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Nachwuchssorgen bei der Feuerwehr im Umland

Ausbildung der neuen Mitglieder soll verkürzt werden / Keine Einsparungen beim Katastrophenschutz

Der Feuerwehrverband Region Hannover sorgt sich um den Nachwuchs. Die jährliche Delegiertenversammlung, zu der am Sonnabend mehr als 230 Abgeordnete und Gäste nach Neustadt am Rübenberge gekommen waren, stand deshalb ganz im Zeichen der Mitgliederwerbung. Demnach wollen die Regionsfeuerwehren künftig verstärkt Mitbürger mit Migrationshintergrund für die Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren gewinnen und die Kinder- und Jugendfeuerwehren noch stärker fördern als bisher. Auch die sozialen Netzwerke im Internet sollen für die Mitgliederwerbung genutzt werden. Ein regelrechtes Konzept dafür gibt es aber noch nicht. Um die Vereinbarkeit der Feuerwehrausbildung mit der Schule oder dem Studium in Zukunft noch flexibler gestalten zu können, gibt es darüber hinaus weitere konkrete Änderungsvorschläge. Der Lehrgang der Feuerwehr, die sogenannte Truppmannsausbildung, soll für diejenigen verkürzt werden, die bereits Dienst bei der Jugendfeuerwehr geleistet haben. „Sie bringen bereits Erfahrungen mit, sodass sie möglicherweise nicht alle Schulungen mitmachen müssen“, sagt Armin Jeschonnek vom Feuerwehrverband der Region. Auch die geplanten Einsparungen des Bundes beim Katastrophenschutz bereiten den Mitgliedern des Regionsfeuerwehrverbandes Kopfzerbrechen. Die Einsatzbereitschaft bei großen Katastrophen sei gefährdet, sollte es tatsächlich zu Kürzungen im Etat kommen, erklärte Verbandsvorsitzender Karl-Heinz Mensing. Zudem bereitet die vom Bund avisierte Zusammenlegung der Feuerschutz- und der Versicherungssteuer dem Verbandschef Sorgen. „Dadurch würden den Feuerwehren wichtige Finanzierungsmittel für ihre Ausrüstung fehlen. Die Region Hannover wäre mit rund 1,1 Millionen Euro betroffen.“ Mensing erinnerte an das Elbhochwasser 2013, bei dem bundesweit 82000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz waren, darunter ungefähr 10000 aus Niedersachsen. „Anstatt die Mittel den Anforderungen des Katastrophenschutzes anzupassen, werden sie wegen der Schuldenbremse gekürzt“, kritisierte Mensing. Auch bei diesem Punkt erhielt der Verband Unterstützung vom Landesfeuerwehrverband. „In Niedersachsen würden rund 1000 Einsatzkräfte fehlen“, erklärte dessen Präsident Karl-Heinz Banse.

Ehrungen: Bernd Keitel erhielt in Anerkennung der hohen Verdienste im Feuerwehrwesen in seiner 20-jährigen Dienstzeit als Vorsitzender des Feuerwehrverbands die Würde als Ehrenvorsitzender. Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielten Heinz-Georg Montag aus Lehrte und Wolfgang Weihrauch aus Neustadt. Hans-Jürgen Grigat bekam als langjähriger Brandschutzabschnittsleiter für Garbsen, Neustadt und Wunstorf das Niedersächsische Feuerwehrehrenzeichen überreicht.

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ, 19.05.2014
  • Von: Thomas Lunitz
Gelesen 1078 mal Letzte Änderung am Dienstag, 20. Mai 2014 20:45

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