Nachforderung Großbrand
b3 - GroßbrandBrandeinsatz
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eingesetzte Kräfte
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Einsatzbericht
Einsatzbericht und Einsatzfotos der Ortsfeuerwehr Garbsen
Die Ortsfeuerwehr Seelze wurde gegen 16:30 Uhr zur Unterstützung eines Großbrandes nach Berenbostel alarmiert. Schon auf der Anfahrt war die Rauchsäule bis nach Seelze sichtbar.
Die Drehleiter und das Tanklöschfahrzeug wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt.
Mithilfe des Copters wurden Fotos und Filmaufnahmen aus der Luft zur besseren Lagebeurteilung der Einsatzleitung bereitgestellt.
Der SW-KatS wurde zum Verlegen einer stabilen Wasserversorgung zur Einsatzstelle eingesetzt, hierzu dienten der Schwarze See und das Regenrückhaltebecken an der Universität als Wasserquelle.
Die Ortsfeuerwehr Seelze war mit 6 Fahrzeugen und 28 Einsatzkräften vor Ort.
03.06.2018, Hartmut Krüger (Webmaster Ortsfeuerwehr Seelze)
Bowlinghalle brennt komplett nieder
Mehr als 250 Einsatzkräfte löschen bei US Sports - 20 Kinder werden aus Kids Fun World gerettet - Ermittlungen gegen vier Arbeiter dauern an
Von Stefan Bürgel, Markus Holz, Manuel Behrens und Linda Tonn.
Der Morgen danach: Über der komplett ausgebrannten Halle von US Sports Bowling und Kinderspielparadies zieht Rauch, beißender Feuergeruch wabert umher. In den Gesichtern der Schaulustigen, die sich gestern Morgen an der Straße postiert haben und mit ihren Handys das unfassbare Bild dokumentieren, spiegelt sich Sensationslust und Fassungslosigkeit. „Ich habe die Rauchwolke von meinem Fenster in Berenbostel aus gesehen“, sagt ein Radfahrer. „Das war beängstigend.“ Hastig versuchen die Mitarbeiter der Sporthalle, die Menschen mit Absperrband zurückzudrängen. Sie durchsuchen die Trümmern nach allem, was noch zu retten ist. Viel haben die Flammen nicht übrig gelassen.
Das Feuer im Industriegebiet Am Bahlbrink war am Sonnabend gegen 16 Uhr gemeldet worden. Am Brandort stieg eine riesige Brandsäule empor, die weit über die Stadtgrenzen von Garbsen aus zu sehen war. Innerhalb kürzester Zeit stand die komplette Halle von US Sports Bowling in Flammen. Sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Es entstand ein Millionenschaden. Auf dem knapp 4500 Quadratmeter großen Areal waren ein Indoor-Spielplatz für Kinder, eine Bowlingbahn sowie Squash-, Badminton- und Tennisplätze untergebracht. Wegen des vielen Rauchs mussten Anwohner auch noch in den Abendstunden Fenster und Türen geschlossen halten.
Noch am Sonnabend hatte die Polizei mitgeteilt, dass vier Mitarbeiter mit Alter von 22, 32, 38 und 49 Jahren einer Firma aus Baden-Württemberg wegen fahrlässiger Brandstiftung vorläufig festgenommen worden waren. Laut Polizei waren die Angestellten mit Schweißarbeiten auf dem Dach des Gebäudes beschäftigt und hatten dabei das Feuer verursacht. Inzwischen wurden sie wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Feuerwehr hatte zunächst versucht, den Brand von innen zu löschen, sich aber wegen der großen Hitze schnell wieder zurückgezogen. Kurz danach entschieden sich die Verantwortlichen, das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen und die benachbarten Häuser vor dem Übergreifen der Flammen zu schützen. Mit Drehleitern, Wasserwerfern und Strahlrohren kämpften die Feuerwehrleute gegen die lodernden Flammen. Mehrere Wasserleitungen mussten verlegt werden, auch der nahe gelegene Schwarze See wurde angezapft. Gegen 19.30 Uhr habe man das Feuer unter Kontrolle gehabt, sagte Garbsens Feuerwehrsprecher Stefan Müller. Zu Spitzenzeiten seien mehr als 250 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. „Es wurden alle zehn Ortsfeuerwehren der Stadtfeuerwehr Garbsen sowie weitere Drehleitern und Löschfahrzeuge der Feuerwehren Seelze, Hannover, Neustadt und Langenhagen alarmiert.“
Als der Brand ausbrach, waren 20 Kinder mit drei Begleitern in der Halle des Indoor-Spielparadieses Kids Fun World bei einem Kindergeburtstag. Sie konnten rechtzeitig aus dem Gebäude gerettet werden. Ein sechsjähriges Mädchen sowie zwei 28 und 58 Jahre alte Frauen erlitten leichte Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Vorsichtshalber wurde auch der Rest der Gruppe dort untersucht. Bei dem Einsatz wurde zudem eine Feuerwehrfrau leicht verletzt.
