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Der Mann fürs Gefahrgut

Der Mann fürs Gefahrgut Heike Baake (HAZ Seelze)

Ehrenamt bei der Feuerwehr: Daniel Grone-Blume ist stellvertretender Zugführer in Seelze und kennt sich mit sogenannten ABC-Stoffen aus

Atomar, biologisch oder chemisch – Daniel Grone-Blume kennt sich aus mit Gefahrstoffen und den nötigen Vorkehrungen bei ABC-Einsätzen. Der Seelzer ist stellvertretender Zugführer und verantwortlich für den Bereich Gefahrgut bei der Ortsfeuerwehr. Außerdem ist er in der Ausbildung und Förderung von Nachwuchskräften und darüber hinaus auch als Stadtsicherheitsbeauftragter tätig.

Der gelernte Werkzeugmechaniker und Industriemeister Metall arbeitet in einem Maschinenbaukonzern im Bereich der Fertigungsdigitalisierung. In seiner Freizeit setzt er sich ehrenamtlich ein. Bis zu sechs Stunden pro Woche investiere er in sein Ehrenamt, sagt Grone-Blume. Es gebe für ihn keinen Tag, an dem er sich nicht auf irgendeine Weise mit der Feuerwehr beschäftige.

Einstieg durch Jugendwehr

Seit 27 Jahren ist Grone-Blume bereits bei der Feuerwehr. „Mein Bruder war aktives Mitglied, und ich durfte damals mitkommen“, erinnert er sich. So kam es, dass er im Alter von zwölf Jahren eintrat und nach vier Jahren Zugehörigkeit in der Jugendfeuerwehr seine Truppmannausbildung eins und zwei absolvierte. Danach folgten weitere Ausbildungen: Sprechfunker, Gruppenführerlehrgang, Atemschutzträger- und Gefahrgutzugausbildung gehörten unter anderem dazu.

Für das, was Grone-Blume leistet, ist ein umfangreiches Fachwissen unabdingbar. Um sich das anzueignen, so erklärt er, sei eine große Bereitschaft zum theoretischen Lernen erforderlich. Praktische Erfahrungen im Bereich des Gefahrguts hat der Seelzer ausreichend sammeln können. „Da hatte beispielsweise jemand ein Haus aufgeräumt und Kartons mit radioaktiven Symbolen gefunden“, berichtet er. Auch auf dem Lohnder Wertstoffhof hatten Mitarbeiter auf einer Verpackung das atomare Zeichen auf einem Bleibehälter entdeckt und damit für einen ABC-Alarm gesorgt.

Bei einem Gefahrguteinsatz sind stets verschiedene Schutzanzüge in den Einsatzfahrzeugen. „Bei Dämpfen und Gasen muss es immer ein Vollschutz sein“, berichtet Grone-Blume. Dagegen sei bei einem Verdacht auf die Vogelgrippe lediglich eine Art Malervlies ausreichend. Welcher Schutz für die Einsatzkräfte erforderlich ist, wird immer im Messwagen geklärt, denn dort wird der Gefahrenstoff ausgewertet.

Dem Messergebnis wird dann die Art der Schutzkleidung angepasst. Die Entscheidung darüber trifft Grone-Blume gemeinsam mit dem jeweiligen Fachpersonal. Auch über Warnungen an die Bevölkerung im Hinblick auf das Schließen von Fenstern und Türen wird im Messwagen entschieden. „Bei Bränden sieht man Rauch, bei Gefahrgut lässt sich optisch nicht erkennen, wie schädlich der Stoff ist“, erklärt der Ehrenamtliche.

Vor rund sieben Jahren, so berichtet Grone-Blume, habe der Austritt von Flusssäure bei einem Kesselwagen einen Einsatz mit Chemikalienschutzanzügen erforderlich gemacht. „Das ist sehr gefährlich, da sind Fachkenntnisse wichtig, denn es darf den Einsatzkräften nichts passieren“, sagt er.

Nicht selten kommt es vor, dass der Gefahrgutzug im Bereich des Rangierbahnhofs im Einsatz ist. Erst im Juli gab es dort eine Gefahrenmeldung, da Bahnmitarbeiter eine tropfende Flüssigkeit an einem Waggon feststellten. In diesem Fall handelte es sich jedoch lediglich um Kondenswasser.

Keine Angst, aber Respekt

Einsatzkräfte riskieren bei Gefahrguteinsätzen oft ihr Leben – Grone-Blumes Verantwortung ist dementsprechend hoch. Angst habe er keine, sagt er, aber einen großen Respekt vor der Aufgabe, sein erlerntes Wissen richtig anzuwenden. „Ich vertraue jedoch allen Kameradinnen und Kameraden, die beim Einsatz mit dabei sind“, versichert er. Manchmal dauere ein solcher Einsatz einen halben Tag, und ein weiterer halber Tag sei anschließend für die Aufräumarbeiten nötig. „Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz“, sagt der Seelzer.

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Foto von Heike Baake (HAZ Seelze)

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Foto von Heike Baake (HAZ Seelze)

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Foto von Heike Baake (HAZ Seelze)

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 22.08.2022
  • Von: Heike Baake
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