In einem theoretischen Unterricht wurden die Grundlagen und Gefahren des elektrischen Bahnbetriebs, die Vorstellung des Notfallmanagements der Deutschen Bahn, die Funktionsweise der Bahnstromversorgung, der Aufbau, die Bauteile und Varianten von Oberleitungsanlagen, sowie der Schutz vor elektrischen Gefahren aus der Oberleitung gelehrt. Ferner wurden die allgemeinen Verhaltensregeln im Gleisbereich, sowie die fünf Sicherheitsregeln bei elektrischen Anlagen (1. Freischalten, 2. Gegen Wiedereinschalten sichern, 3. Spannungsfreiheit feststellen, 4. Erden und Kurzschließen, 5. Unter Spannung stehende Teile abschranken) thematisiert. Es folgte anschließend eine Vorstellung des Erdungssatzes mit seinen verschiedenen Komponenten (1x Spannungsprüfer, 1x Erdungsstange 2x Fahrdraht-Erdungsklemmen mit Erdungskabel und Schienenerdungsklemmen) und deren regelwerkskonforme und sichere Verwendung.
Nach dem Theorie-Teil wurde das erlangte Wissen an der Oberleitung mit dem Erdungssatz der Ortsfeuerwehr Seelze in der Praxis angewendet. Abschließend erfolgte durch DB InfraGo bei jedem Teilnehmer eine praktische Leistungskontrolle, welche die ordnungsgemäße Durchführung der Bahnerdung in der richtigen Reihenfolge umfasste. Der Ortsfeuerwehr Seelze stehen nun 29 Einsatzkräfte zur Verfügung, welche die Berechtigung zum Bahnerden besitzen.
Die Durchführung der Bahnerdung durch Einsatzkräfte der Feuerwehr stellt den Ausnahmefall dar und erfolgt nur, wenn der Notfallmanager der Infrastruktur noch nicht vor Ort ist, wenn einfache örtliche Verhältnisse vorliegen (Schaltgruppeneinteilung der Oberleitung lässt sich auch ohne Übersichtsplan zweifelsfrei feststellen) oder wenn eine sofortige Bahnerdung erforderlich ist, weil sich beispielsweise Menschen in akuter Lebensgefahr befinden.