Gefahrgutaustritt aus Kesselwagen

Einsatzbericht

Am Sonntagvormittag wurde gegen 11Uhr eine Geruchsbelästigung an einem Kesselwagen welcher mit ca. 54000 kg Kohlenwasserstoffe (UN 3295) beladen war, auf dem Rangierbahnhof Seelze gemeldet. Die Ortsfeuerwehr Seelze wurde zunächst mit dem Stichwort „abc - ABC-Erkundung“ alarmiert, da nicht bekannt war ob es sich um denselben Kesselwagen handelte, welcher am Dienstag bereits zu einem Gefahrguteinsatz führte (siehe Einsatzbericht Nr. 109). Die ersten Einsatzkräfte vom Messwagen und Einsatzleitwagen stellten vor Ort fest, dass es sich um einen anderen Kesselwagen handelte als zuvor angenommen. Die Messgeräte zeigten dieses Mal eine Undichtigkeit im unteren Bereich des Waggons an. Ein Bahnmitarbeiter klagte über Unwohlsein und möglichen Kontakt zum Stoff, hier wurde umgehend ein Rettungswagen zur Einsatzstelle und weiterer Abklärung geordert. Nach erster Lagebesprechung wurde die Alarmstufe auf „abc2 - ABC-Einsatz (groß)“ erhöht und weitere Kräfte über Digitale Meldeempfänger und Sirene nachgefordert. Um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten wurde der Kesselwagen auf das Evakuierungsgleis unter Begleitung eines Trupps mit Filtergeräten und Messgeräten verfahren. Hierzu musste der Kesselwagen von Dienstag noch wegrangiert werden, da dieser noch auf eine Freigabe von einer Fachfirma wartete. Ein Absperrbereich wurde eingerichtet und ein 3-facher Löschangriff, sowie eine Notdekon aufgebaut. Ein 3er-Trupp unter leichten CSA untersuchte den Kesselwagen genauer und konnte an einem Blindflansch eine Undichtigkeit feststellen, welche provisorisch bis zur Reparatur durch eine Fachfirma geschlossen werden konnte. Die Kanalstraße war für die Dauer des Einsatzes voll gesperrt. Die Arbeiten wurden durch die hochsommerliche Witterung ca. 30°C erschwert und waren eine zusätzliche Belastung für die Einsatzkräfte. Eine Person wurde vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht. Eine Gefährdung für die Bevölkerung bestand nicht, wurde aber vorsorglich per Rundfunkdurchsagen dazu aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Haupteinsatz war nach ca. 4 ½ Std. beendet, in regelmäßigen Abständen werden Kontrollmessungen am Waggon vorgenommen.
16.08.2020, Hartmut Krüger (Webmaster Ortsfeuerwehr Seelze)

Wieder Einsatz an Bahnwaggon

Kohlenwasserstoffe treten aus

Seelze. Am Sonntagmittag hat erneut ein undichter Kesselwaggong auf dem Seelzer Rangierbahnhof für einen Einsatz des Gefahrguttrupps der Freiwilligen Feuerwehr gesorgt. Gegen 12 Uhr waren die Einsatzkräfte alarmiert worden.
„Bei der ausgetretenen Flüssigkeit handelte es sich um Kohlenwasserstoffe“, sagte Einsatzleiter Dennis Blume. Aufgrund der aktuell hohen Temperaturen könne nicht ausgeschlossen werden, dass die ausgetretene Flüssigkeit sich entzünde. Daher bereiteten die Feuerwehrleute alles Notwendige für einen sogenannten dreifachen Löschangriff vor, bevor sie mit dem Abdichten der undichten Stelle in dem Waggon begannen. „Schaum, Wasser und Pulver. Aus Sicherheitsgründen liegt hier alles bereit“, so Einsatzleiter Blume.
Damit der Bahnverkehr auf den Güterbahnhof ungehindert weiter gehen konnte, wurde der defekte Waggon auf ein sogenanntes Evakuierungsgleis geschoben. Für die Dauer des Einsatzes sperrte die Polizei die Kanalstraße ab der Einfahrt zum TuS Seelze ab. Radfahrer und Fußgänger mussten eine Umleitung nutzen.Insgesamt waren 25 Feuerwehrleute vor Ort, darunter der Gefahrgutzug inklusive Messwagen.
Erst am vergangenen Dienstag hatte in ähnlicher Alarm für einen Feuerwehreinsatz auf dem Bahnhof gesorgt. Auch bei diesem Fall war ein Kohlenwasserstoffgemisch aus einem Waggon ausgetreten. rem
17.08.2020, HAZ Seelze

Einsatzbilder