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Im Notfall muss das Dach weichen

Im Notfall muss das Dach weichen Ortsfeuerwehr Seelze

Bei der Truppmannausbildung in Seelze übt der Feuerwehrnachwuchs, wie Verletzte aus Autos gerettet werden

Was tun, wenn ein Auto brennt oder durch einen Unfall zusammengeschoben wurde, und Verletzte geborgen werden müssen? Das haben dreizehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus acht Ortsteilen im zweiten Teil ihrer Truppmannausbildung an imaginären Fällen geübt. Am Sonnabend zeigten ihnen sechs Ausbilder der Feuerwehr, wie sie die Verunglückten patientengerecht retten können.

Das Blech verbiegt sich langsam, ächzt und gibt der angesetzten Schere schließlich nach. Es ist geschafft: Die Tür ist draußen. Wenn die Mitglieder der Feuerwehr ihr schweres Gerät ansetzen, hatte das Auto keine Chance.
Die Übung ist nur eine von acht Stationen der dreitägigen Truppmannausbildung, an der in diesem Jahr der Feuerwehrnachwuchs aus Döteberg, Velber, Dedensen, Harenberg, Almhorst, Kirchwehren, Gümmer und Lohnde seine Fähigkeiten der technischen Hilfeleistung ausbaute. Weil die Truppmannausbildungen ortsübergreifend sind, können die jungen Feuerwehrleute auch später im Einsatz gut aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten.
„Normalerweise haben wir über 20 Teilnehmer, dieses Jahr ist der Jahrgang etwas schwächer“, sagt Pressewart Jens Köhler. Insgesamt seien die Nachwuchszahlen im Stadtgebiet aber zufriedenstellend. Voraussetzung für die Weiterbildung ist ein abgeschlossener erster Teil der Truppmannausbildung und eine Mitarbeit von mindestens zwei Jahren Heimatwehr.
Auf dem Lehrplan am Wochenende stehen Theorie und auch Gerätekunde unter anderem am sogenannten Dekontaminationsfahrzeug aus Osterwald. Praxisbezogen lernen die Freiwilligen, wie sie Lasten bewegen, Einsatzstellen ausleuchten und Menschen mittels Drehleiter oder Sprungpolster retten.
„Das ganze Spektrum wird einmal ausprobiert. In den Ortsfeuerwehren folgt dann die Verfeinerung“, sagt Ausbilder Frank Reusch. Prüfungen, wie sie frühere Jahrgänge ablegen mussten, fallen nach neuen Bestimmungen weg. An die Truppmannausbildung können die jungen Feuerwehrleute Lehrgänge zum Funker, Atemschutzgerätewart oder Maschinisten anschließen. Der Höhepunkt für die Truppmänner ist aber definitiv das Zerschneiden des PKW – mit schweren Hilfsmitteln. Schere und Spreizer bringen geschätzt je 25 Kilo auf die Waage. Und so kommt trotz des kühlen Herbstwetters der eine oder andere ins Schwitzen.
„Es macht einfach Spaß“, sagt Nina-Kristin Saborowski aus Harenberg, „es ist besser, selber was zu machen statt immer nur zuzuhören.“ Ihr Kamerad Martin Nolte ergänzt: „Das Autoknacken ist am besten. Man muss es üben, damit im Einsatz jeder Handgriff sitzt.“

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 07.11.2016
  • Von: Laura Fienemann
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