23 Männer und zehn Frauen nahmen daran teil und absolvierten seit Mitte Januar unterschiedliche Module einschließlich mehrerer Selbstlerneinheiten. Sie sind die Ersten in der Region Hannover, die nach dem modernisierten Konzept ausgebildet werden.
Die große Abschlussübung
Während früher am letzten Tag einer Feuerwehrausbildung Prüfungen und Benotungen der Praxis und Theorie den Abschluss bildeten, sieht die reformierte Ausbildung lediglich eine gemeinsame große Übung vor. Dabei können die Teilnehmenden alle gelernten Elemente noch einmal in der Praxis zeigen.
Der Rohbau der Grundschule Harenberg samt Außengelände bot dafür die besten Voraussetzungen. Neun Frauen und Männer zeigten jeweils in einem Trupp ihr Können, steckten Schläuche an Verteiler, berücksichtigen dabei den Einsatz von Sonderlöschmitteln, bauten Leitern zusammen und positionierten sie am Baugerüst.
Alle Einzelelemente, die in den vergangenen Wochen gelernt wurden, konnten am Sonnabend in der Praxis verbunden werden. Dass es keine Abschlussprüfungen mehr gibt, sieht Stadtausbildungsleiter Frank Korthauer etwas kritisch. „Es fehlt jetzt der Druck hinter der Sache“, findet der Ausbildungsleiter. Trotzdem sei er mit der Leistung aller Teilnehmenden sehr zufrieden.
„Sie alle sind jetzt in der Lage, mit erfahrenen Feuerwehrfrauen und -männern zu einem Einsatz zu fahren“, erläutert Korthauer. Alle 33 Teilnehmenden sind bereits für den nachfolgenden Funklehrgang der Region angemeldet. Nach diesem zweitägigen Lehrgang sind die Frauen und Männer Truppmitglieder. „In einem Jahr können sie dann Erweiterungsmodule belegen“, erklärt Korthauer.
Ins Sachgebiet reinkommen
Annika Forchert ist Quereinsteigerin. Als Sachbearbeiterin der Stadtverwaltung wechselte sie vor einem halben Jahr in den Bereich Brand- und Zivilschutz. Die 42-Jährige entschied sich für die Grundausbildung bei der Feuerwehr, um in „ihr Sachgebiet besser reinzukommen“. Besonders gut gefielen Forchert die Herausforderung des Abseilens sowie die Nass-Übungen in Lohnde. „Die Selbstlernsequenzen fand ich ohne Vorkenntnisse etwas schwierig. Ein Vorteil ist jedoch die flexible Zeiteinteilung“, sagt sie. Insgesamt habe ihr die Ausbildung sehr viel Freude bereitet und sie denke ernsthaft über ein Weitermachen nach.
Die 17-jährige Nina Seddig stellte am Sonnabend unter anderem ihr Können als Schlauchtruppführerin unter Beweis. Die Almhorsterin sammelte bereits erste Erfahrungen innerhalb der Jugendfeuerwehr. „Ich mag es sehr, in der Feuerwehr zu sein, und möchte auch weitermachen“, kündigt sie an. Einsätze, die zukünftig nicht nur tagsüber, sondern auch nachts stattfinden können, stören sie nicht. „Ich möchte Menschen helfen und retten, die Uhrzeit ist mir ganz egal.“
Auf der Abschlussveranstaltung in der Harenberger Mehrzweckhalle wurden alle Teilnehmenden ausgezeichnet. „Dieser Abschluss ist der erste Meilenstein in der weiteren Feuerwehrausbildung“, meint Ausbildungsleiter Sascha Kues. Und Stadtbrandmeister Christian Kielhorn zeigt sich stolz über das Stadtausbildungsteam, das die neuen Rahmenrichtlinien der Ausbildung „erfolgreich und mit hohem Niveau“ umgesetzt habe.