Bereits qualifiziert für Aufgaben
„Dass es so gekommen ist, freut mich sehr“, sagte Blume, der verheiratet und Vater zweier Kinder ist. Besonders freue ihn das eindeutige Votum der 59 zur Wahl in der Feuerwache erschienenen Mitglieder, von denen er 54 Jastimmen bei zwei Enthaltungen, zwei Gegenstimmen und einer ungültigen Stimme bekam. „Das setzt die Messlatte hoch, weil die Erwartungshaltungen hoch sind“, sagt Blume.
Die notwendigen Qualifikationen habe er bereits als stellvertretender Ortsbrandmeister erworben, auch wenn es weitere Fortbildungen gebe. Doch in Sachen Aus- und Weiterbildung habe die Corona-Pandemie auch die Feuerwehr ausgebremst.
Sieben Neuzugänge
Immerhin: Während der Pandemie habe die Ortsfeuerwehr sieben Neueintritte verzeichnen können. „Jetzt müssen wir sehen, wie wir alle in Ausbildung kriegen.“ Insgesamt sei die Ortsfeuerwehr gut aufgestellt. Die Einsatzabteilung verfüge über 91 Aktive, darunter seien zwei Doppelmitgliedschaften – also Feuerwehrleute, die an ihrem Wohnort aktiv seien und tagsüber auch an ihrem Arbeitsort Seelze für Einsätze zur Verfügung stünden.
Ein Großteil der Arbeit eines Ortsbrandmeisters fällt nicht sofort ins Auge. „Als Ortsbrandmeister hat man weniger Einsatzdienst, es gehört auch viel Verwaltung und Sozialarbeit dazu.“ Blume spricht vom „Faktor privat“. Trotz aller Aufgaben und Spezialgeräten müsse das Thema Kameradschaft hochgehalten werden. Für die Ehrenamtlichen sei die Feuerwehr praktisch ihre zweite Heimat, in der sie nicht nur ihren Dienst verrichten, sondern sich auch wohlfühlen müssten.
Eine Herausforderung sei der Parkplatz vor der Feuerwache, für den bereits 70 000 Euro im städtischen Etat vorhanden seien. Zudem gebe es einen gültigen Ratsbeschluss. „Wir brauchen Klarheit“, sagte Blume. Wenn es einen anderen Plan für das Gelände gebe, müsse offen darüber gesprochen werden.
Fakt sei aber auch, dass es bei größeren Einsätzen immer wieder zu Gefährdungen von Feuerwehrleuten und Unbeteiligten käme. Der Grund sei, dass die neun Fahrzeuge der Feuerwehr mit etwa 45 Einsatzkräften besetzt seien.
Dazu käme noch eine Reserve in der Feuerwache von vielleicht 15 Leuten. Dies bedeute, dass 50 bis 60 Privatfahrzeuge innerhalb kürzester Zeit zur Feuerwache kämen und so abgestellt werden müssten, dass sie die ausrückenden Einsatzfahrzeuge nicht behinderten. Derzeit fehlten schlicht die Parkplätze, um dies in sicherem Rahmen zu gewährleisten. „Das haben wir auch mit Fotos dokumentiert.“
Feuerwehr braucht Gerätewart
Eine weitere große Aufgabe sei die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes, der die nach wie vor benötigten ehrenamtlichen Gerätewarte entlasten soll. „Das Aufgabengebiet ist groß: Elektroprüfungen fallen ebenso an wie Fahrten in Werkstätten oder TÜV-Abnahmen.“
Dies alles zu Zeiten, in denen die ehrenamtlichen Gerätewarte ihrem Beruf nachgehen müssten. Blume betont, dass der hauptamtliche Gerätewart für die Stadtfeuerwehr zuständig sein werde. Benötigt werde eine Kraft mit technischer Ausbildung und Verständnis für die Feuerwehr, die zugleich auch eine Vertrauensperson sein müsse.
In dritter Generation
Dennis Blume ist die dritte Generation der Familie, die als Brandmeister in der Führung der Ortsfeuerwehr aktiv ist. Bereits sein Großvater Alfred war in den Fünfzigerjahren Brandmeister und Zugführer. Sein Vater Alfred war in den Jahren 1983 bis 2016 Ortsbrandmeister. Dennis Blume gehörte der Jugendfeuerwehr vom August 1989 bis August 1995 an und wechselte am 7. August 1995 in die Einsatzabteilung.
Dort war er unter anderem Jugendwart, Zugführer im Katastrophenschutz mit ABC-Komponente sowie Zugführer der Schwerpunktfeuerwehr Seelze. Im Dezember 2019 wurde er stellvertretender Ortsbrandmeister. Carsten Strowig, der sein Amt als Ortsbrandmeister aus beruflichen Gründen vorzeitig niederlegen musste, hatte Blume als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Im Oktober hatte Blume die kommissarische Führung der Ortsfeuerwehr übernommen. „Das ist schade, mit Carsten Strowig hätte ich gern noch ein paar Jahre gearbeitet.“
Frank Wollny ist der neue Stellvertreter
Zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister hat die Ortsfeuerwehr Seelze Frank Wollny gewählt. Wollny, 1972 geboren, trat im Februar 1988 in die Ortsfeuerwehr Seelze ein. Wie Blume verfügt auch Wollny über vielfältige Erfahrungen in diversen Funktionen. Von 1989 bis 2002 war er Stadtausbilder der Feuerwehr Seelze. Zudem bekleidete er von 1990 bis 2003 das Amt eines Gerätewartes, wählte aber letztlich die Ausbilderschiene. Seit 2002 ist er Stadtausbildungsleiter. Im Jahr 2007 übernahm er zusätzlich die Aufgabe des Regionsausbilders für Gefahrgut und Truppführer. Wollny wurde im Februar 2020 stellvertretender Zugführer der Ortsfeuerwehr Seelze und Leiter der Wasserförderungskomponente. Er arbeitet als Bestattungsfachkraft, ist verheiratet und Vater eines Kindes