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Ausbildung zur technischen Hilfeleistung am LKW

Ausbildung zur technischen Hilfeleistung am LKW Ortsfeuerwehr Seelze

Heute hatten 12 Kameraden der Ortsfeuerwehr Seelze die besondere Möglichkeit, gemeinsam mit den Ortsfeuerwehren Almhorst, Nordstemmen (Landkreis Hildesheim) und Wietze (Landkreis Celle), an zur Verschrottung vorgesehenen LKWs die technische Hilfeleistung zu üben.

Am Praxistag wurde in Jeversen (Landkreis Celle) auf einer Testbahn der Firma ZF erläutert, wie ein LKW konstruktiv aufgebaut ist und welche eingebauten Hilfsmittel man sich zu Nutze machen kann. So haben beispielsweise viele LKW eine Luftfederung, mit dessen Hilfe man die Achsen mit einer Fernbedienung in der Höhe verstellen kann.

Anschließend ging es im praktischen Teil der Ausbildung an drei bereitgestellte LKWs. Zuerst musste die Fahrgastzelle stabilisiert werden, damit die Luftfederung keine ungewollten Bewegungen auslöste. Hierzu wurden die Luftschläuche der Federbälge gekappt und die Kabine anschließend mit Spanngurten gesichert. Für diese Arbeit wurden direkt unterschiedliche Varianten der Befestigung an der Kabine ausprobiert.

Nachdem die Kabine gegen ein ungewolltes nach vorne Kippen und gegen sonstige Bewegungen gesichert war, wurde eine Zugangsöffnung für einen Retter geschaffen, welcher sich über die Öffnung Zugang in die Fahrerkabine und somit zum Patienten verschaffen konnte. Hierzu wurden die Seitenscheiben im Rahmen des Glasmanagements abgeklebt und anschließend unter Hilfenahme des Federkörners entnommen. Aufgrund des hohen Aufbaus eines LKWs wurden fast alle Tätigkeiten von einer Rettungsplattform aus durchgeführt.

Als nächstes galt es, die ca. 80 Kilogramm schweren Türen zu entfernen. Diese wurden mit einer Arbeitsleine gesichert, um diese beim Entfernen mittels hydraulischem Rettungssatz kontrolliert abzufangen. Andernfalls könnten unkontrollierte Bewegungen die Einsatzkräfte gefährden und im schlimmsten Fall verletzen. Die geschaffene Öffnung wurde genutzt, um mit Hilfe von Rettungszylindern den vorderen Teil der Fahrerkabine wegzudrücken.

Um noch mehr Beinfreiheit zur Patientenrettung zu schaffen, wurden verschiedenste Methoden ausprobiert. Zum einen wurde versucht, den kompletten vorderen Teil der Fahrerkabine und anschließend die Lenksäule unter Hilfenahme der Seilwinde vom Wechselladerfahrzeug wegzuziehen. Außerdem wurde der Rettungsspreizer umgebaut und mit einem Kettensatz versehen, mit dem es auch möglich war, die benötigten Beinfreiheit zu schaffen.

Zusätzlich wurde geübt, wie man einen laufenden LKW-Motor, ohne den Zündschlüssel zu ziehen, stoppen kann. Hierzu wurde der Lufteinlass am LKW gesucht und in diesen einen CO2-Feuerlöscher entleert. Der Vorteil liegt darin, dass der Motor sofort ohne stottern aus geht und keinen Schaden nimmt, da nur die benötige Verbrennungsluft verdrängt wird.

Da es sich hierbei um eine Ausbildung handelte, wurden viele Tätigkeiten nacheinander und auf beiden Fahrzeugseiten durchgeführt, sowie ausgiebig in den Gruppen besprochen. Im Einsatzfall würden viele Schritte parallel durchgeführt werden, um dem verunfallten Patienten schnellstmöglich zu helfen.

Im Vorfeld wurde bereits einige Tage im Voraus zur Vorbereitung ein theoretischer Unterricht mit dem Thema „Patientengerechte Rettung nach LKW-Unfall“ abgehalten.

Dank dieser einmaligen Ausbildung, konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt und Schlüsse gezogen werden, welche sich positiv auf ein mögliches Einsatzszenario auswirken werden. Da jeder Unfall aufgrund der vorherrschenden Lage anders ist und es durch die Vielzahl verschiedener Fahrzeugtypen zu Unterschieden bei der technischen Hilfeleistung kommt, schafft solch eine Ausbildung eine wichtige Grundlage für mögliche Einsatzszenarien.

Weitere Informationen

  • Von: Hartmut Krüger (Webmaster Ortsfeuerwehr Seelze)
  • Datum: 14.10.2023
Gelesen 858 mal Letzte Änderung am Samstag, 14. Oktober 2023 22:25

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