Montag, 18. Dezember 2017 09:10

Stadt will Mängel selbst beheben

Zuständigkeit für Feuerwehrhäuser diskutiert / Feuerwehr-Unfallkasse nicht zu Begehung eingeladen

Um die Beseitigung etwaiger Mängel an den Feuerwehrhäusern im Seelzer Stadtgebiet will sich die Verwaltung weiterhin selbst kümmern. Von einer Begehung der Feuerwehr-Unfallkasse habe die Stadt bislang abgesehen, da sie aufgrund der geltenden Regelungen die Situation selbst einschätzen könne, heißt es auf eine Anfrage der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Die Grünen widmen sich mit ihrer Anfrage, von wann der aktuelle Bericht der Feuerwehr-Unfallkasse sei, weiter dem Thema Feuerwehr. „Wir gehen bei der Frage davon aus, dass hier ein Zustandsbericht zu den Feuerwehrhäusern in der Stadt Seelze gemeint ist“, schreibt Bürgermeister Detlef Schallhorn in seiner Antwort. Es gebe keinen aktuellen Bericht der Feuerwehr-Unfallkasse, da es keine Begehung gegeben habe. Die Feuerwehrgebäude würden derzeit nur auf eine konkrete Anforderung der Verwaltung von der Unfallkasse besichtigt. „Wir haben bislang davon abgesehen, da wir aufgrund der geltenden Regelungen die aktuelle Situation in unseren Feuerwehrhäusern selbst einschätzen können und bestrebt sind, vorhandene Mängel zu beseitigen“, erklärt Schallhorn. Es sei beabsichtigt, festgestellte Schäden weiterhin während der allgemeinen Bauunterhaltung zu beseitigen. Über gravierende Mängel müsse im Einzelfall entschieden werden.
Bereits im August hatten die Grünen einen Antrag auf den Weg gebracht, für die Seelzer Feuerwehr ein Gutachten erarbeiten zu lassen. Ziel sollte ein effektiverer Einsatz von Geld und Personal sein. Beigefügt hatten die Grünen einen Zeitungsartikel aus Bad Nenndorf, in dem es ebenfalls um Verbesserungen bei der Feuerwehr geht, unter anderem mit der Zusammenlegung von Standorten. Dies ließ bei allen Fraktionen die Alarmglocken klingeln, die die Situation in Seelze mit der in Bad Nenndorf für nicht vergleichbar hielten. Auch Stadtbrandmeister Christian Kielhorn hielt ein Gutachten für überflüssig. Ende November scheiterten die Grünen schließlich mit ihrer Forderung im Rat, 35 000 Euro für ein unabhängiges Gutachten zur Verbesserung der Feuerwehrsituation im Etat 2018 bereitzustellen. Fraktionschef Knut Werner hatte vergeblich um Unterstützung für den Antrag geworben: Nicht alle Feuerwehrhäuser seien in einem guten Zustand, eine Sanierung könne für die Stadt teuer werden, eine unabhängige Begutachtung sei empfehlenswert. Dieser Argumentation konnten sich die anderen Fraktionen jedoch nicht anschließen.

Im zweiten Teil der Truppmannausbildung lernen Feuerwehrleute aus Seelze, wie sie im Notfall Verletzte bergen / Viertägige Übung beendet

