Im Theorieteil wurde u.a. die Notwendigkeit der Bahnerdung, Aufbau und wesentliche Bauteile der Oberleitungsanlage, sowie wesentliche Bauteile der Bahnerdungsvorrichtung und die Reihenfolge der Bahnerdung vermittelt. Die Berechtigung zum Bahnerden muss alle zwei Jahre durch eine Wiederholungsunterweisung nachgewiesen werden.
Der Aufgabenbereich „Bahnerden“ ist nicht primär eine Feuerwehraufgabe und wird in der Regel durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn durchgeführt. Wenn bestimmte Einsatzsituationen dies erforderlich machen, kann nicht auf das Eintreffen des Notfallmanagers gewartet werden, welcher durch ein großes Einzugsgebiet eine längere Anfahrt hat.
Zweck des Bahnerdens ist es ein gefahrloses Arbeiten in Gleisanlagen mit Oberleitung zu ermöglichen. Allein das Unterschreiten des Sicherheitsabstandes von 1,5 m zur Oberleitung reicht aus, um lebensbedrohliche oder tödliche Verletzungen zu erlangen. Die Oberleitung welche 15.000 V führt muss nicht einmal direkt oder indirekt berührt werden um in eine Gefahrensituation zu kommen. Selbst nach dem Ausschalten verbleibt eine Restspannung von bis zu 8.000 V in der Oberleitung und muss daher geerdet und kurzgeschlossen werden.
Nach dem Theorieteil folgte auf dem Rangierbahnhof Seelze der praktische Teil der Ausbildung. Neben dem richtigen Umgang mit dem Spannungsprüfer, wurde auch das richtige Setzen der Bahnerdungsvorrichtung geübt.
Der Rangierbahnhof Seelze gehört zu den fünf größten Zugbildungsbahnhöfen Deutschlands mit täglich rund 3000 rangierten Güterwagen. Zusätzlich gehören Fernverkehrs- und S-Bahnstrecken, sowie S-Bahnhöfe zum Einzugsgebiet der Ortsfeuerwehr Seelze.