Chronik
1965
wurde mit 11 Jugendlichen unter dem damaligen Gemeindebrandmeister Friedrich Meyer die Jugendfeuerwehr (JFW) gegründet. Es folgte eine Einladung an die Eltern, um die Aufgaben der Jugendfeuerwehr kennenzulernen. Spiel und Sport sowie Einweisung in den Feuerwehrdienst sollten die Grundlage der Ausbildung sein. Nachdem die Einkleidung durch die Gemeinde Seelze erfolgt war (Arbeitskombination, Schiffchen und Schuhwerk), konnte an die praktische Arbeit gegangen werden. Ein Schrift-, Geräte- und Kassenwart wurden gewählt. Als Jugendfeuerwehrwart fungierte Georg Fröhlich und als Jugendgruppenleiter Ralf Steuernagel. Noch im selben Jahr fand mit großem Erfolg das erste Zeltlager der Jugendfeuerwehr statt.
1966
kam es zu Hilfeleistungseinsätzen der JFW (Füllen des Seelzer Freibades sowie Leerpumpen von überfluteten Kellern).
1967
wurde ein Zelt für die Jugendfeuerwehr angeschafft. Dieses war durch eine Geldsammlung der Feuerwehrkameraden ermöglicht worden. Die Einweihung des Zeltes fand an der Ostsee am Schöneberger Strand statt. Durch Wurstspenden aus Hausschlachtungen war die Verpflegung gesichert. Während der Fahrt zur Ostsee stoppte die Polizei das Fahrzeug der jungen Kameraden auf der Autobahn in Höhe der Abfahrt Soltau-Süd. Ein LKW-Fahrer hatte einen brennenden Autoreifen auf eine Rasenfläche geworfen. Dieser konnte dann gleich mit einem Feuerlöscher abgelöscht werden.
1968
meldeten sich die ersten sieben Jugendfeuerwehrmitglieder zu einer Leistungsspangenabnahme an und erwarben die Leistungsspange mit Erfolg. An Feuerwehrfesten und den Deutschen Jugendwehrtagen nahm die JFW regelmäßig teil. Ebenfalls führte die JFW Pokalwettkämpfe durch.
1969
Im Mai besuchten die jungen Kameraden aus Anlaß der im März geschlossenen Partnerschaft mit der Gemeinde Grand Couronne ihre französischen Feuerwehrkameraden.
1970
fand in Wennigsen das Kreiszeltlager statt. Bei dieser Veranstaltung gelang es neun Jugendlichen, die Leistungsspange zu erwerben. Des weiteren wurden die ersten acht Jugendfeuerwehrmänner in den aktiven Dienst übernommen.
1971
konnte der regelmäßige Besuch des Seelzer Bades nicht mehr durchgeführt werden. Die Gemeinde stellte die Benutzung leider nicht mehr kostenlos — wie es vorher war — zur Verfügung. Auch die Benutzung der drei Turn- und Sporthallen wurde untersagt. Als Begründung für diese Maßnahme hieß es: Die JFW sei kein Sportverein. Seit Februar 1971 führen die jungen Kameraden eine eigene Jahreshauptversammlung durch.
1973
Vom 14. bis 22. Juli 1973 nahm die JFW an dem 3. Landeszeltlager in Dorumertief teil. Im gleichen Jahr veranstaltete die JFW im Rahmen der Aktion „Frohe Ferien" einen Nachmittag, der unter dem Motto "Jugendfeuerwehr einmal anders" stand. Hierzu wurden 160 Teilnehmer geladen. Um den organisatorischen Ablauf zu gewährleisten benötigte man 18 Helfer. Das Programm bestand neben Feuerwehrübungen, Fahrzeug- und Geräteschau auch aus einem Hindernislauf mit Gag's und vielen anderen Überraschungen. Zum Ende der Veranstaltung fand noch ein Lagerfeuer statt.
1974
wurde eine ähnliche Veranstaltung wiederum in der Ferienzeit am Rodelberg organisiert.
1976
zur Vervollständigung der Ausrüstung konnten Jogginganzüge (als Spende) für die JFW angeschafft werden.
1977
gewannen die Jugendlichen der Ortsfeuerwehr den ersten Jugendfeuerwehrpokal der Stadtfeuerwehr.
1983
In den Jahren 1983 und 1984 sank die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr so drastisch, daß es erforderlich wurde, Werbemaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehörten unter anderem Werbeveranstaltungen, aber auch Berichte in Zeitungen, um der Öffent-lichkeit die Arbeit einer Jugendfeuerwehr näherzubringen und somit Interesse zu erwecken. Die Bemühungen zeigten Erfolg.
