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Jäger rufen zu Rücksicht auf Wildtiere auf

Feuerwehr stuft Lage aktuell als nicht kritisch ein – Schaden an Schule

Wildtiere sollten in den letzten trockenen Gebieten in Seelze in Ruhe gelassen werden, sagt Landwirt Christian Schomburg aus Gümmer, der auch Vorsitzender der Jägerschaft Hannover-Land ist. Die Stadt appelliert unterdessen an die Bürger, sich nicht leichtsinnig in Gefahr zu begeben und Verhaltensregeln zu beachten.

Seelzer sollten Wildtiere nicht stören

Besonders die Feldmark entlang der Leine in den Ortsteilen Gümmer, Lohnde, Seelze und Letter sei vom Hochwasser stark betroffen, sagt Schomburg. Entsprechend schwierig sei die Lage der dort lebenden Tiere. „Das Niederwild leidet besonders unter der jetzigen Situation im Hochwassergebiet“, sagt Schomburg. Hohe Verluste unter den frei lebenden Tieren seien zu erwarten, vor allem von Hasen und Rehen, aber auch Igeln, Mäusen und Bilchen. „Sehr viele Tiere werden es nicht ins Trockene geschafft haben.“ Deshalb sollten die Seelzer die letzten trockenen Gebiete insbesondere mit Hunden meiden, damit die Tiere nicht ins Wasser flüchten. Um dem Wild zu helfen, sei eine Notzeit ausgerufen worden (siehe Kasten). Schomburg betont, dass Hunde auf den Wegen und angeleint bleiben sollten. Ein weiteres Problem sei der Verkehr. So sei bereits ein Reh zwischen Gümmer und Lohnde überfahren worden. Autofahrer sollten deshalb in diesem Bereich langsamer fahren.

Lage als nicht kritisch eingestuft

Unterdessen beobachtet die Stadt Seelze die Entwicklung in Sachen Hochwasser genau. „Die Hochwasserlage in Seelze wie in weiten Teilen der Region Hannover dauert an“, sagt Stadtsprecher Carsten Fricke. Der Pegel der Leine habe Stand Mittwoch, 27. Dezember, 10 Uhr, bei 5,80 Metern gelegen. Den höchsten Wasserstand erwartet die Stadt frühestens für Donnerstag, 28. Dezember. „Die Feuerwehr stuft die Lage in Seelze, Letter, Lohnde und Gümmer aktuell jedoch nicht als kritisch ein“, betont Fricke.

„Die bisher ergriffenen Maßnahmen der Seelzer Feuerwehren sind rein präventiv, um dem Hochwasser entgegenzuwirken“, erläutert Bürgermeister Alexander Masthoff, der sich unter anderem an der Straße An der Junkernweise und am Schulzentrum Seelze ein Bild von der Lage machte. Gefährdete Gebiete würden von der Feuerwehr Seelze engmaschig kontrolliert, erklärt Stadtbrandmeister Christian Kielhorn. Da der Regen momentan aufgehört hat, steige der Leinepegel verlangsamt an. Allerdings sei ein Wasserrückhaltebecken an der Leine bei Einbeck so stark gefüllt, dass dort Wasser abgelassen werden müsse. Hinzu komme Wasser aus dem Harz. Daher werden die Pegelstände weiter steigen. Der Pegelstand der Leine ist unter pegelonline.wsv.de/webservices/zeitreihe/visualisierung?parameter=WASSERSTAND%20ROHDATEN&pegelnummer=48800108&ansicht=einzeln abrufbar.

Sperrungen unbedingt beachten

Die Stadt betont, dass die derzeitigen Sperrungen der Garbsener Landstraße (L390) zwischen Seelze und Havelse sowie der Stöckener Straße (L395) zwischen Letter und Stöcken samt der Zufahrt über die Klappenburgbrücke zur Bundesstraße 6 in beiden Richtungen für alle Verkehrsteilnehmer vorerst bestehen bleiben. „Diese und mögliche weitere Straßensperrungen müssen unbedingt eingehalten werden“, betont Masthoff. Wer diese missachte, gefährde sich selbst und andere. Aktuelle Straßensperrungen unter https://www.vmz-niedersachsen.de/region-hannover/ abrufbar.

Aufgrund der aktuellen Hochwassersituation appellieren Feuerwehr und Stadt Seelze an alle Bürger, sich strikt an die geltenden Regeln und Verhaltensanweisungen zu halten, um sich selbst sowie andere nicht in Gefahr zu bringen. So sei untersagt, sich während des Hochwassers zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto durch überflutete Gebiete zu begeben, da die Fließgeschwindigkeit des Wassers aufgrund der großflächigen Verteilung in der Leinemasch schwer einschätzbar ist.

Die Feuerwehr bittet darum, die 112 nicht bei minimalen Wasserständen im Keller anzurufen, damit die Leitungen für akute Notfälle frei bleiben. Ihre Keller sollten Betroffene eigenständig und regelmäßig kontrollieren. Wenn Wasser im Keller steht, sollten sie diesen jedoch nicht betreten.

Aktuell stelle vor allem das hochdrückende Grundwasser in Seelze und Letter ein Problem dar. Daher hat die Feuerwehr vorsorglich die Kanalisationsgullys im Rischedahle und in der Stöckener Straße mit Sandsäcken abgedeckt. Die Gebiete um die Straße An der Junkernwiese in Seelze, den Wiesenweg in Letter und am Klärwerk in Lathwehren werden zusätzlich regelmäßig von Einsatzkräften der Feuerwehr kontrolliert. Auch der Parkplatz an der Grand-Couronne-Allee steht teilweise unter Wasser. Über diesen Weg drang Wasser in den Keller der Anne-Frank-Schule ein, das dort zwischenzeitlich rund einen Meter hoch stand. Die Ortsfeuerwehr Seelze pumpte sowohl das Wasser aus dem Keller als auch aus einem darunter verlaufenden Schacht ab. Vorgesehen ist, dass ein Taucher der Tauchergruppe der Stadtfeuerwehr Seelze im Keller einen Zu- und Ablauf mit einer Plane abdichtet.

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 29.12.2023
  • Von: Thomas Tschörner
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