Leben retten, Verletzte bergen – wer sich ehrenamtlich als Feuerwehrmann engagieren möchte, muss eine besondere Ausbildung absolvieren. Diese ist in den Richtlinien des Ausbildungsplans der niedersächsischen Feuerwehrschule festgehalten.
Im ersten Teil der sogenannten Truppmannausbildung erlernen die Kandidaten grundlegende Handgriffe der Brandbekämpfung. Danach werden sie in den Ortswehren eingesetzt, vorwiegend in zurückgesetzter Position. Wer sich nach diesem Lehrgang, bestandener Prüfung und 80 Dienststunden weiter qualifizieren möchte, konnte dies am vergangen Wochenende tun.
26 Kandidaten starten
26 Teilnehmer, davon vier Frauen, aus neun Ortsfeuerwehren des Stadtgebietes nahmen an der viertägigen Truppmannausbildung II teil. Auf dem Feuerwehrgelände an der Mühlenstraße in Seelze standen von Donnerstag bis Sonntag die technische Hilfeleistung und die Rettung von Verletzten nach Verkehrsunfällen auf dem Ausbildungsplan.
„Während früher mit dem Brecheisen Autos einfach aufgehebelt wurden, ist die Rettung heute immer eine patientengerechte“, betont Jens Köhler, Sprecher der Stadtfeuerwehr. „Bei Wirbelsäulenverletzungen etwa ist es lebensnotwendig, alle Erschütterung während der Bergung zu vermeiden.“
Das Ausbildungsprogramm ist genau abgesteckt: Einsatzleitung und der sogenannte Angriffstrupp bewegen sich in einem Radius von fünf Metern um das vermeintlich verunglückte Fahrzeug – das nur zu Übungszwecken dient. Alle anderen Feuerwehrleute arbeiten außerhalb dieses Bereichs, reichen Werkzeug, nehmen Autoteile entgegen und lagern sie auf einem Ablageplatz. „Ein Feuerwehrmann aus dem Angriffstrupp klettert ins Innere des Fahrzeugs und spricht mit den Verletzten. Es ist wichtig, dass die Insassen beruhigt werden und erfahren, was um sie herum passiert“, sagt Köhler.
Hilfsmittel im Einsatz
Hilfsmittel sind nötig: Sogenannte Legosteine, die unter das Auto gelegt werden, sollen es stabilisieren. Mit Schere, Spreizer und Stempel werden Autoteile ausgebaut. Ein Pedalschneider kann eingeklemmte Gliedmaßen befreien, Matten und Kissen decken scharfe Kanten ab, und ein Lenkradschutz verhinder das Öffnen des Airbags.
„Bis März 2018 können die Teilnehmer in den Ortsfeuerwehren ihr neues Wissen vertiefen, dann ist die Ausbildung abgeschlossen", sagt Frank Wollny, Stadtausbildungsleiter. Mit elf weiteren Ausbildern leitet er die Truppmannausbildung und freut sich, dass es keine Nachwuchssorgen bei der Feuerwehr in Seelze und den Ortsteilen gibt.
Einer der Ausbildungsteilnehmer ist Christoph Hein, der bereits mit neun Jahren in die Feuerwehr eingetreten ist. „Ich wollte schon immer helfen und bin jetzt schon zehn Jahre dabei", sagt er stolz. Er macht eine Berufsausbildung zum IT-Elektroniker und genießt sein Ehrenamt bei der Feuerwehr. „Das ist für mich Freizeit, wir treffen uns hier jeden Freitag, und dann beginnt für mich das Wochenende", erklärt Hein. Etwas aufregend ist die Truppmannausbildung für ihn auch – aber er freut sich, dass er bald dabei sein darf, um Verletzte zu retten und zu bergen.

Samstag, 28. Oktober 2017 09:05

Verabschiedung unserer Jugendwarte

Am 18. Oktober 2017 verabschiedeten wir unseren Jugendwart Dennis Blume und seinen Stellvertreter Marcus Weber.
Blume bekleidete das Amt seit 1999, also 18 Jahre. Weber unterstützte ihn seit 2005, also 12 Jahre. Eine beachtliche Zeit!

Da beide andere Posten innerhalb der Ortsfeuerwehr übernehmen, gaben Sie zum 20. Oktober 2017 das Amt an Simon Bußmann und Marcel Klose ab.

Die beiden wurden natürlich von ihrer Jugendfeuerwehr glanzvoll verabschiedet.
Beide mussten in alten Jugendfeuerwehr-Kombis einen Parcours überwinden. Es ging von einer kleinen Schlauchstafette, über Hindernisse, Knoten anlegen und Kübelspritze tragen bis hin zum Kugelstoßen.
Beide bestanden mit Bravour obwohl Weber einen kleinen Zeitlichen Vorsprung hatte.

Des Weiteren mussten die beiden neuen Jugendwarte diesen Parcours auch überwinden.

Nach einer kurzen Pause wurden noch zwei Jugendfeuerwehr-Mitglieder aneinander gebunden – Mädchen/Junge – und traten auch gegeneinander an.

Die Jugendfeuerwehr Seelze bedankt sich recht herzlich bei den beiden und wünscht ihnen bei Ihren neuen Aufgaben viel Erfolg, Glück und Spaß!

