Anforderung aller Boote

hw1 - Wasserrettung ohne Menschengefährdung
Hilfeleistung
Details

Einsatzort: Steinhude, Steinhuder Meer
Datum: 24.08.2024
Alarmierungszeit: 23:01 Uhr
Alarmierungsart: Dienstgruppe B
eingesetzte Kräfte

Ortsfeuerwehr Seelze
Ortsfeuerwehr Dedensen
    Ortsfeuerwehr Lohnde
      Tauchergruppe Stadtfeuerwehr Seelze
        Polizei
          Rettungsdienst
            Ortsfeuerwehr Neustadt a. Rbge.
              Ortsfeuerwehr Wunstorf
                ELO Stadtfeuerwehr Wunstorf
                  Regionsfeuerwehr Hannover
                    JUH SEG Wunstorf
                      DLRG Bezirk Nienburg
                        DLRG Bezirk Weserbergland
                          Wettfahrtvereinigung Steinhuder Meer e.V.
                            Ortsfeuerwehr Steinhude

                              Einsatzbericht

                              Eine plötzlich auftretende Unwetterfront sorgte beim Festlichen Wochenende auf dem Steinhuder Meer für mehrere verletzte Personen, manövrierunfähige und gekenterte Boote. Ein Großaufgebot von Rettungskräften war vor Ort, um nach hilfsbedürftigen Personen zu suchen. Wir unterstützten mit Einsatzkräften beim Zuwasserlassen von Rettungsbooten, leuchteten Uferbereiche aus und unterstützen auf einem Boot mit Personal. Unser Schnelleinsatzboot blieb aufgrund der hohen Wellen in Bereitschaft und kam nicht zum Einsatz. Zusätzlich suchten alle 5 Drohnen der Regionsfeuerwehr Hannover die Wasseroberfläche mit Wärmebildkameras und Scheinwerfern ab.
                              25.08.2024, Hartmut Krüger (Webmaster Ortsfeuerwehr Seelze)

                              Rettungseinsatz nach dem Feuerwerk
                              Nach dem letzten Böllerknall peitschen Böen mit Stärke 8 übers Wasser – Einsatzkräfte bringen 16 Menschen sicher ans Ufer

