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Der neue Helm hält viel aus

Martin Arndt (links) und Hein Hauck mit dem alten und neuen Feuerwehrhelm. Martin Arndt (links) und Hein Hauck mit dem alten und neuen Feuerwehrhelm. Thomas Tschörner (Leine-Zeitung)

Feuerwehr rüstet nach und nach von Aluminium auf Plastik um – Haltbarkeit begrenzt

Auch bei hohen Temperaturen ist er schwer entflammbar und widerstandsfähig gegen extremste Kälte: Der neue Feuerwehrhelm bietet deutlich mehr Schutz als sein Vorgänger. Die Feuerwehr Seelze rüstet jetzt Stück für Stück auf die neue Kopfbedeckung um.

Der Helm ist natürlich nicht nur hitze- und kältebeständig, sondern auch stoßsicher. Zudem hält er ohne Verformung einen gewissen Druck aus. Das für Seelze beschaffte Modell verfügt zudem über ein Visier und eine Schutzbrille, die beide bei Bedarf herausgezogen werden können. Weitere Sonderausstattungen könnten bestellt werden, etwa eine integrierte Lampe, erklärt Seelzes Ortsbrandmeister Alfred Blume. Dies würde aber den Preis nach oben treiben.
Derzeit kostet der Helm rund 450 Euro und ist damit gut doppelt so teuer wie der derzeit noch in Gebrauch befindliche Aluminiumhelm. Doch der „Vorgänger“ ist nicht auf der Höhe der Zeit. Ein Visier konnte nur umständlich nachgerüstet werden, und auch der Schutz des alten Helms, der von der Form dem Stahlhelm von Soldaten im Zweiten Weltkrieg entsprach, ist geringer als bei der Neuanschaffung. „Den Wechsel haben wir ganz pragmatisch gesehen“, sagt Blume. Neuentwicklungen kündigten sich zudem über einen längeren Zeitraum an. „Wer zu lange zögert, muss dann alles auf einen Schlag machen.“ Die Seelzer Feuerwehren würden jetzt nach und nach auf das neue Modell umsteigen. Bis jetzt seien schon 40 neue Helme in den Schränken mit der Einsatzkleidung vorhanden.
Dennoch: Unkaputtbar ist auch der neue Helm nicht. „Sobald er verformt oder beschädigt ist, muss er ausgesondert werden“, sagt der Ortsbrandmeister. Beschädigungen könnten nicht nur durch Stoß und Hitze, sondern auch durch Chemikalien entstehen. Alle Feuerwehrleute seien verpflichtet, immer auf den Zustand ihrer Ausrüstung zu achten und alles regelmäßig zu kontrollieren. Diese „Eigensicherung“ gelte für die gesamte Einsatzkleidung und sei auch gesetzlich geregelt. In der Industrie würden Kunststoffhelme alle zehn Jahre ausgetauscht, weil das Material spröde sein könnte. „Bei der Feuerwehr ist der Arbeitsschutz noch höher zu betrachten, weil die Einsatzkräfte in Situationen kommen, die kein normaler Handwerker vorfindet.“ Die Stadt habe deshalb die Fürsorgepflicht, für vernünftiges Material bei der Feuerwehr zu sorgen.

Geschichte

Erstes Modell war aus Leder

Seelzes Ortsfeuerwehr bewahrt noch einen Helm aus dem Gründungsjahr 1896 auf. Das Modell entspricht etwa der Pickelhaube des damaligen Militärs und besteht wie diese aus Leder, verziert mit Messingabzeichen. Das war zwar besser als nichts, die Schutzwirkung war aber begrenzt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Metallhelme eingeführt, wobei ebenfalls die Form des Stahlhelms übernommen wurde. Möglicherweise deshalb, weil in Zeiten des Mangels einige Feuerwehrleute nicht mehr benötigte Stahlhelme nutzten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Helm aus Aluminium. Zunächst schwarz lackiert. Aus Sicherheitsgründen wurde in den achtziger Jahren Leuchtfarbe vorgeschrieben. Feuerwehren mit wenig Geld, lackierten um.

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Martin Arndt (links) und Hein Hauck mit dem alten und neuen Feuerwehrhelm. Bild von Thomas Tschörner (Leine-Zeitung)

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Bild von Thomas Tschörner (Leine-Zeitung)

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 22.02.2016
  • Von: Thomas Tschörner
Gelesen 855 mal Letzte Änderung am Montag, 22. Februar 2016 16:09

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