1985
feierte die Jugendfeuerwehr ihr 20jähriges Jubiläum im Werkkasino der Firma RdH. Hierzu erschienen zahlreiche Gäste aus der Stadt und dem Landkreis. Zu den interessantesten Beiträgen gehörte sicherlich die illustrierte Zusammenstellung der vergangenen 20 Jahre Jugendarbeit in der Ortsfeuerwehr.
1986
fand eine Orientierungsrally im Bereich des Seelzer Freibades / Leinewiesen statt. Die Organisation wurde in Zusammenarbeit mit der Stadtjugendfeuerwehr erfolgreich durchgeführt. Diese Veranstaltung stieß auf reges Interesse der jungen Kameraden. Auch der von der JFW organisierte Bundeswettkampf auf Stadtebene im Jahre 1987 erfreute sich der Beliebtheit der Jugendlichen.
1987
unterstützte die JFW ihre aktiven Kameraden tatkräftig beim 10jährigen Wachenjubiläum.
1988
besichtigte die JFW die Wache 2 der BF Hannover. Das Zeltlager fand in diesem Jahr in Scharnebeck im Landkreis Lüneburg statt. Zu den Höhepunkten zählte neben einem Handballfreundschaftsspiel gegen die Jugendfeuerwehr Scharnebeck auch die Besichtigung des Schiffshebewerkes.
1989
Zum diesjährigen Zeltlager in Meißendorf (bei Celle) nahmen die Jugendlichen Fahrräder mit, so daß die Umgebung mit dem Rad erkundet werden konnte. Leider setzte am letzten Lagertag so heftiger Regen ein, daß die Zelte nur mit größter Mühe eingeräumt werden konnten.
1990
Bei der Orientierungsrally der Stadtjugendfeuerwehr belegte die Seelzer JFW den ersten Platz . Im Dezember unterstützten die jungen Kameraden eine Sammelaktion für die in Not geratene Bevölkerung in der Sowjetunion. Diese Aktion wurde von allen Seelzer Jugendwehren gemeinsam durchgeführt. Hierbei kamen immerhin ein Waren- und Geldwert von über 20.000,— DM zusammen.
1991
Die JFW vertrat die Kreisjugendfeuerwehr Hannover bei einer Selbstdarstellungsaktion in der Fußgängerzone von Aurich. Diese Aktion fand anläßlich des in Aurich tagenden Landesjugendfeuerwehrtages statt. Auch an den Veranstaltungen der Stadtjugendfeuerwehr, wie eine Tagesfahrt nach Ostwestfalen oder auch dem Bundeswettkampf, nahmen die Jugendlichen teil.
1992
Zum Tag des Umweltschutzes beschäftigte man sich mit dem Thema "Müllvermeidung". An mehreren Übungsabenden setzten sich die Jugendlichen mit diesem Thema auseinander. Es wurde sogar eine Bürgerbefragung durchgeführt und aus gewertet. Das Stadtzeltlager, an dem die Jugendlichen der JFW Seelze teilnahmen, fand in diesem Jahr in Harenberg statt.
1993
waren mehr als 500 Jugendliche zu Gast in Seelze. Bei dem 5. Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Hannover lag auch ein Teil der vorbereitenden Maßnahmen in den Händen der Seelzer JFW. So mußten Zelte aufgebaut, Hinweisschilder aufgehängt werden und vieles andere mehr. Am Tag der offenen Tür" unterhielt die JFW ihre Gäste mit zahlreichen Spielen und einer Übung. Eine Großübung mit den Jugendfeuerwehren aus Lemmie, Lenthe und Sorsum bildete einen weiteren Höhepunkt. Am 07.09. wurden die ersten Mädchen in die JFW aufgenommen. Zum Jahresende wurde eine Sammelaktion für Kinder und Jugendliche in Bosnien Herzegowina durchgeführt. Dem Fleiß der Jugendfeuerwehren ist es zu verdanken, daß auch diese Sammelaktion ausgesprochen erfolgreich war.
1994
Bei einer mehrwöchigen Erste-Hilfe-Ausbildung wurden die Jugendlichen über die Sofortmaßnahmen am Unfallort informiert. Die JFW Seelze unterstützte ihre Partnerwehr aus Loitsche in Sachsen-Anhalt bei dem Aufbau einer Jugendabteilung. Am Tag der Gründung führte die Seelzer JFW in Loitsche eine Einsatzübung vor. In diesem Jahr konnten die Jugendlichen nun endlich die neuen Übungsanzüge in Empfang nehmen. Die Anzüge bieten u. a. mehr Sicherheit. Zeitgleich konnte auch neues, einheitliches Sicherheits — Schuhwerk angeschafft werden, welches zu einem Teil von der Stadt Seelze und zu einem Teil von den Eltern der Jugendlichen finanziert wurde.
