Besondere Herausforderung für Seelzer Feuerwehr

Besondere Herausforderung für Seelzer Feuerwehr Jens Köhler (Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr Stadt Seelze)

Mehr als 100 Einsatzkräfte üben im abbruchreifen Südflügel des Georg-Büchner-Gymnasiums den Ernstfall unter erschwerten Bedingungen

Wenige Tage, bevor im Südflügel des Georg-Büchner-Gymnasiums in Letter die Bauarbeiter mit den ersten Abbrucharbeiten beginnen sollen, sorgte ein Feuer auf dem Dach des mehrstöckigen Gebäudes für Aufregung. Mehr als 100 Einsatzkräfte aus neun Seelzer Ortsfeuerwehren kämpften sich kurze Zeit später durch verrauchte Räume auf der Suche nach den Flammen und Verletzten. Eine Übung in einer solchen Größenordnung durchführen zu können, ergebe sich nur selten, sagte Seelzes Feuerwehrsprecher Jens Köhler. Dabei sind sie von großer Bedeutung für die Sicherheit vieler Menschen.

Das Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) ist eines der größten Gebäude in Letter. Zu Spitzenzeiten befinden sich über 1000 Personen in der Schule, die unzählige Räume beherbergt. In Kürze soll der Südflügel des GBG abgerissen werden. Diese Gelegenheit nutzten die Feuerwehren aus dem Stadtgebiet für eine Großübung. „Was sich aufgrund eines echten Feuers auf dem Dach mit dem typischen Brandgeruch und der starken Verrauchung im Gebäude zunächst als echter Einsatz darstellte, entpuppte sich bald als groß angelegte Übung der Stadtfeuerwehr“, sagte Köhler später.

Die Übungsleiter hatten 17 Puppen, von denen jede 80 Kilogramm wiegt, in den mit insgesamt fünf Nebelmaschinen vernebelten Räumlichkeiten versteckt. Einige von ihnen befanden sich sogar in Schränken. „Es kommt häufiger vor, dass Kinder bei einem Brand Schutz im Schrank oder unter den Tischen suchen. Das macht es für die Einsatzkräfte schwer, sie im Ernstfall zu finden“, erklärte Köhler.

Feuerwehren brauchen zwei Stunden

Die Feuerwehrleute benötigten vom Eintreffen am GBG gegen 19 Uhr bis etwa 21 Uhr, bis sie die letzten versteckten „Personen“ aufgefunden und aus dem Gebäude geschafft hatten. Im Ernstfall eine lange Zeit – die aber zu erklären ist: „In einer Schule haben wir eine Vielzahl an Räumen und Fluren. Diese müssen systematisch – von oben auf das Gebäude geschaut – entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn nach Personen und Brandherden abgesucht werden“, erklärte Köhler.

Zudem sei insbesondere der jetzt vor dem Abriss stehende Südflügel des Gymnasiums eine besondere Herausforderung gewesen. Im Zentrum des sechseckigen Gebäudes befindet sich das sogenannte Forum, von dem mehrere dreigeschossige Türme mit Unterrichts- und Funktionsräumen abgehen. „Sehr unübersichtlich“, so Köhler.

Glücklicherweise hätten die andere Schulen im Seelzer Stadtgebiet – von denen es insgesamt neun gibt – übersichtlicher strukturierte Gebäude, sagte der Feuerwehrsprecher.

Stadtbrandmeister ist zufrieden

Aufgrund der großen Herausforderungen, die sich bei einem dem Übungsszenario ähnelnden Schulbrand ergeben würden, war die Großübung durchaus bedeutsam. Im Südflügel konnten die Einsatzkräfte sogar unter Einsatz von Wasser üben. Die Abrissbagger warten bereits vor der Tür. „So etwas in der Größenordnung üben zu können, ist etwas Besonderes – wie ein Sechser im Lotto“, schwärmt Köhler.

Nach Angaben des Feuerwehrsprechers habe sich Seelzes Stadtbrandmeister und Einsatzleiter Christian Kielhorn mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden gezeigt. Sowohl die schnelle Organisation der großen Einsatzstelle als auch das Zusammenspiel aller beteiligten Kräfte seien sehr gut verlaufen. Seelzes Schülerinnen und Schüler können also beruhigt ins neue Schuljahr starten.

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Bildquelle: Ortsfeuerwehr Letter

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Bildquelle: Ortsfeuerwehr Letter

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Bildquelle: Ortsfeuerwehr Letter

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Jens Köhler (Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr Stadt Seelze)

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Jens Köhler (Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr Stadt Seelze)

Weiterführende Informationen zum Einsatz

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 02.08.2025
  • Von: Mirko Haendel
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