entgleister Kesselwagen
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eingesetzte Kräfte
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Einsatzbericht
Kesselwagen mit Gefahrstoff umgekippt
Zu einem Gefahrguteinsatz auf dem Rangierbahnhof Seelze wurden in der Nacht zu Donnerstag die Ortsfeuerwehren aus Seelze und Letter alarmiert. Dort war bei Rangierarbeiten ein Kesselwagen mit 55 Tonnen Ammoniak entgleist und umgekippt. Da kein Gefahrstoff austrat und auch keine weitere Gefahr von dem Waggon ausging, rückten die Einsatzkräfte zunächst wieder ein.
Am Donnerstagmittag wurde der Gefahrgutzug der Feuerwehr Seelze und die Ortsfeuerwehr Letter erneut zum Rangierbahnhof alarmiert. Durch die Deutsche Bahn AG waren zwischenzeitlich zwei Notfallzüge mit jeweils einem 160-Tonnen-Kran aus Leipzig und Wanne-Eickel nach Seelze beordert worden. Ferner waren bereits Fachberater am Unfallort, um die Bergung des verunfallten Güterwagens zu koordinieren.
Vor dem Aufrichten musste jedoch zunächst der Tankinhalt in einen zweiten Kesselwagen umgefüllt werden. Dafür rückten Fachleute der Werkfeuerwehr des Chemieparks Marl auf Nordrhein Westfalen mit einer speziellen Ausrüstung zur Umfüllung von flüssigen Gasen in der Nacht zu Freitag an.
Einsatzkräfte der Seelzer Feuerwehren bereiteten das Umpumpen vor, in dem sie in Chemikalienschutzanzügen und mit Atemschutzgeräten zusammen mit Mitarbeiten einer Fachfirma die beschädigten Anschlüsse an dem Waggon austauschten.
Da sich die Arbeiten über die Nacht hinzogen, wurde eine umfangreiche Beleuchtung der Einsatzstelle notwendig, die durch die Berufsfeuerwehr Hannover zur Verfügung gestellt wurde. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte sowie die Bereitstellung eines Rettungswagens sorgte die Schnelleinsatzgruppe des DRK Garbsen/Neustadt.
Die Umfüllaktion an dem immer noch liegenden Kesselwagen zog sich bis zum frühen Freitagmorgen hin. Danach wurden die beiden Kräne in Stellung gebracht, die den Kesselwagen gegen 10.30 Uhr wieder auf die Schienen hoben. Im Anschluss konnte der im Tank verbliebene Gefahrstoff ebenfalls umgepumpt werden.
Erst am Nachmittag begannen die Angehörigen der Feuerwehren aus Seelze dann damit, ihr aufgebautes Material wieder abzubauen. Neben zahlreichen vorsichtshalber ausgelegten Schläuchen und Wasserwerfern, war auch der auf dem Bahnhof stationierte Löschmittelwaggon „Wilhelm Köhler“ im Einsatz. Die 80 Einsatzkräfte aus Seelze und Letter konnten am Abend dann das endgültige Ende des über 30-stündigen Einsatzes melden. Trotz des langen und arbeitsintensiven Einsatzes waren alle Beteiligten mit der reibungslosen Bergung und der guten Zusammenarbeit sehr zufrieden.
28.02.2018, UMSCHAU
Großeinsatz: Kesselwagen kippt um
36 Stunden sind die Helfer auf dem Rangierbahnhof Seelze aktiv / Kräne drehen Wagen um
Von Stefanie France. Ein umgestürzter Kesselwagen auf dem Rangierbahnhof Seelze ist gestern von zwei Kränen erfolgreich wieder auf das Gleis gehoben worden. In der Nacht zu Donnerstag war der Waggon, beladen mit 55 Tonnen Ammoniak, beim Rangieren entgleist und umgekippt. Auf dem sogenannten Abrollberg des Rangierbahnhofs, auf dem der Wagen von einem Zug getrennt wurde, war er nicht wie geplant auf ein ausgewähltes Gleis zurückgerollt, um dort mit einem anderen Zug verbunden zu werden. Während des Zurückrollens war der Wagen umgekippt. Der Grund ist noch unklar.
Da der Wagen dicht war, trat kein Ammoniak aus. Das Aufrichten wurde bereits vor Beginn der Arbeiten von der Feuerwehr als aufwendig eingeschätzt.
Der Einsatz dauerte bis gestern Nachmittag, konnte aber erfolgreich und ohne weitere Zwischenfälle beendet werden.
Der umgekippte Wagen hat ein Fassungsvermögen von 110 Tonnen. Da er nur zur Hälfte befüllt war, lag die Gefahr nahe, dass durch das „Hin- und Herschwappen“ der Flüssigkeit das Aufstellen nicht vollständig kontrolliert werden könnte, sagte Stadtfeuerwehrsprecher Jens Köhler.
Um dies zu verhindern und um das Gesamtgewicht, welches angehoben werden musste, zu verringern, wurde der Kesselwagen zuvor um die Hälfte der Flüssigkeit entladen. Dazu wurde das unter Druck verflüssigte Gas in einen Ersatzkesselwagen umgepumpt. Das Umfüllen gestaltete sich als kompliziert, da der Wagen selbst auf einem der beiden Ventile lag und das zweite Ventil verbogen war.
Die Feuerwehrmänner wollten das Risiko, dass beim Umfüllen das Ammoniak am verbogenen Ventil austritt, nicht eingehen. „Die Lösung für dieses Problem war das Anschließen eines neuen Ventils, somit konnte das Ammoniak sicher in den neuen Kesselwagen umgefüllt werden.“ Anschließend konnte der Wagen problemlos wieder auf die Räder gestellt und zuletzt der Rest des Ammoniaks ebenfalls in den Ersatzkesselwagen umgefüllt werden. Die Feuerwehr Seelze berichtet, dass insgesamt 80 Feuerwehrleute im Schichtbetrieb an der Einsatzstelle waren.
24.02.2018, HAZ Seelze
Einsatzfotos
Weiterführende Informationen
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