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Balzer: Seelze hat „eine Bombenwehr“

Erster Stadtrat Karsten Balzer (v. li.), Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek und Ortsbrandmeister Alfred Blume freuen sich über den neuen Einsatzleitwagen. Erster Stadtrat Karsten Balzer (v. li.), Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek und Ortsbrandmeister Alfred Blume freuen sich über den neuen Einsatzleitwagen. Ortsfeuerwehr Seelze

Erster Stadtrat und Brandmeister Rosummek ziehen eine überwiegend positive Bilanz

Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek hat beim Stadtfeuerwehrtag ein überwiegend positives Fazit aus den Erfahrungen der Bombennacht auf den 9. September gezogen: „Unter den gegebenen Umständen haben alle das Beste aus der Situation gemacht." Jetzt gelte es, die Erfahrungen auszuwerten und für die Zukunft zu nutzen. Bei Verfügbarkeit und Motivation der Feuerwehrleute gibt es laut Rosummek überhaupt keine Probleme. 240 Frauen und Männer waren während der Evakuierung im Einsatz. Er sei anfangs nur von etwa 120 bis 150 Helfern ausgegangen, sagte Rosummek. Auch die Zusammenarbeit mit Verwaltung, Polizei und anderen Rettungsdiensten habe gut geklappt. Der Einsatz habe zudem gezeigt, dass die Mannschaftstransportwagen mit Lautsprecheranlagen unverzichtbar seien. Grundsätzlich gelte es, für die Zukunft die Strukturen der anderen Beteiligten besser kennenzulernen, um bei einer ähnlichen Situation noch schneller agieren zu können. Auch die Feuerwehr müsse noch Hausaufgaben erledigen und etwa ihre Datensammlung mit Telefonnummern der Feuerwehrleute aktualisieren. Kritisch sah Rosummek, dass einige Seelzer die Evakuierung verzögert haben, weil sie ihre Wohnungen und Häuser nicht sofort verlassen haben. Und: „Der Informationstransfer war zum Teil von technischen Unzulänglichkeiten begleitet." Öffentlich hatte es Kritik an der Informationspolitik gegeben. Lob für die Helfer dagegen kam jetzt unter anderem vom Ersten Stadtrat: „Es hat so gut geklappt, wie es nur klappen konnte. Seelze hat eine Bombenwehr", sagte Karsten Balzer zu dem Einsatz. Zweites wichtiges Thema des Stadtfeuerwehrtags war die Auflösung der Ortsfeuerwehr Ostermunzel (Barsinghausen), für Rosummek eine „fatale Entwicklung". „Die Schließung von Ortsfeuerwehren – aus welchen Gründen auch immer – ist das ganz falsche Signal?" sagt der Stadtbrandmeister und forderte alle Ortsfeuerwehren auf, eine Kinder- und Jugendfeuerwehr zu gründen, wenn sie noch keine Gruppe haben. Diese seien das Hauptinstrument der Nachwuchsgewinnung.

EINSATZLEITWAGEN - Technik macht vieles möglich

Seinen ersten Einsatz hat der neue Einsatzleitwagen (ELW) schon in der Bombennacht gehabt, danach wurde er laut Jürgen Rosummek „mindestens ein halbes Dutzend Mal” gebraucht. Offiziell übergeben wurde das 108 000 Euro teure Fahrzeug aber erst am Freitag. Technisch ist die Feuerwehr damit auf dem neuesten Stand. Herzstück sind die drei Arbeitsplätze für den überregionalen und Nahbereichsfunk, eine Umrüstung auf Digitalfunk ist möglich. Hinzu kommen Festnetzanschlüsse und Handys sowie eine EDV- und Büroausstattung mit PC, Scanner, Drucker, Fax, Kopierer. Im hinteren Bereich ist ein Besprechungsraum mit sechs Plätzen. Über einen auf bis zu vier Meter ausfahrbaren externen Mast können die Antennen so ausgerichtet werden, dass der jeweilige Funkverkehr nicht von anderen Sendern gestört wird. Die Feuerwehr hofft, dass der ELW 20 Jahre im Einsatz sein wird.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 13.10.2014
  • Von: Sandra Schütte
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