                              Von Katharina Kutsche und und Kathrin Götze. Auf dem Steinhuder Meer sind in der Nacht zu Sonntag mehrere Boote in Not geraten. Feuerwehr und DLRG Wunstorf, das THW und die Wettfahrtvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) waren mit mehr als 200 Kräften und insgesamt 26 Rettungsbooten im Einsatz, um gekenterten Menschen aus dem Wasser zu helfen. Insgesamt 16 Personen wurden gerettet, einige erlitten Unterkühlungen. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, offenbar seien alle mit einem sprichwörtlichen blauen Auge davon gekommen: Im Krankenhaus musste niemand behandelt werden. Die Einsatzkräfte hatten zudem die Wasseroberfläche mit fünf Drohnen abgesucht, um per Wärmebildkamera sicherzustellen, dass kein Mensch in Not übersehen wird. Gegen 5.30 Uhr sei der Einsatz beendet worden.
                              Nachtfahrverbot aufgehoben
                              Höhepunkt des Festlichen Wochenendes am Steinhuder Meer ist ein Feuerwerk über dem Wasser, das am Samstagabend gegen 22 Uhr abgebrannt wurde. Wie in den vergangenen Jahren auch hatte die Kommune dazu das Nachtfahrverbot auf dem Meer aufgehoben. Segler und andere Bootsführende wurden lediglich darum gebeten, auf die Bojen vor Steinhude und Mardorf zu achten und einen Sicherheitsabstand von mindestens 150 Metern zu halten.
                              Mit dem letzten Feuerwerksknall seien jedoch urplötzlich Böen der Windstärke 8 aufgekommen, sagte der Feuerwehrsprecher. Boote und Stand-Up-Borde kenterten, Menschen fielen ins Wasser. Augenzeugen zufolge sollen sich am Ufer und auf dem Wasser dramatische Szenen abgespielt haben. Über die 16 von der Feuerwehr geretteten Personen hinaus konnten sich andere Betroffene selbst helfen und ans Ufer manövrieren. Wie viele Wasserfahrzeuge betroffen waren, ist derzeit nicht bekannt. Laut Feuerwehr sind mehrere Boote gesunken und können erst im Laufe der Woche vom Grund geborgen werden.
                              Hilfsbereitschaft ist groß
                              Betroffene berichteten auch von der großen Hilfsbereitschaft, mit der sie an Stegen und Ufern aufgenommen wurden. Zahlreiche Segler hätten ihnen geholfen, die Boote so sicher wie möglich unterzubringen, und beispielsweise Kinder beim Aussteigen unterstützt. Vielen sitzt aber der Schreck auch am nächsten Tag noch in den Knochen: Auch erfahrene Segler seien vom plötzlich aufgekommen Sturm überrascht worden.
                              Steinhudes Ortsbrandmeister Marcel Nellesen berichtet darüber hinaus von vorbildlicher Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Rettungskräften. Die geretteten Menschen habe man zum Feuerwehr-Anleger an den Strandterrassen gebracht. Die Betreiberfamilie Lampe habe ihnen dort einen Raum zum Aufwärmen und Heißgetränke zur Verfügung gestellt - mitten im Betrieb des ausgebuchten Lokals.
                              Starke Windböen
                              Der Wetterumschwung war auch in der Stadt Hannover zu spüren. Auf der Webseite Windfinder, die Daten aus Wetterstationen zusammenführt, ist zu sehen, wie plötzlich der Sturm aufzog. Um 22.24 Uhr wurden demnach noch eine Windgeschwindigkeit von einem Knoten und Windböen von 5 Knoten (etwa 9 Stundenkilometer) erfasst. Nur zehn Minuten später waren es eine Windgeschwindigkeit von 23 und Böen von 34 Knoten (das entspricht rund 43 beziehungsweise 63 Stundenkilometern).
                              Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am späten Nachmittag des Samstags vor teils kräftigen Gewittern mit Starkregen gewarnt, an der Nordsee gar mit Sturmböen. Aus Kreisen der Rettungskräfte ist auch leise Kritik an den Veranstaltern zu hören, das Feuerwerk nicht abzusagen oder zumindest das Nachtfahrverbot wieder in Kraft zu setzten. Dazu berichtet Einsatzleiter Nellesen, man habe die Wetterlage im Blick gehabt und sich ständig mit den Veranstaltern ausgetauscht. Den plötzlichen und heftigen Umschwung habe auch das Wetterradar nicht angezeigt.
                              Die Suche bei Nacht ist ohnehin schwierig, zudem sei lange Zeit unklar gewesen, ob die verunglückten Boote von ihren Ankerplätzen losgerissen wurden oder bereits auf dem See unterwegs gewesen waren. Daher sei auch nicht klar gewesen, wie viele Menschen in Not waren. Feuerwehrkräfte haben daher Segelvereine gebeten, ihre Ankerplätze zu kontrollieren.
                              26.08.2024, HAZ Wunstorf

                              Einsatzbilder

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                              Die Grafik von Windfinder.com zeigt das plötzliche Aufkommen hoher Windgeschwidigkeiten über dem Steinhuder Meer.

                              Weiterführende Informationen

                              Bericht und Bilder auf Steinhude-am-Meer.de

                              Bericht auf NDR.de

                              Bericht auf HAZ.de

                              Bericht und Bilder Ortsfeuerwehr Wunstorf

                              Bericht Ortsfeuerwehr Neustadt am Rübenberge

                              Bericht und Bilder Ortsfeuerwehr Dedensen

                              Video in Brisant vom 25. August

                              Video vom NDR (Hallo Niedersachsen)

                              Video tageschschau.de


                              Wichtiger Hinweis: Auf unserer Internetseite berichten wir ausführlich (also auch mit Bildmaterial) über unser Einsatzgeschehen. Bilder werden erst gemacht, wenn das Einsatzgeschehen dies zulässt ! Es werden keine Bilder von Verletzten oder Toten gemacht oder hier veröffentlicht ! Sollten Sie Einwände gegen die hier veröffentlichen Fotos oder Berichte haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an unseren Webmaster.

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