Danke Dennis & Marcus  

Sonntag, 22. Oktober 2017 13:45

Halbjahresversammlung der Ortsfeuerwehr Seelze

Nach fast 2 Jahren als Ortsbrandmeister der Schwerpunktfeuerwehr Seelze gab Carsten Strowig auf der Halbjahresversammlung am Freitag einen Überblick über den aktuellen Stand der Organisationsstruktur in der Wehr. Bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Alfred Blume fand er eine gut funktionierende Führungsstruktur vor, welche nunmehr um 2 Brandmeisterstellen erweitert und ausgebaut wurde. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Neuwahlen des gesamten Ortskommandos. Strowig freute sich, dass fast alle Führungskräfte ihre Positionen weiterführten und er somit weiter auf ein erfahrenes und erfolgreiches Team bauen kann. Einen Wechsel gab es in den Funtionen Kassen- und Schriftwart. Ursula Krüger bekleidete beide Ämter zusammen seit über 10 Jahren. Kathrin Blocksdorff wird neue Schriftführerin, Frank Röhrbein neuer Kassenwart. Hinzugekommen im Kommando sind die taktischen Führer Jens Broischer und Marek Wegner. Der bisherige kommissarische Sicherheitsbeauftragte Daniel Grone-Blume wurde für dieses Amt fest bestätigt, sein Vertreter ist Jonas Diedrich.
Ehrenbrandmeister Alfred Blume sowie Gerold Papsch als Stellvertreter von Bürgermeister Detlef Schallhorn bedankten sich in einer kurzen Rede für die in diesem Jahr bisher geleistete Arbeit. Stark gefordert wurden die Freiwilligen erst kürzlich bei den zahlreichen Sturm- und Starkregeneinsätzen sowie einem besonders schweren Verkehrsunfall. Beide betonten, dass sich hier die absolute Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr gezeigt hat und sicherten ihr weiterhin die volle Unterstützung zu. Nach zahlreichen Beförderungen endete die Versammlung mit einem gemeinsamen Essen.
Mittwoch, 06. September 2017 19:13

Stadtfeuerwehrtag in Seelze

Zu ihrem alljährlichen Stadtfeuerwehrtag trafen sich die Feuerwehrkameraden in Lohnde. Ausgerichtet vom 4. Zug der Stadtfeuerwehr, sollte dieser Tag der Kommunikation und dem Gedankenaustausch der Kameraden dienen. Als erster Redner dankte Stadtbrandmeister Christian Kielhorn den 450 aktiven Kameraden für ihre stetige Einsatzbereitschaft. Er sprach von einem turbulenten Jahr 2016, bis hin in die Führungsebene der Stadtwehr.
Außerdem betonte er, dass es die so genannten „Dorffeuerwehren“ nicht mehr gibt, sondern handelt es sich um gut ausgebildete, auf dem neusten technischen Stand stehende Männer und Frauen. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt zeigte sich beeindruckt von der Stärke der einzelnen Wehren und dankte besonders für die Einsatzbereitschaft, in dem er betonte: „Die Stadt Seelze steht auf der Seite der Feuerwehren.“ Auch der neue Leiter des Polizeikommissariats Seelze, Dennis Schmidt, konnte den Wehren nur hohes Lob für die Zusammenarbeit zollen, als er sagte, nur gemeinsames Agieren ist der Weg zum Erfolg. Aber es sollte nicht nur Dank gesagt, sondern auch die Kameradschaft gepflegt werden und so hatten sich die Organisatoren noch einen „Feuerwehrtriathlon“ ausgedacht. Bei dem mussten jeweils zwei Mitglieder in den Disziplinen Schießen, Kegeln und Riesenmikado ihr Können zeigen. Es siegte die Mannschaft der OW Seelze und verwies die OW Almhorst und die OW Velber auf die Plätze.  

