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Weil sieht Nachwuchsmangel

SPD-Kandidat besucht die Freiwillige Feuerwehr Seelze – Werbung in Schulen gefordert

Um drohenden Nachwuchssorgen zu begegnen, soll die Feuerwehr in die Schulen gebracht werden. Das hat Stephan Weil, SPD-Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, bei einem Besuch der Ortsfeuerwehr Seelze angeregt.
Aktuell sei Seelzes Ortsfeuerwehr noch gut aufgestellt, berichtete Ortsbrandmeister Alfred Blume dem hannoverschen Oberbürgermeister. Mindestens 42 Helfer sind einschließlich Reserve erforderlich, um die Aufgaben einer Schwerpunktfeuerwehr – so die Einstufung der Seelzer Ortsfeuerwehr – gewährleisten zu können. Ende vergangenen Jahres verfügten die Seelzer über 80 aktive Feuerwehrleute, darunter zehn Frauen. Doch Blume warnte vor Euphorie: Die 80 ehrenamtlichen Einsatzkräfte stünden nicht immer zur Verfügung. Berufliche Aufgaben, zum Teil außerhalb Seelzes, sowie familiäre Verpflichtungen wie etwa Kinderbetreuung machten eine größere Zahl von Feuerwehrleuten erforderlich. „In der Kernstadt ist es noch gut, aber in den Ortsteilen wird es schwierig.“ Im vergangenen Jahr war die Schwerpunktfeuerwehr 724-mal gefordert, durchschnittlich 1,94-mal pro Tag. „Ob Einsatz oder Reinigung unseres Gebäudes, fast zweimal am Tag waren wir in Sachen Feuerwehr aktiv“, sagte Blume. Ein wichtiger Aspekt sei die Jugendarbeit, für die 5966 Stunden geleistet worden seien. Lohn sei eine Jugendfeuerwehr mit 38 Mitgliedern. Blume kritisierte die Altersobergrenze von 63 Jahren für aktive Feuerwehrleute. Besser wäre es gewesen, sie an das Renteneintrittsalter zu koppeln. „Wie soll ich einem 65-Jährigen, der einen Betonmischer fährt und fit wie ein Turnschuh ist, klarmachen, dass er in der Feuerwehr nichts mehr zu suchen hat“, fragte der Ortsbrandmeister. Von Weil wollten die Feuerwehrleute wissen, wie er sich die Zukunft besonders der kleinen Ortsfeuerwehren angesichts des demografischen Wandels und der Finanzknappheit der Kommunen vorstelle. Die freiwillige Feuerwehr sei in Niedersachsen nicht wegzudenken, sagte Weil. Angesichts des absehbaren Rückgangs der jüngeren Generation werde ein Wettbewerb um die Kinder einsetzen, für die sich außer der Feuerwehr auch Sportvereine und Kirchen interessierten. Deshalb müsse schon in den Schulen für die Feuerwehr geworben werden. Zum Thema Finanzen sagte Weil, dass der Fuhrpark das Barometer für die Würdigung der Arbeit der Feuerwehr sei. „Das hat bei uns jedes Ratsmitglied begriffen.“.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 01.08.2012
  • Von: Thomas Tschörner
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