Auch in Seelze drohen verstärkt Wald- und Flächenbrände

Flächenbrand am 20.07.2022 (Einsatz Nr. 86/2022) Flächenbrand am 20.07.2022 (Einsatz Nr. 86/2022) Ortsfeuerwehr Seelze

Ausbleibender Regen, hohe Temperaturen und ein trockener Winter: Auf diese Regeln gilt es jetzt zu achten

Die anhaltende Trockenheit sorgt auch in Seelze für eine erhöhte Gefahr von Waldbränden. Der Deutsche Wetterdienst DWD erhöht gemäß dem Waldbrandgefahrenindex die Gefahrenstufe für das kommende Wochenende auf drei von fünf. Weil es weiter nicht ausreichend regnet, ist eine andere Gefahr jedoch noch deutlich größer.

Die Wälder um Seelze bestehen zum überwiegenden Teil aus Laubwäldern. Diese speichern Feuchtigkeit länger als Nadelbäume und sind weniger brandgefährdet. Anders sieht es mit der Gefahr von Flächenbränden aus. Der DWD gibt den Graslandfeuerindex aktuell mit Stufe vier von fünf an.

„Der Winter war schon sehr trocken, das ist immer ein Vorbote dafür, wie sich die Saison entwickelt“, sagt Rene Corterier, Ortsbrandmeister in Dedensen. Der Boden sei in den oberen Schichten überhaupt nicht durchfeuchtet, das Gras zudem sehr trocken. Bereits am 13. Mai dieses Jahres war die Feuerwehr zum ersten Böschungsbrand nach Gümmer ausgerückt. Dort war zwischen den Gleisen der Bahnstrecke ein Feuer ausgebrochen, das sich auf die Böschung ausgeweitet hatte. Ursache für das Feuer war Funkenflug nach dem Defekt einer Stromleitung der Bahn.

Corterier erinnert in diesem Zusammenhang an den großen Flächenbrand im Jahr 2022 zwischen Almhorst und Seelze-Süd, bei dem ein circa zwei Hektar großes Weizenfeld in Brand geraten war. Das Feuer drohte, auf ein nah gelegenes Waldstück überzugreifen. Typischerweise war das Feuer am Nachmittag ausgebrochen. „Die geringe Luftfeuchtigkeit bedingt, dass Brände dieser Art eher tagsüber entstehen“, sagt Corterier.

Feuerverbot bis Ende Oktober

Um das zu verhindern, gebe es eine ganz klare Regel, sagt Dedensens Ortsbrandmeister. „Kein Feuer in Feld und Wald“, sagt Corterier und verweist auf das in Niedersachsen vom 1. März bis 31. Oktober geltende Feuerverbot. „Das schließt das Rauchen mit ein“, so Corterier. Genauso sollten keine Zigarettenstummel aus dem fahrenden Auto geworfen werden. Lagerfeuer außerhalb des Waldes sollten nur auf gesicherten Flächen angezündet werden – und außerdem sollte stets ein Eimer Wasser griffbereit stehen. „Das gilt auch für zu Hause“, sagt der Feuerwehrmann. Zudem weist Corterier darauf hin, dass erhitzte Fahrzeuge nicht auf trockenem Boden geparkt werden sollten. „Heiße Katalysatoren können einen Flächenbrand entfachen“, so der Experte.

Wasser aus Kanal und Leine

Für die Feuerwehr bedeuten Einsätze bei Wald- und Flächenbränden stets eine große körperliche Belastung. „Die hohe Temperatur, das Gewicht der Schutzkleidung, der Atemschutz“, zählt Corterier auf. Dazu komme noch, dass man sich im Gelände nur schlecht voran arbeiten könne. Ein weiteres Problem bei Wald- und Flächenbränden ist die begrenzte Löschwasserzufuhr. In unmittelbarer Nähe gibt es meistens keine Hydranten. Für die Seelzer Feuerwehren ist es daher ein großer Vorteil, dass sie auf Mittellandkanal und Leine zurückgreifen können. „Wir können auch eine Wassermulde aufbauen, die mehrere tausend Liter Wasser fasst“, erklärt Corterier. Diese Mulden können transportable Container oder Pools sein, die vor Ort mit Wasser gefüllt werden.

Wer im Wald oder auf freier Fläche ein Feuer bemerkt, sollte unverzüglich den Notruf 112 wählen. Damit die Rettungskräfte die Einsatzstelle schnell finden, gibt es sogenannte Notfalltreffpunkte. „Das sind Schilder an markanten Punkten“, erklärt Corterier. In Seelze gebe es einige davon. „Zum Beispiel am Parkplatz Forst Esloh“, so Corterier. Darauf sind Buchstabenkombination und Nummer, die den Rettungskräften das Auffinden der Einsatzstelle erleichtern.

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 27.06.2025
  • Von: Sandra Remmer
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