Montag, 14. August 2017 09:49

Social Media für Vereine ein Muss

Facebook, Twitter und Instagram werden für Werbung und die Kommunikation mit Mitgliedern genutzt

Egal ob Musikverein Dedensen, die SG Letter 05 oder die Feuerwehr: In den sogenannten sozialen Medien wie Facebook präsentieren sich große wie kleine Vereine aus der Obentrautstadt, vernetzen ihre Mitglieder und werben online um Zuwachs.
Auf Twitter, Instagram und Co. können die User, wie die Nutzer genannt werden, die Welt entdecken. Die Vorteile der sozialen Medien sind aber auch den örtlichen Vereinen nicht verborgen geblieben. So finden Seelzer ihr lokales Umfeld problemlos im Netz. Schützenvereine, Kirchengemeinden, Feuerwehren und Sportmannschaften aktualisieren unterschiedlich regelmäßig ihre Facebook-Seiten. Die Abonnentenzahlen schwanken gleichermaßen.
Ganz neu ist in diesem Jahr der Musikverein Dedensen auf Facebook. Mit dem Ziel, Werbung für Auftritte und mehr Mitglieder zu machen, bildete sich in der jüngeren Generation des Vereins ein Social-Media-Team, das Selfies, Videos oder Fotos zum Beispiel vom Schützenausmarsch in Hannover hochlädt. Auch Fernsehmitschnitte oder Zeitungsartikel werden geteilt. Die eigene Berichterstattung ergänzt die traditionelle Pressearbeit auf einer persönlicheren Ebene, sagt Schriftführer Philip Brauer. Fernsehen und Zeitungen hätten aber trotzdem noch eine größere Glaubwürdigkeit und Reichweite.
Noch befindet sich das junge Social-Media-Team des Vereins in der Findungsphase und verfolgt keine ausgearbeitete Strategie. Statistiken informieren die Betreuer der Facebook-Seite über Anzahl und Zeitpunkte ihrer Seitenklicks. Ob der erhoffte Erfolg sich einstellt, wird sich zeigen. Vielleicht folgen dann auch Auftritte auf Twitter und Instagram.
Dort ist die Ortsfeuerwehr Seelze längst vertreten. Mit Instagram erreicht die Jugendfeuerwehr die richtige Zielgruppe. Auf Facebook wird die breite Masse angesprochen. Wer in Seelze das Martinshorn hört, kann meist am gleichen Abend auf Facebook finden, welchen Einsatz die Feuerwehr hinter sich hat. Etwa acht Stunden pro Woche investiert Hartmut Krüger in seine Tätigkeit als Webmaster. Er postet Bürgerinformationen zum Brandschutz und beantwortet Nachfragen zu aktuellen Themen wie Hochwassersperrungen.
Eine Facebook-Präsenz für die ganze Stadtfeuerwehr gibt es hingegen bisher nicht. Bisher wurde das Thema von den Verantwortlichen etwas stiefmütterlich behandelt, doch auch Stadtbrandmeister Christian Kielhorn weiß: „An sozialen Medien kommt man nicht mehr vorbei.“ Stadtfeuerwehrpressewart Jens Köhler sieht gerade für die Feuerwehr beim Einsatzgeschehen neue, schnellere Kommunikationswege über Facebook.
Aber Social Media birgt auch Risiken, wenn zum Beispiel Nachrichten vorschnell veröffentlicht werden, obwohl der Dienstherr dies nicht erlaubt hat. Und auch der Umgang mit einem sogenannten Shitstorm und Hasskommentaren müsse erlernt werden. Die Region Hannover bietet daher bald das zusätzliche Ausbildungsmodul „Krisenkommunikation und Social Network“ für Feuerwehrpressesprecher an.
Auch bei der SG Letter 05 sind Schrift- und Pressewart für Facebook und Homepage zuständig. Ein offizielles Amt als Social-Media-Beauftragter gibt es nicht. Hand- und Fußballer pflegen selbstständig ihre Mannschaftsseiten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Im Gegensatz zur Feuerwehr postet SG-05-Schriftwart Dirk Platta gerne mal live Fotos von Veranstaltungen wie dem Schauturnen oder dem Rendezvous der Besten. Danach sorgt er für Öffentlichkeit, indem er die Beiträge mit allgemeineren Gruppen, die aus Seelze kommen, teilt. Zwei bis drei Beiträge versucht der Verein wöchentlich auf Facebook zu posten. „Kleine Videos kommen auch sehr gut an“, sagt Platta. Mit Berichten über Kinderbasare und Dorffeste zeichnet er ein umfangreiches Bild des Vereins, das auch den sozialen Auftrag des Vereins einschließt. Die Erfahrung, dass das soziale Netzwerk die schnellste Form ist, Mitglieder zu erreichen, um zum Beispiel über Trainingsausfälle zu berichten, teilt der Verein mit der Feuerwehr. ­Facebook ist einer der offiziellen Kommunikationskanäle der Sportgemeinschaft.

