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Feuerwehrhäuser brauchen dringend mehr Platz

Feuerwache Seelze nur auf Platz 8 der Bedarfsliste. Feuerwache Seelze nur auf Platz 8 der Bedarfsliste. Ortsfeuerwehr Seelze
Größter Handlungsbedarf in Gümmer und Lohnde / Gebäude genügen nicht mehr den aktuellen Anforderungen / Stadt legt Prioritätenliste vor

Alle Feuerwehrhäuser in Seelze entsprechen nicht den aktuellen Vorschriften und Anforderungen. Nun steht auch fest, wo der größte Handlungsbedarf besteht: Besonderes akut ist die Lage in Gümmer und Lohnde. Das geht aus einer Prioritätenliste hervor, die die Stadt Seelze jetzt vorgelegt hat. Das Papier nennt die Dringlichkeit für jedes einzelne Gebäude.

Grundlage ist das von der Feuerwehr erarbeitete Konzept „Feuerwehr Seelze 2030“. Darin hatten Stadtbrandmeister Christian Kielhorn und sein Stellvertreter Michael Lorenz den Zustand der Feuerwehrhäuser bewertet. Der letzte Neubau sei 2013 in Velber in Betrieb genommen worden, die meisten übrigen Gebäude seien in den Siebzigerjahren errichtet worden und im Grunde Garagen, heißt es in dem Konzept. Neue Bestimmungen schreiben aber vor, dass die Gebäude eine Halle für die Fahrzeuge haben müssen, in der die Einsatzkräfte um die Wagen herumgehen können. Grundsätzlich seien alle Feuerwehrhäuser inzwischen zu klein, so die Experten.

Lange Liste mit Kriterien

Die Liste der zu erfüllenden Kriterien nach den jeweiligen DIN-Vorschriften ist lang. Neben der Fahrzeughalle müssen unter anderem Umkleideräume und Sanitärräume für Frauen und Männer vorhanden sein, ebenso ein Schulungsraum, ein Raum zum Trocknen der Ausrüstung und ein Büro. Berücksichtigt werden soll dabei auch die personelle Struktur von Einsatzabteilung, Jugend- und Kinderfeuerwehr.
Der Stadtbrandmeister erklärt, die Feuerwehr erwarte, dass drei der nötigen Vorhaben noch innerhalb dieser Dekade realisiert werden. Begonnen werden soll mit dem Feuerwehrhaus Döteberg, dessen Neubau bereits beschlossen ist, und mit zwei weiteren Gebäuden aus der Priorisierung. Dort steht Gümmer ganz oben. Es folgen Lohnde und Lathwehren, die gemeinsam auf den zweiten Platz der Dringlichkeitsliste gesetzt wurden.
Weil für Döteberg bereits der Neubau eines Feuerwehrhauses beschlossen ist, steht der Stadtteil – unabhängig von der Rangliste – bereits an erster Stelle. Hohen Bedarf gibt es laut Vorlage aber auch in Gümmer. Mit mehr als 30 Mitgliedern in der Einsatzabteilung und 24 Aktiven in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sei die Ortsfeuerwehr Gümmer eine starke Feuerwehr, heißt es. Schon 1999 habe sich bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeuges gezeigt, dass der Stellplatz sehr beengt sei. Das nächste neue Fahrzeug, das 2024 gekauft werden soll, werde wohl nicht mehr in die aktuelle Halle passen. Auch sonst genüge das Gebäude in „nahezu allen Bereichen“ nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Fazit: Weil eine Erweiterung auf der vorhandenen Fläche nicht möglich sei, biete sich ein Neubau auf dem westlich angrenzenden Nachbargrundstück an, das der Stadt gehört.
Auch der Stadtteil Lohnde verfügt mit 36 Mitgliedern der Einsatzabteilung sowie 15 Jungen und Mädchen in der Kinder- und Jugendfeuerwehr über eine sehr starke Ortsfeuerwehr. Das Feuerwehrhaus liegt zentral in der Ortsmitte und ist somit gut erreichbar. Allerdings ist das Gebäude sehr beengt und entspricht ebenfalls nicht den jüngsten Vorgaben. Eine Erweiterung am derzeitigen Standort scheidet aus, weil dafür kein Platz vorhanden ist. Deshalb müsste das Feuerwehrhaus an anderer Stelle neu errichtet werden. Dabei müsse auch weiterhin auf eine gute Erreichbarkeit geachtet werden, betont die Feuerwehr.
Als stabile Feuerwehr mit 26 Einsatzkräften sowie 15 Kindern und Jugendlichen gilt die Ortsfeuerwehr Lathwehren. Das Feuerwehrhaus sei im Hinblick auf die Bausubstanz grundsätzlich in Ordnung, auch wenn es in keiner Weise der DIN-Vorgabe entspreche – so steht es in dem Papier der Stadt. Das Hauptproblem sei der fehlende Platz. Zudem sei die enge Zu- und Abfahrt durch den Poggenhuhnweg problematisch.

Tausch in Lathwehren denkbar

Weil eine Erweiterung wegen der beengten Lage am Dorfgemeinschaftshaus und an den angrenzenden Privatgrundstücken nicht möglich ist, schlagen die Planer eine andere Lösung vor: Eine schnelle Verbesserung sei durch einen eventuellen Tausch der jetzigen Garage auf dem Hof Hennies mit der an das Feuerwehrhaus angrenzenden Garage denkbar, die derzeit der Ortsrat nutzt. Dann könnten kurzfristig die Fahrzeuge zentral im beziehungsweise am Feuerwehrhaus untergebracht werden.
In der Bedarfsliste folgen die Feuerwehrhäuser Harenberg (Rang  4), Almhorst, Dedensen und Kirchwehren (alle Platz 5), Seelze (Platz 8) sowie Letter und Velber (beide Platz 9).

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 24.05.2022
  • Von: Thomas Tschörner
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