Ausbildungsdienst „Menschenrettung aus Triebfahrzeugen“ auf dem Rangierbahnhof Seelze

Ausbildungsdienst „Menschenrettung aus Triebfahrzeugen“ auf dem Rangierbahnhof Seelze Ortsfeuerwehr Seelze

Am Abend des 08.08.2025 fand auf dem Rangierbahnhof Seelze ein Ausbildungsdienst zum Thema „Menschenrettung aus Triebfahrzeugen“ statt. Neben der Ortsfeuerwehr Seelze nahm auch die Ortsfeuerwehr Letter an dieser praktischen Ausbildung teil.

Nichts prägt Seelze so sehr, wie die Eisenbahn und der dazu gehörige Rangierbahnhof. Mit rund 3000 rangierten Güterwagen pro Tag, gehört der Rangierbahnhof Seelze zu den größten Zugbildungsanlagen bundesweit. Zum Einsatzgebiet der Ortsfeuerwehr Seelze gehört diese rund 5,5 Kilometer lange und rund 400m breite Bahnanlage mit ihren 137 Kilometern Gleis.

Begonnen hat der Ausbildungsdienst in der DB Cargo-Lokwerkstatt in Seelze. Nach einer kurzen Führung durch die Werkhallen, standen die Triebfahrzeuge im Fokus. Neben allgemeinen Verhaltensregeln im Gleisbereich wurden Gefahren, die von Schienenfahrzeugen allgemein und besonders von verunfallten Fahrzeugen ausgehen, thematisiert und veranschaulicht.

Nach dem 30-minütigen, theoretischen Ausbildungsteil in der Lokwerkstatt, wurde das zuvor Erlernte direkt in der Praxis angewendet:

In einem Gleis mitten im Rangierbahnhof, hatte DB Cargo einen Güterzug, bestehend aus fünf Güterwagen, sowie zwei Triebfahrzeugen bereitgestellt. Das Übungsszenario sah eine Kollision eines Güterzuges mit einer einzeln fahrenden Rangierlok vor, wobei der Lokführer des Güterzuges in den Maschinenraum seiner Lok flüchtete. Im Maschinenraum stürzte der Lokführer schließlich, was zur Folge hatte, dass er sich verletzt im Inneren der Lok befand.

Auch der Lokführer auf der Rangierlok verletzte sich bei der Kollision und befand sich im Führerraum seines Triebfahrzeuges.

Nach dem Erkunden der Einsatzstelle und dem Zugang verschaffen auf die Triebfahrzeuge, begannen die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Seelze und Letter mit der Menschenrettung aus den Lokomotiven. Als verunfallte Personen wurden Puppen, welche das Gewicht eines Menschen aufweisen, genutzt. Während des Rettungseinsatzes auf den Triebfahrzeugen galt es, die zuvor in der Lokwerkstatt erlernten, sicherheitsrelevanten Inhalte, richtig anzuwenden. Die beengten Verhältnisse im Maschinenraum und auf den Führerständen, stellten die Einsatzkräfte vor Herausforderungen bei der schnellen, aber patientenschonenden Menschenrettung. Zudem musste der Höhenunterschied zum Führerraum bzw. zum Lokumlauf an der Rangierlok mit verschiedenen Einsatzmitteln überwunden werden. Hierzu kamen neben der Rettungsplattform auch Steckleiterteile zum Einsatz. Aufgrund der beengten Verhältnisse bei der Menschenrettung auf den Lokomotiven, waren klare Absprachen zwischen den Einsatzkräften von großer Bedeutung.

Nach Abschluss des praktischen Ausbildungsteils „Menschenrettung aus Triebfahrzeugen“, wurde zudem das Retten von Personen unter Triebfahrzeugen trainiert. Hierzu musste eine Puppe, welche sich unter einem Drehgestell einer Lok befand, mittels Schleifkorbtrage unter der Lok hervorgeholt werden. Auch hierbei galt es, dass in der Lokwerkstatt erlangte Wissen im Hinblick auf Gefahren bei Arbeiten unter Schienenfahrzeugen, anzuwenden.

Unter dem Triebfahrzeug wurde die Puppe patientenschonend in einer Schleifkorbtrage gelagert. Unter Hilfenahme von Feuerwehrleinen, welche an der Schleifkorbtrage befestigt wurden, konnte die zu rettende Puppe vorsichtig parallel zum Gleis unter dem Triebfahrzeug hervorgezogen werden.

Der spannende und lehrreiche, zweieinhalb-stündige Übungsabend, konnte nach einer kurzen Nachbesprechung erfolgreich beendet werden.

Ein großes Dankeschön geht an die DB Cargo, welche Personal in der Lokwerkstatt sowie Triebfahrzeuge und Güterwagen bereitstellte und diesen Übungsabend somit ermöglicht hat!

Weitere Informationen

  • Von: Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | as
  • Datum: 16.08.2025
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