Donnerstag, 10. August 2017 14:05

Feuerwehrleute erkennen schädliche Stoffe

Messwagen der Ortsfeuerwehr Seelze sorgt für zusätzliche Sicherheit

Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache an der Mühlenstraße wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Carsten Nordsieck getroffen, der für Messtechnik zuständig ist.
Chemische Kenntnisse sind für Feuerwehrleute unentbehrlich, die im Messwagen der Ortsfeuerwehr Seelze mitfahren. Das Spezialfahrzeug auf Basis eines Mercedes Sprinter ist regionsweit unterwegs und absolviert im Schnitt 40 Einsätze pro Jahr. Die Besatzung des in Eigenregie umgebauten ehemaligen Rettungswagens besteht aus fünf Leuten. „Normalerweise fahren wir aber mit vier Leuten raus“, sagt Carsten Nordsieck. Dann ist einfach für jeden mehr Platz in dem Fahrzeug. Die Ausstattung ist umfangreich: Messgeräte, Prüfröhrchen für unter anderem organische Lösemittel und Säuren, eine Wetterstation und ein Rechner mit entsprechender Gefahrgutsoftware gehören ebenso dazu wie ABC-Schutzkleidung und Probenahmegeräte. An Bord ist außerdem ein Strahlendosimeter, Wassertestkoffer für Löschwasser und andere Flüssigkeiten, ein Bahnerdungsgeschirr, eine Wärmebildkamera und die Drohne der Ortsfeuerwehr, die extra verladen werden muss. Neben dem Versand von E-Mails sind auch Faxe und Ausdrucke möglich.
Die Messgeräte zeigen neben dem giftigen Kohlenmonoxid auch Kohlendioxid, Ammoniak, Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff und Sauerstoff an. „Die Geräte kalibrieren wir einmal im Monat selbst“, sagt Nordsieck. Im Einsatz schlägt das Gerät sofort Alarm, wenn eine bestimmte Konzentration, etwa von Kohlenmonoxid, überschritten wird. Für Feuerwehrleute und Rettungsdienste ist dies wichtig, damit sie sich nicht selbst gefährden und möglicherweise bei einem Einsatz zusammenbrechen. „Alles, was wir messen, ist auch vor Gericht gültig.“ Nordsieck räumt ein, dass der Messwagen ein sehr spezielles Auto ist. Nicht jeder habe Lust, sich mit dem Fahrzeug und seiner Ausstattung auseinanderzusetzen. Um überhaupt dabei sein zu können, müssen zwei Lehrgänge von jeweils einer Woche mit insgesamt 80 Stunden zusätzlich zur normalen Feuerwehrausbildung absolviert werden. Trotz aller Fachkenntnisse ist die Besatzung des Messwagens, die dienstgradmäßig einem Zugführer, drei Gruppenführern und einem Truppführer entsprechen, nicht weisungsbefugt. „Wir beraten nur“, betont Nordsieck. Deshalb müsste die Fahrzeugbesatzung kompetent auftreten. „Ein bisschen Diplomatie gehört dazu, aber die Feuerwehren kennen uns und wissen, dass sie uns glauben können.“ In der Region Hannover gibt es insgesamt fünf Messwagen, deren Besatzungen sich regelmäßig treffen und auch gemeinsam Fortbildungen besuchen.
Die Ortsfeuerwehr Seelze hat 17 Leute, die eine Ausbildung für den Messwagen haben. Das Fahrzeug selbst ist ein ausrangierter Rettungswagen der Firma Continental, den die Seelzer selbst umgebaut haben.

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Carsten Nordsieck am Rechner des Messwagens, der über eine spezielle Gefahrgutsoftware verfügt.

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Die mobilen Messgeräte schützen mit ihren Daten auch die Feuerwehrleute im Einsatz.
Links: 6-Gas-Messgerät MX6 IBrid
Rechts: Tiger PID (PID = Photoionisationsdetektor)

Weitere Infos zum Messwagen finden Sie hier.

