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Kartellverfahren hemmt Fahrzeugkauf

Die Ortsfeuerwehr Lohnde erhält möglicherweise erst im nächsten Jahr einen neuen Einsatzwagen

Die Stadt wird bei der routinemäßigen Erneuerung des Feuerwehrfuhrparks möglicherweise umdisponieren. Hintergrund ist das juristische Vorgehen gegen Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, gegen die das Bundeskartellamt im Februar wegen verbotener Preis- und Quotenabsprachen Bußgelder in Millionenhöhe verhängt hatte. Rund 100?000 Euro stellt die Stadt pro Jahr in den Haushalt ein, um ein neues Einsatzfahrzeug für die ehrenamtlichen Brandbekämpfer zu kaufen. Planmäßig sollte in diesem Jahr eigentlich die Ortsfeuerwehr Lohnde Ersatz für ihr 24?Jahre altes Löschfahrzeug erhalten, das zunehmend reparaturanfällig wird. Doch nach Bekanntwerden der Preisabsprachen haben die kommunalen Spitzenverbände den Städten und Gemeinden empfohlen, bis zur endgültigen juristischen Klärung der Vorgänge keine neuen Fahrzeuge zu bestellen. „Wir warten ab und schreiben derzeit nicht aus“, gab Stadtsprecherin Silke Rese-Sussick dazu Auskunft. Möglicherweise habe die Stadt in den vergangenen Jahren für vier Fahrzeuge zu viel bezahlt. Die Stadt habe vorsorglich über die kommunalen Spitzenverbände Ansprüche angemeldet. Um bei den Ersatzbeschaffungen für die Feuerwehrautos dennoch nicht in Verzug zu geraten, wird möglicherweise der Kauf eines neuen Einsatzleitwagens für die Ortsfeuerwehr Seelze vorgezogen. Dieser war eigentlich erst für 2012 geplant. Der Vorteil: Dieses seriennahe Fahrzeug kann von Herstellern bezogen werden, die nicht zum Kartell gehören. „Das ist eine denkbare Variante“, sagt Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek. Lohndes Ortsbrandmeister Bernhard Behning sieht das entspannt: „Wir brechen uns keinen Zacken aus der Krone, wenn es mit dem neuen Auto etwas länger dauert.“ Geplant ist die Anschaffung eines Staffellöschfahrzeugs mit großer Pumpenleistung und einem 600 Liter fassenden Wassertank, um Brandherde schnell löschen zu können. Der Förderverein der Feuerwehr hatte jahrelang Geld gesammelt, um eine etwas bessere Ausstattung zu finanzieren, als sie aus dem 100?000-Euro-Etat der Stadt gedeckt werden kann. „Wir sind Tag und Nacht bereit, unsere Freizeit zu opfern, und wollen vernünftig ausgestattet sein“, begründet Behning die Zuzahlung, welche die Feuerwehr einstimmig beschlossen hatte.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 16.07.2011
  • Von: Frank Walter
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