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Person im Wasser


Hilfeleistung
Details

Einsatzort: Letter, Hochwassergebiet
Datum: 30.05.2013
Alarmierungszeit: 10:25 Uhr
Alarmierungsart: DG2
eingesetzte Kräfte

Ortsfeuerwehr Seelze

Einsatzbericht

Bericht und Bilder auf HAZ onlineBericht und Bilder auf Nonstopnews

Radfahrerin verunglückt tödlich im Hochwasser

Frau noch nicht identifiziert / Hobbyfilmer hält Unglück mit Kamera fest / Behörden warnen vor gefährlichen Fluten

Von Tobias Morchner. Das Hochwasser hat am Donnerstag ein erstes Todesopfer gefordert. Eine etwa 50 Jahre alte Radfahrerin wurde am Vormittag bei dem Versuch, die überflutete Straße zwischen Hannover-Stöcken und Letter zu überqueren, von der Strömung mitgerissen. Der Feuerwehr gelang es zwar sehr schnell, die Frau aus der Leine in ein Rettungsboot zu ziehen und in ein Krankenhaus zu bringen. Dort starb sie jedoch noch im Verlauf des Nachmittags. Bislang ist ihre Identität nicht bekannt. Das Unglück wurde von einem Hobbyfilmer aufgezeichnet, der zufällig an dieser Stelle Aufnahmen vom Hochwasser machen wollte. Die Radfahrerin war gegen 10.15 Uhr auf dem Radweg an der Landesstraße 395 in Richtung Letter unterwegs. Unmittelbar hinter der Klappenburgbrücke war die Leine bereits vor Tagen über die Ufer getreten und hatte Felder, den Radweg und die Straße an dieser Stelle überflutet. Seit Dienstag ist die Straße für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Die Radfahrerin setzte ihren Weg dennoch fort. Plötzlich rutschte sie mit ihrem Fahrrad aus und stürzte ins Wasser. Sie rappelte sich wieder auf, ergriff ihr Rad und schob es vorsichtig auf die Fahrbahn, auf der das Wasser nicht ganz so hoch stand. Als sie gerade auf der Straße angekommen war, passierte ein Lastwagen das überschwemmte Verbindungsstück aus Richtung Letter kommend. Der 40-Tonner erzeugte starke Wellenbewegungen in den Fluten. Eine der Wellen erfasste die Frau und riss sie erneut zu Boden. Anschließend wurde sie sofort von der starken Strömung in die Leine gezogen. Zunächst versuchte die Verunglückte, gegen die Strömung anzukämpfen. Dann blieb sie mit ihrer Kleidung in einem Gebüsch hängen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hobbyfilmer Klaus W. per Handy bereits zwei Notrufe abgesetzt. Der erste erging an die Feuerwehr, noch bevor die Radfahrerin zum ersten Mal gestürzt war, der zweite erreichte wenige Minuten später die Polizei. „Ich kann nicht schwimmen und war auch viel zu weit weg, als dass ich hätte helfen können“, sagt der 63-Jährige, der zu der gesperrten Straße gekommen war, um, wie viele andere außer ihm, das Hochwasser zu filmen. Obwohl er erkannt hatte, in welcher Notlage sich die Radfahrerin befand, ließ W. die Kamera weiter laufen, hielt das Schicksal der Frau weiter fest, fertigte auch einige Fotos an und gab die Aufnahmen später an einige Medien weiter. Die Feuerwehr bestätigte, dass der Augenzeuge zu weit von der Radfahrerin entfernt war, um eingreifen zu können. „Nur ausgebildete Rettungsschwimmer sollten versuchen, andere Menschen aus dem Hochwasser zu retten“, sagt Feuerwehrsprecher Andreas Hamann. Wer nicht in der körperlichen Verfassung für so einen Einsatz sei, würde sich selbst nur in Gefahr bringen, fügt er hinzu. „Das Wasser der Leine ist so kalt, dass ein Ungeübter innerhalb kürzester Zeit auskühlen würde“, erklärt der Feuerwehrmann. Die Einsatzkräfte benötigten nur 13 Minuten, um von der Wache zur Einsatzstelle an der Klappenburgbrücke zu gelangen, das Boot zu Wasser zu lassen, die Frau, deren Position ein Hubschrauber von oben markierte, zu bergen und sie in den Rettungswagen zu bringen. Ein Notarzt begann sofort, die Frau zu reanimieren. Vergebens, wie sich später zeigte. Die Polizei sucht jetzt dringend nach Hinweisen, die zur Klärung der Identität der Toten beitragen können. Die Frau ist etwa 1,60 Meter groß, hat graumeliertes und schulterlanges Haar und war mit einer roten Jacke, einem Kopftuch und einer hellblauen Jeans bekleidet. Ihr Fahrrad ist rot lackiert, hat auf der linken Seite eine Satteltasche und einen silbernen Fahrradkorb auf dem Gepäckträger. Außerdem suchen die Ermittler nach dem Fahrer des 40-Tonners, der die gesperrte Straße passierte und sich dann vom Unglücksort entfernte. Bei dem Wagen soll es sich um eine rote Zugmaschine mit ausländischem Kennzeichen und mit rotem Anhänger handeln. Hinweise unter (0511) 1091888.
HAZ, 31.05.2013


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