Mittwoch, 09. August 2017 12:20

Jugendfeuerwehr bereitet auf aktive Zeit vor

Neben Fahrzeug- und Gerätekunde sowie Vorschriften des Feuerwehrdienstes stehen auch jede Menge Spaß, Sport und Spiel auf dem Programm

Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache an der Mühlenstraße wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Dennis Blume und Marcus Weber getroffen, zwei Betreuer der Jugendfeuerwehr.
Die Jugendfeuerwehr Seelze wurde bereits 1965 gegründet – als Unterorganisation der Ortsfeuerwehr für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren. „Danach werden die Angehörigen in der Regel in den aktiven Dienst übernommen, können aber in Ausnahmefällen auch bis 18 Jahre in der Jugendfeuerwehr bleiben“, sagt Jugendwart Dennis Blume. Die Vorbereitung für die aktive Zeit steht auch bei den Inhalten im Mittelpunkt: Neben Fahrzeug- und Gerätekunde befassen sich die Jugendlichen auch mit den Vorschriften des Feuerwehrdienstes, sowohl theoretisch als auch praktisch. Aber nicht ausschließlich. „Es geht auch viel um Spaß, Sport und Spiel“, sagt Blume. Kinoabende und Fahrten ins Zeltlager gehören einfach dazu. Idealerweise steigen die künftigen Jugendfeuerwehrleute schon mit zehn Jahren ein, auch wenn auch ältere Kinder und Jugendliche willkommen sind. Gewissermaßen als krönender Abschluss können die Mitglieder mit 15 Jahren die Leistungsspange erwerben – eine Art Sportabzeichen der Jugendfeuerwehr, wie Blume sagt. Fest stünde auf jeden Fall, dass die für den aktiven Dienst erforderlichen Truppmannausbildungen ohne Problem nach der Zeit in der Jugendfeuerwehr gemeistert werden. „Da haben die Jugendlichen schon einen Vorteil gegenüber Quereinsteigern.“
Aktuell besteht die Seelzer Jugendfeuerwehr aus 32 Jugendlichen, darunter sieben Mädchen. Alle erhalten einen Satz Schutzkleidung, einschließlich einheitlicher T-Shirts. Zur Ausstattung gehören auch ein Schutzhelm und Sicherheitshandschuhe. Die Ausrüstung wird von der Stadt gestellt. Mehr als 90 Prozent der Angehörigen der Jugendfeuerwehr rücken in die aktive Wehr nach. Die Nachwuchsarbeit zahlt sich für die Ortsfeuerwehr aus, die damit relativ jung bleibt. „Zwei Drittel unserer Gesamtmitglieder sind unter 35 Jahre.“
Die Betreuung der Jugendlichen übernimmt ein Team von derzeit acht Feuerwehrleuten. Alle müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr trifft sich die Jugendfeuerwehr. „Wir sehen zu, dass bei jedem Übungsdienst vier Leute von uns da sind.“ Dazu kommen Vor- und Nachbereitungsstunden. Bei Fahrten sind die Betreuer stärker gefordert. Blume und sein Stellvertreter Marcus Weber sind bei allem „ganz normale“ Feuerwehrleute mit Übungsdiensten und Einsätzen. „Die Jugendarbeit ist on top“, sagt Blume.

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Marcel Klose leitet die Ausbildung.

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Das Betreuerteam: Marcus Weber (stellvertretender Jugendwart, hintere Reihe von links), Marcel Klose (Betreuer) und Marcel Küsters (Betreuer) sowie Simon Bußmann (Betreuer, vordere Reihe von links), Jonas Diedrich (Betreuer), Daniel Grone-Blume (Betreuer), Wiebke Weber (Betreuerin) und Dennis Blume (Jugendwart).

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Marcel Klose (rechts) und Daniel Grone-Blume (vorne links) halten den Unterricht über Kleinlöschgeräte.

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Angehörige der Jugendfeuerwehr Seelze beim Orientierungsmarsch in Almhorst.

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Auch Ferienfreizeiten auf Schloss Dankern gehören zu den Terminen der Jugendfeuerwehr.

