Stempel an neun Stationen
Jede Kinderfeuerwehr hatte ein bis zwei Stationen vorbereitet, die sie auf dem Hof aufbauten und aus denen sich in Summe eine Art Rallye ergab. Jede erfolgreich absolvierte Station wurde mit einem Stempel auf einer Stempelkarte belohnt. Dabei hatte der Gastgeber persönlich die erste Station übernommen. Dort konnten die Jungen und Mädchen nicht nur ihre Stempelkarten abholen, sondern auch schätzen, wie viele Luftballons sich in einem Weckglas versteckten. Fenja Günther, Adrian Sadrkheradmand und Linus Günther von der Kinderfeuerwehr aus Dedensen hatten dabei die Nase vorn und waren mit ihren Vermutungen am dichtesten an den 107 Ballons dran.
Der sechsjährige Laurenz war mit seinem Vater Norbert Zimmer zum Stadtkinderfeuerwehrtag gekommen. Während Laurenz bereits Mitglied bei der Kinderfeuerwehr ist, denkt sein Vater über einen Quereinstieg bei der Ortsfeuerwehr nach. „Ich halte das nicht für ausgeschlossen“, so der Velberaner, dem das Angebot für die jüngsten Mitglieder der Feuerwehr sehr gut gefiel.
Finja (7) und Julia (5) versuchten indes ihr Glück beim Schlauchkegeln. An dieser Station, aufgebaut von der Kinderfeuerwehr aus Dedensen, mussten die Kinder Flaschen umwerfen, indem sie einen Feuerwehrschlauch ausrollten. Neben einem guten Auge war dabei vor allem auch der richtige Schwung gefragt. An weiteren Stationen konnten zum Beispiel Enten geangelt, mit Schwammtuchwasserbomben gezielt oder mit dem Feuerlöscher eine Flamme gelöscht werden.
Wer von den vielen Aktivitäten hungrig geworden war, konnte sich schließlich im ersten Obergeschoss des Feuerwehrhauses in der Kaffeestube stärken.
Aktuell verfügt die Kinderfeuerwehr in Velber über sieben Mitglieder, für die es vier Betreuer gibt. „Es sind einige in die Jugendfeuerwehr übergetreten“, sagt Claus Grote, stellvertretender Kinderfeuerwehrwart. Neue Anmeldungen gäbe es aber schon. „Die sind noch nicht ganz sechs Jahre“, so Grote.
Keine Nachwuchssorgen
14 Kinder gehören der Kinderfeuerwehr in Dedensen an. „Wir überlegen, eine zweite Gruppe aufzumachen“, sagt Kinderfeuerwehrwartin Janina Heine. Immer noch spürbar seien die Auswirkungen von Corona. „Die Kinder mit neun und zehn fehlen“, so Heine.
Während die Kinderfeuerwehr dennoch keinerlei Nachwuchssorgen hat, sei das in der Jugendabteilung anders. „Da ist es manchmal nicht leicht, die Jugendlichen noch einmal sechs Jahre bei Laune zu halten, bevor sie in die Erwachsenenabteilung wechseln können“, so Heine.
Kindgerechte Wissensvermittlung, Brandschutzaufklärung, Spiele und Experimente, Basteln und Werken, Ausflüge und gemeinsame Feste, Teamwork und altersgerechte Erste Hilfe bestimmen die Dienstnachmittage bei der Kinderfeuerwehr. „Am Anfang lernen sie vielleicht nur die Notrufnummer, am Ende wissen sie dann schon, welche verschiedenen Arten von Feuerwehrautos es gibt“, nennt Heine ein Beispiel. „Miteinander als Team zusammenarbeiten“, fügt Grote ein zweites hinzu. Bei regelmäßigen kleinen Tests werde dann kindgerecht vermitteltes Wissen geprüft und mit einem Kinderflämmchen belohnt. Wenn der Nachwuchs dann in die Jugendabteilung eintritt, haben sie im Laufe der Jahre in der Regel vier Flämmchen erhalten, die dann mit dem Erhalt der Kinderflamme belohnt werden.