchstens 20 km/h überholt werden. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Geldbuße von 100 Euro sowie einen Punkt.
Der Seitenstreifen darf nicht dazu genutzt werden, um schneller zum Rastplatz oder zur Autobahnausfahrt zu gelangen. Bei Zuwiderhandlung drohen ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt.
Rückwärtsfahren oder gar wenden ist natürlich auch im Stau tabu, es sei denn, die Polizei fordert dazu auf. Sonst droht neben Geldbuße und Punkten auch ein Fahrverbot.
Das Hindurchschlängeln von Motorrädern ist verboten und wird mit einer Geldbuße von 100 Euro und einem Punkt geahndet. Links überholen ist zwar erlaubt, in den meisten Fällen bleibt dem Motorradfahrer jedoch nicht genug Platz, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur Fahrzeugkolonne einzuhalten.
Ist die Stau-Ursache eine Baustelle und ein Fahrstreifen fällt weg, ist das Reißverschlussverfahren anzuwenden. Dabei darf der Übergang vom endenden Fahrstreifen auf den durchgehenden erst unmittelbar vor Beginn der Verengung erfolgen. Wer anderen das Einordnen auf den durchgehenden Fahrstreifen nicht ermöglicht, dem droht ein Verwarnungsgeld von 20 Euro.
Die Feuerwehr als Familientradition
Gesichter der Feuerwehr: Dennis Blume ist seit 1999 als ehrenamtlicher Jugendwart bei der Ortsfeuerwehr Seelze
„Teamwork ist das Erste, was gelernt werden muss“, erzählt Dennis Blume. Bereits seit 1999 ist der 36-Jährige Jugendwart der Ortsfeuerwehr Seelze und vermittelt dem Nachwuchs die wichtigsten Aufgaben der Feuerwehrleute. Dabei ist er überzeugt, dass Spiel und Spaß nie zu kurz kommen dürfen.
Der Eintritt in die Feuerwehr gehört bei den Blumes zur Familientradition. „Ich hatte keine Wahl“, sagt Dennis Blume lachend. Vor seinem Vater Alfred Blume war schon sein Großvater in der Feuerwehr aktiv. Auch seine Frau Sarah lernte der Elektroingenieur durch seinen ehrenamtlichen Einsatz kennen: 2006 begegneten sie sich bei einer Feuerwehrparty nach dem Kastanienfest in Letter. Ihr vierjähriger Sohn Ben muss noch zwei Jahre warten, um in die Fußstapfen seines Urgroßvaters, Großvaters und seiner Eltern zu treten.
1990 ist Dennis Blume in die Feuerwehr eingetreten. Seine positiven Erfahrungen möchte er als Jugendwart weitergeben: „Es macht mir viel Spaß, mit Jugendlichen zu arbeiten“, erzählt Blume. Neben den wöchentlichen Treffen organisiere er gemeinsam mit seinem sehr zuverlässigen Team Freizeiten. „Die Gruppe wächst beispielsweise bei Zeltlagern sehr stark zusammen“, meint Blume. Zudem unterstütze er den Nachwuchs bei Wettbewerben und beim Erwerb der Leistungsspange, der höchsten Auszeichnung für Mitglieder der Jugendfeuerwehr.
Im Moment hat die Jugendfeuerwehr Seelze 32 Mitglieder. Ihre Arbeit ist nach Meinung von Blume von großer Bedeutung für die Feuerwehr: Denn 90 Prozent der aktiven Abteilung kommen aus der Jugendfeuerwehr. Auch durch die Gründung der Kindergruppe im vergangenen Jahr werde die Nachwuchsarbeit unterstützt.
Die Arbeit für die Jugendabteilung macht den Schwerpunkt von Blumes Einsatz für die Feuerwehr aus. 2007 hat er zusätzlich die Ausbildung für den Bereich Katastrophenschutz übernommen. Zudem unterstützt er die Brandschutzfrüherziehung in Kindergärten und Grundschulen.
Blume ist davon überzeugt, dass in der Feuerwehr viele Erfahrungen für das Leben gewonnen werden können: Insbesondere das Gemeinschaftsgefühl und das Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen, stehen für ihn im Mittelpunkt seiner Arbeit. Den Großteil seiner Freunde habe er zudem durch die Feuerwehr kennengelernt. „Wer Lust hat, kann gerne bei unseren Treffen vorbeischauen“, sagt Blume. Die Feuerwehr sei eine bunte Truppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Generationen und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen.
Die Jugendfeuerwehr trifft sich immer mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter ortsfeuerwehr-seelze.de.
