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Wie wirken sich Drogen aufs Fahren aus?

Joshua Jeynes berichtet Schülern von einem tragischen Verkehrsunfall mit Todesfolge. Der Fahrzeugführer hatte 2,77 Promille. Joshua Jeynes berichtet Schülern von einem tragischen Verkehrsunfall mit Todesfolge. Der Fahrzeugführer hatte 2,77 Promille. Patricia Chadde (HAZ Seelze)

Schüler lernen im Workshop von Polizei und Feuerwehr die oft fatalen Konsequenzen kennen

Mit Warnungen vor Alkohol und Drogen können Polizei und Feuerwehr offenbar nicht früh genug beginnen. Außer legalen Rauschmitteln, werden Schüler immer häufiger in ihrem Alltag auch mit illegalen Drogen konfrontiert. Das ist ein Grund, weshalb Polizeihauptkommissar Karsten Schröder vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Garbsen regelmäßig Informationsveranstaltungen für angehende Fahranfänger organisiert. Seit dem Jahr 2007 reist Schröder durch die Region. Am Mittwoch und gestern machte er an der Mühlenstraße in Seelze Station – und bekam Unterstützung von Seelzes Ortsfeuerwehr. 148 Schüler der Geschwister- Scholl-Schule und der Gesamtschule hörten den Schilderungen von Ersthelfern zu. Zu diesen erfahrenen Kräften zählt seit 45 Jahren auch Dirk Battermann. Er gehört bei der freiwilligen Feuerwehr zu den 98 Aktiven und zeigte den Schülern Von Patricia Chadde außer typischen Unfallgeschichten aus Seelze auch das 25 Kilogramm schwere hydraulische Rettungsgerät. Damit lässt sich selbst dickes Metall auseinanderspreizen. Wie leistungsfähig bin ich eigentlich nüchtern? Iris Stolzenburg, Sabine Balke und Carina Bruckner vom Schulservice-Team der AOK boten jedem Schüler einen Sehtest an und maßen die Reaktionsschnelligkeit beim Tritt aufs Gaspedal. Sie wiesen zudem auf die Gefahr der Ablenkung beispielsweise durch das Smartphone hin. Unaufmerksamkeit sei immer häufiger eine Unfallursache. Sehr deutlich wurde Polizeihauptkommissar Schröder: Von allen Verkehrsteilnehmern würden 18- bis 24-Jährige am häufigsten bei Unfällen sterben. Er fände den Führerschein mit 17 großartig, weil Fahrzeuglenker in Begleitung schon ein paar Tausend Kilometer Erfahrung sammeln könnten, bevor sie sich allein hinter das Steuer setzten. „Ich kann mir auch den Führerschein mit 16 sehr gut vorstellen“, sagte Schröder. „Worüber wollen wir sprechen – Cannabis oder Alkohol?“, fragte er in die Runde. Viele Schüler interessierten sich vor allem für die Konsequenzen des Kiffens. Feuerwehrmann Marcel Klose kam mit zehn Jahren zur Feuerwehr und gehörte selbst schon zu einer Schülergruppe, die an der Präventionsveranstaltung teilnahm. Haben den 22-Jährigen die Erfahrungen während der Einsätze verändert? „Ja, sehr“, erläutert er den Jugendlichen. „Man geht verantwortungsbewusster durchs Leben.“

Jährlich 75000 Alkoholtote in Deutschland

Ginge es nach Polizeihauptkommissar Karsten Schröder, dürfte Alkohol in der Bundesrepublik weder so günstig noch so einfach zu haben sein. „Wir haben in der Bundesrepublik jährlich 75 000 Tote durch Alkohol“, sagt er. Nach seinem Rechenbeispiel würde eine 16- Jährige nach drei Bieren à 0,3 Liter und bei einer Größe von 1,58 Metern und einem Gewicht von 63 Kilo auf 0,6 Promille kommen. Damit sei sie absolut fahruntüchtig. Für Fahranfänger gilt 0,0 Promille und das empfehlen die Beamten des Polizeikommissariats Seelze jedem Verkehrsteilnehmer. Wie eingeschränkt das Sichtfeld bei Alkohol ist, zeigten sie mit der Rauschbrille.

Mitfahrer tragen eine Mitschuld

Der eine fährt angetrunken Auto, und nichts passiert – nicht einmal eine Polizeistreife hält ihn auf. Der andere fährt genauso betrunken und hat nach wenigen Kilometern zwei Menschenleben auf dem Gewissen. Was Polizei und Feuerwehr bei schlimmen Unfällen vorfinden, schilderte Joshua Jeynes eindrucksvoll. Das Präventionsangebot appellierte auch an die Eigenverantwortung der Schüler. Wer berauscht am Straßenverkehr teilnimmt, aber auch die Mitfahrer, die zu einem Betrunkenen ins Auto steigen, verlieren ihren Versicherungsschutz. Über die möglicherweise lebenslangen Folgen dieser Dummheit denken viele Leute wenig nach.

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Joshua Jeynes berichtet Schülern vom tragischen Verkehrsunfall mit Todesfolge. Der Fahrzeugführer hatte 2,77 Promille.

Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Joshua Jeynes schildert einen dramatischen, Unfallhergang, der bei ihm und seinen Feuerwehrkameraden Spuren hinterlässt.

Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Marcel Klose von Seelzes Feuerwehr und Iris Stoluenburg vom Schulservice der AOK bieten Versuche zur Reaktionsgeschwindigkeit an.

Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Wer durch diese Rauschbrille blickt, erlebt die Einschränkung der Sehtüchtigkeit durch Alkohol und andere Drogen.

Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

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Bild Copyright: Patricia Chadde (HAZ Seelze)

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 25.05.2018
  • Von: Patricia Chadde
Gelesen 2850 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 30. Mai 2018 21:51

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