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Feuerwehr ist für Eisunfälle gerüstet

„Jetzt sind wir für den Ernstfall gewappnet“, sagt Seelzes Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek erleichtert. Um schnell hinzuzufügen: „Hoffentlich brauchen wir das Gerät niemals.“ Die Rede ist vom neu angeschafften Eisrettungsgerät der Feuerwehr. Bei einer Übung am Silvestertag trainierte und demonstrierte die Feuerwehr Lohnde die Eisrettung eines Menschen aus dem Mittellandkanal. „Bislang hätten wir uns im Ernstfall mit Leitern oder Pfusch behelfen müssen“, sagt Rosummek – „dramatisch für Opfer und Retter“. Die Kompetenz bei der Eisrettung, egal ob Mensch, Hund oder Pferd zu befreien seien, habe schlicht gefehlt. Bei den eisigen Wintern und der Lage Seelzes an Mittellandkanal, Zweigkanal und Leine sei das eine unhaltbare Situation gewesen. Laut Rosummek sei es gar nicht so leicht gewesen, ein für die Stadtfeuerwehr passendes Gerät zu finden. Das Problem: Die Eisdecke auf dem Kanal ist nicht gleichmäßig beschaffen. Manche Stellen sind dick gefroren, an anderen ist offenes Wasser zu sehen. „Bei einer Probe der Berufsfeuerwehr Hannover an den Ricklinger Kiesteichen konnten wir uns von den Vorzügen dieses Gerätes überzeugen“, sagt Rosummek. Nun gehört es zur Ausrüstung der Seelzer Feuerwehr: eine Art Schlauchboot, vorn und hinten offen. Lohndes Ortsbrandmeister Bernhard Behning pumpt das Eisrettungsgerät zusammen mit seinen Kameraden Dominik Ruhland und Rene Corterier auf und bereitet es für den Einsatz vor. Den Winter über werde das Gerät aufgeblasen bleiben und so zum Einsatzort transportiert, um im Ernstfall Zeit zu sparen, erläutert Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler. Feuerwehrmann Niels Hansen winkt derweil aus seinem Eisloch im Mittellandkanal. An Seilen gesichert begeben sich Patrick Hendriock und Fabian Goebels im Rettungsgerät auf den Kanal. Erst laufend, dann liegend nähern sie sich vorsichtig der Einbruchstelle. Durch die vordere Öffnung zieht Hendriock seinen Kameraden an Bord. Die Rettung ist geglückt – und die Übung erfolgreich abgeschlossen.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung 03.01.2011
  • Von: Nicola Wehrbein
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