Lange Staus wegen B-6-Sperrung
Wegen des Feuerwehreinsatzes musste die Polizei die B 6 in Garbsen für Autofahrer in Richtung Hannover sperren. Auf der Strecke bildete sich in beide Fahrtrichtungen ein kilometerlanger Stau, auch die Ausweichstrecken waren schnell überlastet. In den Abendstunden wurde die Strecke wieder freigegeben.
Schnell sammelten sich am Brandort Hunderte Schaulustige. Viele filmten das Geschehen. Besorgt und hilflos beobachtete Mohammad Hleis mit seiner Familie die Löscharbeiten. Der Libanese betreibt unmittelbar neben der Bowlinghalle ein Elektro- und Möbelhaus. Zwei seiner Transporter und ein Imbisswagen wurden durch die Hitze beschädigt. „Wir durften kurz in unser Geschäft schauen. Es sieht aus, als wenn nichts zerstört wurde“, sagte Hleis. Unmittelbar nebenan lebt und arbeitet auch Gerhard Janz als Hausmeister. Im Gebäude befinden sich unter anderem ein Angelgeschäft und eine Kampfsportschule. „Als wir das Feuer sahen, haben wir die wichtigsten Sachen und unsere Katze ins Auto geladen“, berichtete er.
Gegen 21 Uhr habe man die Zahl der Einsatzkräfte verringern können, sagte Müller. Viele waren dennoch bis spät in die Nacht vor Ort. In den sozialen Netzwerken wird die Nachricht von dem Großbrand vor allem mit Erleichterung und Dank für die Rettungskräfte kommentiert: „Zum Glück konnten sich alle retten“, schreiben etwa Martina Herwig und Bianca Barthel auf Facebook. Yvonne Bartsch kommentiert wie viele andere: „Respekt und ganz großen Dank an alle.“
04.06.2018, HAZ Garbsen
Einsätze sind sehr gefährlich
Herr Reckziegel, Sie haben den Einsatz am Sonnabend geleitet. Was war die größte Herausforderung? Nachdem alle Personen in Sicherheit waren, mussten wir neben der Halle auch die benachbarten Gebäude schützen. Dies konnten wir durch den Einsatz von mehreren Rohren auf Drehleitern und acht sogenannten B-Rohren erreichen. Dazu war eine massive Wasserversorgung aus dem Wassernetz der Stadt Garbsen und den umliegenden Seen notwendig.
Wie lange hat der Einsatz gedauert? Der Einsatz war gegen 6.30 Uhr beendet. Die Nachlöscharbeiten, also das Ablöschen von Glutnestern, gestalten sich bei großen Objekten immer schwierig, weil das nur mit Baggern möglich ist. Das dauert.
Wie gefährlich sind solche Einsätze bei Großbränden? Sehr gefährlich, weil umliegende Gebäude durch die große Hitzeentwicklung schnell in Brand geraten können. Außerdem müssen wir bei solchen Objekten immer mit dem Einsturz von Gebäudeteilen rechnen. Das heißt, wir löschen mit größter Vorsicht und aufgrund von Atemgiften im Nahbereich nur mit Atemschutz. Außerdem muss ich dafür sorgen, dass die Einsatzkräfte ausreichend Erholung zwischendurch bekommen, da solche Einsätze sehr lange dauern.
Interview: Linda Tonn (04.06.2018, HAZ Garbsen)
Einsatzfotos
Weiterführende Informationen
Bericht, Bilder und Videos auf HAZ.de Bericht, Bilder und Videos auf NeuePresse.de Bericht und Video auf NDR.de |
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