Rauchentwicklung Keller

Einsatzbericht

Brandstifter zündet Stuhl an
Starke Rauchentwicklung: Mehrfamilienhaus in Letter muss evakuiert werden
Ein Unbekannter hat gestern gegen 4.30 Uhr in einem Keller eines Mehrfamilienhauses an der Berliner Straße einen Bürostuhl in Brand gesetzt. Wegen der Rauchentwicklung musste das Gebäude evakuiert werden. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
Von Thomas Tschörner. Ein Hausbewohner hatte den Rauch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert, teilte die Polizei mit. Außerdem weckte er die anderen Mieter, berichtete Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Dies sei sehr umsichtig gewesen. Etwa 30 bis 40 Bewohner, darunter auch kleine Kinder, hätten so die beiden Häuser verlassen können, deren Kellergeschosse miteinander verbunden sind. Durch das gemeinsame offene Kellergeschoss konnte der Qualm in die Treppenhäuser beider Gebäude ziehen. „Diese Rauchgase sind gefährlich“, sagte Köhler. Die Feuerwehr Letter war mit 18 Helfern im Einsatz, Seelze stellte 14 und Almhorst sieben Kräfte. Während des Einsatzes konnten sich die Mieter in den Feuerwehrfahrzeugen aufwärmen. Nach etwa einer Stunde hatte die Feuerwehr mit Gebläsen den Qualm beseitigt, sodass die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die Flammen auf dem Bürostuhl waren noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr erloschen. Den Schaden schätzt die Polizei als gering ein. Der Brand an der Berliner Straße erinnert an zwei Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Straße Im Bauverein, die im September vergangenen Jahres für Aufregung gesorgt hatten. Sie waren ebenfalls vorsätzlich gelegt worden. Damals war ein Mann, der in dem Haus wohnte, in das Visier der Ermittler geraten. Allerdings konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Mangels hinreichenden Tatverdachts sei das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden, sagte Martina Stern, Sprecherin der Polizeidirektion Hannover. Nun soll dieser Mann in dem Haus an der Berliner Allee wohnen. Deshalb werde er erneut überprüft. Dies sei aber nur eine von mehreren Spuren, denen die Ermittler nachgingen, betonte die Sprecherin. Hinweise von Zeugen nimmt der Kriminaldauerdienst Hannover unter Telefon (0511) 1095555 entgegen.
Leine-Zeitung, 20.02.2013