Ein Leben für die Feuerwehr
Ortsbrandmeister Alfred Blume wird nach mehr als 30 Jahren im Amt verabschiedet
Noch niemals hatte ein Ortsbrandmeister in Seelze dieses Amt so lange inne wie Alfred Blume. Nach mehr als 30 Jahren muss Blume nun aus Altersgründen von diesem Posten zurücktreten. Als Nachfolger hat die Ortsfeuerwehr Seelze Carsten Strowig bestimmt.
Ob jüngster oder ältester Ortsbrandmeister: Alfred Blume hat in dieser Funktion alle Altersstufen durchlebt. Der gebürtige Seelzer ist mit zwölf Jahren in die Jugendabteilung eingetreten. 1968 erhielt er mit der Verleihung der „Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr“ die erste Auszeichnung, der noch viele folgen sollten.
1970 begann Blume seine Grundausbildung. In den Jahren darauf absolvierte er zahlreiche Lehrgänge, unter anderem zum Atemschutzgeräteträger, Trupp- und Gruppenführer, als Führer einer Technischen Einsatzleitung und als Leiter einer Feuerwehr. Für seine herausragende Hilfeleistung bei den flächendeckenden Waldbränden in der Heide im Jahr 1977 erhielt er am 15. März desselben Jahres die Gedenkmedaille „Waldbrand“.
Am 1. November 1992 übernahm Blume außerdem das Amt des „Leiters der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Hannover“. Für seine Hilfeleistung bei der Flutkatastrophe an der Oder im Sommer 1997 wurde er mit der Oderflutmedaille ausgezeichnet. Blume war während seiner Ehrenamtszeit beim Elbhochwasser und beim Zugunglück in Eschede. Er trug Verantwortung im Führungsstab bei der Expo und der Fußballweltmeisterschaft.
Dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber am 22. Mai 1993 folgte am 26. September 2008 das Ehrenkreuz in Gold, die höchste Auszeichnung innerhalb der Feuerwehr. Seit dem 18. Februar trägt Alfred Blume das Goldene Feuerwehrabzeichen am Bande des Landes Niedersachsen, am 17. April schließlich wurde ihm für 50 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen das Niedersächsische Ehrenzeichen verliehen.
Auch innerhalb der Feuerwehr Seelze standen bald nach Blumes Eintreten die ersten Beförderungen an: 1982 wurde er Hauptlöschmeister, 1983 Brandmeister, 1984 Oberbrandmeister und 1985 schließlich Hauptbrandmeister.
Am 14. November 1983 übernahm Blume im Alter von 30 Jahren offiziell das Amt des Ortsbrandmeisters. In dieser Funktion wurde „Atti“ zuletzt während der außerordentlichen Versammlung der Ortsfeuerwehr Seelze am 15. November 2013 bestätigt. Blume hat immer über den Tellerrand gedacht: Er pflegte die intensiven Kontakte zum THW in Wunstorf, zur Bahn, zu Riedel-de Haen, später Honeywell, zum Wasser- und Schifffahrtsamt – ein Netzwerker mit Blick für das Wesentliche. Und wo er für die Feuerwehr werben konnte, hat er es getan:
Unter seiner Regie wurde 2015 die erste Kinderfeuerwehr in Seelze gegründet. Die reguläre Amtszeit von sechs Jahren kann das Feuerwehr-Urgestein nicht mehr vollenden: Alfred Blume feiert heute seinen 63. Geburtstag. Damit hat er die gesetzliche Altersgrenze erreicht. Blume darf sagen: „Die Sicherheit ist zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet.“ Wer erwartet mehr von einem Ortsbrandmeister? Seine Nachfolge tritt ab dem 2. April Carsten Strowig an.
Mehr Bilder zum Leben und Wirken von Alfred Blume unter haz.li/blume
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„Wasser marsch“ auf dem Gleis
Mit ihrem Löschwagen ist die Seelzer Feuerwehr für Einsätze auf dem Bahnhof gut gerüstet
Etwa 40 Tonnen schwer und zehn Meter lang: Für Einsätze im Bereich des Güterbahnhofs steht den Seelzer Feuerwehrleuten mit dem Löschwagen ein ganz besonderes Hilfsfahrzeug zur Verfügung.
Dass der signalrote Löschwagen auf dem Güterbahnhof schon mehr als 25 Jahre im Dienst ist, sieht ihm keiner an. Gerade erst war er zum TÜV bei seinem Eigner, der Deutschen Bahn, und hat dort neben der technischen Überprüfung auch einen neuen Anstrich erhalten. Für die Freiwillige Feuerwehr ist der Löschwagen ein echter Glücksfall. „Er steht bei jedem Einsatz auf dem Bahnhof in Bereitschaft und hat uns schon oft geholfen“, sagt Ortsbrandmeister Alfred Blume. Das letzte Mal war das im vergangenen Herbst, als Salzsäure aus einem Güterwaggon auf die Gleise lief.
