Die Teilnehmenden gehören acht Seelzer Ortsfeuerwehren und der Werkfeuerwehr Honeywell an. Sie alle haben bereits vor zwei Jahren den ersten Teil der Ausbildung absolviert. „Ziel des zweiten Ausbildungsteils ist es, dass die Teilnehmenden alle zur Verfügung stehenden Geräte benutzen können, auch die, die es in den einzelnen Ortsfeuerwehren nicht gibt“, erklärte Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler. Bestandteil der Ausbildung sei unter anderem die patientenschonende Rettung.
Patientenschonende Rettung
Während am Freitagnachmittag bereits die Theorie über Einsätze und Hygiene sowie über taktische Ventilation und Druckentrauchung vermittelt worden war, stellte tags darauf die Praxis die Teilnehmenden an drei Stationen vor besondere Herausforderungen. Personen aus einem Fahrzeug zu retten, über die richtige Tragetechnik zu entscheiden und im Notfall schnell Fenster sowie Türen zu öffnen – diesen Aufgaben stellten sich die ehrenamtlichen Helfer.
„Geht es um eine Menschenrettung, dann werden wir oft von den Sanitätsdiensten gerufen“, sagte Frank Korthauer. Der Stadtausbildungsleiter dachte dabei an Situationen, in denen ein Tragedienst erforderlich ist. Dabei könne es sich beispielsweise um schwergewichtige oder kranke Personen hinter verschlossenen Türen oder in einem oberen Stockwerk handeln. Die Tragetechnik der Feuerwehr biete da unterschiedliche Möglichkeiten: „Manchmal muss der Verletzte über eine schräge Fläche transportiert oder aus einer Baugrube geborgen werden, dann ist unter Umständen eine Schleifkorbtrage nötig“, erläuterte Köhler.
Bei einer vermuteten Verletzungen an der Wirbelsäule sei dagegen eine Schaufeltrage erforderlich. Die Einsatzkräfte entscheiden vor Ort und müssen sich dabei immer an den Anweisungen des Notartzes orientieren.
„Das war eine große Aufregung“
Der 18-jährige Dominik Knobloch ist seit zwei Jahren bei der Feuerwehr. „Ich war bereits bei einem Pkw- und Wohnungsbrand dabei“, berichtete er. Auch an seinen ersten Einsatz bei einem Unfall auf der Autobahn 2 könne er sich noch gut erinnern. „Das war schon eine große Aufregung für mich“, erzählte er. Für Knobloch ist nach der Truppmannausbildung noch nicht Schluss; er möchte gern weitermachen und sich am liebsten zum Maschinisten ausbilden lassen.
Quereinsteiger Oliver Schröder ist seit drei Jahren bei der Feuerwehr aktiv. Auch der 53-Jährige hat seine ersten Einsätze erlebt. Besonders bei einer Zugevakuierung sei ihm die Dankbarkeit der Menschen positiv aufgefallen, berichtete er. Schröder will sich in Zukunft bei weiteren Lehrgängen anmelden. „Was angeboten wird, möchte ich annehmen.“
Weiterführende Lehrgänge
Das Zertifikat der Truppmannausbildung öffnet für alle Teilnehmenden die Tür zu weiteren Fortbildungen. Das Angebot innerhalb der FeuerwehrseigroßundvieleHelfernutzten diese Möglichkeit, berichtete Köhler. Die ABC-Lehrgänge bei der Niedersächsischen Akademie für Brandund Katastrophenschutz in Celle seien dabei besonders beliebt.