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Feuerwehr ist gut aufgestellt

Stadtbrandmeister fordert mehr Gemeinsinn – Ortsbrandmeister: Werbung bleibt wichtig

Der Landesrechnungshof hat Alarm geschlagen und den freiwilligen Feuerwehren nur eine bedingte Einsatzbereitschaft bescheinigt. „Das trifft für Seelze aktuell nicht zu“, sagt dagegen Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek.

Derzeit verfügt die Freiwillige Feuerwehr über 450 Aktive und damit mehr als das deutlich größere Langenhagen, das auf 330 aktive Feuerwehrleute kommt. „Wir haben jährlich entsprechende Nachwuchslehrgänge“, sagt Rosummek. Um auch tagsüber genügend Personalstärke aufbieten zu können, sei zudem das Einsatzkonzept bereits vor geraumer Zeit geändert worden. „Wir haben alle Ortsfeuerwehren in vier Züge gegliedert.“ Während die gut ausgestattete Ortsfeuerwehr Seelze den ersten Zug stelle, setze sich der zweite Zug aus Letter, Velber, Harenberg und Döteberg zusammen. Der dritte Zug bestehe aus Kirchwehren, Lathwehren und Almhorst und der vierte aus Dedensen, Gümmer und Lohnde. Weil immer mindestens ein Zug alarmiert werde, könne die notwendige Personalstärke sichergestellt werden. In der Diskussion werde schnell vergessen, dass es sich um ehrenamtliche Helfer handelt, ergänzt Stadtpressewart Jens Köhler. Dennoch zeige der Bericht des Landesrechnungshofes einen Trend auf, räumt Rosummek ein. Die Fluktuation in den Feuerwehren werde größer, früher seien die Menschen länger dabeigeblieben. Als Gründe nennt der Stadtbrandmeister sich wandelnde Ansprüche in Partnerschaft und Beruf sowie Wohnortwechsel. Die Stadt müsse gegensteuern und für mehr Gemeinsinn werben. „Es sollte nicht jeder nur an sich denken“, verweist Rosummek auf die immer stärkere Individualisierung. Seelzes größte Ortsfeuerwehr ist die der Kernstadt, die mit aktuell 92 Aktiven deutlich über der geforderten Mindeststärke von 50 für eine Schwerpunktfeuerwehr liegt. Dies sei schon seit Jahren der Fall, vermerkt Ortsbrandmeister Alfred Blume nicht ohne Stolz. Seit der Gründung der Jugendfeuerwehr am 1. April 1965 habe Seelzes Feuerwehr nie aufgehört zu werben. Auch wenn Personalmangel derzeit kein Problem ist, werde es enger. Das Angebot an Freizeitbeschäftigungen sei größer geworden, gleichzeitig sei das Familienleben enger gefügt als früher. „Man muss die Leute hegen und pflegen“, sagt Blume. Dazu gehöre auch, dass die Kommune entsprechendes Gerät zur Verfügung stelle und die Feuerwehr nicht mit Oldtimern in den Einsatz schicke. Auch in diesem Punkt sei die Stadt aber bislang gut aufgestellt. „Eine Feuerwehr ist nicht zum Nulltarif zu haben.“ Gefordert seien intelligente Lösungen, etwa die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. „Es ist wichtig, dass der Landesrechnungshof sagt: Wir müssen was tun“, betont Blume.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 12.06.2014
  • Von: Thomas Tschörner
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