Vor Ort stellte Einsatzleiter Daniel Grone-Blume folgende Lage fest:
- In einem Bereich einer Halle von einem Metall verarbeitenden Betriebes haben sich Dämpfe gebildet
- keine Personen mehr in der Werkstatt, mehrere Mitarbeiter mit Atembeschwerden im Krankenhaus
- weitere Lage unklar
Anschließend berät sich der Einsatzleiter mit den Gruppenführern der eingesetzten Fahrzeuge über das weitere Vorgehen und legt Absperrmaßnahmen, Sammelpunkte, Wasserentnahmestellen usw. fest.
Nach dieser ersten Erkundung des Lagebildes werden folgende erste Maßnahmen zur Abarbeitung des Einsatzes eingeleitet:
- Festlegung der Kanäle für den Funkverkehr untergliedert für die Gefahrenabwehr, CSA-Träger und Dekon
- Festlegung des Aufbauplatzes für die Dekontaminationsmaßnahmen.
- Festlegung der Maßnahmen für die Sicherstellung des Brandschutzes.
- Festlegung des Sicherheitsbereiches
Danach erfolgen zeitgleich nun auf Befehl der Fahrzeugführer der Aufbau des „dreiteiligen Löschangriffes“ bestehend aus Wasser, Pulver und Schaum, der Aufbau des Dekontaminationsplatzes und das Einkleiden von jeweils 2 Trupps mit CSA-Schutzanzügen unter Atemschutz.
Die CSA-Trupps wurden von der Ortsfeuerwehr Seelze und Ortsfeuerwehr Almhorst gestellt. Das Anziehen der Schutzausrüstung erfolgt in Zusammenarbeitet mit dem Personal des GW Mess und des Wechselladerfahrzeugs, um die Kameraden fachgerecht einzukleiden.
Aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung beträgt die Regeleinsatzzeit für CSA-Träger nur 20 Minuten. Hinzu kommt noch die Zeit, die für die Dekontamination des Trägers benötigt wird.
Nachdem der erste CSA-Trupp zur Erkundung in die Werkhalle vorgegangen war, fand er folgende Situation vor:
- Verrauchte Halle
- Qualmende Wanne mit Natriumhydroxid und Aluminiumstücke darin.
- zwei ca. 50 l Kanister mit Gefahrstoffkennzeichnung stehen neben der Wanne
- Aufbewahrungsbox mit Metallschienen
Während der oben beschriebenen Erkundungsphase in der Werkhalle wurde der Dekontaminationsplatz vollständig einsatzbereit hergerichtet und die hier eingesetzten Feuerwehrkräfte können unter dem entsprechenden Eigenschutz (Tragen von Schutzanzug und Filtergerät) nun den ersten eingesetzten CSA-Trupp dekontaminieren. Der CSA-Trupp kann sich einfach an der farblichen Kennzeichnung der ausgelegten Bodenfolien von Rot über Gelb nach Grün orientieren.
In der nun folgenden weiteren Lagebesprechung der Fahrzeugführer und dem Einsatzleiter wird beschlossen, dass der nächste einzusetzende Trupp in der Werkhalle die Metallteile aus der Wanne mit Greifern und langen Zangen entfernen soll. Offensichtlich ist die starke Rauchentwicklung durch den Einsatz von falschen Metallstücken hervorgerufen worden, hierbei hat sich explosiver Wasserstoff als Dampf gebildet.
Nach der erfolgten Meldung der vollständigen Entfernung der Metallteile aus dem Natronlaugebad werden die Hallentore geöffnet und zusätzlich mit einem Lüfter belüftet.
Für die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Almhorst und Seelze war diese Einsatzübung der Abschluss der einzelnen Übungsszenarien während der vorausgehenden Ausbildungsabende.
Die Einsatzübung war nach 3 Stunden beendet.
Wir bedanken uns bei der Lebenshilfe Seelze für die zur Verfügungstellung des Übungsobjektes.
*CBRN = Chemische, Biologische, Radiologische und Nukleare (von Kernbrennstoffen ausgehende) Gefahren
** CSA = Chemikalienschutzanzug