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Rosummek kritisiert Verwaltung

Stadt will Extremisten aus Feuerwehren fernhalten – Stadtbrandmeister: Operative Hektik

Die Stadtverwaltung will durch eine Änderung der Feuerwehrsatzung verhindern, dass Rechts- oder Linksextremisten Mitglieder bei den Brandbekämpfern werden. Das Vorhaben erzürnt Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek.Das Rathaus bezieht sich bei seinem Vorhaben auf eine Informationsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus im Mai. Der Referent hatte als eine Präventionsmaßnahme empfohlen, Feuerwehr- und Vereinssatzungen so zu ändern, dass Rechtsextremisten aus Ortsfeuerwehren ausgeschlossen oder erst gar nicht zur Mitgliedschaft zugelassen werden. In einer aktuellen Ratsvorlage, über die der Ordnungsausschuss am Mittwoch, 8. September, diskutiert, greift die Stadtverwaltung diese Empfehlung auf, dehnt sie aber auf jede Art von Extremismus aus – wie dies schon der Rat in seiner Resolution zum Thema Extremismus getan hatte. Zusätzlich versuche die Stadt, auch auf Vereine einzuwirken, ihre Satzungen entsprechend zu ändern, sagte Stadtsprecherin Martina Krapp. Rosummek, als Stadtbrandmeister verantwortlich für die rund 450 aktiven Feuerwehrleute im Stadtgebiet, ist wegen der Pläne verärgert. Es sei zwar generell richtig, sich gegen Extremismus zu wenden. Die „operative Hektik“, dass dies zuerst bei der Feuerwehr der Fall sein soll, löse bei ihm aber Stirnrunzeln und Befremden aus. Er sehe keinen Handlungsbedarf. Es gebe keine Rechts- oder Linksextremisten in der Seelzer Stadtfeuerwehr, sagte er. Diese Art ideologischer Verblendung passe in keiner Weise zum Selbstverständnis und zur Praxis des Feuerwehrwesens. „Man kann die Feuerwehr bürsten, aber man wird keinen Filz finden.“ Eine Satzungsänderung ist nach Rosummeks Ansicht nicht angebracht: „Die wird nichts bewirken, weil da nichts ist.“ Es sei „ein Stück weit anmaßend“, eine Nähe zwischen Feuerwehr und Extremisten zu vermuten. Über das Vorhaben zur Änderung der Feuerwehrsatzung sei er im Übrigen nur wegen seine beratenden Mitgliedschaft im Ordnungsausschuss informiert worden. Gespräche habe es mit ihm im Vorfeld nicht gegeben, sagte der Stadtbrandmeister.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 03.09.2010
  • Von: Frank Walter
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