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Mit Leidenschaft für Feuerwehrtechnik

Mit Leidenschaft für Feuerwehrtechnik Heike Baake (HAZ Seelze)

Ehrenamt in Seelze: Jens Broischer engagiert sich als ehrenamtlicher Gerätewart bei der Stadtfeuerwehr Seelze. Sicherheit steht bei dem 37-Jährigen dabei an erster Stelle.

Seine ersten Erfahrungen bei der Feuerwehr sammelte Jens Broischer in Barsinghausen, Ronnenberg und Celle. Vor zehn Jahren zog der 37-Jährige nach Seelze und 2014 wechselte er von der Werksfeuerwehr Honeywell zur Seelzer Stadtfeuerwehr. Als sich dort die Möglichkeit ergab, sich als Gerätewart einzusetzen, musste Broischer nicht lange überlegen. „Ich arbeite als Chemikant im Schichtdienst und bin dadurch oft tagsüber greifbar“, erzählt er. Als stellvertretender Teamleiter bei der Firma Honeywell ist ihm der Umgang mit Personal, Gefahrstoffen und Prüfungen vertraut. Durch seine berufliche Tätigkeit sei er es gewohnt, auf Sicherheit zu achten.

Prüfungspflicht für Atemschutz

Und genau die steht auch bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Vordergrund. Im Bereich des Atemschutzes und des Gefahrgutes werden viele Hilfsmittel eingesetzt, die unter eine Prüfungspflicht fallen. Dazu gehören pneumatisch oder hydraulisch angetriebene Gegenstände wie die Rettungssatzschere, der Spreizer oder das mit Druckluft betriebene Hebekissen. Bei einem Einsatz muss gewährleistet sein, dass alles funktioniert.
Viele Ausrüstungsgegenstände müssen rechtzeitig zum Prüfungstermin zur Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) nach Ronnenberg gebracht und auch wieder abgeholt werden. „Das fällt in meinen Aufgabenbereich“, sagt Broischer. Während manche Hilfsmittel jährlich geprüft werden müssen, ist im Bereich des Atemschutzes eine monatliche Einsatzkurzprüfung erforderlich. „Die übernehme ich selbst hier vor Ort“, erklärt der Gerätewart. Auch kleinere Reparaturen oder kleine Schäden an den Fahrzeugen werden von ihm behoben.
Atemschutzmasken, -flaschen, Lungenautomaten und Pressluftatmer gehören zu insgesamt 240 Atemschutzteilen, die von Broischer gewissenhaft überwacht werden. Ob eine halb- oder jährliche Prüfung oder die Reinigung und Desinfektion nach einem Einsatz oder einer Übung – Broischer hat es im Blick und kümmert sich um alles. Auch die 14 Chemikalienschutzanzüge, über die die Stadtfeuerwehr verfügt, überwacht der Gerätewart. Einmal jährlich fährt er damit zur FTZ, um sie prüfen zu lassen. „Die bringe ich nur in kleineren Mengen nach Ronnenberg“, sagt Broischer. Denn, so erklärt er, es müsse immer noch ausreichend Einsatzmaterial für den Notfall vor Ort sein.
Für die Terminverfolgung der jährlichen oder halbjährlichen Prüfungen arbeitet Broischer online mit einem Verwaltungsprogramm der Feuerwehr Niedersachsen. Dort sei alles eingepflegt, alle Wartungen seien dokumentiert und Termine festgehalten. Wird eine Atemschutzausbildung durchgeführt, sorgt Broischer dafür, dass dort nur die Hilfsmittel eingesetzt werden, die als Nächstes zur Prüfung müssen.
Auch das Verfallsdatum auf Schutzhandschuhen und Einmalanzügen hat Broischer stets im Blick. „Ich überwache die Daten und sortiere eventuell Teile der Ausrüstung für Übungen aus“, sagt er. Alle erforderlichen Neu- oder Ersatzanschaffungen werden auf Broischers Veranlassung von der Stadtverwaltung abgewickelt.
Die bei einem Einsatz verwendeten Wasserschläuche müssen nach jeder Benutzung ausgetauscht werden. „Die Region verfügt über einen Schlauch-Pool“, erklärt Broischer. Dort würden die Schläuche ausgetauscht und die gebrauchten werden dann gereinigt und geprüft.
In der deutschen gesetzlichen Unfallvorschrift sind alle Teile, die bei den Feuerwehren zum Einsatz kommen, aufgelistet. Dort findet der Gerätewart auch die zugehörigen Prüfungsintervalle. „Gerade im Bereich des Atemschutzes kann es für die Einsatzkräfte gefährlich werden“, erklärt er die Notwendigkeit der Kontrollen.
Für sein Ehrenamt ist Broischer rund um die Uhr und auch an Sonn- und Feiertagen im Einsatz. Mindestens zwei Stunden täglich investiert er zu Hause oder in den Räumen der Feuerwehr in seine Aufgaben. „Wenn alles funktioniert, dann macht es mir sehr viel Spaß“, erklärt er. Er sei an Technik interessiert und freue sich über die interessanten und spannenden Aufgaben. Broischer begrüßt ebenfalls, dass alle Prüfungen und Vorgehensweisen ihm ein sichereres Gefühl bei Feuerwehreinsätzen gäben.
Ein Leben ohne Ehrenamt kann sich der Gerätewart momentan nicht vorstellen. „Einfach mal ausprobieren“, empfiehlt er Interessenten. Die Feuerwehr stehe für Teamarbeit, dort müsse man mit allen zusammenarbeiten und man würde niemals allein gelassen.

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 30.09.2019
  • Von: Heike Baake
Gelesen 1772 mal Letzte Änderung am Freitag, 04. Oktober 2019 16:19

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