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Fast wie aus einer anderen Welt

Probesitzen auf der Drehleiter: Bürgermeister Detlef Schallhorn (von links), Ortsbrandmeister Alfred Blume, Jurij Michailow, Dimitrij Babuschkin und Sergej Uschegow sehen sich die Ausstattung der Seelzer Feuerwehr an. Probesitzen auf der Drehleiter: Bürgermeister Detlef Schallhorn (von links), Ortsbrandmeister Alfred Blume, Jurij Michailow, Dimitrij Babuschkin und Sergej Uschegow sehen sich die Ausstattung der Seelzer Feuerwehr an.
Katastrophenschützer informieren sich in Seelze und wollen davon profitieren

In Seelze prallten gestern Feuerwehrsysteme aufeinander, wie sie unterschiedlicher beinahe nicht sein könnten. Katastrophenschützer aus dem russischen Perm ließen sich in der Feuerwache informieren und wollen sich einiges abschauen.
„Wir brauchen uns mit unserer Feuerwehr nicht zu verstecken“, sagte Christian Kielhorn überzeugt. Er besuchte die Seelzer Feuerwehr gestern einmal nicht als stellvertretender Stadtbrandmeister, sondern als Vertreter des Innenministeriums. Kielhorn arbeitet für das Brandschutz-Referat und brachte einige Gäste mit. Unter ihnen war eine Delegation um Jurij Michailow, stellvertretender Katastrophenschutzminister des russischen Perm – eine Partnerregion Niedersachsens. „Wir waren in dieser Woche bereits bei der Berufsfeuerwehr Hannover und der VW-Werkfeuerwehr“, berichtete Kielhorn. Zweimal jährlich würden sich die Katastrophenschützer gegenseitig besuchen. „Im vergangenen Jahr haben wir die freiwillige Feuerwehr vorgestellt und wollen nun weiter informieren.“ Diesen Part übernahm Alfred Blume, Ortsbrandmeister der Schwerpunktfeuerwehr in Seelze. Er hielt für seine Gäste zwei ausführliche Präsentationen, in denen er die große Feuerwehrübung vorstellte, an der 2010 alle Seelzer Feuerwehren am Schulzentrum mitgewirkt hatten. Kielhorn lobte diese Ausführlichkeit: „In Russland gibt es sechs Feuerwehren nebeneinander, und besonders für die freiwilligen Feuerwehren interessiert sich die Delegation.“ Danach zeigten die Seelzer bei einem simulierten Autounfall an der Garbsener Landstraße, was sie können. Die Besucher ließen sich viel erklären – von der Mannschaftsstärke bis zur Ausrüstung. Als Blume sagte, dass für die Seelzer Freiwilligen 15 Kilometer der längste Weg zum Einsatzort sei, quittierte Dimitrij Babuschkin dies nur mit einem Kopfschütteln. Die Region Perm habe 2,5 Millionen Einwohner und sei dabei mehr als dreimal so groß wie Niedersachsen mit fast acht Millionen Bürgern. „Da ist es schon schwierig genug, überhaupt zum Einsatzort zu kommen“, erläuterte Babuschkin. Seinem Delegationsleiter ging es deshalb vor allem um einen Informationsgewinn. „Das System können wir nicht kopieren“, kommentierte Michailow.

Besuch aus Perm

Probesitzen auf der Drehleiter: Bürgermeister Detlef Schallhorn (von links), Ortsbrandmeister Alfred Blume, Jurij Michailow, Dimitrij Babuschkin und Sergej Uschegow sehen sich die Ausstattung der Seelzer Feuerwehr an.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 25.05.2012
  • Von: Gerrit Pfennig
Gelesen 976 mal Letzte Änderung am Dienstag, 17. Juli 2012 16:04