1995
Am 01.04.1995 besteht die Jugendfeuerwehr Seelze nun 30 Jahre, sie kann sich im Jubiläumsjahr über einen Mitgliederstand von 27 Jungen und Mädchen freuen.
Betreuerteam
-

Jugendfeuerwehrwart
Jonas Diedrich -

stellv. Jugendfeuerwehrwart
Jonas Diedrich -

Betreuer
Joshua Jeynes -

Betreuer
Marcel Küsters -

Betreuer
Alexander Scholl -

Betreuer
Tim Steinmeyer-Gerth -

Betreuer
Dominik Wegner
Reinerträge kommen Vereinen aus Garbsen und Seelze zugute
Sparen zahlt sich aus – für den Sparer allemal, und manchmal profitieren sogar andere davon. Sieben Vereine aus Seelze und zwölf Projekte aus Garbsen freuen sich über insgesamt 12200 Euro, mit denen die Volksbank sie unterstützt. Während einer Feierstunde im Foyer der Volksbank an der Hannoverschen Straße haben Vereinsvertreter die sogenannten Flachgeschenke in Form eines Schecks in Empfang genommen Das Geld stammt aus Reinerträgen des VR-GewinnSparens der genossenschaftlichen Bankengruppe. Die Volks- und Raiffeisenbanken gründeten dieses an eine Lotterie angelehnte Sparmodell vor mehr als 60 Jahren. Mit einem Einsatz von monatlich fünf Euro, aufgeteilt in einen Euro als Spieleinsatz für die Lotterie und vier Euro als Sparbeitrag, der am Jahresende als Gesamtbetrag auf dem Sparbuch gutgeschrieben wird, kann jeder daran teilnehmen. Die bei diesem Modell anfallenden Reinerträge werden in jedem Jahr über die Volks- und Raiffeisenbanken an soziale und kulturelle Einrichtungen vergeben.
Im Schaufenster dominiert rot
Werbeaktionen sind von Erfolg gekrönt: Feuerwehr gewinnt sieben neue Mitglieder
Riesengroße Banner, Flyer und jetzt gleich ein ganzes Schaufenster: Die landesweite Werbeaktion der freiwilligen Feuerwehren hat in Seelze an vielen Stellen Spuren hinterlassen.
Wer zurzeit die Bremer Straße im Stadtzentrum entlanggeht, sieht rot – zumindest in den Schaufensterscheiben der Hausnummer 3. Dort wird seit etwa vier Wochen eine Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Feuerwehr gezeigt. „Wir haben schon viel positive Resonanz von den Bürgern bekommen“, berichtet Ortsbrandmeister Alfred Blume. Vor allem die Berichte und Requisiten aus der Vergangenheit stießen auf großes Interesse bei den Betrachtern. Immerhin gibt es die Seelzer Feuerwehr im nächsten Februar bereits seit 118 Jahren, und in dieser Zeit hat sich doch einiges angesammelt: Berichte aus der Gründungszeit, Dokumente, Fotos und Schriftstücke aus mehr als zehn Jahrzehnten bis heute nehmen die Betrachter mit auf eine Zeitreise durch ein ganzes Feuerwehrjahrhundert. Erklärtes und gemeinsames Ziel aller Aktionen war, neue Mitglieder zu werben. Dieses Ziel habe die Feuerwehr allemal erreicht, ist Blume sichtlich zufrieden. „Aufgrund der Werbeaktion haben wir sieben neue Mitglieder bei den Aktiven gewonnen.“ Drei weitere Einsatzkräfte seien aus der Jugendfeuerwehr in die Erwachsenenabteilung gewechselt, und im nächsten Frühjahr stünden zwei weitere an. Begonnen hatte die Werbeaktion der Feuerwehren bereits im Frühjahr. In Seelze-Süd forderte im April ein knapp zwei Meter hohes und drei Meter breites, rot-weißes Banner mit der Aufschrift „Stell dir vor, du drückst und alle drücken sich“ zum Hinschauen auf. „Das Banner ist die Initialzündung unserer Werbeaktion“, sagte damals Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler. Wer die Ausstellung noch nicht gesehen hat, kann die Zeit noch bis Januar dafür nutzen – so lange bleibt das Schaufenster an der Bremer Straße rot.