Der Löschwagen verfügt über einen 20 000 Liter fassenden Tank, der permanent mit Löschwasser befüllt ist. Hinzu kommen noch 1200 Liter Schaumlöschmittel. „Damit kann man schon eine ganze Menge ausrichten“, erklärt Blume. Zum Vergleich: Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr verfügt über einen 3000-Liter-Tank, das Hilfslöschfahrzeug hat 2500 Liter an Bord. Dadurch, dass der Löschwagen aufgrund seiner technischen Ausstattung beheizt ist, muss das Wasser auch im Winter nicht abgelassen werden. Bei dem Vorgängermodell war das noch der Fall. „Die Wasserversorgung auf dem Bahnhof ist im hinteren Bereich eher schlecht“, weiß Blume. Für die Feuerwehr bedeutet dies, dass sie zur Not auf Wasser aus dem Mittellandkanal zurückgreifen muss, eine zeitaufwendige Prozedur, denn zuerst einmal müssen Schläuche dorthin verlegt werden.
Der Löschwagen verfügt zudem über eine technische Ausrüstung, die dem eines Einsatzfahrzeugs in nichts nachsteht: Schläuche unterschiedlicher Längen, Stahlrohre, Mittelschaumrohre, Wasserwerfer, ein Notstromaggregat und vieles mehr. Herzstück ist die Pumpe im Inneren des Wagens, die für ein kräftiges „Wasser marsch“ sorgt.Damit die Feuerwehrleute der Seelzer Stadtfeuerwehr wissen, wie sie im Einsatzfall mit dem Löschwagen verfahren müssen, gehören regelmäßige Schulungen zur Ausbildung dazu.
An den Start gebracht haben den Löschwagen, der einmal ein Teil von einem Tunnelhilfszug war, Blume und Wilhelm Köhler, der als ehemaliger Leiter der Bahnfeuerwehr in Leinhausen um die schlechte Wasserversorgung auf dem Güterbahnhof wusste.
Kinderfeuerwehr Seelze nimmt Kinderflamme ab
Ehrenämter werden belohnt
Bürgermeister Schallhorn bedankt sich bei 15 Seelzern mit Bonuskarte für ihr Engagement
Ein Dankeschön für großen Einsatz: Am Dienstag hat Bürgermeister Detlef Schallhorn 15 Bürger aus Seelze mit der Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Mitgliedern der Feuerwehr Seelze, des RSV Seelze, der Schützengesellschaft Letter, des Seelzer Brotkorbs und des Seniorenrats hat Schallhorn die Karte überreicht.
Insgesamt 157 Ehrenamtskarten wurden seit 2010 in Seelze verliehen. Die Auszeichnung erhält, wer sich 250 Stunden im Jahr und seit mindestens drei Jahren ehrenamtlich engagiert. Durch die Vorlage der Karte werden den Ehrenamtlichen in verschiedenen Seelzer Betrieben Vergünstigungen gewährt. Beispielsweise bieten die VHS Calenberger Land, die Salzgrotte Seelze sowie Rilling & Partner Rabatte an. Auch außerhalb von Seelze – in ganz Niedersachsen und Bremen – können Karteninhaber Vorteile genießen. Eine Übersicht über die mehr als 1300 Angebote gibt es im Internet auf freiwilligenserver.de. Die Karte muss von den Ehrenamtlichen selbst beantragt werden.
Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr Björn Duffens, Heinz Hauck, Christina Rust, Michael Schubert und Thomas Zimmermann von der Feuerwehr, Rosina und Lutz Blume vom RSV, Claas Harmsen, Werner Kögel, Martin Mietzner, Michael Scholl und Ralf Systermans von der Schützengesellschaft, Angela Kiehn und André Meyer vom Brotkorb sowie Christa Erben vom Seniorenrat.
Der neue Helm hält viel aus
Feuerwehr rüstet nach und nach von Aluminium auf Plastik um – Haltbarkeit begrenzt
Auch bei hohen Temperaturen ist er schwer entflammbar und widerstandsfähig gegen extremste Kälte: Der neue Feuerwehrhelm bietet deutlich mehr Schutz als sein Vorgänger. Die Feuerwehr Seelze rüstet jetzt Stück für Stück auf die neue Kopfbedeckung um.
