„Dadurch, dass es die Stelle so noch nicht gab, musste sich erst mal vieles finden“, erzählt Torgen Monden, der sein Amt zum 1. Juni angetreten hatte. Die zentrale Frage sei gewesen, wie er die ehrenamtlichen Gerätewarte in den Ortsfeuerwehren unterstützen könne. Dazu habe er mit jedem Gerätewart ein Gespräch geführt. Die Grundproblematik sei ihm bereits aus seiner
15-jährigen Tätigkeit als Gerätewart in der Ortsfeuerwehr Almhorst bekannt gewesen, erläutert der gelernte Tischlermeister.
Für Berufstätige ein Problem
Für Berufstätige, die ehrenamtlich in der Feuerwehr arbeiten, seien Termine tagsüber ein Problem. Dazu zähle etwa, Fahrzeuge in die Werkstatt zu bringen. „Die Öffnungszeiten sind meist von 8 bis
16 Uhr, wer das ehrenamtlich schaffen will, muss entweder Urlaub nehmen, im Schichtdienst arbeiten oder Überstunden abbauen.“ Könne nicht auf das Fahrzeug bei Inspektionen oder Reparaturen gewartet werden, seien zudem ein zweiter Mann und ein zweites Fahrzeug erforderlich, um wieder zum Feuerwehrhaus zurückzukommen. Gleiches gelte bei der Abholung des Fahrzeuges aus der Werkstatt. Bei Lastwagen seien die Werkstätten nicht in Seelze zu finden, sondern in Langenhagen oder Wunstorf angesiedelt. Jetzt erledige er die Aufgabe mit einem der ehrenamtlichen Gerätewarte.
Die ehrenamtlichen Gerätewarte hätten sich sehr über die hauptamtliche Unterstützung gefreut, sagt Monden. „Ich bin aber nicht der Chef, die ehrenamtlichen Gerätewarte sind die Verantwortlichen in den jeweiligen Ortsfeuerwehren und haben da das Sagen“, betont der 35-Jährige. Er sehe sich mehr
als Dienstleister, der das Ehrenamt unterstütze. Natürlich könne er auch Tipps geben, wenn dies gewünscht sei.
Zu tun gibt es für Monden genug. Im Schnitt ist er zweimal in der Woche in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Ronnenberg, in der Atemluftflaschen gefüllt, Atemschutzmasken gereinigt und geprüft sowie Schläuche ausgetauscht werden. „Es sind viele Detailfragen zu beachten, die in Prüflisten aufgeführt sind.“ In einem Feuerwehrprogramm sind alle Geräte der jeweiligen Ortsfeuerwehren eingetragen samt der jeweils gültigen Prüf- oder Wartungsfristen. Damit eine Ortsfeuerwehr einsatzfähig bleibe und sich nicht abmelden müsse, weil ihre Geräte gerade überholt werden, gibt es Austauschgeräte. Verschmutzte Einsatzkleidung muss zum Waschen zur Werkfeuerwehr von Conti in Stöcken gebracht werden.
Für Tausende Teile verantwortlich
Der Gerätewart kümmert sich auch um Mitarbeiter externer Firmen, die etwa die hydraulischen Rettungsgeräte und Absturzsicherungen überprüfen. Kleinteile mitgerechnet, ist Monden mehrere Tausend Artikel verantwortlich. Manchmal müssen Ersatzteile schnell besorgt werden, etwa Fahrzeugbatterien für die Drehleiter. Dazu kommen diverse Arbeiten wie das Austauschen von Glühbirnen, Erneuern von Griffen und Abschmieren von Fahrzeugen. „Ich habe jeden Tag von morgens bis abends zu tun.“ Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei gut.
Der hauptamtliche Gerätewart hat nach der Schule zunächst das Tischlerhandwerk gelernt und in diesem Beruf auch seinen Meister gemacht. Seine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Ortsfeuerwehr Almhorst war zunächst ein Hobby in der Freizeit. „Was gibt es Schöneres als sein Hobby zum Beruf zu machen?“, fragte Monden zu seiner Bewerbung für die hauptamtliche Stel-
le bei der Stadtfeuerwehr Seelze. Räumlich angesiedelt ist sein Arbeitsplatz in der Feuerwache Seelze, weil die Schwerpunktfeuerwehr über das meiste Gerät verfügt und somit in dem Stadtteil auch am meisten zu tun ist. In seiner Freizeit kümmert er sich um einen Trecker und einen Unimog. Das Schrauben hat sich der Tischlermeister selbst beigebracht.