60 Sterne und Lichterketten leuchten im Advent
Ohne ihren Einsatz wäre die dunkle Jahreszeit in Seelze wirklich dunkel: 30 Mitglieder der Ortsfeuerwehr Seelze haben gestern rund 60 Leuchtsterne an den Laternen in der Innenstadt von der Hannoverschen bis zur Wunstorfer Straße angebracht. Sie bleiben die ganze Adventszeit über hängen und werden erst wieder am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, abgenommen, sagt der stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Lorenz. Das sei seit 20 Jahren guter Brauch. Auch in den anderen Ortsteilen Seelzes haben die Feuerwehrleute für einen leuchtenden Advent gesorgt. Bereits am Mittwochabend hatten zehn Kameraden aus Seelze Lichterketten und eine Glocke an der Kreuzung von Bremer Straße und Hannoverscher Straße aufgehängt. Und gegenüber vom Veranstaltungszentrum Alter Krug steht jetzt ein überdimensionaler Adventskranz.
Ohne sie wäre Seelze ärmer
Bürgermeister würdigt 14 freiwillige Helfer mit der niedersächsischen Ehrenamtskarte
Sie tun es nicht für Geld oder Ruhm, sondern ganz uneigennützig: Bürgermeister Detlef Schallhorn zeichnete am Mittwochabend 14 Seelzer für ihren Einsatz für das Wohlergehen anderer aus. Ihr Lohn: Die niedersächsische Ehrenamtskarte.
Was wäre Seelze mit seinen stets leeren Stadtkasse bloß ohne sie? Ohne die unzähligen freiwilligen Helfer, die sich in den Sportvereinen, der Feuerwehr, dem Naturschutzbund, der Politik und Seniorenbetreuung sowie in vielen weiteren rund 150 Seelzer Vereinen, Verbänden und Organisationen engagieren. Ganz klar: „Ohne Ehrenamt würde Seelze nicht mehr funktionieren“, räumte Bürgermeister Detlef Schallhorn bei der Übergabe der Ehrenamtskarte ein. Eine der Geehrten ist Heide-Marie Rose. Die 68-Jährige hilft seit drei Jahren bei der Lebensmittel- und Kleiderausgabe des Seelzer Brotkorbs. Mehr als 600 bedürftige Seelzer nutzen die Unterstützung mittlerweile. „Es macht mich traurig, wenn ich sehe, dass die Zahl an Hilfesuchenden stetig steigt. Aber ich bin froh, ein wenig Unterstützung geben zu können“, sagte die Rentnerin bescheiden. Karl-Heinz Brombach ist Abteilungsleiter bei der SG Letter 05. Der 62-Jährige weiß, woran es in den Sportvereinen fehlt: „Jugendliche Übungsleiter steigen häufig aus, wenn sie in die Ausbildung gehen. Auch Ehrenamtliche im Alter zwischen 35 und 50 Jahren fehlen. Sie sind oft durch Beruf und Familie schon stark gebunden.“ Die Stadt hat bisher 98 Ehrenamtskarten an Seelzer ausgegeben. Die Karte wird an Menschen vergeben, die sich unentgeltlich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr für das Gemeinwohl einsetzen. Wer die Bedingungen erfüllt, mindestens 18 Jahre alt und seit mehr als drei Jahren ehrenamtlich aktiv ist, kann die Karte beantragen. Sie berechtigt zu einem ermäßigten Eintritt vor allem öffentlicher Einrichtungen – insgesamt gibt es rund 1200 Vergünstigungen. Informationen zu den Ermäßigungen gibt es im Internet auf freiwilligenserver.de.
Die niedersächsische Ehrenamtskarte bekamen: Anke Brombach, Gudrun Bühring, Karl-Heinz Brombach, Michael Bühring, Frank Marwell (alle SG Letter 05), Martin Gädke, Jan Hinrichsen, Erik Hinze, Ingo Steinmeyer, Christian Berwig, Benjamin Hitzmann, Dennis Neumann (alle Freiwillige Feuerwehr Seelze), Edeltraud Klüter (Seniorenbetreuung der Arbeiterwohlfahrt) und Heide-Marie Rose (Seelzer Brotkorb).
Feuerwehr bestätigt Chefs
Die Ortsfeuerwehr Seelze hat Ortsbrandmeister Alfred Blume und seinen Stellvertreter Michael Lorenz im Amt bestätigt. Die Wahl muss noch offiziell vom Rat befürwortet werden. Für Blume, der 1983 Ortsbrandmeister wurde, ist es die sechste Amtsperiode. Allerdings wird er sie nicht die vollen sechs Jahre wahrnehmen können, weil er wegen der Altersgrenze von 63 Jahren für aktive Feuerwehrleute nach drei Jahren aufhören muss. „Wir werden einen Nachfolger rechtzeitig heranführen“, sagt Blume.