Der Helm ist natürlich nicht nur hitze- und kältebeständig, sondern auch stoßsicher. Zudem hält er ohne Verformung einen gewissen Druck aus. Das für Seelze beschaffte Modell verfügt zudem über ein Visier und eine Schutzbrille, die beide bei Bedarf herausgezogen werden können. Weitere Sonderausstattungen könnten bestellt werden, etwa eine integrierte Lampe, erklärt Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume. Dies würde aber den Preis nach oben treiben.
Derzeit kostet der Helm rund 450 Euro und ist damit gut doppelt so teuer wie der derzeit noch in Gebrauch befindliche Aluminiumhelm. Doch der „Vorgänger“ ist nicht auf der Höhe der Zeit. Ein Visier konnte nur umständlich nachgerüstet werden, und auch der Schutz des alten Helms, der von der Form dem Stahlhelm von Soldaten im Zweiten Weltkrieg entsprach, ist geringer als bei der Neuanschaffung. „Den Wechsel haben wir ganz pragmatisch gesehen“, sagt Blume. Neuentwicklungen kündigten sich zudem über einen längeren Zeitraum an. „Wer zu lange zögert, muss dann alles auf einen Schlag machen.“ Die Seelzer Feuerwehren würden jetzt nach und nach auf das neue Modell umsteigen. Bis jetzt seien schon 40 neue Helme in den Schränken mit der Einsatzkleidung vorhanden.
Dennoch: Unkaputtbar ist auch der neue Helm nicht. „Sobald er verformt oder beschädigt ist, muss er ausgesondert werden“, sagt der Ortsbrandmeister. Beschädigungen könnten nicht nur durch Stoß und Hitze, sondern auch durch Chemikalien entstehen. Alle Feuerwehrleute seien verpflichtet, immer auf den Zustand ihrer Ausrüstung zu achten und alles regelmäßig zu kontrollieren. Diese „Eigensicherung“ gelte für die gesamte Einsatzkleidung und sei auch gesetzlich geregelt. In der Industrie würden Kunststoffhelme alle zehn Jahre ausgetauscht, weil das Material spröde sein könnte. „Bei der Feuerwehr ist der Arbeitsschutz noch höher zu betrachten, weil die Einsatzkräfte in Situationen kommen, die kein normaler Handwerker vorfindet.“ Die Stadt habe deshalb die Fürsorgepflicht, für vernünftiges Material bei der Feuerwehr zu sorgen.
Geschichte
Erstes Modell war aus Leder
Seelzes Ortsfeuerwehr bewahrt noch einen Helm aus dem Gründungsjahr 1896 auf. Das Modell entspricht etwa der Pickelhaube des damaligen Militärs und besteht wie diese aus Leder, verziert mit Messingabzeichen. Das war zwar besser als nichts, die Schutzwirkung war aber begrenzt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Metallhelme eingeführt, wobei ebenfalls die Form des Stahlhelms übernommen wurde. Möglicherweise deshalb, weil in Zeiten des Mangels einige Feuerwehrleute nicht mehr benötigte Stahlhelme nutzten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Helm aus Aluminium. Zunächst schwarz lackiert. Aus Sicherheitsgründen wurde in den achtziger Jahren Leuchtfarbe vorgeschrieben. Feuerwehren mit wenig Geld, lackierten um.
Spende mit Köpfchen: Feuerwehr Seelze bekommt neue Helme
Neuer, moderner, schwerer: Dank einer Spende der Firma Honeywell in Höhe von 5000 US-Dollar – das sind umgerechnet 4475 Euro – kann die Freiwillige Feuerwehr Seelze ihren Bestand um 20 Feuerwehrhelme aufstocken. „Wir müssen uns neue Helme anschaffen, das fordert der Gesetzgeber durch eine sinnvolle Änderung der Sicherheitsnormen“, sagte Ortsbrandmeister Alfred Blume am Dienstagabend bei der Spendenübergabe auf dem Gelände der Feuerwehr an der Mühlenstraße.
Das neue Kunststoffmaterial mache den Helm zwar schwerer als das Vorgängermodell, aber dafür auch sicherer. „Honeywell hat sich verpflichtet, sich in der Nachbarschaft zu engagieren“, begründet Werksleiter Bernd Schönbeck die erneute Spende des Chemiekonzerns mit Stammsitz in Amerika. Auch in den vergangenen Jahren hatte der Konzern die Freiwillige Feuerwehr bereits mehrfach unterstützt und mit Spenden etwa die Anschaffung neuer Sicherheitshosen für die Brandbekämpfer ermöglicht.