Dienstag, 08. August 2017 12:47

Feuerwehr macht Personal für Drehleiter fit

Neben dem Fahrer besteht die Besatzung des modernen Fahrzeugs aus zwei weiteren Feuerwehrleuten, die sich um die Bedienung der Leiter kümmern

Auch ohne Einsatz ist die Ortsfeuerwehr Seelze aktiv: Auf dem Gelände der Feuerwache am Mühlenweg wird immer irgendwie gewerkelt, ausgebildet und vorbereitet. Die Seelze-Redaktion hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen und Fabian Skubgich und Marcus Weber getroffen, die an der Drehleiter ausbilden.
Seelzes Drehleiter ist erst 2014 gebaut worden und damit ein modernes Fahrzeug. Der Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen wird von einem 300 PS starken Euro-6-Motor angetrieben. Neben dem Fahrer besteht die Besatzung aus zwei weiteren Feuerwehrleuten, die sich um die Bedienung der Leiter kümmern. „Außer dem Hauptbedien­stand im Bereich des Drehrings gibt es im Korb eine Nebenbedienstelle“, sagt Fabian Skubgich. Im Korb fänden maximal vier Personen Platz, der bis zu 400 Kilogramm tragen kann, ergänzt Marcus Weber.
Die Drehleiter ist nicht nur ein großes Fahrzeug, sondern auch komplex in der Bedienung. „Wir bilden alle Atemschutzgeräteträger nach und nach aus, damit sie entsprechende Kenntnisse haben und das Auto bedienen können“, sagt Skubgich. Aktuell seien gerade 36 Angehörige der Ortsfeuerwehr in der Ausbildung für die Drehleiter, erklärt Weber. Ziel sei, genügend Fahrer mit einem Lastwagenführerschein der alten Klasse  II und auch genügend Mannschaften für den Korb zu haben. „Im besten Fall Leute, die auch tagsüber in Seelze sind.“ Damit will die Ortsfeuerwehr sicherstellen, immer eine Besatzung für das wichtige Fahrzeug stellen zu können. Grundlage für die sechs Ausbilder sei ein einwöchiger Lehrgang bei der Berufsfeuerwehr, die dessen Inhalte als Multiplikatoren nun an die Seelzer Feuerwehrleute weitergeben.
Der Korb der Drehleiter ist vielseitig einsetzbar. Neben der Personenrettung bei Gebäuden, die mehr als zwei Stockwerke haben, dient der Korb auch zum Löschen. Je nach Einstellung der Düsen können vom Korb zwischen 600 und 2500 Liter Wasser pro Minute verteilt werden. Weil die Ortsfeuerwehr Seelze die einzige Feuerwehr im Stadtgebiet ist, die über eine Drehleiter verfügt, wird sie auch in allen Ortsteilen der Obentrautstadt sowie in Nachbarkommunen eingesetzt. „Die Drehleiter ist sehr wartungsintensiv, deshalb hilft man sich gegenseitig aus“, sagt Seelzes Feuerwehrsprecher Norbert Bittner. Eine Besonderheit des Fahrzeugs sind die Stützen, die auch unter Hindernissen wie parkenden Autos platziert werden können. Damit kann die Leiter auch in engeren, zugeparkten Straßen aufgestellt werden. „Dies ist ein Unterschied zur Senkrechtabstützung“, sagt Skubgich. Diese sei nach wie vor weit verbreitet, benötige aber mit Platz. Denn die Stützen werden neben dem Fahrzeug ausgefahren.
Drehleiter gibt es in unterschiedlichen Längen. Seelze hat eine DLK 23/12. Dies bedeutet, dass der Korb eine Höhe von 23 Metern bei einem Abstand oder Ausladung von zwölf Metern vom Gebäude erreichen kann. Dies entspricht der Bauvorschrift als zweiter Rettungsweg. Zur Ausstattung des Fahrzeugs gehören neben diversen Beleuchtungssätzen auch Atemschutzgeräte, Kettensägen, Werkzeug, ein Höhensicherungsset und eine Schleifkorbtrage zur Rettung von Menschen.

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Fabian Skubgich betätigt den Bedienknopf für den Soforteinstieg.

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Marcus Weber sitzt im Hauptbedienstand der Drehleiter.

Weitere Infos zur Drehleiter finden Sie hier.

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