Harmonie statt hitziger Debatte
Kaum Diskussionen beim Nachbarschaftstreffen mit Honeywell und Sigma-Aldrich
Umweltschutz, Sicherheit, wirtschaftliche Situation sowie ein Vortrag über Gefahrenabwehr: Beim Treffen des Nachbarschaftskreises von Honeywell und Sigma-Aldrich am Donnerstagabend ging es harmonisch zu. Hitzige Diskussionen wie in früheren Jahren etwa über Geruchsbelästigungen waren dieses Mal Fehlanzeige.
„Den schwachen Start ins Jahr 2013 konnten wir bislang nicht wettmachen“, gestand Honeywell-Werksleiter Bernd Schönbeck den fast 50 Teilnehmern bei der Einführung. Derzeit liege der Umsatz etwa sechs Prozent hinter dem geplanten Soll zurück. Mit erwartungsvolleren Zahlen konnte Michael Mühlhofer von Sigma-Aldrich aufwarten. Der Geschäftsführer berichtete von einem derzeitigen Plus bei Packungen aller Art von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Positives ebenso bei der Unfallstatistik: „Bislang gab es keine meldepflichtigen Unfälle“, sagte Mühlhofer. Und bei Honeywell? „219 Tage unfallfrei, und nur ein meldepflichtiger Unfall“, verkündete Honeywells neuer Sicherheitsingenieur Dirk Frischemeier. Auch beim Dauerthema Geruchsbelästigung seien Fortschritte zu verzeichnen. „Es gab im Sommer lediglich eine Meldung aus Havelse“, sagte er. Der Geruchsverursacher sei aber nicht eindeutig zuzuordnen gewesen. Auf vermehrtes Interesse bei den Zuhörern stieß die Neugenehmigung der Kläranlage. Ende 2016 erlischt laut Frischemeier die Einleitergenehmigung in Gewässer wie die Leine: „Bis August nächsten Jahres gibt es einen genehmigungsfähigen Antrag.“ Seelzes Ortsbrandmeister und Leiter der Werksfeuerwehr, Alfred Blume, und Hans-Jürgen Grigat vom Katastrophenschutz der Region erfüllten einen Wunsch des Nachbarschaftskreises: Einen – allerdings an der Oberfläche kratzenden – Vortrag über Gefahrenabwehr. Ein reelles Gefahrenszenario wurde nicht durchgespielt. Ein Anwohner monierte das stundenlange Dauerparken von Gefahrguttransporten in Wohngebieten. Thomas Wahrendorff, Leiter des Polizeikommissariats Seelze, ermunterte die Anwohner, solche Vorfälle umgehend der Polizei zu melden. „Wenn was stört, nicht zögern, sondern gleich die Wache anrufen“, lautete sein Tipp.
Seelze lockt mit Erlebnis-Jahrmarkt
Das Mittelalter und der Erntedank gehen beim Obentrautmarkt eine unterhaltsame Verbindung ein
Zum Seelzer Obentraut-markt reisten außer dem Ritter selbst auch zahlreiche mittelalterliche Gesellen an. Sonnabend und Sonntag campierten sie erstmalig vor dem Alten Krug und ein flinker Jongleur namens „Immernochfrank“ sorgte sogleich für die Aufmerksamkeit der vielen Zuschauer. „Hej Leute, ihr könnt auch mit mir reden, denn ich bin echt. Das ist kein Fernsehen hier.“ Mit dieser Bemerkung traf er den Stil des bunten Marktes, der mit seiner Vielfalt Hunderte Besucher lockte. Kulinarisches reichte von Met und Krustenbraten bis zu Döner und Waffeln. Aber vor allem gab es jede Menge zu erleben. Ursula Krüger zeigte als Chemielaborantin und Mitglied der freiwilligen Feuerwehr allen Interessierten, wie schnell oder langsam Schlüsselband und Gardine Feuer fangen. Auch Hüpfburg und historische Maschinen wie der Lanz Bulldog von 1943 fanden großes Interesse. Dass die Veranstaltung ehemals Kartoffelmarkt hieß und Erntedank-Anklänge hatte, war an den bunten Ständen mit Feldfrüchten zu erkennen. Es gab seltene Sorten wie den „Blauen Schweden“ oder Trüffelkartoffeln, ebenso wie Puffer und Kürbissuppe. Marktvogt Franka ebenso wie Besucher aus Wittenberg und der Region fanden das Fest super.