Logo Desktop

Feuerwehr muss immer häufiger Türen öffnen

Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek appelliert an das Verantwortungsbewusstsein Alleinlebender und gibt praktische Tipps

Um hilflose Personen aus ihren Wohnungen zu retten, werden Seelzes Ortsfeuerwehren immer häufiger zu Türöffnungen gerufen. Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek wünscht sich mehr Verantwortungsbewusstsein von den Bürgern, um die Zahl der vermeidbaren Einsätze zu senken.
Bis ins hohe Alter möchten Menschen unabhängig sein und selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben. Doch immer häufiger geraten sie durch plötzliche Schwäche oder Krankheit in eine missliche Lage, aus der sie sich nicht mehr selbst befreien können. Dann werden Mitglieder der Freiwilligen Ortsfeuerwehren angefordert. „Technische Hilfeleistung“ lautet der interne Fachbegriff, für den Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek (52) im letzten Jahr einen weiteren, steilen Anstieg bilanzieren musste. Gerade in den einwohnerstärksten Stadtteilen Letter und Seelze kamen Türöffnungen besonders häufig vor. Aus diesem Anlass appelliert Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen und hat ein paar praktische Tipps parat.

Schlüssel hinterlegen

„Gerade allein lebenden Menschen raten wir, einen Wohnungsschlüssel bei Nachbarn, Verwandten oder anderen Vertrauten zu hinterlegen“, empfiehlt Rosummek. Dann kann dem in Not geratenen Menschen schnell geholfen werden. Das ist wichtig, weil es bei Schlaganfall oder Herzinfarkt oft um lebensentscheidende Minuten geht. Auch wenn die Situation nicht lebensbedrohlich ist, möchte niemand hilflos, allein und unbemerkt auf kalten Badezimmerfliesen oder eingeklemmt zwischen Möbeln liegen. Darüber hinaus lässt sich eine individuelle Notrufnummer im Telefon einspeichern. So lässt sich der Rettungsdienst oder wahlweise eine Vertrauensperson umgehend informieren.

Hausnotruf ist unkompliziert

Hilfsorganisationen haben die Problematik schon lange erkannt und mit dem Hausnotruf eine professionelle Dienstleistung für allein lebende Senioren entwickelt. „Der Hausnotruf sieht wie eine Armbanduhr aus. Per Knopfdruck lässt sich der Alarm leicht auslösen. Das schafft man auch, wenn man selbst sehr aufgeregt ist“, so Rosummek. Er appelliert an alle Seelzer, bei ihrer Daseinsvorsorge auch eine mögliche Hilflosigkeit einzukalkulieren und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Der Alarm von schlecht gewarteten Rauchmeldern sowie angebranntes Essen zählen zu den weiteren Einsatzgründen der Orstfeuerwehren im Jahr 2016.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 21.01.2017
  • Von: Patricia Chadde
Gelesen 838 mal

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.