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Hotelier für Feuerwerksperrzone

Schaden durch Böller am Auto ist Anlass für Eingabe an die Stadt

Droht Anwohnern der Bonhoefferstraße bei der Silvesterparty 2013 ein Feuerwerkverbot? Der Inhaber des dortigen Hotels Galerie will das erreichen, nachdem ein Böller vor einer Woche das Rücklicht eines Autos zerstört hatte.
Der Schaden sei mit 200 Euro zwar nicht so groß, sagt Inhaber Jochen Deutsch. Doch der Hotelier hat auch Angst um sein 106 Jahre altes Haus, das zum Teil aus hölzernem Fachwerk besteht. „Die Stadt hat es bislang versäumt, ein bundesweites Gesetz umzusetzen“, sagt der 55-Jährige. Er fordert eine Sperrzone für die Bonhoefferstraße, an der Wohnblöcke für betreutes Wohnen und die St.-Martins-Kirche sowie benachbart zum Hotel das AWO-Seniorenzentrum liegen: „Dieser Kernbereich müsste rausgenommen werden.“ Deutsch beruft sich auf die sogenannte Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz. Dort steht in Paragraf 23, Absatz 1, dass „das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern verboten ist“. Für Altersheime und Krankenhäuser gilt das Gesetz aus Lärmschutzgründen schon lange, doch Reet- und Fachwerkhäuser sind aus Brandschutzgründen erst 2009 ins Gesetz aufgenommen worden. Ermessensspielraum gibt es allerdings für den Begriff „unmittelbare Nähe“: Für handgeworfene Böller gibt das Gesetz rund 30 Meter Abstand vor, für Raketen allerdings bis zu 200 Meter. Das Hotel und auch die St.-Martins-Kirche dürften deshalb in der Sperrzone sein, sagt Ortsbrandmeister Alfred Blume. Die Stadt konnte gestern auf Anfrage noch keine Stellungnahme abgeben, will sich aber am Montag äußern. Ralf Hantke von der Polizei Seelze weist darauf hin, dass die Stadt nicht explizit auf das Gesetz hinweisen müsse – ebenso wenig wie etwa auf ein Stoppschild. Ortsbrandmeister Blume hat mitgeteilt, in diesem Jahr aber wieder darauf hinweisen zu wollen. Deutsch schlägt nun vor, dass man für das Silvesterfeuerwerk bestimmte Plätze oder Zonen einrichtet. „Osterfeuer darf man ja auch nicht überall abbrennen.“

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung 05.01.2013
  • Von: Oliver Kühn
Gelesen 2195 mal Letzte Änderung am Dienstag, 19. Februar 2013 11:31
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